28.03.2005, 21:17
Hallo,
ich möchte nicht lange um den heiÃen Brei herumreden, deshalb hier der 1. Teil.
Der wohl zurzeit modernste Roller den es auf den Markt gab, war mit zwei Menschen besetzt und bog von der langen HauptstraÃe ab und fuhr einen steilen Berg hinauf. Es dauerte nicht lange und der Roller bog wieder ab und die StraÃe war nicht mehr mit Teer sondern mit weiÃen Steinen gepflastert. Sofort veränderte sich die Farbe am Profil des Reifens von schwarz in weiÃ.
Der Roller stoppte und die zwei Personen stiegen vom Roller ab. Jan Neuendorf, der Fahrer, griff mit beiden Händen unter den Helm und öffnete die Schnalle, des Sicherheitsbändchens, und nahm ihn schlieÃlich ab. Er legte ihn auf das vordere Stück des Rollers.
Die zweite Person Sonja Kurte hatte etwas Probleme mit ihren Helm. Das lag vielleicht daran, dass sie nicht jeden Tag mit so einem Gefährd fuhr, oder daran, dass vor ihren Augen noch ein rotes Bändchen umgebunden wurde, so dass Sonja nicht wusste, wo sie überhaupt war. Jan half ihr mit dem Helm und legte ihn neben seinen auf den Roller.
âWo sind wir hier?â, fragte Sonja Jan und schaute sich nach links und rechts, um irgendetwas zu erkennen, was ihr jedoch nicht gelang.
Jan griff nach Sonjas Hand und er führte sie den steinigen Weg etwas nach oben. An Jans schwarzen Schuhen waren nun die weiÃen Spuren der Steine zu sehen.
âDas soll eine Ãberraschung werden.â, gab Jan zurück und lächelte sie an, was Sonja jedoch nicht sehen konnte. Jan hatte nun das Ende der Einfahrt erreicht. Er führte sie zu einer Bierzeltgarnitur. âSetz dich.â
Sonja und Jan setzten sich den Tisch. Behutsam griff Jan an den Hinterkopf von Sonja und öffnete den Knoten, das rote Bändchen und lies es danach achtlos auf den Boden fallen.
Das Mädchen musste sich nicht lange an den Lichtstrahlen der Nachmittagsonne gewöhnen, denn die Aussicht war einfach nur atemberaubend. Die zwei Jugendlichen sahen den Hügel hinab, den sie hinaufgefahren sind. Der Wind wehte leicht durch eine Wiese und erstreckte sich weiter als zu erst vermutet. Von der StraÃe war keine Spur, denn sie wurde von der Weide verdeckt.
âDas ist wunderschön.â, staunte Sonja und wandte sich kurz von dem Ausblick ab und gab ihren Freund einen Kuss auf die Wange.
âIch habe dir doch gesagt, dass ich dich zu einem romantischen Ort fahre.â, gab Jan zurück und fuhr zärtlich mit seiner Zuge den Hals von Sonja hinauf. Dann drückte er sie mit den Händen behutsam auf den Tisch der Garnitur. âIch liebe dich.â
Langsam gingen Jans Hände zu dem Gürtel der modernen Hose von Sonja und öffnete den oberen Knopf.
âNein, lass das.â, warf Sonja etwas verärgert ein. Jan nutze die Situation schamlos aus. Sie drückte ihren Freund etwas von sich weg und richtete sich langsam auf. âIch möchte das nicht, das weiÃt du.â
Jan schüttelte den Kopf und stieg von der Garnitur herab. Er schaute sie ebenfalls verärgert an.
âWie lange sollen wir den noch warten?â, fragte er sie. Natürlich wollte er mit ihr auf der Garnitur schlafen, denn Jan und Sonja hatten noch keinen gemeinsamen Sex.
âIch habe dir doch gesagt, dass ich noch etwas Zeit brauche.â, appellierte Sonja an Jan und sie wunderte sich, warum er das nicht verstand.
âWie lange sind wir schon zusammen?â, wollte Jan gereizt wissen, obwohl er ganz genau wusste wie lange sie schon ein Paar sind. âVier, Fünf Monate?!â
Er lief zurück zu seinen Roller und schnappte sich seinen Helm. Die schöne Stimmung hatten die zwei durch ihre Streitigkeiten vermasselt. Auch Sonja wandte sich von der Garnitur ab und lief zurück zum Roller. Sie versuchte die ganze Sache mit Logik zu regeln. Das Mädchen sah in an, musste aber nur seufzen. Sie griff zum Helm und setzte ihn auf.
âWarum denken die Männer immer nur an das Eine?â, wunderte sich Sonja und je mehr sie darüber nachdachte desto mehr verfiel sie in Ratlosigkeit.
âLass uns Heim fahren, in ein paar Stunden haben wir sowieso wieder treffen.â, sagte Jan durch seinen Helm. Er hatte sich wieder etwas beruhigt. Mit dem Treffen spielte er auf die Clique an, mit der sie sich jeden Abend vor dem groÃen Einkaufzentrum, was neben dem Bahnhof lag, traf.
Wohnung der Lanzmanns
Mit zwei Koffern, in jeder Hand einen, ging Julian Lanzmann die Treppe nach oben. Schon von auÃen sah das Haus sehr nobel aus und es war auch nicht im Pennerviertel errichtet worden. Allerdings hatte er nicht das ganze Haus für sich. Es war in einzelne Wohnungen unterteilt und seine Wohnung war im obersten Stockwerk.
âKonnten die den keinen Aufzug einbauen?â, fragte sich Julian und kam schlieÃlich an der obersten Wohnung an. âWer sagtâs den.â
Ein Zettel, der mit einem Klebpapier befestigt war, an der braunen hölzernen Tür weckte seine Aufmerksamkeit. Mit einer kurzen Handbewegung riss er den Zettel von der Tür ab und las ihn laut vor:
âEs tut mir Leid, dass ich ins Büro musste. Es gab einen Notfall. Ich komme am späten Abend wieder Heim. Warte nicht auf mich.â
Unterschrieben wurde er von seinem Patenonkel Naktarius Lanzmann, bei dem er ab jetzt wohnen würde. Zuvor lebte Julian in einem Internat. Seine Eltern kannte er nur kaum, weil sie in Amerika wohnen und dort für die Regierung arbeiten.
Julian verzog kurz sein Gesicht und holte aus seiner Hosentasche einen Schlüssel heraus. AnschlieÃend sperrte er die Tür auf und trat in die Wohnung ein. Nun befand er sich direkt im Wohnzimmer. Eine weiÃe Couch stand mitten im Raum und auch ein langes Bücherregal, hinter dem Sofa, weckte seine Aufmerksamkeit. Im Regal waren Schätzungsweise 70 unterschiedliche Bücher. Vor dem Sofa war ein 155 cm Durchmesser Fernseher mit dem man anscheinend in vollen Fernsehgenuss kommen kann.
âNicht schlecht.â, staunte Julian und drehte sich kurz um und machte die Tür zu.
Er ging nach links, öffnete eine Zwischentür und war nun wieder in einem kleinen Gang. Der Gang war deutlich kleiner, was ihm aber nichts ausmachte. Er öffnete die erste rechte Tür und trat ein. Das würde wohl sein neues Zimmer werden. Im Zimmer war lediglich ein Schrank und ein Doppelbett.
âHier muss noch ein Fernseher rein.â, seufzte Julian, denn er träumte schon als kleines Kind einen Fernseher und ein eigenes Zimmer zu haben. Er lies seine Koffer auf den Teppichboden fallen und schmiss sich aufs Bett vor Erschöpfung.
Gegenüber von seinem Zimmer war ein Bad und am Ende des Ganges Nektariusâ Zimmer.
Cliquentreffpunkt â Später Abend
Jan und Sonja stiegen vom Roller ab und liefen schon in Richtung Clique, die schon Vollzählig war, als sie schon von Felix Baumann, Jans bester Kumpel, begrüÃt wurden.
âHey Alter, ich habe schon auf dich gewartet.â, begrüÃte Felix Jan.
âJa, der Verkehr ist echt scheiÃe.â, erwiderte Jan und dachte kurz daran, bis sie sich ihren Weg bis hier her gebahnt hatten. âHast du die Dosen dabei?â
Felix drehte sich um und deutete auf einen modernen Rucksack, der bei den weiblichen Gruppenmitgliedern war, der an einer kleinen Wand lehnte.
âSau stark!â, freute sich Jan und ging mit Felix und seiner Freundin Sonja zu den Anderen. âHi!â
Jan begrüÃte Klara und Nina. Es war schon ein ungewöhnliches Bild die zwei Rivalinnen neben einander zu sehen. Nina war nämlich die Schwärmerei von Klara gegenüber Felix, ihren Freund, nicht entgangen. Sonja setzte sich bewusste zwischen den Beiden.
âUnd, wie gehtâs euch?â, fragte sie Klara und Nina.
Jan sah zu Felix: âKönnen wir loslegen?â
âJa klar.â, gab Felix zurück und griff zu seinem Rucksack und legte ihn an.
Sonja störte es schon, dass sein Freund Jan, fast jeden Tag auf die Züge stieg und sie mit den Spraydosen besprühte, denn die zwei sahen dies als eine Art Kick an. Schon oft genug hatte sie ihn eingeredet, dass sie es lieber lassen sollte, jedoch war das immer vergebens. Sie sah den beiden hinter, die in Richtung Gleise liefen.
Es war schon Dunkel und Jan konnte gerade noch was erkennen. Er griff zum Rucksack, den Felix achtlos auf den Boden hat liegen lassen und holte eine gelbe Dose heraus. Jan setzte noch seine Signatur unter ein Männchen, das an der Scheibe eines Wagons klebte.
âHopp, lass uns gehen, das macht doch keinen Bock mehr.â, sagte Jan und überlegte, wann er angefangen hat zu sprühen, was schon über drei Stunden her sein muss.
âWarte, helfâ mir nach oben.â, erwiderte Felix und deutete auf das Dach des Wagons.
âWas hat er nur vor?â, dachte sich Jan und faltete seine Hände zusammen um eine Räuberleiter zu machen. âEr will bestimmt das Dach bemalen.â
Felix hielt sich mit den Händen an den Scheiben des Zuges fest, während er mit seinem Fuà auf die gefaltete Hand von Jan trat. Mit viel Mühe gelang es Felix sich an den schwarzen gummiartigen Rahmen eines Fensters zu klammern und zog sich anschlieÃend ganz nach oben.
âYeah!â, schrie Felix vor Freund. âReich mir bitte die Rot.â
Ein Fahrrad fuhr durch den Kies eines weiter gelegenen Fahrradparkplatzes und stoppte. Auf dem Parkplatz waren nur fünf Fahrräder, die alle schon verrostet waren und anscheinend keinen Besitzer hatten. Früh am Morgen war der Abstellplatz gut besucht und bot den Dieben eine gute Beute. Doch der Unbekannte wollte kein veraltetes Fahrrad. Nein, er war auf was viel interessanteres aus.
Er stieg von seinem Sattel und legte das Rad auf den Kiesboden, da es keinen Fahrradständer besaÃ. Mit vorsichtigen Schritten näherte er sich den GleiÃen. Gerade in diesen Moment hatte Felix das Dach des Wagons erreicht und stieà den Freudenschrei aus. Sein Mund formte sich zu einem Lächeln und er holte aus seiner Hosentasche ein schon etwas veraltetes Handy heraus, das er auf der StraÃe gefunden hatte. Womöglich hatte sein rechtmäÃiger Besitzer es gegen ein modernes eingetauscht.
Der Fremde wählte eine dreistellige Nummer. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine Frauenstimme: âPolizeinotruf - Bamberg.â
âIch beobachte gerade ein paar Jugendliche, die einen Zug besprühen.â, erwiderte der Unbekannte. âEs ist der örtliche Bahnhof.â
âWir schicken sofort einen Streifenwagen vorbei. Wie laut Ihr Name?â, wollte die Polizeibeamte wissen. Doch der Unbekannte hatte schon aufgelegt und schmiss sein Handy auf den Boden. Dort trat er mit seinem linken Fuà drauf und die Hülle zerbrach sofort. Einige Computerchips lagen neben dem Gehäuse, diese wurden wie eine Zigarette ausgetreten. Das diente dazu, dass die Polizei ihn nicht ausfindig machen konnte.
Sonja war sichtlich vom angespannten Verhalten von Klara und Nina genervt. Schon 2-mal hatte sie versucht ein vernünftiges Gespräch aufzubauen, was ihr aber immer wieder missling. Plötzlich fuhren drei grüne Streifenwagen der Polizei, die Einfahrt des Bahnhofes hinauf.
âScheiÃe!â, rief Sonja und sprang auf. Sie wusste sofort, dass sie wegen Jan, ihren Freund, und Felix hier waren. Irgendjemand hatte Jan und Felix womöglich gesehen und die Polizei verständigt.
Sie drehte sich zur Seite um Felix und Jan zu verständigen, jedoch sah sie in der Dunkelheit nichts. Die vorderen Türen, der Streifenwagen gingen auf und jeweils kamen zwei Beamte heraus. Unverzüglich rannten diese am Gebäude vorbei um nach hinten, zu den GleiÃen, zu gelangen. Es dauerte nicht lange, bis sie Felix erkannten, der auf einem Zugdach stand.
âDa!â, rief einer der Beamte und deutete auf Felix, der gerade vom Dach Sprung.
Der Aufprall war hart, doch Felix rappelte sich schnell wieder auf.
âSchnell weg hier.â, schlug Jan vor und die zwei rannten den Zug entlang. Die Polizisten waren ihnen dicht auf den Fersen.
Jetzt hatten die zwei Jugendlichen das vordere Stück des Zuges erreicht und rannten direkt über die Gleise in die andere Richtung des Bahnhofes.
âScheiÃe, Alter!â, sagte Felix keuchend als sie das vierte Gleià überquerten und nun vor einem Zaun standen, der oben mit Stacheldraht eingezäunt war. âWas machen wir jetzt?â
âNa was wohl?!â Jan griff nach einer Masche im Zaun und kletterte diese nach oben. âAuf was wartest du?â
Felix griff ebenfalls nach einer Masche und erkletterte diese. Schon sehr zügig waren sie oben am Zaun angekommen und jetzt würde wohl das Schwierige kommen. Nämlich der Stacheldraht. Jan, der einen kurzen Vorsprung hatte, drückte mit seinem Fuà den Draht nieder und sprang vom der Abzäunung ab.
âLos beeil dich.â, warf Jan ein. Sein Puls war rasant gestiegen. Die Verfolgungsjagd mit der Polizei war der Höhepunkt des heutigen Abends. Jan hatte keine Lust vor Gericht zu landen. Dort würde ihm womöglich eine Geldstrafe oder sogar Sozialstunden drohen. Er blickte durch die Maschen des Zaunes. Auch die Polizei war schon am Zaun angekommen und Felix ist gerade vom Gelände gesprungen.
Nun war es nur noch ein Kinderspiel, denn eine schmale Gasse trennte sie nur noch von der nächsten StraÃe. Rechts von ihnen war ein altes Haus, in dem wohl die Randschichten dieses Ortes wohnten. Links war eine alte Malzfabrik, die mit Ziegelsteinen gemauert wurde. Es sah fast so aus, als wäre die Fabrik schon seit langer Zeit stillgelegt worden.
Jan und Felix rannten die Gasse entlang und als sie das Ende erreicht hatten, wären sie beinahe von einem Streifenwagen der Polizei überfahren worden, der genau vor ihnen hielt.
âKeine Bewegung!â, rief ein Polizeibeamte als dieser blitzschnell die Beifahrertür geöffnet hatte und seine Standartpistole auf sie richtete.
Was sagt ihr dazu?
ich möchte nicht lange um den heiÃen Brei herumreden, deshalb hier der 1. Teil.
Der wohl zurzeit modernste Roller den es auf den Markt gab, war mit zwei Menschen besetzt und bog von der langen HauptstraÃe ab und fuhr einen steilen Berg hinauf. Es dauerte nicht lange und der Roller bog wieder ab und die StraÃe war nicht mehr mit Teer sondern mit weiÃen Steinen gepflastert. Sofort veränderte sich die Farbe am Profil des Reifens von schwarz in weiÃ.
Der Roller stoppte und die zwei Personen stiegen vom Roller ab. Jan Neuendorf, der Fahrer, griff mit beiden Händen unter den Helm und öffnete die Schnalle, des Sicherheitsbändchens, und nahm ihn schlieÃlich ab. Er legte ihn auf das vordere Stück des Rollers.
Die zweite Person Sonja Kurte hatte etwas Probleme mit ihren Helm. Das lag vielleicht daran, dass sie nicht jeden Tag mit so einem Gefährd fuhr, oder daran, dass vor ihren Augen noch ein rotes Bändchen umgebunden wurde, so dass Sonja nicht wusste, wo sie überhaupt war. Jan half ihr mit dem Helm und legte ihn neben seinen auf den Roller.
âWo sind wir hier?â, fragte Sonja Jan und schaute sich nach links und rechts, um irgendetwas zu erkennen, was ihr jedoch nicht gelang.
Jan griff nach Sonjas Hand und er führte sie den steinigen Weg etwas nach oben. An Jans schwarzen Schuhen waren nun die weiÃen Spuren der Steine zu sehen.
âDas soll eine Ãberraschung werden.â, gab Jan zurück und lächelte sie an, was Sonja jedoch nicht sehen konnte. Jan hatte nun das Ende der Einfahrt erreicht. Er führte sie zu einer Bierzeltgarnitur. âSetz dich.â
Sonja und Jan setzten sich den Tisch. Behutsam griff Jan an den Hinterkopf von Sonja und öffnete den Knoten, das rote Bändchen und lies es danach achtlos auf den Boden fallen.
Das Mädchen musste sich nicht lange an den Lichtstrahlen der Nachmittagsonne gewöhnen, denn die Aussicht war einfach nur atemberaubend. Die zwei Jugendlichen sahen den Hügel hinab, den sie hinaufgefahren sind. Der Wind wehte leicht durch eine Wiese und erstreckte sich weiter als zu erst vermutet. Von der StraÃe war keine Spur, denn sie wurde von der Weide verdeckt.
âDas ist wunderschön.â, staunte Sonja und wandte sich kurz von dem Ausblick ab und gab ihren Freund einen Kuss auf die Wange.
âIch habe dir doch gesagt, dass ich dich zu einem romantischen Ort fahre.â, gab Jan zurück und fuhr zärtlich mit seiner Zuge den Hals von Sonja hinauf. Dann drückte er sie mit den Händen behutsam auf den Tisch der Garnitur. âIch liebe dich.â
In den Hauptrollen
Felix Baumann
Sonja Kurte
Jan Neuendorf
Klara Stark
Nina Liebknecht
Julian Lanzmann
und
Nektarius Lanzmann
Deed
Felix Baumann
Sonja Kurte
Jan Neuendorf
Klara Stark
Nina Liebknecht
Julian Lanzmann
und
Nektarius Lanzmann
Deed
Langsam gingen Jans Hände zu dem Gürtel der modernen Hose von Sonja und öffnete den oberen Knopf.
âNein, lass das.â, warf Sonja etwas verärgert ein. Jan nutze die Situation schamlos aus. Sie drückte ihren Freund etwas von sich weg und richtete sich langsam auf. âIch möchte das nicht, das weiÃt du.â
Jan schüttelte den Kopf und stieg von der Garnitur herab. Er schaute sie ebenfalls verärgert an.
âWie lange sollen wir den noch warten?â, fragte er sie. Natürlich wollte er mit ihr auf der Garnitur schlafen, denn Jan und Sonja hatten noch keinen gemeinsamen Sex.
âIch habe dir doch gesagt, dass ich noch etwas Zeit brauche.â, appellierte Sonja an Jan und sie wunderte sich, warum er das nicht verstand.
âWie lange sind wir schon zusammen?â, wollte Jan gereizt wissen, obwohl er ganz genau wusste wie lange sie schon ein Paar sind. âVier, Fünf Monate?!â
Er lief zurück zu seinen Roller und schnappte sich seinen Helm. Die schöne Stimmung hatten die zwei durch ihre Streitigkeiten vermasselt. Auch Sonja wandte sich von der Garnitur ab und lief zurück zum Roller. Sie versuchte die ganze Sache mit Logik zu regeln. Das Mädchen sah in an, musste aber nur seufzen. Sie griff zum Helm und setzte ihn auf.
âWarum denken die Männer immer nur an das Eine?â, wunderte sich Sonja und je mehr sie darüber nachdachte desto mehr verfiel sie in Ratlosigkeit.
âLass uns Heim fahren, in ein paar Stunden haben wir sowieso wieder treffen.â, sagte Jan durch seinen Helm. Er hatte sich wieder etwas beruhigt. Mit dem Treffen spielte er auf die Clique an, mit der sie sich jeden Abend vor dem groÃen Einkaufzentrum, was neben dem Bahnhof lag, traf.
Wohnung der Lanzmanns
Mit zwei Koffern, in jeder Hand einen, ging Julian Lanzmann die Treppe nach oben. Schon von auÃen sah das Haus sehr nobel aus und es war auch nicht im Pennerviertel errichtet worden. Allerdings hatte er nicht das ganze Haus für sich. Es war in einzelne Wohnungen unterteilt und seine Wohnung war im obersten Stockwerk.
âKonnten die den keinen Aufzug einbauen?â, fragte sich Julian und kam schlieÃlich an der obersten Wohnung an. âWer sagtâs den.â
Ein Zettel, der mit einem Klebpapier befestigt war, an der braunen hölzernen Tür weckte seine Aufmerksamkeit. Mit einer kurzen Handbewegung riss er den Zettel von der Tür ab und las ihn laut vor:
âEs tut mir Leid, dass ich ins Büro musste. Es gab einen Notfall. Ich komme am späten Abend wieder Heim. Warte nicht auf mich.â
Unterschrieben wurde er von seinem Patenonkel Naktarius Lanzmann, bei dem er ab jetzt wohnen würde. Zuvor lebte Julian in einem Internat. Seine Eltern kannte er nur kaum, weil sie in Amerika wohnen und dort für die Regierung arbeiten.
Julian verzog kurz sein Gesicht und holte aus seiner Hosentasche einen Schlüssel heraus. AnschlieÃend sperrte er die Tür auf und trat in die Wohnung ein. Nun befand er sich direkt im Wohnzimmer. Eine weiÃe Couch stand mitten im Raum und auch ein langes Bücherregal, hinter dem Sofa, weckte seine Aufmerksamkeit. Im Regal waren Schätzungsweise 70 unterschiedliche Bücher. Vor dem Sofa war ein 155 cm Durchmesser Fernseher mit dem man anscheinend in vollen Fernsehgenuss kommen kann.
âNicht schlecht.â, staunte Julian und drehte sich kurz um und machte die Tür zu.
Er ging nach links, öffnete eine Zwischentür und war nun wieder in einem kleinen Gang. Der Gang war deutlich kleiner, was ihm aber nichts ausmachte. Er öffnete die erste rechte Tür und trat ein. Das würde wohl sein neues Zimmer werden. Im Zimmer war lediglich ein Schrank und ein Doppelbett.
âHier muss noch ein Fernseher rein.â, seufzte Julian, denn er träumte schon als kleines Kind einen Fernseher und ein eigenes Zimmer zu haben. Er lies seine Koffer auf den Teppichboden fallen und schmiss sich aufs Bett vor Erschöpfung.
Gegenüber von seinem Zimmer war ein Bad und am Ende des Ganges Nektariusâ Zimmer.
Cliquentreffpunkt â Später Abend
Jan und Sonja stiegen vom Roller ab und liefen schon in Richtung Clique, die schon Vollzählig war, als sie schon von Felix Baumann, Jans bester Kumpel, begrüÃt wurden.
âHey Alter, ich habe schon auf dich gewartet.â, begrüÃte Felix Jan.
âJa, der Verkehr ist echt scheiÃe.â, erwiderte Jan und dachte kurz daran, bis sie sich ihren Weg bis hier her gebahnt hatten. âHast du die Dosen dabei?â
Felix drehte sich um und deutete auf einen modernen Rucksack, der bei den weiblichen Gruppenmitgliedern war, der an einer kleinen Wand lehnte.
âSau stark!â, freute sich Jan und ging mit Felix und seiner Freundin Sonja zu den Anderen. âHi!â
Jan begrüÃte Klara und Nina. Es war schon ein ungewöhnliches Bild die zwei Rivalinnen neben einander zu sehen. Nina war nämlich die Schwärmerei von Klara gegenüber Felix, ihren Freund, nicht entgangen. Sonja setzte sich bewusste zwischen den Beiden.
âUnd, wie gehtâs euch?â, fragte sie Klara und Nina.
Jan sah zu Felix: âKönnen wir loslegen?â
âJa klar.â, gab Felix zurück und griff zu seinem Rucksack und legte ihn an.
Sonja störte es schon, dass sein Freund Jan, fast jeden Tag auf die Züge stieg und sie mit den Spraydosen besprühte, denn die zwei sahen dies als eine Art Kick an. Schon oft genug hatte sie ihn eingeredet, dass sie es lieber lassen sollte, jedoch war das immer vergebens. Sie sah den beiden hinter, die in Richtung Gleise liefen.
Es war schon Dunkel und Jan konnte gerade noch was erkennen. Er griff zum Rucksack, den Felix achtlos auf den Boden hat liegen lassen und holte eine gelbe Dose heraus. Jan setzte noch seine Signatur unter ein Männchen, das an der Scheibe eines Wagons klebte.
âHopp, lass uns gehen, das macht doch keinen Bock mehr.â, sagte Jan und überlegte, wann er angefangen hat zu sprühen, was schon über drei Stunden her sein muss.
âWarte, helfâ mir nach oben.â, erwiderte Felix und deutete auf das Dach des Wagons.
âWas hat er nur vor?â, dachte sich Jan und faltete seine Hände zusammen um eine Räuberleiter zu machen. âEr will bestimmt das Dach bemalen.â
Felix hielt sich mit den Händen an den Scheiben des Zuges fest, während er mit seinem Fuà auf die gefaltete Hand von Jan trat. Mit viel Mühe gelang es Felix sich an den schwarzen gummiartigen Rahmen eines Fensters zu klammern und zog sich anschlieÃend ganz nach oben.
âYeah!â, schrie Felix vor Freund. âReich mir bitte die Rot.â
Ein Fahrrad fuhr durch den Kies eines weiter gelegenen Fahrradparkplatzes und stoppte. Auf dem Parkplatz waren nur fünf Fahrräder, die alle schon verrostet waren und anscheinend keinen Besitzer hatten. Früh am Morgen war der Abstellplatz gut besucht und bot den Dieben eine gute Beute. Doch der Unbekannte wollte kein veraltetes Fahrrad. Nein, er war auf was viel interessanteres aus.
Er stieg von seinem Sattel und legte das Rad auf den Kiesboden, da es keinen Fahrradständer besaÃ. Mit vorsichtigen Schritten näherte er sich den GleiÃen. Gerade in diesen Moment hatte Felix das Dach des Wagons erreicht und stieà den Freudenschrei aus. Sein Mund formte sich zu einem Lächeln und er holte aus seiner Hosentasche ein schon etwas veraltetes Handy heraus, das er auf der StraÃe gefunden hatte. Womöglich hatte sein rechtmäÃiger Besitzer es gegen ein modernes eingetauscht.
Der Fremde wählte eine dreistellige Nummer. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine Frauenstimme: âPolizeinotruf - Bamberg.â
âIch beobachte gerade ein paar Jugendliche, die einen Zug besprühen.â, erwiderte der Unbekannte. âEs ist der örtliche Bahnhof.â
âWir schicken sofort einen Streifenwagen vorbei. Wie laut Ihr Name?â, wollte die Polizeibeamte wissen. Doch der Unbekannte hatte schon aufgelegt und schmiss sein Handy auf den Boden. Dort trat er mit seinem linken Fuà drauf und die Hülle zerbrach sofort. Einige Computerchips lagen neben dem Gehäuse, diese wurden wie eine Zigarette ausgetreten. Das diente dazu, dass die Polizei ihn nicht ausfindig machen konnte.
Sonja war sichtlich vom angespannten Verhalten von Klara und Nina genervt. Schon 2-mal hatte sie versucht ein vernünftiges Gespräch aufzubauen, was ihr aber immer wieder missling. Plötzlich fuhren drei grüne Streifenwagen der Polizei, die Einfahrt des Bahnhofes hinauf.
âScheiÃe!â, rief Sonja und sprang auf. Sie wusste sofort, dass sie wegen Jan, ihren Freund, und Felix hier waren. Irgendjemand hatte Jan und Felix womöglich gesehen und die Polizei verständigt.
Sie drehte sich zur Seite um Felix und Jan zu verständigen, jedoch sah sie in der Dunkelheit nichts. Die vorderen Türen, der Streifenwagen gingen auf und jeweils kamen zwei Beamte heraus. Unverzüglich rannten diese am Gebäude vorbei um nach hinten, zu den GleiÃen, zu gelangen. Es dauerte nicht lange, bis sie Felix erkannten, der auf einem Zugdach stand.
âDa!â, rief einer der Beamte und deutete auf Felix, der gerade vom Dach Sprung.
Der Aufprall war hart, doch Felix rappelte sich schnell wieder auf.
âSchnell weg hier.â, schlug Jan vor und die zwei rannten den Zug entlang. Die Polizisten waren ihnen dicht auf den Fersen.
Jetzt hatten die zwei Jugendlichen das vordere Stück des Zuges erreicht und rannten direkt über die Gleise in die andere Richtung des Bahnhofes.
âScheiÃe, Alter!â, sagte Felix keuchend als sie das vierte Gleià überquerten und nun vor einem Zaun standen, der oben mit Stacheldraht eingezäunt war. âWas machen wir jetzt?â
âNa was wohl?!â Jan griff nach einer Masche im Zaun und kletterte diese nach oben. âAuf was wartest du?â
Felix griff ebenfalls nach einer Masche und erkletterte diese. Schon sehr zügig waren sie oben am Zaun angekommen und jetzt würde wohl das Schwierige kommen. Nämlich der Stacheldraht. Jan, der einen kurzen Vorsprung hatte, drückte mit seinem Fuà den Draht nieder und sprang vom der Abzäunung ab.
âLos beeil dich.â, warf Jan ein. Sein Puls war rasant gestiegen. Die Verfolgungsjagd mit der Polizei war der Höhepunkt des heutigen Abends. Jan hatte keine Lust vor Gericht zu landen. Dort würde ihm womöglich eine Geldstrafe oder sogar Sozialstunden drohen. Er blickte durch die Maschen des Zaunes. Auch die Polizei war schon am Zaun angekommen und Felix ist gerade vom Gelände gesprungen.
Nun war es nur noch ein Kinderspiel, denn eine schmale Gasse trennte sie nur noch von der nächsten StraÃe. Rechts von ihnen war ein altes Haus, in dem wohl die Randschichten dieses Ortes wohnten. Links war eine alte Malzfabrik, die mit Ziegelsteinen gemauert wurde. Es sah fast so aus, als wäre die Fabrik schon seit langer Zeit stillgelegt worden.
Jan und Felix rannten die Gasse entlang und als sie das Ende erreicht hatten, wären sie beinahe von einem Streifenwagen der Polizei überfahren worden, der genau vor ihnen hielt.
âKeine Bewegung!â, rief ein Polizeibeamte als dieser blitzschnell die Beifahrertür geöffnet hatte und seine Standartpistole auf sie richtete.
Was sagt ihr dazu?