[Emily]

Sö, und nun mal wieder ein neuer Teil :biggrin:
Have fun!

Am nächsten Morgen wacht Lorelai in Rorys Bett auf. Im Wohnzimmer hört sie einen Staubsauger und Möbel werden gerückt. Verwirrt steht sie aus dem Bett auf und geht dem Lärm nach.
Rory steht mit dem Staubsauger im Wohnzimmer und saugt immer wieder die selbe Stelle.

Lorelai reibt sich verschlafen die Augen und blickt Rory verwundert an. Rory stellt den Staubsauger aus und lächelt Lorelai entgegen.

"Morgen Mum, hast du gut geschlafen?"

"Uhm, ja, aber das sollte ich wohl eher dich fragen", antwortet Lorelai. "Was machst du hier?"

Rory ist gerade damit beschäftigt den Couchtisch abzuräumen.

"Ich mache sauber, das siehst du doch."

"Aber warum gerade jetzt? Es ist...." Lorelai schaut auf die Uhr. "Acht Uhr morgens!" sagt sie gespielt entsetzt.

Rory sah ihre Mum an.

„Ich konnte nicht mehr schlafen, also habe ich sauber gemacht." Lorelai kennt dieses Verhalten, Rory hat sich bereits so verhalten, als Dean sich von ihr getrennt hat und auch sie selbst hatte sich bereits so verhalten.

„Süße, komm mal her, wir müssen uns unterhalten." Sie setzt sich auf die Couch und klopft auf den platz neben sich. Rory sieht sie irritiert an, setzt sich aber neben sie.

„Rory, du hast das schon mal so gemacht...damals mit Dean. Weißt du noch?"

„Mum, das ist was völlig anderes gewesen. Jetzt habe ich einfach nur sauber gemacht."

Lorelai legt einen Arm um sie. „Genau das habe ich auch mal behauptet..." Lorelai macht einen Moment Pause, ehe sie beginnt, Rory eine Geschichte aus ihrer Jugend zu erzählen. „Es war in dem Jahr in dem du geboren wurdest. Mum und Dad hatten ihren 20. Hochzeitstag, etwa 2 Monate vor deiner Geburt. Man sah es mir eindeutig an und eigentlich wollte ich gar nicht zu ihrer Feier gehen. Doch Mum überredete mich doch hinzugehen. Ich bekam also ein neues Kleid und wurde zu dieser Feier geschleppt. Es war in etwa so wie ihre zweite Hochzeit, zumindest von der Anzahl der Gäste. Als alle Gäste da waren, erhob Dad sich und hielt eine kleine Ansprache, das übliche Bla bla eben und dann aßen wir alle. Ich spürte wie mich alle die ganze Zeit beobachteten und ich war Gesprächsthema Nr.1.

Irgendwann an diesem Abend kam dein Dad zu mir und wollte mit mir tanzen. Eigentlich wollte ich das nicht, doch auch Mum meinte, es wäre nett wenn ich mich mal blicken lassen würde. Ich ließ mich also Breittreten und tanzte mit deinem Dad. Es war wirklich schön, doch dann begannen alle um uns herum zu tuscheln und fühlte mich unwohl. Also setzte ich mich wieder. Ich bemerkte trotzdem das immer weiter getuschelt wurde und die Kommentare lauter wurden. Es kam so was wie „Seht euch Lorelai an...Emily und Richard tun mir leid" und „Sie hätten sie weg schicken sollen". Du ahnst nicht wie weh das tut. Na ja, und du kennst ja Mum und Dad, sie haben es zwar auch mitbekommen, aber sie wollten sich diesen Tag nicht vermiesen lassen, also haben sie es ignoriert. Chris war auch keine große Hilfe, er hat sich nachher zu einem seiner Freunde abgesetzt, der mit seinen Eltern ebenfalls eingeladen war. Irgendwann als die Kommentare immer lauter und unverschämter wurden, verließ ich den Saal und setzte mich draußen auf die Stufen.

An diesem Abend war einer der wenigen schönen Momente aus meiner Kindheit die ich mit meiner Mutter geteilt habe. Sie kam raus und versuchte mich wieder aufzubauen und mich zu überreden weiter an der Feier teilzunehmen. Doch ich weigerte mich und Mum gestattete mir nach Hause zu fahren.

Als sie aber Nachts nach Hause kamen, kam Mum noch mal zu mir und war erschrocken als sie mich sah. Ich hatte mein gesamtes Zimmer umgeräumt, alles verstellt, sogar sie Möbel verrückt. Das selbe habe ich in deinem Zimmer getan. Mum konnte es nicht fassen, verstand aber sofort das ich es aus Frust gemacht haben musste."

Lorelai sieht ihre Tochter einen Moment an. „Daher hast du wohl diese Veranlagung, denn ich habe selbst oft so reagiert, und ich weiß das deine Großmutter es auch getan hat. Wir haben es alle getan. Und ich finde gerade du solltest im Moment alle deine Energie auf Marty verwenden, statt hier den Putzteufel zu spielen."
Rory starrt auf das Kissen, das sie in der Hand hält und erkennt das ihre Mutter recht hat mit dem was sie sagt. Sie reagiert oft so, wenn etwas passiert mit dem sie nicht umzugehen weiß, genau wie sie es schon nach der Trennung von Dean getan hat.