[Leni88]

Okay, neuer Teil ist online!! Nochmal vielen lieben Dank an alle Fb-Geber!!! :dance:

Teil 24

Es war bereits mitten in der Nacht, als Lorelai ohne einen Grund aufwachte. Sie schaute auf ihren Wecker. Es war erst 2 Uhr. Stundenlang wälzte sie sich in ihrem Bett herum, doch keine Position war die richtige, um wieder einzuschlafen. Schließlich entschied sie sich dafür, in die Küche zu gehen und sich einen Kaffee zu machen. Total übermüdet schleppte sie sich die Treppen hinunter und schaufelte löffelweise Pulver in die Maschine. Plötzlich ging die Tür hinter ihr auf und Rory kam mit übermüdeten Augen in die Küche geschlichen.
„Rory, Schätzchen, was machst du denn hier mitten in der Nacht?“ fragte Lorelai erstaunt.
„Mom, ich kann nicht schlafen. Seit Stunden liege ich im Bett und wälze mich von einer Seite auf die andere. Seit 2 Uhr schon!“
„Wow.“ Konnte Lorelai nur antworten.
„Was ist denn?“
„Bist du sicher, dass es 2 Uhr war?“
„Klar, ich hab doch extra noch auf den Wecker geschaut.“
„Als ich aufgewacht bin, war es auch genau 2 Uhr. Das kann doch unmöglich ein Zufall sein.“ Während Lorelai dies sagte, versuchte sie ein ernstes Gesicht zu machen.
„Mysteriös“, antwortete Rory in einem ironischen Ton, „sehr mysteriös“.
„Ja, finde ich auch. Wir müssen der Sache auf den Grund gehen.“ überlegte Lorelai weiter, ohne den ironischen Ton in Rorys Stimme wahrgenommen zu haben. Lorelai schlich prüfend durch das Wohnzimmer, als sie ans Fenster ging, um eine Gardine zuzuziehen, die sie vergessen hatte, als sie plötzlich wie angewurzelt stehen blieb.
„Rory. Rory, oh mein Gott, komm her, schnell.“
„Was ist denn, Mom? Ist irgendwas passiert?“
„Schnell, zieh deine Schuhe an und komm mit. Schnell!“
„Jaja, ich mach ja schon.“ Die beiden rissen die Haustür auf und staunten nicht schlecht. Deshalb konnten sie also nicht mehr einschlafen. Sie hatten wirklich vorhersehbare Fähigkeiten. Still und leise begann es zu schneien. Die Flocken rieselten langsam auf das grüne Gras. Lorelai und Rory traten näher, sie stellten sch mitten auf die Wiese und blickten in den dunklen Himmel hinauf. Die Flocken schneiten auf ihre Gesichter herab, weshalb die beiden hin und wieder blinzeln mussten, da sich einige der Flocken in ihren Wimpern verhakte. Lorelai blickte auf Rorys Jacke, auf der sich einige der Flocken angesammelt hatten. Interessiert betrachtete sie sie genau.
„Wow! Hast du das schon mal gesehen? Jede Flocke hat eine andere Form.“
„Ja, das ist wirklich faszinierend.“ stimmte Rory zu. Beide standen noch eine Weile mitten im Schneegestöber und lächelten fröhlich.
Plötzlich fiel Lorelai ein, dass sie Luke doch beweisen musste, dass sie hellsehen konnte. Schnell zerrte sie Rory am Ärmel.
„Ich muss zu Luke!“
„Was, jetzt?“ fragte Rory mit einem verwunderten Blick.
„Ja, jetzt! Sofort!“
„Mom, es ist noch mitten in der Nacht! Luke schläft noch.“
„Das ist egal. Morgen früh ist es zu spät.“ Lorelai schnappte sich schnell ihre Jacke und sauste los. In dieser Nacht war es wie ausgestorben in Stars Hollow. Das war ja auch selbstverständlich, normalerweise lag man ja auch um diese Zeit noch in seinem warmen Bett. Nur Lorelai nicht. Nein, sie rannte wie eine Irre die Straße entlang, bis sie endlich an Lukes Diner angekommen war. Schnell schnappte sie sich den Schlüssel, der immer über der Tür auf der Leiste lag und schloss auf. Mit einem heftigen Poltern stampfte sie die Treppen hoch und klopfte an die Tür. Es dauerte eine kleine Weile, als sie leise Schritte näher kommen hörte. Ein verschlafener Luke brummte wütend vor sich hin, als er die Tür öffnete und eine breit grinsende Lorelai dastehen sah. Mit nun weit geöffneten Augen sah er sie an.
„Was machst du denn hier? Und, wie kommst du hier überhaupt rein?“
„Der Schlüssel über deiner Tür, schon vergessen?“
„Ja, richtig. Aber was machst du hier? Und vor allem um diese Zeit?“
„Komm mit. Ich muss dir was zeigen.“
„Jetzt? Kann das nicht bis morgen früh warten?“
„Nein, sonst ist es zu spät. Na, komm schon. Und weck Jess nicht auf.“
„Ach, Jess gönnst du seinen Schlaf, nur mir nicht, was? Tz, mich wundert es sowieso, dass er bei deinem Herumgetrampel überhaupt noch schlafen kann.“ Lorelai grinste nur.
„Alter Brummbär. Jetzt komm schon.“ Sie stiegen die Treppen zum Diner hinunter und schauten hinaus. Stolz präsentierte Lorelai den Schnee, der leise vom Himmel herabrieselte.
„Na, was sagst du dazu?“ Ungläubig zuckte Luke nur mit den Schultern.
„Und? Das ist Schnee.“
„Luke, was glaubst du denn, wieso ich so früh hier bin? Rory und ich konnten nicht mehr einschlafen und zwar deswegen!“ Sie zeigt hinaus auf den Schnee. „Wir können doch hellsehen. Glaubst dus uns jetzt endlich?“ Auf Lukes Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Er drehte sich zu Lorelai, nahm ihr Gesicht in seine Hände und gab ihr einen zärtlichen Kuss.
„Ja, du kleine Nervensäge, ich glaube euch.“
„Ha! Ich hab’s dir schon von Anfang an gesagt.“ Eine kleine Weile blieben sie am Fester stehen und betrachteten die Straßen, die immer weißer wurden. Irgendwann unterbrach Luke das Schweigen.
„Und? Hast du vor, jetzt noch nach Hause zu gehen?“
„Hm, müsste ich eigentlich wegen…“ Sie zeigte an sich herunter. Unter ihrer Jacke trug sie noch ihren Schlafanzug. „Aber ich beeil mich, ich brauche nämlich einen Kaffee.“
„Na, das ist ja was Neues.“ sagte er ironisch.
Schnell drückte sie ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und rauschte in die Nacht davon. Mit einem Kopfschütteln und einem Lächeln beschloss er nach oben zu gehen und sich anzuziehen. Es war sowieso langsam an der Zeit, das Diner zu öffnen.
Etwa eine Stunde später kamen Lorelai und Rory wieder im Diner an. Für ihre Verhältnisse war es immer noch recht früh am Morgen. Doch da sie nun schon die ganze Nacht auf den Beinen waren, benötigten sie nun dringend Kaffee. Beide setzten sich an den Tresen, als Luke aus der Küche direkt auf die Kaffeemaschine zumarschierte.
„Ich hab euch schon kommen sehen, also hab ich schon mal Kaffee aufgesetzt. Müsste gleich fertig sein.“
Eine kleine Weile später kam Jess die Treppen hinuntergelaufen.
„Morgen!“ begrüßte er sie höflich.
„Morgen Jess!“ Auch Lorelai versuchte höflich zu klingen. Jeder wusste, dass sie Jess nicht so sehr mochte, wie Dean, doch sie versuchte, ihn zu mögen, allein schon Rory zuliebe. Bis jetzt hatte er auch nichts angestellt, weswegen sie auf ihn böse sein konnte, also versuchte sie sich anzustrengen, ihn von Zeit zu Zeit netter zu finden.
„Ich muss zur Schule, hab noch schnell vorher was zu erledigen.“ erklärte er Luke.
„Okay, dann bis heute Mittag.“ antwortete der. Bevor Jess jedoch das Diner verließ, zwinkerte er Rory noch schnell zu. Gleich begriff sie, was zu tun war.
„Ja, also ich müsste dann auch mal langsam los. Mein Bus kommt gleich.“
„Okay, mach’s gut, Schätzchen.“ Lorelai drückte ihrer Tochter noch schnell einen Kuss auf die Backe, bevor sie das Diner verließ.

„Und? Was machst du heute Abend?“
„Hm, ich werde mal wieder meinen Schrank ausräumen und meine Klamotten sortieren.“ Luke lachte auf.
„Also, wenn du so was tun willst, heißt das wohl, dir ist so langweilig, dass dir nichts anderes mehr einfällt.“
„Ja, so kann man es auch nennen.“ Antwortete sie mit einem Lächeln.
„Das heißt also, du hast nichts vor.“ folgerte Luke daraus.
„Nein, ich hab nichts vor.“
„Gut, wie wär’s wenn ich dich heute Abend abhole und wir dann was Schönes unternehmen.“ Zustimmend nickte sie. Lorelai ging um den Tresen herum und legte eine Hand an Lukes Hals. Dann zog sie ihn an sich und küsste ihn zärtlich. Wie froh sie war, dass sie diese Liebe endlich öffentlich zeigen und ausleben konnte.
Unterdessen schlenderten Rory und Jess Hand in Hand die Straße entlang.
„Wie wär’s heute Abend mit Kino?“ fragte Jess von der Seite. Rory überlegte einen kurzen Augenblick und sagte dann:
„Ich hab eine bessere Idee. Du kommst einfach vorbei und wir schauen bei mir einen Film. Das ist viel gemütlicher.“
„Okay…“ stimme Jess zu. Ihm war es eigentlich egal, was sie heute Abend machen würden. Er wollte nur mal wieder einen Abend mit Rory allein sein. Jess blieb kurz stehen und drückte Rory einen Kuss auf die Lippen, bevor sich ihre Wege trennten.
„Also, mach’s gut. Du kannst heute Abend so gegen Acht vorbeikommen.“
„Okay.“ Er streichelte Rorys Wange und machte sich auf den Weg zur Schule.
Rory lief ein Stück die Straße entlang, als sie plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Sie konnte es nicht glauben, wer dort um die Ecke bog…
„Dad! Hi!...“