01.02.2005, 19:09
Kapitel 27
Jess lief anders als sonst. Seine Schritte waren kürzer und er lief insgesamt etwas schneller und beeilte sich sogar. Lorelai war ihm eigentlich nicht sonderlich wichtig. Aber wenn sie im Krankenhaus lag und es ihr wirklich schlecht ging, machte er sich wohl doch Sorgen. Schnell stand er vor Rorys Haus. Jetzt musste er überlegen. Wenn ihre GroÃmutter bei ihr angerufen hatte, sie aber nicht hinging.
War sie überhaupt da? Im Haus? War sie allein? Bei Dean war sie wohl nicht, denn bei dem hatte Emily wohl auch angerufen. Wo war also Dean? Sollte er lieber klingeln? Oder einfach nach hinten an ihr Fenster gehen? Vielleicht lag sie in ihrem Zimmer und schlief? Oder sie las ein besonders gutes Buch? Er war entschlossen an ihr Fenster zu gehen. Aber seine Beine trugen ihn zur Vordertüre. Er wollte nichts riskieren. Gerade erst hatte sich sein Verhältnis zu Rory gebessert. Und was, wenn Rory und Dean gerade eben zusammen waren? Vielleicht sogar miteinander... Er wollte den Gedanken nicht zu ende denken. Unschlüssig stand er vor der groÃen schweren Türe. Wie wäre es mal mit Klopfen? Woa, wie stellte er sich denn heute wieder an? Rügte er sich selbst und klopfte energisch mit den Knöcheln gegen die massive Holztür. Für sein Pubertäres Getue war jetzt wirklich keine Zeit.
Dean hob den Kopf. Rory lag mit geschlossenen Augen mit dem Rücken auf ihren Kissen und Dean küsste und streichelte ihren Bauch. Hatte nur er das Geräusch gehört? Er blies seine Haare aus dem Gesicht. Konnte es immer noch nicht glauben. Lag Rory tatsächlich da? Küsste er tatsächlich jeden Zentimeter ihres Oberkörpers? Er musste doch Träumen....
Aber da war es wieder, das Geräusch. Jetzt hörte es auch Rory. Sie öffnete die Augen und sah Dean an. Auch sie war noch ganz benommen von der neugewonnenen Nähe. Diesmal war das Geräusch aber lauter und deutlich erkennbar: Es klopfte an der Türe. Deans Mundwinkel verzogen sich genauso wie Rorys nach unten. Wer musste denn bitte JETZT stören? Aus alter Gewohnheit schoss Dean sofort eine Person in den Kopf: Jess. Aber er wollte das neu gewonnene Vertrauen nicht gleich wieder zerstören und so hielt er den Mund. Er war inzwischen von Rory runter geklettert und saà etwas hilflos auf dem Rand des Bettes. Rory war nicht ganz sicher, ob ihr peinlich war, dass sie praktisch nackt vom Bett kraxelte und vergeblich nach ihren Klamotten suchte.
Da klopfte es schon wieder. âJa ich komme. Moment!â Kurzentschlossen schnappte sie sich Deans Shirt und nahm es mit. Barfuss lies sie Dean sitzen und zog sich das Shirt auf dem Weg zur Türe an. Dean starrte ihr ungeniert hinterher. Sie war so atemberaubend schön... und jetzt trug sie sein Shirt! Verschmitzt lächelte er und lies seinen Kopf in die Kissen sinken, es war sicher nur ein Postbote, der ein Paket abliefern würde.
âJess.â
âHi.â
Vorschnell hatte Rory die Türe einfach aufgerissen. Jess stand da und sein Mund blieb offen. Er sah an Rory hinab. Sie trug ein Shirt, dass er nie zuvor gesehen hatte. Insofern er sich einbildete Rory zukennen, wusste er, dass das keins ihrer Shirts war, nein. Es war ein Jungenshirt. Sicher von Dean. Ein dumpfes Gefühl in seiner Magengegend hinderte ihn daran, seinen Blick zu lösen.
Rory spürte seine Blicke auf ihr und zog sich zurück.
âWas gibt es denn?â War sich nicht sicher, ob sie ihn reinlassen sollte.
âIch muss mit dir reden. Es ist wichtig.â Rory zögerte immer noch. Dean war es sicher nicht Recht, wenn sie Jess jetzt herein bitten würde. Vielleicht würde er es sogar wieder falsch verstehen?
âGerade ist ganz schlecht. Ich wollte gerade, äh Duschen.â Rory plapperte einfach drauf los. Verleugnete Dean. Warum tat sie dass schon wieder? Sie musste doch nicht ihren eigenen Freund verleugnen.
Duschen? Ja vielleicht, aber sicher nicht allein. Der Gedanke an Rory unter der Dusche führte Jess kurz zu Sherry. Wenn er die Augen zu machte, stellte er sich öfters vor, Rory zu küssen, anstatt Shane.
âJess?â Er schweifte schon wieder ab. Sammelte seine Gedanken wieder ein und sagte endlich, warum er hier war: âEs geht nicht um mich. Sondern um Lorelai. Deine GroÃmutter hat mich angerufen. Ich soll dich ins Krankenhaus fahren.â Jess sprach abgehakt und gefühllos. Er wusste es. Aber er war unfähig nett zu sein. Er wartete geduldig auf ihre Reaktion. Er ging einfach mal davon aus, dass er jetzt reinkommen dürfte und schob Rory sanft mitsamt der Tür nach hinten. Rory sagte gar nichts mehr und stand einfach stumm da. Ihre Mutter? Im Krankenhaus? Warum? Was war ihr passiert? Rory überkamen sofort einige Panikattacken und sie war kurz vorm Ausflippen.
âRory? Was ist, wer ist...?â Dean stoppte mitten im Satz. Vor ihm stand Jess. Er reichte ihm gerade mal bis zum Kinn. Rory stand stumm an der Türe und Jess grinste provozierend. Also doch. Dean war kurz vor einem Wutanfall. Warum musste Jess den immer wieder dazwischen kommen? Abgesehen, dass Jess den Abend versaut hatte, war es Dean nicht gerade Recht, dass er oben ohne vor Jess stand und Rory sein Shirt trug. Es ging schlieÃlich niemanden was an, was er und Rory hinter verschlossenen Tür taten, oder nicht taten.
âWas willst du hier?â Deans Augen funkelten schon wieder gefährlich. Jess ignorierte den drohenden Berg vor sich und schlenderte an ihm vorbei. Als er sich auf das Sofa setzte schaute er Rory an und wartete auf eine Reaktion von ihr.
âRory?â wandte sich Dean an sie: âWas ist los, warum sagst du nichts?â Rory umklammerte ihre Ellenbogen. âMeine Mum....Krankenhausâ Sie stammelte nur. Jess dachte nicht daran Dean aus seiner Verwirrung rauszuhelfen. Dean war es zu blöd. Er nahm Rory bei der Hand: âKomm Rory, ziehen wir uns erst einmal an.â Ein bissiger Seitenblick auf Jess lies sich nicht vermeiden.
Rory war immer noch stumm und lies Dean machen. Er zog ihr sein Shirt über den Kopf und sich selbst an. Es roch wundervoll nach ihr. Rory stand zwar nackt vor ihm. Aber die erotische Spannung die noch vor 10 Minuten im ganzen Raum lag, war weg. Dean wusste wenigstens noch, wo Rorys Klamotten waren. Er lief ins Bad und brachte sie Rory. Unentschlossen stand er mit Rorys Bh in der Hand vor ihr. Er hatte keine Ahnung wie man so etwas anzieht.... Also streckte er ihr ihre Sachen hin und drehte sich überflüssigerweise um. Als Rory fertig angezogen war lief sie an Dean vorbei hinaus zu Jess. Er spürte schon wieder die Wut im Bauch, schluckte sie aber hinunter und lief Rory hinterher. Rory war sicher nicht grundlos so verwirrt.
âKönnen wir endlich gehen?â Jess stand auf und fuhr sich durch die Haare. âDu fährst.â Er lief vorbei an Dean und setzte sich in Deans Auto, dass er jetzt erst entdeckte. Er war wohl mal wieder halbblind herum gelaufen. Rory und Dean liefen ihm hinterher und Dean setzte sich hinters Steuer. Es passte ihm nicht, dass Jess mitging. Aber was sollte er schon dagegen tun? âWelches Krankenhaus?â Die klirrende Kälte im Auto zwischen Dean und Jess war genau zu spüren. âHartford.â Rory spürte wie ihr übel wurde. Hartford... Es war das gleiche Krankenhaus, wie wenige Tage zuvor schon ihr Vater...Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie spürte wie Dean seine Hand auf ihre legte, jetzt war keine Zeit um zu weinen. Tränen würden niemandem helfen. Die warme Kraft von seiner Wärme gab ihr Kraft. Es tat gut, zu wissen, das er da war.
Jess saà hinten im Auto und versuchte angestrengt aus dem Fenster zu schauen. Es machte ihn wahnsinnig, wie Dean seine Hände an Rory legte. Was wollte er eigentlich noch hier? Es war doch offensichtlich, dass Rory ihn nicht brauchte.
Luke und Emily saÃen immer noch im Wohnzimmer. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Rory endlich durch die Tür gestürzt kam. Als endlich die Tür aufging und hinter Rory noch Dean und Jess kamen atmete Luke tief durch. Er war froh nicht mehr allein mit Emily warten zu müssen. Rorys weit aufgerissene Augen veranlassten Emily dazu, sie zu umarmen.
âWas ist los? Wo ist Mom?â Rory kämpfte gegen eine Panikattacke nach der anderen an. Sie versuchte ja ruhig zu bleiben. Es war doch total schwachsinnig hier so ein Zirkus zu veranstalten. Sie wusste doch nicht einmal genau, was wirklich los war. Vielleicht ging es ihrer Mutter schon wieder gut, oder sie hatte sich nur den Fuà verstaucht. Es war doch total übertrieben hier zu stehen und gleich loszuheulen. Sie schüttelte den Kopf. Sie war wirklich viel zu empfindlich. So schlimm konnte es ja wohl nicht sein. Es würde nicht schlimm sein. Es durfte ganz einfach nicht schlimm sein!
Sie schälte sich aus Emilys Umarmung. âGrandma, sag mir bitte was mit Mom los ist.â âIst schon okay, Rory. Es geht ihr gut. Sie schläft. Du kannst sie bald besuchen. Setzt dich erst einmal hin.â Rory lies sich von Emily auf einen freien Stuhl setzten. Dean und Jess setzten sich unaufgefordert neben sie. Dean nahm sofort Rorys kalte Hand in seine. Jess stützte sein Kinn auf die Hand und runzelte die Stirn. Er hatte wirklich keinen Bock hier mit Dean und Rory rumzuhängen. Rory saà immer noch still da und sagte gar nichts mehr. Sie kämpfte immer noch gegen Panikattacken. Es ging ihr gut. Sie schlief. Alles war gut. Bald konnte sie ihre Mutter sehen. Sie musste nur noch warten, bis sie aufhörte zu zittern und ihr Kreislauf sich beruhigte. Ihrer Mutter ging es gut. Sie würde wieder gesund werden. Was auch immer sie hatte, sie würde wieder gesund werden. Aufkommende Tränen schluckte sie wieder hinunter. Es war nicht der richtige Zeitpunkt.
âMom?â Rory stand unsicher an der Tür. Seit zwei Stunden hatte sie im Krankenhaus gewartet. Dann kam der Arzt und sagte ihr, sie könne zu ihrer Mom. Aber Rory hatte Angst. Sie blieb an der Tür stehen. Zu tief saà die Erinnerung an ihren Dad. Es war doch die gleiche Situation: Lorelai lag im Krankenhaus. Nicht ansprechbar. Sie würde hingehen und dann fing das Gerät an zu piepsen. Sie würde ihre Mutter umbringen, wenn sie sie anfassen würde. Sie rührte sich keinen Zentimeter. Sie wollte ihrer Mum lieber nicht zunahe kommen. Das Schicksal wollte sie nicht noch einmal heraus fordern. Lorelai sah schrecklich aus. Ihr ganzer Hals war verbunden und Infusionen mit Blutbeutel hingen neben ihr.
âHab ich was im Gesicht oder was ist dein Problem?â Jess schnaubte genervt. Dean und er saÃen seit mindestens 2 Stunden in dem verdammten Wartezimmer und starrte mit Emily, Luke und Dean zusammen die kahle Wartezimmerwand, die betont fröhlich zu wirken versuchte, an. Zumindest er Emily und Luke starrten die Wand an. Dean dagegen beobachtete seit einiger Zeit ihn.
Was hatte Jess vor? Gab er immer noch nicht auf und versuchte Rory immer noch von sich zu überzeugen? Was hatte er vor? Warum war er noch hier? Hätte er nicht längst verschwinden können? Warum hatte Emily ihn und nicht Dean angerufen? Ach so, ja er war ja bei Rory. Jetzt machte er sich schon ganz verrückt. Was wollte er denn mehr? Rory hatte fast mit ihm geschlafen und nicht mit Jess. Sie hatte sein Hemd an und nicht das von Jess. Sie hielt sich tröstend an seiner Hand und nicht an Jess... Er benahm sich ja mal wieder fürchterlich eifersüchtig. Unglaublich!
âDu bist halt hübscher als diese hässliche Wand.â Dean lies sich schon lange nicht mehr von Jess direktem Genöle beeindrucken.
âJa, danke. Das Kompliment kann ich nur zurück geben. Gegen diese Mauer bist sogar du mit deinen langen Zotteln eine wandelnde Schönheitâ Tja, du weiÃt ja nicht, das Rory meine âlangen Zottelnâ liebt. Dean fühlte sich sicher und überlegen. Jess konnte ihm gar nichts.
âWillst du nicht endlich verschwinden?â Da war wieder die alte Kälte zwischen beiden. Aber Dean machte es nichts aus. Er wusste das Rory ihn liebte. SchlieÃlich hatte sie Jess ja nicht geküsst oder so, sie waren nur Freunde.
Wenn du wüsstest, wie deine Freundin mich auf Sookies Hochzeit geküsst hat, lächelte Jess säuerlich.
âDanke für die nette Einladung. Aber ich bleibe noch. Und jetzt starr wieder die Wand an.â
Jess lief anders als sonst. Seine Schritte waren kürzer und er lief insgesamt etwas schneller und beeilte sich sogar. Lorelai war ihm eigentlich nicht sonderlich wichtig. Aber wenn sie im Krankenhaus lag und es ihr wirklich schlecht ging, machte er sich wohl doch Sorgen. Schnell stand er vor Rorys Haus. Jetzt musste er überlegen. Wenn ihre GroÃmutter bei ihr angerufen hatte, sie aber nicht hinging.
War sie überhaupt da? Im Haus? War sie allein? Bei Dean war sie wohl nicht, denn bei dem hatte Emily wohl auch angerufen. Wo war also Dean? Sollte er lieber klingeln? Oder einfach nach hinten an ihr Fenster gehen? Vielleicht lag sie in ihrem Zimmer und schlief? Oder sie las ein besonders gutes Buch? Er war entschlossen an ihr Fenster zu gehen. Aber seine Beine trugen ihn zur Vordertüre. Er wollte nichts riskieren. Gerade erst hatte sich sein Verhältnis zu Rory gebessert. Und was, wenn Rory und Dean gerade eben zusammen waren? Vielleicht sogar miteinander... Er wollte den Gedanken nicht zu ende denken. Unschlüssig stand er vor der groÃen schweren Türe. Wie wäre es mal mit Klopfen? Woa, wie stellte er sich denn heute wieder an? Rügte er sich selbst und klopfte energisch mit den Knöcheln gegen die massive Holztür. Für sein Pubertäres Getue war jetzt wirklich keine Zeit.
Dean hob den Kopf. Rory lag mit geschlossenen Augen mit dem Rücken auf ihren Kissen und Dean küsste und streichelte ihren Bauch. Hatte nur er das Geräusch gehört? Er blies seine Haare aus dem Gesicht. Konnte es immer noch nicht glauben. Lag Rory tatsächlich da? Küsste er tatsächlich jeden Zentimeter ihres Oberkörpers? Er musste doch Träumen....
Aber da war es wieder, das Geräusch. Jetzt hörte es auch Rory. Sie öffnete die Augen und sah Dean an. Auch sie war noch ganz benommen von der neugewonnenen Nähe. Diesmal war das Geräusch aber lauter und deutlich erkennbar: Es klopfte an der Türe. Deans Mundwinkel verzogen sich genauso wie Rorys nach unten. Wer musste denn bitte JETZT stören? Aus alter Gewohnheit schoss Dean sofort eine Person in den Kopf: Jess. Aber er wollte das neu gewonnene Vertrauen nicht gleich wieder zerstören und so hielt er den Mund. Er war inzwischen von Rory runter geklettert und saà etwas hilflos auf dem Rand des Bettes. Rory war nicht ganz sicher, ob ihr peinlich war, dass sie praktisch nackt vom Bett kraxelte und vergeblich nach ihren Klamotten suchte.
Da klopfte es schon wieder. âJa ich komme. Moment!â Kurzentschlossen schnappte sie sich Deans Shirt und nahm es mit. Barfuss lies sie Dean sitzen und zog sich das Shirt auf dem Weg zur Türe an. Dean starrte ihr ungeniert hinterher. Sie war so atemberaubend schön... und jetzt trug sie sein Shirt! Verschmitzt lächelte er und lies seinen Kopf in die Kissen sinken, es war sicher nur ein Postbote, der ein Paket abliefern würde.
âJess.â
âHi.â
Vorschnell hatte Rory die Türe einfach aufgerissen. Jess stand da und sein Mund blieb offen. Er sah an Rory hinab. Sie trug ein Shirt, dass er nie zuvor gesehen hatte. Insofern er sich einbildete Rory zukennen, wusste er, dass das keins ihrer Shirts war, nein. Es war ein Jungenshirt. Sicher von Dean. Ein dumpfes Gefühl in seiner Magengegend hinderte ihn daran, seinen Blick zu lösen.
Rory spürte seine Blicke auf ihr und zog sich zurück.
âWas gibt es denn?â War sich nicht sicher, ob sie ihn reinlassen sollte.
âIch muss mit dir reden. Es ist wichtig.â Rory zögerte immer noch. Dean war es sicher nicht Recht, wenn sie Jess jetzt herein bitten würde. Vielleicht würde er es sogar wieder falsch verstehen?
âGerade ist ganz schlecht. Ich wollte gerade, äh Duschen.â Rory plapperte einfach drauf los. Verleugnete Dean. Warum tat sie dass schon wieder? Sie musste doch nicht ihren eigenen Freund verleugnen.
Duschen? Ja vielleicht, aber sicher nicht allein. Der Gedanke an Rory unter der Dusche führte Jess kurz zu Sherry. Wenn er die Augen zu machte, stellte er sich öfters vor, Rory zu küssen, anstatt Shane.
âJess?â Er schweifte schon wieder ab. Sammelte seine Gedanken wieder ein und sagte endlich, warum er hier war: âEs geht nicht um mich. Sondern um Lorelai. Deine GroÃmutter hat mich angerufen. Ich soll dich ins Krankenhaus fahren.â Jess sprach abgehakt und gefühllos. Er wusste es. Aber er war unfähig nett zu sein. Er wartete geduldig auf ihre Reaktion. Er ging einfach mal davon aus, dass er jetzt reinkommen dürfte und schob Rory sanft mitsamt der Tür nach hinten. Rory sagte gar nichts mehr und stand einfach stumm da. Ihre Mutter? Im Krankenhaus? Warum? Was war ihr passiert? Rory überkamen sofort einige Panikattacken und sie war kurz vorm Ausflippen.
âRory? Was ist, wer ist...?â Dean stoppte mitten im Satz. Vor ihm stand Jess. Er reichte ihm gerade mal bis zum Kinn. Rory stand stumm an der Türe und Jess grinste provozierend. Also doch. Dean war kurz vor einem Wutanfall. Warum musste Jess den immer wieder dazwischen kommen? Abgesehen, dass Jess den Abend versaut hatte, war es Dean nicht gerade Recht, dass er oben ohne vor Jess stand und Rory sein Shirt trug. Es ging schlieÃlich niemanden was an, was er und Rory hinter verschlossenen Tür taten, oder nicht taten.
âWas willst du hier?â Deans Augen funkelten schon wieder gefährlich. Jess ignorierte den drohenden Berg vor sich und schlenderte an ihm vorbei. Als er sich auf das Sofa setzte schaute er Rory an und wartete auf eine Reaktion von ihr.
âRory?â wandte sich Dean an sie: âWas ist los, warum sagst du nichts?â Rory umklammerte ihre Ellenbogen. âMeine Mum....Krankenhausâ Sie stammelte nur. Jess dachte nicht daran Dean aus seiner Verwirrung rauszuhelfen. Dean war es zu blöd. Er nahm Rory bei der Hand: âKomm Rory, ziehen wir uns erst einmal an.â Ein bissiger Seitenblick auf Jess lies sich nicht vermeiden.
Rory war immer noch stumm und lies Dean machen. Er zog ihr sein Shirt über den Kopf und sich selbst an. Es roch wundervoll nach ihr. Rory stand zwar nackt vor ihm. Aber die erotische Spannung die noch vor 10 Minuten im ganzen Raum lag, war weg. Dean wusste wenigstens noch, wo Rorys Klamotten waren. Er lief ins Bad und brachte sie Rory. Unentschlossen stand er mit Rorys Bh in der Hand vor ihr. Er hatte keine Ahnung wie man so etwas anzieht.... Also streckte er ihr ihre Sachen hin und drehte sich überflüssigerweise um. Als Rory fertig angezogen war lief sie an Dean vorbei hinaus zu Jess. Er spürte schon wieder die Wut im Bauch, schluckte sie aber hinunter und lief Rory hinterher. Rory war sicher nicht grundlos so verwirrt.
âKönnen wir endlich gehen?â Jess stand auf und fuhr sich durch die Haare. âDu fährst.â Er lief vorbei an Dean und setzte sich in Deans Auto, dass er jetzt erst entdeckte. Er war wohl mal wieder halbblind herum gelaufen. Rory und Dean liefen ihm hinterher und Dean setzte sich hinters Steuer. Es passte ihm nicht, dass Jess mitging. Aber was sollte er schon dagegen tun? âWelches Krankenhaus?â Die klirrende Kälte im Auto zwischen Dean und Jess war genau zu spüren. âHartford.â Rory spürte wie ihr übel wurde. Hartford... Es war das gleiche Krankenhaus, wie wenige Tage zuvor schon ihr Vater...Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie spürte wie Dean seine Hand auf ihre legte, jetzt war keine Zeit um zu weinen. Tränen würden niemandem helfen. Die warme Kraft von seiner Wärme gab ihr Kraft. Es tat gut, zu wissen, das er da war.
Jess saà hinten im Auto und versuchte angestrengt aus dem Fenster zu schauen. Es machte ihn wahnsinnig, wie Dean seine Hände an Rory legte. Was wollte er eigentlich noch hier? Es war doch offensichtlich, dass Rory ihn nicht brauchte.
Luke und Emily saÃen immer noch im Wohnzimmer. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Rory endlich durch die Tür gestürzt kam. Als endlich die Tür aufging und hinter Rory noch Dean und Jess kamen atmete Luke tief durch. Er war froh nicht mehr allein mit Emily warten zu müssen. Rorys weit aufgerissene Augen veranlassten Emily dazu, sie zu umarmen.
âWas ist los? Wo ist Mom?â Rory kämpfte gegen eine Panikattacke nach der anderen an. Sie versuchte ja ruhig zu bleiben. Es war doch total schwachsinnig hier so ein Zirkus zu veranstalten. Sie wusste doch nicht einmal genau, was wirklich los war. Vielleicht ging es ihrer Mutter schon wieder gut, oder sie hatte sich nur den Fuà verstaucht. Es war doch total übertrieben hier zu stehen und gleich loszuheulen. Sie schüttelte den Kopf. Sie war wirklich viel zu empfindlich. So schlimm konnte es ja wohl nicht sein. Es würde nicht schlimm sein. Es durfte ganz einfach nicht schlimm sein!
Sie schälte sich aus Emilys Umarmung. âGrandma, sag mir bitte was mit Mom los ist.â âIst schon okay, Rory. Es geht ihr gut. Sie schläft. Du kannst sie bald besuchen. Setzt dich erst einmal hin.â Rory lies sich von Emily auf einen freien Stuhl setzten. Dean und Jess setzten sich unaufgefordert neben sie. Dean nahm sofort Rorys kalte Hand in seine. Jess stützte sein Kinn auf die Hand und runzelte die Stirn. Er hatte wirklich keinen Bock hier mit Dean und Rory rumzuhängen. Rory saà immer noch still da und sagte gar nichts mehr. Sie kämpfte immer noch gegen Panikattacken. Es ging ihr gut. Sie schlief. Alles war gut. Bald konnte sie ihre Mutter sehen. Sie musste nur noch warten, bis sie aufhörte zu zittern und ihr Kreislauf sich beruhigte. Ihrer Mutter ging es gut. Sie würde wieder gesund werden. Was auch immer sie hatte, sie würde wieder gesund werden. Aufkommende Tränen schluckte sie wieder hinunter. Es war nicht der richtige Zeitpunkt.
âMom?â Rory stand unsicher an der Tür. Seit zwei Stunden hatte sie im Krankenhaus gewartet. Dann kam der Arzt und sagte ihr, sie könne zu ihrer Mom. Aber Rory hatte Angst. Sie blieb an der Tür stehen. Zu tief saà die Erinnerung an ihren Dad. Es war doch die gleiche Situation: Lorelai lag im Krankenhaus. Nicht ansprechbar. Sie würde hingehen und dann fing das Gerät an zu piepsen. Sie würde ihre Mutter umbringen, wenn sie sie anfassen würde. Sie rührte sich keinen Zentimeter. Sie wollte ihrer Mum lieber nicht zunahe kommen. Das Schicksal wollte sie nicht noch einmal heraus fordern. Lorelai sah schrecklich aus. Ihr ganzer Hals war verbunden und Infusionen mit Blutbeutel hingen neben ihr.
âHab ich was im Gesicht oder was ist dein Problem?â Jess schnaubte genervt. Dean und er saÃen seit mindestens 2 Stunden in dem verdammten Wartezimmer und starrte mit Emily, Luke und Dean zusammen die kahle Wartezimmerwand, die betont fröhlich zu wirken versuchte, an. Zumindest er Emily und Luke starrten die Wand an. Dean dagegen beobachtete seit einiger Zeit ihn.
Was hatte Jess vor? Gab er immer noch nicht auf und versuchte Rory immer noch von sich zu überzeugen? Was hatte er vor? Warum war er noch hier? Hätte er nicht längst verschwinden können? Warum hatte Emily ihn und nicht Dean angerufen? Ach so, ja er war ja bei Rory. Jetzt machte er sich schon ganz verrückt. Was wollte er denn mehr? Rory hatte fast mit ihm geschlafen und nicht mit Jess. Sie hatte sein Hemd an und nicht das von Jess. Sie hielt sich tröstend an seiner Hand und nicht an Jess... Er benahm sich ja mal wieder fürchterlich eifersüchtig. Unglaublich!
âDu bist halt hübscher als diese hässliche Wand.â Dean lies sich schon lange nicht mehr von Jess direktem Genöle beeindrucken.
âJa, danke. Das Kompliment kann ich nur zurück geben. Gegen diese Mauer bist sogar du mit deinen langen Zotteln eine wandelnde Schönheitâ Tja, du weiÃt ja nicht, das Rory meine âlangen Zottelnâ liebt. Dean fühlte sich sicher und überlegen. Jess konnte ihm gar nichts.
âWillst du nicht endlich verschwinden?â Da war wieder die alte Kälte zwischen beiden. Aber Dean machte es nichts aus. Er wusste das Rory ihn liebte. SchlieÃlich hatte sie Jess ja nicht geküsst oder so, sie waren nur Freunde.
Wenn du wüsstest, wie deine Freundin mich auf Sookies Hochzeit geküsst hat, lächelte Jess säuerlich.
âDanke für die nette Einladung. Aber ich bleibe noch. Und jetzt starr wieder die Wand an.â
~
And I start to feel for him again. Stupid me.
[SIZE=2]~
[/SIZE]
And I start to feel for him again. Stupid me.
[SIZE=2]~
[/SIZE]