07.05.2005, 23:01
Lanes Augen weiteten sich. âWas?â Sie starrte ihn an.
âLane, ich liebe dich so sehr. Wir könnten gemeinsam in meiner Wohnung lebenâ¦du hättest auch einen Raum für dichâ¦â
âDave, ichâ¦â
âEiner Freundin von mir gehört ein kleines Restaurant. Eine ihrer Kellnerinnen zog vor kurzem nach Ohio. Du könntest dort arbeitenâ¦Paul, ein Freund von mir, hat eben mit seinem Cousin eine kleine Band gegründet. Sie suchen einen Drummer! Zugegeben, sie sind nicht so gut wie ihr, aber auf dem besten Weg dorthin.â Erzählte er aufgeregt.
Lane blickte ihn fassungslos an. âUnd was ist mit Rory? Mit Lorelai, Luke und Mum? Was ist mit Zach, Brian und Gil? Ich kann nicht mein ganzes Leben aufgeben um mit dir nach Kalifornien zu gehen! Dave, wir sind kaum ein Jahr zusammenâ¦â Lane sprang auf. âIchâ¦bin gleich zurück.â
Dave war wie erstarrt. âLane!â
Aber sie hatte den Raum bereits verlassen.
Es war als hätte sie ihm ein Messer genau in sein Herz gestochen. Er glaubte es zu hören, als es zerbrach. Er griff auf die kleine Schachtel in seiner Hosentasche. Sie fühlte sich an wie ein schwerer Felsbrocken. Er nahm sie heraus und öffnete sie. Dave betrachtete seufzend den Ring. Es hätte kein Verlobungsring sein sollen. Soweit waren sie noch nicht. Aber ein Ring zum Zeichen seiner Liebe. Der kleine weinrote Rubin schien ihn zu verhöhnen. Dave schloss die Schachtel und zielte mit Schwung in den kleinen Mülleimer gegenüber der Couch. Er verfehlte ihn um haaresbreite, aber was spielte das schon für eine Rolle? Vergessen, dass Lane zurückkommen wollte, verlieà er wie im Trance den Club. Er wusste nicht wohin er fahren würde, ob er sie jemals wieder sehen würde.
Rory blickte schweigend in ihr Glas.
Paris beobachtete ihre Freundin besorgt, wusste nicht was sie sagen sollte.
âHey, da seid ihr ja.â
Rory und Paris drehten sich um.
Wieder nicht Jessâ¦
âCarlos, hast du Jess gesehen?â Ein winziger Hoffnungsschimmer erleichterte den Druck auf Rorys Herzen.
âJa, wir waren etwas Trinken undâ¦â
âWie bitte? Wir sorgen uns hier und ihr zieht derweil von Bar zu Bar?â Rory blickte ihn wütend an.
âRory, wirâ¦â
âWo ist er?â
âIch weià nicht, ob sie noch dort sind. Wahrscheinlich ist er schon zurück und sucht nach dirâ¦â
âWo ward ihr?â
Carlos erklärte ihr den Weg. âRory, warteâ¦â
Aber Rory hörte ihn nicht mehr. Sie drängte sich bereits durch die Menschenmassen um zu dem Hinterausgang zu gelangen.
Carlos blickte ihr seufzend nach, wandte sich dann zu Paris, die ihn keines Blickes würdigte.
âDu hast dir Sorgen gemacht?â
Sie zuckte mit den Schultern.
âDas wollte ich nichtâ¦â
Paris nippte an ihrem Glas.
âDie Musik ist gut.â
âDie vorige Band war besser.â
âJa. Sag malâ¦wie findest du eigentlich die Beleuchtung?â
Sie sah ihn Stirn runzelnd an.
âAlso, ich finde sie gut gewählt. Sie vermitteltâ¦â
âCarlos, Smalltalk liegt dir nichtâ¦â
âEin Versuch war es wert.â
âSarah hat mit mir gesprochen.â
Carlos schwieg.
âSie hat mir von ihrem furchtbaren Sonntagabend erzählt. Samantha kam angeblich zu ihr ohne davor anzurufen und nervte sie stundenlang.â
âDas klingt ganz nach Samantha.â
Paris blickte auf ihre Zehenspitzen. âIch hatte schon immer Schwierigkeiten Menschen zu vertrauen. ⦠ich weià meist nicht woran ich bei dir bin, was du eigentlich für mich empfindestâ¦es ist schwierig zu erklärenâ¦â
Er nickte. âIch hatte schon immer Schwierigkeiten über Gefühle zu sprechen.â
âEs tut mir leid.â Sagte sie leise.
âMir auch.â Er streichelte sanft über ihre Hand.
âEin paar Fragen hätte ich aber noch an dich.â
Carlos seufzte. âOkay.â
Lane rannte aufgeregt zurück in den Proberaum. Sie wollte mit Rory sprechen, hatte sie aber noch nicht gefunden. Ich muss mit Dave sprechen. Der Druck auf ihrem Herzen verstärkte sich je näher sie der Tür kam. Ich kann nicht mit ihm gehen. Ich liebe ihn. Aber ich werde nicht alles für ihn aufgeben. Das muss er doch verstehen.
Sie stoppte kurz vor der Tür und atmete tief durch. Es war zu wenig Zeit gewesen um über die genaue Formulierung nachzudenken.
âDaveâ¦â Der Raum schien sich um sie zu drehen als sie die kleine Schachtel vor dem Mülleimer entdeckte. Der Deckel war abgerutscht. Ihre Beine zitterten als sie sich niederkniete. Ihre Finger bebten als sie den goldenen Ring mit dem weinroten Rubin betrachtete. Ihr Herzschlag setzte kurz aus als sie die Gravur entzifferte. Auf ewig dein.
Lane schluckte. Ein Verlobungsring. Ich habe ihm das Herz gebrochen. Ich hätte mit ihm reden müssen anstatt einfach wegzulaufen. Ihre Augen begannen zu tränen. Plötzlich nahm sie aus dem Augenwinkel eine Person war, die auf der Couch saÃ. Sie drehte langsam ihren Kopf.
Zach sah sie nur an. Er wusste nicht was er sagen sollte. Es brach ihm das Herz sie so zu sehen. Die verdrängen Gefühle schienen hochzukommen. Er wollte sie in den Arm nehmen. Er wollte mehr als das. Aber er saà nur da und sah sie an. Unfähig zu sprechen, beinahe unfähig zu denken.
Lane blickte ihn an. Sie hoffte, dass er etwas sagen würde. Aber was sollte er schon sagen? Sie wollte erwachen. Erwachen aus diesem schlimmen Traum. Dave war weg.
âIch habe sein Herz gebrochen.â Brachte sie beinahe tonlos hervor. Lane fror. Der Druck auf ihrem Herzen verstärkte sich. Sie spürte wie ihre Beine taub wurden und sank zu Boden. SchlieÃlich übermannte der Druck sie. Tränen rannen über ihre blassen Wangen.
Es ist vorbei.
Sie schluchzte. Plötzlich fühlte sie zwei Arme um ihren Körper, zwei Hände die ihr beruhigend über Kopf und Rücken streichelten. Sie drückte sich fester an Zachs Brust und hoffte zu erwachen.
Er sprach tröstend auf sie ein. Lane verstand kein Wort. Sie hörte nur ihr Schluchzen und Daves Stimme. Lane. Ich liebe dich. Immer wieder. Lane. Ich liebe dich. Sie sah seine verletzten Augen vor sich.
Mandy und Jess standen vor dem Hintereingang.
âEs war gut, dass wir über alles gesprochen haben.â Sie lächelte leicht.
Er nickte. âWie geht es nun mit uns weiter?â
Mandy blickte auf ihre Zehenspitzen. Sie zögerte.
âIch weiÃ, es kann nicht werden wie es früher war, dazu ist zuviel passiert. Aber ich fände es sehr schön, wenn wir wieder Freunde werden könnten.â Er sah sie fragend an.
Mandy nickte langsam. âDas wäre schön.â Sie umarmte ihn und schluchzte leise.
Jess strich ihr sanft über den Rücken.
Rory sah sich suchend im Club um. Jess war nicht mehr in der kleinen Bar gewesen. Plötzlich stieà sie mit jemandem zusammen. Sie seufzte als sie ihn erkannte.
âDas Schicksal führt uns immer wieder zusammen.â Will grinste. âHast du Jess schon gefunden?â
Sie verneinte.
âSoll ich dir suchen helfen?â
Rory versuchte zu lächeln. âNein, danke.â Sie war schon aufgeregt genug. Das letzte was ihr nun noch fehlte war von Will begleitet zu werden.
Er nickte, folgte ihr jedoch trotzdem.
Rory steuerte ein weiteres Mal auf den Hintereingang zu. Sie stolperte beinahe als sie die junge Frau in Jess Armen sah. Rory glaubte sie schon einmal gesehen zu haben, konnte sich aber nicht mehr entsinnen wo genau.
âJess?â Sie blickte ihn wütend an.
Mandy löste sich aus Jess Armen.
âRoryâ¦â Jess blickte sie überrascht an.
âNett euch beide wieder zu sehen.â Will grinste.
Jess ging auf Rory zu.
âIch habe dich überall gesucht, war beinahe krank vor Sorge und du amüsierst dich derweil in einer Bar. War sie auch dabei?â
âRory, sie ist nur eine Freundin. Wir mussten noch über etwas sprechen. Deshalb kamen wir späterâ¦â
âUnd du hast es nicht der Mühe wert gefunden mich wenigstens kurz anzurufen?â
âWas regst du dich so auf, Rory? Du hast mich heute schon wieder belogen und anscheinend kommst du von Dean einfach nicht los. Warum bestürzen dich denn seine Hochzeitspläne sonst so? Und was macht Will schon wieder bei dir?â
âEr wollte mir nur suchen helfenâ¦und was Dean betrifftâ¦â
âNur suchen helfen?â Jess lachte verächtlich. âDu bist naiver als ich dachte.â
âBeruhigt euch doch endlichâ¦â Mandy blickte unsicher von Rory zu Jess.
âDas ist eine Sache zwischen ihr und mir.â Erklärte Jess. âRory, ich habe heute keine Lust mehr zu diskutieren.â Er nahm Mandy am Arm und zog sie mit in den Club.
âHör mal, Rory. In vierzig Minuten geht ein Bus nach New Haven. Ich werde mit ihm fahren. Wenn du willst, komm einfach mit.â Schlug Will vor.
âNein, danke.â
Jess setzte sich wütend in sein Auto. Mandy war zurück zu ihren Freundinnen gegangen. Er hatte keine Lust gehabt sie zu begleiten. Er wollte eine kleine Runde fahren um sich zu beruhigen. Auto fahren hatte ihn immer dabei geholfen. Mandy hatte ihm mehrmals geraten zurück zu Rory zu gehen um mit ihr zu sprechen, das konnte er jedoch noch nicht.
Gerade als er den Motor starten wollte, klopfte jemand an das Fenster. Jess kurbelte es herunter.
âWas willst du?â Er blickte Samantha genervt an.
âHi Jess! Wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen.â Sie lächelte leicht.
âIch wollte eigentlich gerade fahrenâ¦â
âKönntest du mich nachhause bringen?â
Er seufzte. âFindest du den Weg zur U-Bahn nicht?â
âIch fühle mich nicht so gutâ¦mir ist etwas schwindlig. Ich glaube, ich habe zuviel getrunken. Sarah ist spurlos verschwunden, wahrscheinlich mit irgendeinem Typen.â Sie blickte ihn flehend an.
Jess rollte mit den Augen. Was sollâs? Ich wollte sowieso eine Runde fahren. âSteig ein.â
âDanke.â
Als Rory zurück zu ihrem Tisch kam, waren Gil und Brian gerade in ein Gespräch vertieft.
âHi.â Sie setzte sich. âWo sind denn die anderen?â
âDas ist eine gute Frageâ¦Rory, ich dachte du und Jess wäret schon gefahrenâ¦â Brian blickte sie überrascht an.
âWie kommst du denn darauf?â Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihrem Herzen breit. Er ist doch nichtâ¦? Nein, bestimmt nicht.
âIch war vorhin kurz vor dem Club und glaubte ihn vorbei fahren zu sehen. Ich habe mich wahrscheinlich geirrt.â Meinte Brian.
âWahrscheinlich. Entschuldigt mich kurz.â
Rory lief wie im Trance zu der Parkgarage. Das kann nicht sein. Das würde er niemals tun. Sie hatte sich den Parkplatz genau gemerkt, da ein sehr auffälliges Auto neben ihnen parkte und ihre Parkplatznummer sehr einfach war: CC33. Sie lief den Gang entlang. CC32: der knallorange-grün gestrichene Van stand noch da. Rorys Herz versetzte es einen Stich. Jess Auto war weg. Er ist einfach ohne mich gefahren.
Es ging alles sehr schnell. Ohne lange zu überlegen nahm sie ihr Handy zur Hand und fand sich zwanzig Minuten später wieder, mit Will im Bus nach New Haven.
âLane, ich liebe dich so sehr. Wir könnten gemeinsam in meiner Wohnung lebenâ¦du hättest auch einen Raum für dichâ¦â
âDave, ichâ¦â
âEiner Freundin von mir gehört ein kleines Restaurant. Eine ihrer Kellnerinnen zog vor kurzem nach Ohio. Du könntest dort arbeitenâ¦Paul, ein Freund von mir, hat eben mit seinem Cousin eine kleine Band gegründet. Sie suchen einen Drummer! Zugegeben, sie sind nicht so gut wie ihr, aber auf dem besten Weg dorthin.â Erzählte er aufgeregt.
Lane blickte ihn fassungslos an. âUnd was ist mit Rory? Mit Lorelai, Luke und Mum? Was ist mit Zach, Brian und Gil? Ich kann nicht mein ganzes Leben aufgeben um mit dir nach Kalifornien zu gehen! Dave, wir sind kaum ein Jahr zusammenâ¦â Lane sprang auf. âIchâ¦bin gleich zurück.â
Dave war wie erstarrt. âLane!â
Aber sie hatte den Raum bereits verlassen.
Es war als hätte sie ihm ein Messer genau in sein Herz gestochen. Er glaubte es zu hören, als es zerbrach. Er griff auf die kleine Schachtel in seiner Hosentasche. Sie fühlte sich an wie ein schwerer Felsbrocken. Er nahm sie heraus und öffnete sie. Dave betrachtete seufzend den Ring. Es hätte kein Verlobungsring sein sollen. Soweit waren sie noch nicht. Aber ein Ring zum Zeichen seiner Liebe. Der kleine weinrote Rubin schien ihn zu verhöhnen. Dave schloss die Schachtel und zielte mit Schwung in den kleinen Mülleimer gegenüber der Couch. Er verfehlte ihn um haaresbreite, aber was spielte das schon für eine Rolle? Vergessen, dass Lane zurückkommen wollte, verlieà er wie im Trance den Club. Er wusste nicht wohin er fahren würde, ob er sie jemals wieder sehen würde.
Rory blickte schweigend in ihr Glas.
Paris beobachtete ihre Freundin besorgt, wusste nicht was sie sagen sollte.
âHey, da seid ihr ja.â
Rory und Paris drehten sich um.
Wieder nicht Jessâ¦
âCarlos, hast du Jess gesehen?â Ein winziger Hoffnungsschimmer erleichterte den Druck auf Rorys Herzen.
âJa, wir waren etwas Trinken undâ¦â
âWie bitte? Wir sorgen uns hier und ihr zieht derweil von Bar zu Bar?â Rory blickte ihn wütend an.
âRory, wirâ¦â
âWo ist er?â
âIch weià nicht, ob sie noch dort sind. Wahrscheinlich ist er schon zurück und sucht nach dirâ¦â
âWo ward ihr?â
Carlos erklärte ihr den Weg. âRory, warteâ¦â
Aber Rory hörte ihn nicht mehr. Sie drängte sich bereits durch die Menschenmassen um zu dem Hinterausgang zu gelangen.
Carlos blickte ihr seufzend nach, wandte sich dann zu Paris, die ihn keines Blickes würdigte.
âDu hast dir Sorgen gemacht?â
Sie zuckte mit den Schultern.
âDas wollte ich nichtâ¦â
Paris nippte an ihrem Glas.
âDie Musik ist gut.â
âDie vorige Band war besser.â
âJa. Sag malâ¦wie findest du eigentlich die Beleuchtung?â
Sie sah ihn Stirn runzelnd an.
âAlso, ich finde sie gut gewählt. Sie vermitteltâ¦â
âCarlos, Smalltalk liegt dir nichtâ¦â
âEin Versuch war es wert.â
âSarah hat mit mir gesprochen.â
Carlos schwieg.
âSie hat mir von ihrem furchtbaren Sonntagabend erzählt. Samantha kam angeblich zu ihr ohne davor anzurufen und nervte sie stundenlang.â
âDas klingt ganz nach Samantha.â
Paris blickte auf ihre Zehenspitzen. âIch hatte schon immer Schwierigkeiten Menschen zu vertrauen. ⦠ich weià meist nicht woran ich bei dir bin, was du eigentlich für mich empfindestâ¦es ist schwierig zu erklärenâ¦â
Er nickte. âIch hatte schon immer Schwierigkeiten über Gefühle zu sprechen.â
âEs tut mir leid.â Sagte sie leise.
âMir auch.â Er streichelte sanft über ihre Hand.
âEin paar Fragen hätte ich aber noch an dich.â
Carlos seufzte. âOkay.â
Lane rannte aufgeregt zurück in den Proberaum. Sie wollte mit Rory sprechen, hatte sie aber noch nicht gefunden. Ich muss mit Dave sprechen. Der Druck auf ihrem Herzen verstärkte sich je näher sie der Tür kam. Ich kann nicht mit ihm gehen. Ich liebe ihn. Aber ich werde nicht alles für ihn aufgeben. Das muss er doch verstehen.
Sie stoppte kurz vor der Tür und atmete tief durch. Es war zu wenig Zeit gewesen um über die genaue Formulierung nachzudenken.
âDaveâ¦â Der Raum schien sich um sie zu drehen als sie die kleine Schachtel vor dem Mülleimer entdeckte. Der Deckel war abgerutscht. Ihre Beine zitterten als sie sich niederkniete. Ihre Finger bebten als sie den goldenen Ring mit dem weinroten Rubin betrachtete. Ihr Herzschlag setzte kurz aus als sie die Gravur entzifferte. Auf ewig dein.
Lane schluckte. Ein Verlobungsring. Ich habe ihm das Herz gebrochen. Ich hätte mit ihm reden müssen anstatt einfach wegzulaufen. Ihre Augen begannen zu tränen. Plötzlich nahm sie aus dem Augenwinkel eine Person war, die auf der Couch saÃ. Sie drehte langsam ihren Kopf.
Zach sah sie nur an. Er wusste nicht was er sagen sollte. Es brach ihm das Herz sie so zu sehen. Die verdrängen Gefühle schienen hochzukommen. Er wollte sie in den Arm nehmen. Er wollte mehr als das. Aber er saà nur da und sah sie an. Unfähig zu sprechen, beinahe unfähig zu denken.
Lane blickte ihn an. Sie hoffte, dass er etwas sagen würde. Aber was sollte er schon sagen? Sie wollte erwachen. Erwachen aus diesem schlimmen Traum. Dave war weg.
âIch habe sein Herz gebrochen.â Brachte sie beinahe tonlos hervor. Lane fror. Der Druck auf ihrem Herzen verstärkte sich. Sie spürte wie ihre Beine taub wurden und sank zu Boden. SchlieÃlich übermannte der Druck sie. Tränen rannen über ihre blassen Wangen.
Es ist vorbei.
Sie schluchzte. Plötzlich fühlte sie zwei Arme um ihren Körper, zwei Hände die ihr beruhigend über Kopf und Rücken streichelten. Sie drückte sich fester an Zachs Brust und hoffte zu erwachen.
Er sprach tröstend auf sie ein. Lane verstand kein Wort. Sie hörte nur ihr Schluchzen und Daves Stimme. Lane. Ich liebe dich. Immer wieder. Lane. Ich liebe dich. Sie sah seine verletzten Augen vor sich.
Mandy und Jess standen vor dem Hintereingang.
âEs war gut, dass wir über alles gesprochen haben.â Sie lächelte leicht.
Er nickte. âWie geht es nun mit uns weiter?â
Mandy blickte auf ihre Zehenspitzen. Sie zögerte.
âIch weiÃ, es kann nicht werden wie es früher war, dazu ist zuviel passiert. Aber ich fände es sehr schön, wenn wir wieder Freunde werden könnten.â Er sah sie fragend an.
Mandy nickte langsam. âDas wäre schön.â Sie umarmte ihn und schluchzte leise.
Jess strich ihr sanft über den Rücken.
Rory sah sich suchend im Club um. Jess war nicht mehr in der kleinen Bar gewesen. Plötzlich stieà sie mit jemandem zusammen. Sie seufzte als sie ihn erkannte.
âDas Schicksal führt uns immer wieder zusammen.â Will grinste. âHast du Jess schon gefunden?â
Sie verneinte.
âSoll ich dir suchen helfen?â
Rory versuchte zu lächeln. âNein, danke.â Sie war schon aufgeregt genug. Das letzte was ihr nun noch fehlte war von Will begleitet zu werden.
Er nickte, folgte ihr jedoch trotzdem.
Rory steuerte ein weiteres Mal auf den Hintereingang zu. Sie stolperte beinahe als sie die junge Frau in Jess Armen sah. Rory glaubte sie schon einmal gesehen zu haben, konnte sich aber nicht mehr entsinnen wo genau.
âJess?â Sie blickte ihn wütend an.
Mandy löste sich aus Jess Armen.
âRoryâ¦â Jess blickte sie überrascht an.
âNett euch beide wieder zu sehen.â Will grinste.
Jess ging auf Rory zu.
âIch habe dich überall gesucht, war beinahe krank vor Sorge und du amüsierst dich derweil in einer Bar. War sie auch dabei?â
âRory, sie ist nur eine Freundin. Wir mussten noch über etwas sprechen. Deshalb kamen wir späterâ¦â
âUnd du hast es nicht der Mühe wert gefunden mich wenigstens kurz anzurufen?â
âWas regst du dich so auf, Rory? Du hast mich heute schon wieder belogen und anscheinend kommst du von Dean einfach nicht los. Warum bestürzen dich denn seine Hochzeitspläne sonst so? Und was macht Will schon wieder bei dir?â
âEr wollte mir nur suchen helfenâ¦und was Dean betrifftâ¦â
âNur suchen helfen?â Jess lachte verächtlich. âDu bist naiver als ich dachte.â
âBeruhigt euch doch endlichâ¦â Mandy blickte unsicher von Rory zu Jess.
âDas ist eine Sache zwischen ihr und mir.â Erklärte Jess. âRory, ich habe heute keine Lust mehr zu diskutieren.â Er nahm Mandy am Arm und zog sie mit in den Club.
âHör mal, Rory. In vierzig Minuten geht ein Bus nach New Haven. Ich werde mit ihm fahren. Wenn du willst, komm einfach mit.â Schlug Will vor.
âNein, danke.â
Jess setzte sich wütend in sein Auto. Mandy war zurück zu ihren Freundinnen gegangen. Er hatte keine Lust gehabt sie zu begleiten. Er wollte eine kleine Runde fahren um sich zu beruhigen. Auto fahren hatte ihn immer dabei geholfen. Mandy hatte ihm mehrmals geraten zurück zu Rory zu gehen um mit ihr zu sprechen, das konnte er jedoch noch nicht.
Gerade als er den Motor starten wollte, klopfte jemand an das Fenster. Jess kurbelte es herunter.
âWas willst du?â Er blickte Samantha genervt an.
âHi Jess! Wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen.â Sie lächelte leicht.
âIch wollte eigentlich gerade fahrenâ¦â
âKönntest du mich nachhause bringen?â
Er seufzte. âFindest du den Weg zur U-Bahn nicht?â
âIch fühle mich nicht so gutâ¦mir ist etwas schwindlig. Ich glaube, ich habe zuviel getrunken. Sarah ist spurlos verschwunden, wahrscheinlich mit irgendeinem Typen.â Sie blickte ihn flehend an.
Jess rollte mit den Augen. Was sollâs? Ich wollte sowieso eine Runde fahren. âSteig ein.â
âDanke.â
Als Rory zurück zu ihrem Tisch kam, waren Gil und Brian gerade in ein Gespräch vertieft.
âHi.â Sie setzte sich. âWo sind denn die anderen?â
âDas ist eine gute Frageâ¦Rory, ich dachte du und Jess wäret schon gefahrenâ¦â Brian blickte sie überrascht an.
âWie kommst du denn darauf?â Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihrem Herzen breit. Er ist doch nichtâ¦? Nein, bestimmt nicht.
âIch war vorhin kurz vor dem Club und glaubte ihn vorbei fahren zu sehen. Ich habe mich wahrscheinlich geirrt.â Meinte Brian.
âWahrscheinlich. Entschuldigt mich kurz.â
Rory lief wie im Trance zu der Parkgarage. Das kann nicht sein. Das würde er niemals tun. Sie hatte sich den Parkplatz genau gemerkt, da ein sehr auffälliges Auto neben ihnen parkte und ihre Parkplatznummer sehr einfach war: CC33. Sie lief den Gang entlang. CC32: der knallorange-grün gestrichene Van stand noch da. Rorys Herz versetzte es einen Stich. Jess Auto war weg. Er ist einfach ohne mich gefahren.
Es ging alles sehr schnell. Ohne lange zu überlegen nahm sie ihr Handy zur Hand und fand sich zwanzig Minuten später wieder, mit Will im Bus nach New Haven.