07.05.2005, 22:50
67. Teil (3)
âIm wievielten Monat bist du, Mädchen?â
Paris glaubte nicht richtig gehört zu haben. Es dauerte einen Moment bis sie sich wieder fing. âIch bin nicht schwanger.â
Señora Rodriguez seufzte erleichtert auf. âHimmel sei Dank!â
âHat Carlos Ihnen denn nicht gesagt, dass ich mitkomme?â Das hätte ich mir ja denken können!
âEr meinte, er würde eine Frau mitbringen. Ich dachte an Mandy. Das süÃe Ding gehört schlieÃlich beinahe zur Familie.â
Paris blickte schweigend auf ihre Zehenspitzen. Ja, die süÃe Mandy... Dachte sie bitter. âEntschuldigen Sie mich bitte kurz.â
"Natürlich, geh nur."
Jess schlug das Buch zu und sah auf die Uhr, welche auf seinem Nachttisch stand. Er hatte bereits vier Stunden gelernt. Jess freute sich schon auf den Moment, indem er sein Abschlusszeugnis erhalten würde.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Luke betrat die Wohnung.
âWillst du nicht eine Pause einlegen?â fragte er. Luke versuchte es zwar zu verbergen, es war ihm jedoch anzusehen wie stolz er auf seinen Neffen war.
Jess strich sich durch die Haare. âIch habe für heute aufgehört.â
Luke nickte. âWas die Hochzeit deiner Mutter betrifft...â
Jess seufzte genervt und blickte auf seine Zehenspitzen. âNicht schon wieder...â
âEs würde ihr soviel bedeuten wenn du sie zum Altar führen würdest.â
âIch sagte, ich werde darüber nachdenken.â
âJess...â
âIst gut. Ich mache es.â Jess seufzte.
âLiz wird sich freuen.â
Paris stürmte in das geräumige Wohnzimmer. âIch muss mit dir reden!â
Carlos sah sie überrascht an. âWas ist denn los?â
Enrico beobachtete die beiden neugierig.
âKönnten wir irgendwo hingehen wo wir ungestört reden können?â Sie warf Enrico einen genervten Blick zu.
âParis, wir haben hier noch einiges zu tun...â
âEs ist aber wichtig!â
âOkay, gehen wir in mein Zimmer.â
âIhr seid echt toll, Leute!â Dave klatschte begeistert.
Lane strahlte fröhlich und blickte zu ihren Bandkollegen. âWir waren wirklich gut. Der Gig morgen wird ein Riesenerfolg!â
âEure Songauswahl ist cool.â Lobte Dave.
âJa, verdammt cool. Es dauerte aber lange bis wir uns geeinigt hatten.â Zach grinste.
âHey, Leute, seid ihr auch so hungrig?â fragte Brian.
âUnd wie. Bestellen wir Pizza.â Schlug Lane vor, worauf alle begeistert zustimmten.
âWie läuft es in Yale, Rory?â erkundigte sich Richard.
âGanz gut.â Rory lächelte.
âNun sei mal nicht so bescheiden. Sie bekam auf eine Philosophiearbeit eine eins!â erzählte Lore begeistert.
âDas ist ja groÃartig!â Emily strahlte voller Stolz.
âEine tolle Leistung. Worum ging es denn in deiner Arbeit?â erkundigte sich Richard.
âUm Kants kategorischen Imperativ.â
âEin wirklich interessantes Thema. Ich hoffe, du hast eine Kopie dieser Arbeit.â
âIch habe sie am Computer abgespeichert. Ich werde sie nochmals ausdrucken und euch nächste Woche mitbringen.â Versprach Rory.
âWunderbar.â Emily lächelte.
âWie läuft es denn mit deinem Hotel, Lorelai?â
âEs gab einige Schwierigkeiten, aber jetzt geht es wieder gut voran, Dad.â
âWunderbar. Wie geht es euren Freunden?â fragte Emily.
Vielen Dank für dein Interesse an meiner Arbeit, Mum. Lorelai nahm einen groÃen Schluck ihres Weines.
âJess und Luke geht es sehr gut. Im Diner läuft es echt toll.â Erzählte Rory.
âHat Jess nicht bald seine ersten Abschlussprüfungen?â
âJa, bald.â Rory sah zu ihrer Mutter.
âEr muss bestimmt viel lernen. Die Schulen verlangen heutzutage immer mehr.â Richard trank von seinem Wein.
âJa, es ist viel Stoff, aber er lernt sehr leicht.â
âWozu macht er sich überhaupt die ganze Mühe wenn er ohnehin nur arbeiten gehen wird?â Emily nippte an ihrem Wein.
Lorelai warf ihrer Mutter einen warnenden Blick zu.
Rory atmete tief durch. âEr hat nicht gesagt, dass er niemals ein College besuchen wird...â
âKind, sei doch nicht so naiv. Glaubst du wirklich, dass er, wenn er einen festen Arbeitsplatz hat, diesen wieder aufgibt um zum College zu gehen?â
âEs besteht auch die Möglichkeit eines Teilzeitjobs. Ich werde auch während den kommenden Semestern zwanzig Stunden pro Woche arbeiten, damit wir uns die Wohnung schneller leisten können.â Rory biss sich auf die Unterlippe. Es war zu spät. Sie hatte es bereits ausgesprochen.
Richard rutschte die Gabel aus der Hand, während Emily sich an ihrem Wein verschluckte. Sie starrten ihre Enkelin ungläubig an.
âEntschuldige, ich glaube ich hatte eben einen Hörfehler. Was sagtest du gerade?" Richard fing sich zuerst wieder.
67. Teil (4)
Carlos schloss die Tür und sah Paris fragend an.
Sie atmete tief durch. âSehe ich aus als wäre ich schwanger?â
Er musterte sie lange.
âHör auf mich so anzusehen!â
âWie?â
âAls hätte ich meinen Verstand verloren!â
âIch hoffe wir mussten nicht nur in mein Zimmer gehen um das zu klären.â
âKannst du mir nicht einfach antworten?â
Er seufzte. âDu siehst nicht aus als wärst du schwanger. Du bist wunderschön.â
âWillst du damit sagen schwangere Frauen können nicht schön sein?â
âDas wollte ich nicht sagen. Du bist zu schlank um....â
âAch, dann sind Schwangere in deinen Augen also dick und korpulentere Menschen automatisch hässlich?â Sie unterbrach ihn wütend.
âDu kannst wirklich anstrengend sein.â
âUnd du beweist mir ständig wie recht ich mit meinem ersten Eindruck hatte.â Sie schüttelte wütend den Kopf und sah sich in seinem Zimmer um. Plötzlich fiel ihr Blick auf eine eingerahmte Urkunde.
Sie trat näher um deren Inhalt lesen zu können. âDu hast einen Debattierwettbewerb gewonnen?â
âWir waren zu dritt.â
âIch hätte dir das gar nicht zugetraut...â
âDeine Ehrlichkeit ist immer wieder eine Freude.â
âIch hätte mir nur nicht gedacht, dass du an so etwas teilgenommen hast.â
âDas war vor beinahe sechs Jahren.â
Sie drehte sich langsam zu ihm. âWarum hast du die High School abgebrochen?â
âMüssen wir jetzt über dieses Thema sprechen?â
âDeine Mutter dachte du würdest Mandy mitbringen...â Nun war es herauÃen. Es hatte Paris schon die ganze Zeit beschäftigt.
âUnd? Sie denkt vieles...â
âSie meinte Mandy gehöre beinahe zu eurer Familie...â
Carlos trat zu ihr und strich ihr sanft durch die Haare. âMandy und ich sind seit acht Jahren befreundet. Mehr als Freundschaft war da nie und wird auch niemals sein.â Er zog sie langsam an sich und küsste sie.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet. âIch will euch ja nicht stören, aber das Essen ist fertig.â
âHat meine rücksichtsvolle Mutter dich geschickt?â
âDu solltest wohl ein richtig schlechtes Gewissen bekommen.â Das Mädchen grinste.
Paris blickte verwundert von dem unscheinbar gekleideten Mädchen zu ihrem Freund.
âParis, das ist meine Cousine Laura. Laura, meine Freundin Paris.â
Laura blickte Carlos kurz verwirrt an, wandte sich schlieÃlich an Paris. âHi, freut mich.â
Paris reichte ihr kurz die Hand. âHallo. Alles Gute zum Geburtstag.â
Laura lächelte. âDanke. Wir sollten jetzt wirklich hinunter gehen.â
âDu kannst es ja kaum erwarten.â Carlos grinste.
âRichtig. Je früher die Feier beginnt, desto früher können wir wieder weg. Ich hab meinen Eltern übrigens schon gesagt, dass du mich fährst.â
âDas lassen sie zu?â
âAlso gegen deine Fahrkünste haben noch nicht einmal die beiden etwas gesagt.â
Rory blickte unsicher zu ihrer Mutter. Sie wünschte die Zeit zurück drehen zu können. Rory hatte alles so ausführlich geplant gehabt. Sie hätten ein ruhiges, sachliches Gespräch zu sechst geführt. Es gab sogar eine Liste mit Argumentationspunkten. Wann diese Unterhaltung stattfinden sollte war noch nicht endgültig entschieden gewesen, nur dass es jetzt noch zu früh dafür war. Und nun war es ihr herausgerutscht.
Ihr GroÃvater räusperte sich plötzlich.
Rory schluckte und atmete tief durch. Sie versuchte ihren GroÃeltern selbstbewusst in die Augen zu blicken. Richard blickte sie erwartungsvoll an. Emily war blass geworden, ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
Lorelai sah ihre Tochter an. Sie wollte ihr helfen, wusste aber nicht wie.
âHab ich euch schon von den Pferden erzählt?â Ihr Versuch, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, scheiterte kläglich.
Emily und Richard ignorierten ihre Tochter. Ihre Augen ruhten noch immer auf ihrer Enkelin.
âGrandma, Grandpa,...â begann diese zögernd.
âEine Wohnung? Du willst mit diesem Taugenichts zusammenziehen?â Emiy schien sich relativ schnell von ihrem Schockzustand erholt zu haben. Sie warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu. âWas bist du nur für eine Mutter? Deine Tochter dürfte an so etwas noch nicht einmal denken!â
Richard seufzte und schenkte sich Wein nach.
âMum, ich...â
âDer Junge wird ihr nur Unglück bringen! Und du lässt sie mit ihm wohnen! Was machst du, wenn sie schwanger wird und er sie vor die Tür setzt? Was wird dann aus Rory, aus ihrer Ausbildung?â
Rory blickte verzweifelt zu ihrer Mutter.
âMum, könnten wir bitte in Ruhe darüber reden?â Lorelai versuchte ruhig zu bleiben. In ihrem Inneren jedoch brodelte es gewaltig.
âDa gibt es nichts zu bereden! Rory wird nicht mit diesem Jess zusammenziehen!â Emily stellte ihr Glas Wein mit so einem Schwung ab, dass sie schüttete. âBerta!â rief sie wütend nach dem neuen Hausmädchen, welches so gleich herbei eilte.
âSie haben gerufen, Madam?â
âSchön, dass sie es schon beim ersten Mal hörten. Es wurde Wein verschüttet!â
Berta lief nickend in die Küche und kam mit einer Stoffserviette zurück, die sie eilig über den Fleck legte.
Emily rollte mit den Augen. âRäumen Sie das Essen ab. Wir nehmen den Nachtisch in zehn Minuten im Salon ein!â
âGanz wie Sie wünschen, Madam.â
âMum...â Lorelai wollte ihre Mutter besänftigen.
âWas denn, Lorelai? Hast du keinen Hunger mehr? Schön. Berta, wir essen heute keinen Nachttisch!â
âAber Madam...â begann Berta, die für die Zubereitung des Desserts länger gebraucht hatte als für das restliche Kochen, zögernd.
âHaben Sie irgendwelche Einwände, Berta?â
Das Hausmädchen schluckte. âNein, Madam.â
âDanke. Würden Sie jetzt bitte endlich den Tisch abräumen? Für Faulenzen bleibt Ihnen später noch genügend Zeit.â
âNatürlich. Entschuldigen Sie bitte vielmals, Mrs. Gilmore.â
Während sie den Essraum verlieÃen, begann Richard: âEmily, beruhige dich doch. Lass uns in den Salon gehen und über alles sprechen.â
âSag du mir nicht was ich zu tun habe. Für mich ist das Thema abgeschlossen.â Emily schenkte ihrer Tochter einen kurzen, kalten Blick.
âEmily, nun sei doch vernünftig...â Richard versuchte zu vermitteln.
âVernünftig? Empfindest du Lorelais Idee ihre Tochter mit diesem Jungen zusammenziehen zu lassen etwa als vernünftig...â
âGrandma...â begann Rory leise.
Emily ignorierte sie. âIch habe für heute genug gehört. Ich bin müde und werde nun zu Bett gehen. Gute Nacht.â Sie ging die Treppen zum oberen Stockwerk hinauf, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.
Richard seufzte. Er wandte sich an seine Tochter und Enkelin. âEntschuldigt. Es ist besser ihr geht jetzt. Es war ein ziemlicher Schock für sie.â
âAber, Dad,...â
âLorelai, bitte. Wir reden nächste Woche.â Er begleitete sie zur Tür.
âIm wievielten Monat bist du, Mädchen?â
Paris glaubte nicht richtig gehört zu haben. Es dauerte einen Moment bis sie sich wieder fing. âIch bin nicht schwanger.â
Señora Rodriguez seufzte erleichtert auf. âHimmel sei Dank!â
âHat Carlos Ihnen denn nicht gesagt, dass ich mitkomme?â Das hätte ich mir ja denken können!
âEr meinte, er würde eine Frau mitbringen. Ich dachte an Mandy. Das süÃe Ding gehört schlieÃlich beinahe zur Familie.â
Paris blickte schweigend auf ihre Zehenspitzen. Ja, die süÃe Mandy... Dachte sie bitter. âEntschuldigen Sie mich bitte kurz.â
"Natürlich, geh nur."
Jess schlug das Buch zu und sah auf die Uhr, welche auf seinem Nachttisch stand. Er hatte bereits vier Stunden gelernt. Jess freute sich schon auf den Moment, indem er sein Abschlusszeugnis erhalten würde.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Luke betrat die Wohnung.
âWillst du nicht eine Pause einlegen?â fragte er. Luke versuchte es zwar zu verbergen, es war ihm jedoch anzusehen wie stolz er auf seinen Neffen war.
Jess strich sich durch die Haare. âIch habe für heute aufgehört.â
Luke nickte. âWas die Hochzeit deiner Mutter betrifft...â
Jess seufzte genervt und blickte auf seine Zehenspitzen. âNicht schon wieder...â
âEs würde ihr soviel bedeuten wenn du sie zum Altar führen würdest.â
âIch sagte, ich werde darüber nachdenken.â
âJess...â
âIst gut. Ich mache es.â Jess seufzte.
âLiz wird sich freuen.â
Paris stürmte in das geräumige Wohnzimmer. âIch muss mit dir reden!â
Carlos sah sie überrascht an. âWas ist denn los?â
Enrico beobachtete die beiden neugierig.
âKönnten wir irgendwo hingehen wo wir ungestört reden können?â Sie warf Enrico einen genervten Blick zu.
âParis, wir haben hier noch einiges zu tun...â
âEs ist aber wichtig!â
âOkay, gehen wir in mein Zimmer.â
âIhr seid echt toll, Leute!â Dave klatschte begeistert.
Lane strahlte fröhlich und blickte zu ihren Bandkollegen. âWir waren wirklich gut. Der Gig morgen wird ein Riesenerfolg!â
âEure Songauswahl ist cool.â Lobte Dave.
âJa, verdammt cool. Es dauerte aber lange bis wir uns geeinigt hatten.â Zach grinste.
âHey, Leute, seid ihr auch so hungrig?â fragte Brian.
âUnd wie. Bestellen wir Pizza.â Schlug Lane vor, worauf alle begeistert zustimmten.
âWie läuft es in Yale, Rory?â erkundigte sich Richard.
âGanz gut.â Rory lächelte.
âNun sei mal nicht so bescheiden. Sie bekam auf eine Philosophiearbeit eine eins!â erzählte Lore begeistert.
âDas ist ja groÃartig!â Emily strahlte voller Stolz.
âEine tolle Leistung. Worum ging es denn in deiner Arbeit?â erkundigte sich Richard.
âUm Kants kategorischen Imperativ.â
âEin wirklich interessantes Thema. Ich hoffe, du hast eine Kopie dieser Arbeit.â
âIch habe sie am Computer abgespeichert. Ich werde sie nochmals ausdrucken und euch nächste Woche mitbringen.â Versprach Rory.
âWunderbar.â Emily lächelte.
âWie läuft es denn mit deinem Hotel, Lorelai?â
âEs gab einige Schwierigkeiten, aber jetzt geht es wieder gut voran, Dad.â
âWunderbar. Wie geht es euren Freunden?â fragte Emily.
Vielen Dank für dein Interesse an meiner Arbeit, Mum. Lorelai nahm einen groÃen Schluck ihres Weines.
âJess und Luke geht es sehr gut. Im Diner läuft es echt toll.â Erzählte Rory.
âHat Jess nicht bald seine ersten Abschlussprüfungen?â
âJa, bald.â Rory sah zu ihrer Mutter.
âEr muss bestimmt viel lernen. Die Schulen verlangen heutzutage immer mehr.â Richard trank von seinem Wein.
âJa, es ist viel Stoff, aber er lernt sehr leicht.â
âWozu macht er sich überhaupt die ganze Mühe wenn er ohnehin nur arbeiten gehen wird?â Emily nippte an ihrem Wein.
Lorelai warf ihrer Mutter einen warnenden Blick zu.
Rory atmete tief durch. âEr hat nicht gesagt, dass er niemals ein College besuchen wird...â
âKind, sei doch nicht so naiv. Glaubst du wirklich, dass er, wenn er einen festen Arbeitsplatz hat, diesen wieder aufgibt um zum College zu gehen?â
âEs besteht auch die Möglichkeit eines Teilzeitjobs. Ich werde auch während den kommenden Semestern zwanzig Stunden pro Woche arbeiten, damit wir uns die Wohnung schneller leisten können.â Rory biss sich auf die Unterlippe. Es war zu spät. Sie hatte es bereits ausgesprochen.
Richard rutschte die Gabel aus der Hand, während Emily sich an ihrem Wein verschluckte. Sie starrten ihre Enkelin ungläubig an.
âEntschuldige, ich glaube ich hatte eben einen Hörfehler. Was sagtest du gerade?" Richard fing sich zuerst wieder.
67. Teil (4)
Carlos schloss die Tür und sah Paris fragend an.
Sie atmete tief durch. âSehe ich aus als wäre ich schwanger?â
Er musterte sie lange.
âHör auf mich so anzusehen!â
âWie?â
âAls hätte ich meinen Verstand verloren!â
âIch hoffe wir mussten nicht nur in mein Zimmer gehen um das zu klären.â
âKannst du mir nicht einfach antworten?â
Er seufzte. âDu siehst nicht aus als wärst du schwanger. Du bist wunderschön.â
âWillst du damit sagen schwangere Frauen können nicht schön sein?â
âDas wollte ich nicht sagen. Du bist zu schlank um....â
âAch, dann sind Schwangere in deinen Augen also dick und korpulentere Menschen automatisch hässlich?â Sie unterbrach ihn wütend.
âDu kannst wirklich anstrengend sein.â
âUnd du beweist mir ständig wie recht ich mit meinem ersten Eindruck hatte.â Sie schüttelte wütend den Kopf und sah sich in seinem Zimmer um. Plötzlich fiel ihr Blick auf eine eingerahmte Urkunde.
Sie trat näher um deren Inhalt lesen zu können. âDu hast einen Debattierwettbewerb gewonnen?â
âWir waren zu dritt.â
âIch hätte dir das gar nicht zugetraut...â
âDeine Ehrlichkeit ist immer wieder eine Freude.â
âIch hätte mir nur nicht gedacht, dass du an so etwas teilgenommen hast.â
âDas war vor beinahe sechs Jahren.â
Sie drehte sich langsam zu ihm. âWarum hast du die High School abgebrochen?â
âMüssen wir jetzt über dieses Thema sprechen?â
âDeine Mutter dachte du würdest Mandy mitbringen...â Nun war es herauÃen. Es hatte Paris schon die ganze Zeit beschäftigt.
âUnd? Sie denkt vieles...â
âSie meinte Mandy gehöre beinahe zu eurer Familie...â
Carlos trat zu ihr und strich ihr sanft durch die Haare. âMandy und ich sind seit acht Jahren befreundet. Mehr als Freundschaft war da nie und wird auch niemals sein.â Er zog sie langsam an sich und küsste sie.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet. âIch will euch ja nicht stören, aber das Essen ist fertig.â
âHat meine rücksichtsvolle Mutter dich geschickt?â
âDu solltest wohl ein richtig schlechtes Gewissen bekommen.â Das Mädchen grinste.
Paris blickte verwundert von dem unscheinbar gekleideten Mädchen zu ihrem Freund.
âParis, das ist meine Cousine Laura. Laura, meine Freundin Paris.â
Laura blickte Carlos kurz verwirrt an, wandte sich schlieÃlich an Paris. âHi, freut mich.â
Paris reichte ihr kurz die Hand. âHallo. Alles Gute zum Geburtstag.â
Laura lächelte. âDanke. Wir sollten jetzt wirklich hinunter gehen.â
âDu kannst es ja kaum erwarten.â Carlos grinste.
âRichtig. Je früher die Feier beginnt, desto früher können wir wieder weg. Ich hab meinen Eltern übrigens schon gesagt, dass du mich fährst.â
âDas lassen sie zu?â
âAlso gegen deine Fahrkünste haben noch nicht einmal die beiden etwas gesagt.â
Rory blickte unsicher zu ihrer Mutter. Sie wünschte die Zeit zurück drehen zu können. Rory hatte alles so ausführlich geplant gehabt. Sie hätten ein ruhiges, sachliches Gespräch zu sechst geführt. Es gab sogar eine Liste mit Argumentationspunkten. Wann diese Unterhaltung stattfinden sollte war noch nicht endgültig entschieden gewesen, nur dass es jetzt noch zu früh dafür war. Und nun war es ihr herausgerutscht.
Ihr GroÃvater räusperte sich plötzlich.
Rory schluckte und atmete tief durch. Sie versuchte ihren GroÃeltern selbstbewusst in die Augen zu blicken. Richard blickte sie erwartungsvoll an. Emily war blass geworden, ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
Lorelai sah ihre Tochter an. Sie wollte ihr helfen, wusste aber nicht wie.
âHab ich euch schon von den Pferden erzählt?â Ihr Versuch, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, scheiterte kläglich.
Emily und Richard ignorierten ihre Tochter. Ihre Augen ruhten noch immer auf ihrer Enkelin.
âGrandma, Grandpa,...â begann diese zögernd.
âEine Wohnung? Du willst mit diesem Taugenichts zusammenziehen?â Emiy schien sich relativ schnell von ihrem Schockzustand erholt zu haben. Sie warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu. âWas bist du nur für eine Mutter? Deine Tochter dürfte an so etwas noch nicht einmal denken!â
Richard seufzte und schenkte sich Wein nach.
âMum, ich...â
âDer Junge wird ihr nur Unglück bringen! Und du lässt sie mit ihm wohnen! Was machst du, wenn sie schwanger wird und er sie vor die Tür setzt? Was wird dann aus Rory, aus ihrer Ausbildung?â
Rory blickte verzweifelt zu ihrer Mutter.
âMum, könnten wir bitte in Ruhe darüber reden?â Lorelai versuchte ruhig zu bleiben. In ihrem Inneren jedoch brodelte es gewaltig.
âDa gibt es nichts zu bereden! Rory wird nicht mit diesem Jess zusammenziehen!â Emily stellte ihr Glas Wein mit so einem Schwung ab, dass sie schüttete. âBerta!â rief sie wütend nach dem neuen Hausmädchen, welches so gleich herbei eilte.
âSie haben gerufen, Madam?â
âSchön, dass sie es schon beim ersten Mal hörten. Es wurde Wein verschüttet!â
Berta lief nickend in die Küche und kam mit einer Stoffserviette zurück, die sie eilig über den Fleck legte.
Emily rollte mit den Augen. âRäumen Sie das Essen ab. Wir nehmen den Nachtisch in zehn Minuten im Salon ein!â
âGanz wie Sie wünschen, Madam.â
âMum...â Lorelai wollte ihre Mutter besänftigen.
âWas denn, Lorelai? Hast du keinen Hunger mehr? Schön. Berta, wir essen heute keinen Nachttisch!â
âAber Madam...â begann Berta, die für die Zubereitung des Desserts länger gebraucht hatte als für das restliche Kochen, zögernd.
âHaben Sie irgendwelche Einwände, Berta?â
Das Hausmädchen schluckte. âNein, Madam.â
âDanke. Würden Sie jetzt bitte endlich den Tisch abräumen? Für Faulenzen bleibt Ihnen später noch genügend Zeit.â
âNatürlich. Entschuldigen Sie bitte vielmals, Mrs. Gilmore.â
Während sie den Essraum verlieÃen, begann Richard: âEmily, beruhige dich doch. Lass uns in den Salon gehen und über alles sprechen.â
âSag du mir nicht was ich zu tun habe. Für mich ist das Thema abgeschlossen.â Emily schenkte ihrer Tochter einen kurzen, kalten Blick.
âEmily, nun sei doch vernünftig...â Richard versuchte zu vermitteln.
âVernünftig? Empfindest du Lorelais Idee ihre Tochter mit diesem Jungen zusammenziehen zu lassen etwa als vernünftig...â
âGrandma...â begann Rory leise.
Emily ignorierte sie. âIch habe für heute genug gehört. Ich bin müde und werde nun zu Bett gehen. Gute Nacht.â Sie ging die Treppen zum oberen Stockwerk hinauf, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.
Richard seufzte. Er wandte sich an seine Tochter und Enkelin. âEntschuldigt. Es ist besser ihr geht jetzt. Es war ein ziemlicher Schock für sie.â
âAber, Dad,...â
âLorelai, bitte. Wir reden nächste Woche.â Er begleitete sie zur Tür.