13.02.2005, 20:30
Danke
Geht schon weiter. Ich hoff euch gfallt der neue Teil
59. Teil
Yales Bibliotheken waren an diesem Nachmittag wie ausgestorben. Jeder schien die Wettervorhersagen der letzten Tage sehr ernst zu nehmen. Von Dienstag auf Mittwoch würde es abkühlen, starke Gewitter und Stürme möglich. Der letzte Sonnentag musste genossen werden, es herrschte eine regelrechte Ferienstimmung auf dem Campus. Die Cafes waren voll, Studenten saÃen mit Getränken, Lunchpaketen und kleinen Batterieradios in der Wiese und unterhielten sich.
Von allen Seiten war lautes Gelächter zu vernehmen. Prüfungen und Arbeiten schienen für die meisten für diesen Nachmittag vergessen.
Paris freute sich auch über das für April auÃergewöhnlich warme Wetter. Ihre Mitbewohnerinnen waren alle nicht in der Wohnung, somit konnte sie endlich wirklich ungestört lernen. Sie hatte es sich auf der Couch bequem gemacht und begann gerade ihren vierten Durchgang des Stoffes als plötzlich ihr Handy klingelte. Ohne auf das Display zu schauen, hob sie ab.
âJa?â Sie bemühte sich so kühl wie möglich zu klingen, schlieÃlich sollte der Anrufer wissen, dass er stört.
âHi Paris! Entschuldige, ich werde dich nicht lange aufhalten.â
âHi Jamie.â Sie war etwas verwundert.
âDu sagtest es wäre okay wenn ich dich anrufe.â Er freute sich ihre Stimme zu hören.
âJa, es ist okay.â
âHör mal Paris, ich finde es sehr schade, wie das mit uns geendet hat. Wir hatten eine wunderschöne Zeit.â
âJa, es war eine sehr schöne Zeit.â Paris blätterte nebenbei in ihrem Skriptum.
âIch fände es sehr schön, wenn wir Freunde werden könnten. Ich möchte, dass du immer ein Teil meines Lebens bleibst.â
Paris rutschte beinahe ihr Skriptum aus der Hand. âFreunde?â
âJa, wir könnten telefonieren, uns mailen, vielleicht sogar hin und wieder treffen. Eine Freundschaft wie zwischen dir und Rory, nur dass ihr euch öfters sehen könnt.â
âIch weià nicht recht...â
âDenke in Ruhe darüber nach. Ich würde mich freuen, wenn du mich anrufst.â
âIch habe momentan sehr viel zu tun.â
âIch weiÃ, deine Prüfung am Freitag...â
âGenau. Deshalb muss ich jetzt leider wieder aufhören.â
âSchon klar.â
Jamie sah seufzend aus dem Fenster. Er vermisste sie so sehr. Jamie hoffte, dass sie sein Freundschaftsgebot annehmen würde. Er wollte sie nicht ganz verloren haben, eine Freundschaft war immerhin besser als überhaupt kein Kontakt. Jamie war die letzten Wochen bewusst geworden wie sehr er sie noch immer liebte. Vielleicht bringt die Zukunft ja noch eine Chance für uns...
Paris wählte sofort nach dem Telefonat mit Jamie eine Nummer.
âHallo?â
âHi Paris. Was verschafft mir die Ehre?â
âWie gehtâs dir?â
âDanke gut. Und dir?â
âDanke, ganz gut.â
âWolltest du etwas Bestimmtes? Ich freue mich natürlich immer wenn du anrufst. Allerdings ist gerade sehr viel zu tun. Der Chef sieht es auÃerdem nicht gerne wenn wir telefonieren.â
âEntschuldige, ich muss sowieso wieder lernen.â
âAlles in Ordnung?â
âJa, klar. Alles bestens. Ich freu mich schon auf Freitag.â
âDas solltest du auch. Ich habe nämlich etwas ganz Besonderes für dich.â
â...und am Samstag saà sie plötzlich im Diner. Wir gingen zur Brücke um zu reden, erst da erfuhr ich die ganze Geschichte.â Jess unterbrach kurz und sah Rory an, die den Blick auf ihre Zehenspitzen gerichtet hatte. Er strich sanft über ihre Hand und fuhr fort.
âDas kam alles so plötzlich. Ich war völlig überfordert mit dieser Situation. Schuldgefühle begannen an mir zu nagen, ich war nicht einmal fähig mit ihr zu reden. Ich musste weg. Es tut mir leid, ich hätte dich anrufen müssen anstatt bloà einen kurzen Brief zu schreiben. Aber du hättest Fragen gestellt. Fragen, die ich noch nicht fähig war zu beantworten. Ich betrank mich aus Verzweiflung. Gestern fuhr ich zu Mandy. Ich wollte nochmals mit ihr reden. Den Ausgang kennst du ja.â
Rory starrte noch immer auf ihre Zehenspitzen. Mandys Schicksal schockierte und berührte sie. Sie hatte Tränen in den Augen.
âRory? Sag doch bitte etwas!â Jess blickte sie flehend an.
Rory sah ihn an und atmete tief durch.
âRory, es tut mir so leid! Ich hätte nicht einfach gehen dürfen! Das alles hat mich total überfordert...â Er sah sie verzweifelt an.
âDu kannst nicht vor allem immer davon rennen, Jess.â
Jess senkte den Kopf und seufzte traurig. Der Druck auf seinem Herzen verstärkte sich.
âIch habe ihr Leben zerstört, Rory. Wenn ich sie nicht alleine gelassen hätte...â Jess schluckte. Er wollte nicht vor ihr weinen. Er schloss die Augen und atmete tief durch.
Rory strich sanft über seinen Rücken. âJess...â
Er begann zu zittern, Tränen rannen über seine Wangen. Er hatte noch niemals geweint, zumindest konnte er sich dessen nicht entsinnen. Jess legte den Kopf an Rorys Schulter.Sie strich ihm sanft über den Kopf.
âJess, du wusstest es nicht! Du wusstest nicht, dass sie schwanger war. Du warst es nicht, der ihr Leben zerstörte, ihr Vater war es.â
âEs geschah diesem miesen Schwein recht, dass er bei dieser SchieÃerei getötet wurde.â Jess blickte hasserfüllt ins Leere.
Rorys Augen tränten. âUnfassbar, dass ein Mensch den eigenen Töchtern soviel leid zufügen kann.â
âEr war kein Mensch, Rory. Er war ein Ungeheuer.â Er atmete tief durch.
âWenn ich sie nur angerufen hätte, wenn ich sie nur ein einziges Mal angerufen hätte!â Er vergrub seinen Kopf in Rorys Schulter.
Rory nahm ihn in die Arme.
âUnser Kind starb. Es überlebte die Kälte nicht.â
Sie streichelte ihm sanft über den Rücken. Es gab nichts Tröstendes was sie ihm hätte sagen können, deshalb schwieg sie. Aber er sollte spüren, dass sie für ihn da war und dies immer sein würde.
Stunden vergingen. Es begann abzukühlen. Die Horde Studenten, die vor wenigen Stunden noch den Frühling gefeiert hatten, machten sich auf den Weg zu ihren Wohnheimen um ihren Alltag wieder aufzunehmen. Es begann zu dämmern. Mit untergehender Sonne traten die ersten dunklen Wolken auf. Die Meteorologen sollten recht behalten.
Sie lösten sich erst langsam aus ihrer Umarmung als der Regen ihre Gewänder beinahe völlig durchnässt hatte. Rory küsste Jess sanft und wischte ihm eine letzte Träne aus dem Gesicht.
âDanke, Rory. Ich liebe dich.â Er drückte sie fest an sich.
âIch liebe dich auch, Jess.â
Ein lautes Donnern hallte über den Campus. Rory und Jess sahen auf und erblickten einen unglaublich grellen Blitz am Himmel.
âWow, der war schön. Ich habe Gewitter schon immer geliebt.â Erzählte Rory leise.
Ihre Kleider waren mittlerweile vollkommen durchnässt und klebten an ihren Körpern. Sie zitterten beide vor Kälte.
Aber das schien nun alles vollkommen unwichtig. Sie hatten sich nie zuvor einander so nahe gefühlt, wie sie es jetzt taten. Das war alles, was in diesem Moment zählte.
Ich würd mich wieder sehr über FBs freuen
Bussi Selene
Geht schon weiter. Ich hoff euch gfallt der neue Teil
59. Teil
Yales Bibliotheken waren an diesem Nachmittag wie ausgestorben. Jeder schien die Wettervorhersagen der letzten Tage sehr ernst zu nehmen. Von Dienstag auf Mittwoch würde es abkühlen, starke Gewitter und Stürme möglich. Der letzte Sonnentag musste genossen werden, es herrschte eine regelrechte Ferienstimmung auf dem Campus. Die Cafes waren voll, Studenten saÃen mit Getränken, Lunchpaketen und kleinen Batterieradios in der Wiese und unterhielten sich.
Von allen Seiten war lautes Gelächter zu vernehmen. Prüfungen und Arbeiten schienen für die meisten für diesen Nachmittag vergessen.
Paris freute sich auch über das für April auÃergewöhnlich warme Wetter. Ihre Mitbewohnerinnen waren alle nicht in der Wohnung, somit konnte sie endlich wirklich ungestört lernen. Sie hatte es sich auf der Couch bequem gemacht und begann gerade ihren vierten Durchgang des Stoffes als plötzlich ihr Handy klingelte. Ohne auf das Display zu schauen, hob sie ab.
âJa?â Sie bemühte sich so kühl wie möglich zu klingen, schlieÃlich sollte der Anrufer wissen, dass er stört.
âHi Paris! Entschuldige, ich werde dich nicht lange aufhalten.â
âHi Jamie.â Sie war etwas verwundert.
âDu sagtest es wäre okay wenn ich dich anrufe.â Er freute sich ihre Stimme zu hören.
âJa, es ist okay.â
âHör mal Paris, ich finde es sehr schade, wie das mit uns geendet hat. Wir hatten eine wunderschöne Zeit.â
âJa, es war eine sehr schöne Zeit.â Paris blätterte nebenbei in ihrem Skriptum.
âIch fände es sehr schön, wenn wir Freunde werden könnten. Ich möchte, dass du immer ein Teil meines Lebens bleibst.â
Paris rutschte beinahe ihr Skriptum aus der Hand. âFreunde?â
âJa, wir könnten telefonieren, uns mailen, vielleicht sogar hin und wieder treffen. Eine Freundschaft wie zwischen dir und Rory, nur dass ihr euch öfters sehen könnt.â
âIch weià nicht recht...â
âDenke in Ruhe darüber nach. Ich würde mich freuen, wenn du mich anrufst.â
âIch habe momentan sehr viel zu tun.â
âIch weiÃ, deine Prüfung am Freitag...â
âGenau. Deshalb muss ich jetzt leider wieder aufhören.â
âSchon klar.â
Jamie sah seufzend aus dem Fenster. Er vermisste sie so sehr. Jamie hoffte, dass sie sein Freundschaftsgebot annehmen würde. Er wollte sie nicht ganz verloren haben, eine Freundschaft war immerhin besser als überhaupt kein Kontakt. Jamie war die letzten Wochen bewusst geworden wie sehr er sie noch immer liebte. Vielleicht bringt die Zukunft ja noch eine Chance für uns...
Paris wählte sofort nach dem Telefonat mit Jamie eine Nummer.
âHallo?â
âHi Paris. Was verschafft mir die Ehre?â
âWie gehtâs dir?â
âDanke gut. Und dir?â
âDanke, ganz gut.â
âWolltest du etwas Bestimmtes? Ich freue mich natürlich immer wenn du anrufst. Allerdings ist gerade sehr viel zu tun. Der Chef sieht es auÃerdem nicht gerne wenn wir telefonieren.â
âEntschuldige, ich muss sowieso wieder lernen.â
âAlles in Ordnung?â
âJa, klar. Alles bestens. Ich freu mich schon auf Freitag.â
âDas solltest du auch. Ich habe nämlich etwas ganz Besonderes für dich.â
â...und am Samstag saà sie plötzlich im Diner. Wir gingen zur Brücke um zu reden, erst da erfuhr ich die ganze Geschichte.â Jess unterbrach kurz und sah Rory an, die den Blick auf ihre Zehenspitzen gerichtet hatte. Er strich sanft über ihre Hand und fuhr fort.
âDas kam alles so plötzlich. Ich war völlig überfordert mit dieser Situation. Schuldgefühle begannen an mir zu nagen, ich war nicht einmal fähig mit ihr zu reden. Ich musste weg. Es tut mir leid, ich hätte dich anrufen müssen anstatt bloà einen kurzen Brief zu schreiben. Aber du hättest Fragen gestellt. Fragen, die ich noch nicht fähig war zu beantworten. Ich betrank mich aus Verzweiflung. Gestern fuhr ich zu Mandy. Ich wollte nochmals mit ihr reden. Den Ausgang kennst du ja.â
Rory starrte noch immer auf ihre Zehenspitzen. Mandys Schicksal schockierte und berührte sie. Sie hatte Tränen in den Augen.
âRory? Sag doch bitte etwas!â Jess blickte sie flehend an.
Rory sah ihn an und atmete tief durch.
âRory, es tut mir so leid! Ich hätte nicht einfach gehen dürfen! Das alles hat mich total überfordert...â Er sah sie verzweifelt an.
âDu kannst nicht vor allem immer davon rennen, Jess.â
Jess senkte den Kopf und seufzte traurig. Der Druck auf seinem Herzen verstärkte sich.
âIch habe ihr Leben zerstört, Rory. Wenn ich sie nicht alleine gelassen hätte...â Jess schluckte. Er wollte nicht vor ihr weinen. Er schloss die Augen und atmete tief durch.
Rory strich sanft über seinen Rücken. âJess...â
Er begann zu zittern, Tränen rannen über seine Wangen. Er hatte noch niemals geweint, zumindest konnte er sich dessen nicht entsinnen. Jess legte den Kopf an Rorys Schulter.Sie strich ihm sanft über den Kopf.
âJess, du wusstest es nicht! Du wusstest nicht, dass sie schwanger war. Du warst es nicht, der ihr Leben zerstörte, ihr Vater war es.â
âEs geschah diesem miesen Schwein recht, dass er bei dieser SchieÃerei getötet wurde.â Jess blickte hasserfüllt ins Leere.
Rorys Augen tränten. âUnfassbar, dass ein Mensch den eigenen Töchtern soviel leid zufügen kann.â
âEr war kein Mensch, Rory. Er war ein Ungeheuer.â Er atmete tief durch.
âWenn ich sie nur angerufen hätte, wenn ich sie nur ein einziges Mal angerufen hätte!â Er vergrub seinen Kopf in Rorys Schulter.
Rory nahm ihn in die Arme.
âUnser Kind starb. Es überlebte die Kälte nicht.â
Sie streichelte ihm sanft über den Rücken. Es gab nichts Tröstendes was sie ihm hätte sagen können, deshalb schwieg sie. Aber er sollte spüren, dass sie für ihn da war und dies immer sein würde.
Stunden vergingen. Es begann abzukühlen. Die Horde Studenten, die vor wenigen Stunden noch den Frühling gefeiert hatten, machten sich auf den Weg zu ihren Wohnheimen um ihren Alltag wieder aufzunehmen. Es begann zu dämmern. Mit untergehender Sonne traten die ersten dunklen Wolken auf. Die Meteorologen sollten recht behalten.
Sie lösten sich erst langsam aus ihrer Umarmung als der Regen ihre Gewänder beinahe völlig durchnässt hatte. Rory küsste Jess sanft und wischte ihm eine letzte Träne aus dem Gesicht.
âDanke, Rory. Ich liebe dich.â Er drückte sie fest an sich.
âIch liebe dich auch, Jess.â
Ein lautes Donnern hallte über den Campus. Rory und Jess sahen auf und erblickten einen unglaublich grellen Blitz am Himmel.
âWow, der war schön. Ich habe Gewitter schon immer geliebt.â Erzählte Rory leise.
Ihre Kleider waren mittlerweile vollkommen durchnässt und klebten an ihren Körpern. Sie zitterten beide vor Kälte.
Aber das schien nun alles vollkommen unwichtig. Sie hatten sich nie zuvor einander so nahe gefühlt, wie sie es jetzt taten. Das war alles, was in diesem Moment zählte.
Ich würd mich wieder sehr über FBs freuen
Bussi Selene