[Coco]

Hallo!! Sorry dass es ne Weile mit dem neuen Teil gedauert hat. Also danke erst mal für euer supertolles FB!
@Spiro: Fühl mich richtig gehert!! :thanx:

„Ich glaub einfach nicht, dass du, gerade du, so etwas tun konntest!“ aus Emilys Augen sprühten Funken. Sie war rasend vor Wut.
„Du schwänzt die Schule, fährst ohne ein Sterbenswort zu sagen in eine fremde Stadt, kommst mitten in der Nacht zurück und stehst dann knutschend vor dem Haus, mit... mit einem Jungen den ich noch nie zuvor gesehen habe.“
Rory saß immer noch auf dem kalten Marmorboden, unfähig sich zu rühren, unfähig sich zu verteidigen. Emily würde nie verstehen, warum sie das alles getan hatte. Sie würde nur noch wütender werden, wenn Rory ihr das sagen würde.
Noch nie hatte sie ihre Grandma so wütend und so in Rasche gesehen. Doch Rory bedauerte diesen Tag nicht im Geringsten. Denn sie hatte Dean zurück, und würde Tristan bald los sein. Bei diesem Gedanken umspielte ein kleines, sehr kurzes Lächeln ihren Mund, aber Emily hatte es schon gesehen.
„Was gibt es da noch zu Lachen.“ fragte sie verachtend. „Ich glaube du weist nicht im Geringsten, was wir alles für dich getan haben. Und dann denk doch auch an Tristan, ich dachte du würdest mit ihm zusammen sein.“ Jetzt war es an Rory, wütend zu werden.
„Da sieht man es mal wieder.“
„Was sieht man?“ fragte Emily verärgert, sie hasste es wenn man ihr in irgendeiner Weise widersprach.
„Da sieht man wieder ein Mal, dass du dich nicht im Geringsten für mich interessierst.“
„Aber das tue ich.“
„Ach wirklich? Hast du jemals meine schlaflosen Nächte bemerkt, wie ich jede Nacht geweint habe?“
„Nun, ja...“ Etwas eingeschüchtert, doch noch lange nicht aufgebend schaute sie ihre Enkeltochter an.
„Und hast du jemals bemerkt, dass ich Tristan nicht liebe?“
„Liebe, was ist das schon?“ sie klang gleichgültig, fast gelangweilt. „Niemand erwartet von dir, dass du ihn liebst. Du wirst wahrscheinlich nie jemanden finden, den du liebst.“
Rory schaute sie schockiert an. „Und, und was erwartet man dann von mir?“ fragte sie leise.
„Dass du dich nicht mit solchen Rüpeln“ sie betonte das letzte Wort mit herablassender Stimme, „abgibst, sondern mit denen guter Gesellschaft. Wie eben Tristan. Du weist, sein Vater ist einer der besten Kunden deines Grandpas.“
„Ach wirklich? Und was mir wichtig ist, wen ich liebe, das ist egal?“
„Du liebst doch niemanden.“ es klang wie ein Befehl, und doch hörte Rory, kurz, nur ganz kurz Zweifel in ihrer Stimme.
„Das wirst du gerade wissen.“ konterte Rory, in der Hoffnung eine kleine Schwachstelle von Seiten Emilys zu finden. Doch da hatte sie sich aufs gründlichste getäuscht.
„Wenn du frech werden willst, bitte!! Aber ich sag dir eins! Du wirst diesen Jungen nie wieder sehen; und wehe er kommt mir auch nur noch einmal unter die Augen. Und jetzt geh.“ Emily schrie die letzten Worte aus vollem Halse, und Rory zuckte zusammen. Eine Träne glitzerte in ihren Augen und sie schniefte.
„Du kannst mich nicht ewig hier festhalten.“ schrie sie, dann lief sie auf ihr Zimmer.

„Lorelai, ich will das gar nicht erst hören.“ Luke hob die Hand, als Lorelai schon zum Dritten Mal ansetzte um ihm die Situation zu erklären.
„Ich muss es dir erklären.“ Lorelai flehte jetzt fast und sah ihn mit bittenden Augen an.
„Na gut, bitte. Wer war der Kerl?“
Mist – dachte Lorelai. Jetzt fing er gerade mit der Frage an, die sie nicht beantworten wollte, zumindest jetzt noch nicht.
Sie zögerte, zögerte zu lange.
„Na gut, dann lass es.“ Luke wurde langsam wütend. Wütend auf alle, auf Lorelai, auf diesen Kerl, auf sich selbst.
„Nein, warte! Na gut.“ Lorelai genoss noch einen letzten Moment die Stille. Dann fuhr sie fort.
„Er heißt Chris. Und er...“ eine kurze Pause trat ein, in der Luke sie abwartend anschaute. In seinem Inneren pochte sein Herz wie wild.
„...er ist der Vater meines Kindes.“ Luke fiel, fiel, fiel immer tiefer, in ein großes schwarzes Loch, das ihn mit sich zog, er hatte keine Chance zu entkommen. Nach einer endlosen Pause, in der er Lorelai mit ausdruckslosen, leeren Augen angestarrt hatte, öffnete er den Mund. Kein Ton kam aus ihm. Er schloss ihn wieder, öffnete ihn, nichts. Nach vier oder fünf Versuchen brachte er ein schwaches, erbärmliches und vor allem sehr leises „Oh...“ heraus. Seine Stimme krächzte, er klang als hätte er eine Erkältung. Ein immer dicker werdender Kloß breitete sich in seinem Hals aus. Luke versuchte ihn hinunterzuschlucken, schluckte einmal, zweimal... ohne Erfolg. Er räusperte sich, hustete, drohte fast zu ersticken, doch Lorelai merkte es nicht. Von außen blieb er nämlich unverändert. Ohne jede Gefühlsregung, ohne jede Bewegung schaute er sie aus seinen Augen an, die so verlassen, so trostlos waren.
Nach einer halben Ewigkeit konnte er wieder einige, wenige klare Gedanken sammeln.
„Du solltest jetzt gehen.“ sagte er langsam. Er flüsterte nur noch, doch in der Stille war seine Stimme deutlich zu verstehen.
Lorelai stand traurig auf und nahm ihre Tasche.
„Luke, ich...“
„Geh jetzt!“
Lorelai drehte sich um und ging langsam nach draußen. Dort stand sie noch eine Weile, Tränen liefen über ihr Gesicht und beobachtete Luke der noch immer mit ausdruckslosen Augen in die Lehre blickte.

Rory saß auf der Bettkante und hielt ihr Stofftier in der Hand. Sie wusste, dass es kindisch war, aber es war das ihrer Mutter. Sie hatte es ihr geschenkt, als Rory noch ein Baby war. Ganz fest drückte sie es an sich, als wäre es ihr größter Schatz, und eigentlich war es das ja auch.
Irgendwann, sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, klingelte das Telefon.
Sie hob ab.
„Oh Rory, du wirst nicht glauben was mir heute passiert ist.“ Lanes aufgeregte Stimme war am anderen Ende der Leitung.
„Als ich gesehen hab, wie du Dean geküsst hast, da hab ich mir schon gedacht dass du nicht mehr mit zum Gespräch mit diesem Bandtypen Dave kommen würdest. So bin ich dann allein gegangen.“
„Hallo Lane!“ begrüßte Rory sie, da gerade eine kurze Pause in Lanes Redeschwall getreten war.
„Also, ich bin dann zu ihm gegangen, und du wirst es nicht glauben, wer es war... Dieser Typ, weist du noch? Den ich da so angestarrt habe.“ Vor lauter Aufregung verhaspelte sie sich, begann dann aber unbeirrt weiterzuerzählen.
„Jedenfalls, das ist Dave. Ich konnte es einfach nicht fassen. Wir haben uns dann eine Stunde unterhalten, über Musik. Es war einfach irre, wir haben den total gleichen Geschmack, was Musik angeht. Wir haben geredet und geredet, und da hab ich total die Zeit vergessen, und bin zu spät gekommen.“ sagte sie jetzt schockiert.
„Wohin bist du zu spät gekommen?“
„Na zur Kirche.“ Lane klang äußerst entsetzt, doch Rory konnte einfach nicht den Grund dafür finden. Sie selbst ging auch nicht allzu oft dorthin.
„Und warum ist das so schlimm?“
„RORY!“ schrie sie jetzt völlig aufgebracht. „Weist du nicht mehr, was ich über meine Mum erzählt habe?“
„Ach ja, richtig. Und was ist passiert?“
„Nun ja. Sie hat mir Hauserrest bis zu meiner Hochzeit verdonnert, aber damit kann ich leben.“
„Ach wirklich?“
„Ja, ich hab ja schon Hauserrest bis zum Ende meines Lebens, da ist bis zur Hochzeit doch nichts dagegen. Aber noch der viel wichtigere Grund, Dave er hat mich geküsst.“
„Ach wirklich?“Rory war jetzt fast ebenso aufgeregt wie Lane.
„Ja, auf die Wange."
"Oh.." machte Rory etwas überrascht.
"Aber das ist schon okay! Ich bin ja so was von Happy!“
„Lane, das freut mich wirklich für dich.“ lächelte Rory.
„So, ich muss jetzt aufhören. Es ist gleich neun Uhr, und meine Mum will nicht dass ich danach noch telefoniere.“
„Oh, ja, gut. Ach noch was.“
„Was ist?“
„Wie hast du meine Nummer herausgefunden?“
„Ach, das war nicht schwer. Ich hab einfach alle Gilmores angerufen, die es in dieser Gegend gibt. Deshalb kennen jetzt auch schon ziemlich viele meine Geschichte.“
„Na dann!“ Rory lachte und legte auf. Lane war wirklich einmalig.
Sie schaute aus dem Fenster und schaute erschrocken wieder weg als da draußen jemand saß. Nicht schon wieder Tristan – dachte sie ging langsam auf das Fenster zu und öffnete, um zu sehen wer da vor ihrem Fenster im Baum hockte.