[Coco]

@**lil**: ich werd die Fragen noch nicht beantworten, nach und nach werden sie sich von selbst lösen... :biggrin:
Erst mal ein großes DANKE für das tolle FB, dann ein großes SORRY dass ich erst jetzt schreibe!!!
Mein Internet ging nicht und auch wenn es gegangen wäre, hätte ich trotzdem nicht viel Zeit gehabt zu schreiben...
Ich hoffe der neue Teil gefällt euch!!

Eine halbe Stunde später öffnete sich die Tür und eine zerstreute Rory trat aus dem Raum. Lorelai versuchte in ihrem Gesichtsausdruck zu lesen, aber sie schaffte es nicht, so verschlossen und leer war Rorys Blick.
„Schätzchen!“ Sie breitete ihrer Tochter die Arme aus, und Rory steuerte gezielt auf Lorelai und schlang die Arme um ihren Nacken. Eine ganze Weile blieben sie so stehen, aber Lorelai merkte erst später Rorys kalte Tränen die ihr den Rücken hinunterliefen. So hing ihre Tochter in ihren Armen, doch kein Ton kam über ihre Lippen. Die Tränen flossen lautlos.
Nach etlichen Minuten schob Lorelai sie etwas von sich, aber nur so viel, dass sie in Rorys Gesicht schauen konnte.
„Schätzchen?“ fragte sie noch einmal. Ihre Stimme war heiser, und krächzte in einem seltsamen Ton durch den leeren Wartesaal.
Rory nickte nur leise und vergrub ihr Gesicht dann wieder in Lorelais Haare.
„Du bist also...?“ Lorelai spürte wie Rory mit dem Kopf nickte und jetzt rannen auch ihr die Tränen über die Wange.
„Wir werden das durchstehen, okay? Zusammen schaffen wir das.“ Lorelai streichelte ihr liebevoll und aufmunternd über den Rücken. „Wir müssen nur zusammenhalten.“ fuhr sie fort, doch auch in Lorelai breitete sich große Unsicherheit aus.
„Aber ich hatte noch so viel vor“ schluchzte Rory in Lorelais Ohr, „ich wollte nach Harvard, Karriere machen. Ich weiß doch gar nicht wie ich ein Kind großziehen soll.“
„Ich werde dir helfen. Und was das Studium betrifft, so wirst du eben ein Jahr später zur Uni gehen.“
„Und was ist mit Dean? Wenn er mich nun verlässt?“
„Du weist so gut wie ich, dass Dean sehr verantwortungsbewusst ist, und dass er dich liebt. Er würde nicht einfach so weglaufen.“
„Oh Mum, ich bin so verzweifelt, ich fühl mich so schuldig. Und das Schlimmste dabei ist, dass wir uns kaum kennen, und ich dich schon enttäuscht habe.“
„Aber du hast mich nicht enttäuscht. Ich meine, sicher ist es nicht das, das ich mir für dich gewünscht habe, aber...“ Doch Rory unterbrach sie.
„Und... und was wäre wenn ich abtreibe...“
Lorelai stockte. „Möchtest du das wirklich?“ fragte sie unsicher. Sie wollte, dass es ganz allein Rorys Entscheidung war, und so versuchte sie ihr Entsetzen zu verbergen, doch ganz gelang es ihr nicht.
„Ich bin mir nicht sicher, ich meine es wäre eine Lösung, aber ich glaube nicht, dass ich später damit leben und umgehen könnte.“
„Lass uns nach Hause gehen. Du brauchst dich nicht sofort zu entscheiden.“
Langsam gingen die beiden Gilmores aus dem Wartesaal, doch als sie die Tür öffneten, stockte ihnen der Atem.
„Emily!“ presste Lorelai zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Was macht ihr hier?“
„Wir...wir haben uns nur mal gründlich durchsuchen lassen.“ stotterte Lorelai.
„Was ist mit dir Rory?“ fragte Emily als sie ihre Enkeltochter musterte.
„Nichts!“
„Warum hast du geweint? Fehlt dir was?“ Und dann erinnerte sie sich wieder an den Schwangerschaftstest.
„Oh mein Gott! Du bist schwanger!“
Beschämt schaute Rory zu Boden.
„Was hast du dir nur dabei gedacht.“ Emily schaute Lorelai mit Feuersprühenden Augen an.
„Ich?“ Lorelai war sichtlich bestürzt.
„Sieh doch! Kaum ist Rory bei dir, da ist sie auch schon schwanger!“
„Das ist doch nicht Mum’s Schuld. Das hab ich ganz allein zu verschulden!“
„Aber wärst du bei uns geblieben, dann wäre das alles nie passiert!“
„Vielleicht stimmt das, aber ich wäre in einen goldigen Käfig eingesperrt gewesen, hätte nicht mein Leben leben, und meine Träume verwirklichen können.“
„Hm... Genau das hat Lorelai vor 17 Jahren auch gesagt, und sie dir sie an! Möchtest du wirklich so enden wie sie?“ fragte Emily abwertend.
<Klatsch>
Die Ohrfeige die Rory ihrer Grandma verpasst hatte halte durch den leeren Raum.
Entsetzt starrte Emily die beiden Gilmores an. Mit einer Hand hielt sie ihre rote Wange, mit der anderen hielt sie krampfhaft ihre Tasche.
„Rory, ich werde dir einen Termin zur Abtreibung machen lassen.“ sagte sie nüchtern und stierte mit leerem Blick auf die Wand.
„Das wirst du nicht!“ schrieen Rory und Lorelai wie aus einem Mund.
„Ach komm schon. Als hättest du nicht schon darüber nachgedacht.“
„Ja, vielleicht hab ich das. Aber es ist immer noch meine Entscheidung und nicht deine!“ Mit diesen Worten lief Rory nach draußen. Einen Moment lang starrten sich Emily und Lorelai böse an, dann folgte sie ihrer Tochter.
Kurze Zeit später saßen die beiden Frauen im Auto und fuhren nach Stars Hollow.
Die ganze Fahrt über saß Rory schweigend auf dem Beifahrersitz und blickte nach draußen. Sie wollte nicht, dass Lorelai ihre verzweifelten Tränen sah, die ihr immer und immer wieder über die Wange liefen und auf ihre Jeans tropften.
Sie fuhren an der Stars Hollow High vorbei und Rory sah Dean gerade aus der Schule kommen, in Begleitung von... Lindsay.
Kurze Zeit war das Baby in ihr vergessen und blanke Eifersucht machte sich in Rory breit. Sie sagte ihrer Mum, dass sie gleich nachkommen würde und stieg aus, eine verdutzte Lorelai hinter sich lassend. Zielstrebig steuerte sie auf ihren Freund zu, der sie sogleich freudig begrüßte und sie ihn leidenschaftlich küsste.
„Dean ich muss mit dir reden!“ sagte sie und versuchte Lindsay so gut es ging nicht zu beachten.
„Ich wollte sowieso grad gehen, komm doch mit. Bis dann Lindsay.“ Er winkte mit der Hand ohne sie dabei anzusehen.
„Rory, irgendwas stimmt nicht!“ meinte er als sich die beiden von Lindsay entfernten.
„Du... du hast recht.“ Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, rollten über die Wangen, die sie kurz zuvor sorgfältig vom salzigen Wasser befreit hatte.
„Was ist los?“ fragte er sanft, zog sie etwas näher zu sich und wischte ihr eine Träne aus dem Gesicht.
„Ich glaube es wäre besser wenn wir uns setzten würden.“ Sagte sie leise. Ihre Stimme schwankte gefährlich, als sie sich setzten und Rory weiterredete.
„Also... ich... du weist doch... als ich dachte ich wäre schwanger...“
„Ja, du hast einen Test gemacht, und der war negativ!“
„Nun ja... ja, er war negativ... aber“ Wieder brach sie ab. Dean schaute sie abwartend aber auch besorgt an. Rory sog die Luft ein und ließ schließlich die Katze aus dem Sack.
„Dean... ich bin schwanger!“
Stille! Man hörte nur die ferne Musik die aus Miss Pattys Tanzschule kam.
Er starrte Rory aus großen undurchschaubaren Augen an. - Was geht ihm durch den Kopf? – fragte sich Rory.
Nach mehreren Minuten durchbrach sie mit krächzender Stimme die Stille.
„Dean?“
„Hm...?“ machte er nur und schwieg weiterhin.
„Alles in Ordnung?“
„Ich...ich weiß es nicht.“ sagte er ehrlich.
„Ich muss jetzt gehen...“ sagte er mechanisch und stand auf.
„Aber was ist mit...?“ fragte Rory entsetzt.
„Ich kann nicht... lass mir bitte etwas Zeit.“ Mit diesen Worten ging er, ging fort, und irgendwie hatte Rory das Gefühl er ginge für immer.
Schockiert und überaus traurig sah sie ihm nach bis ihn die allmählich eintretende Dunkelheit verschluckte.

„Mum? Bist du da?“
Keine Antwort.
„Mum, bitte, ich muss mit dir reden!“ Rory ging in die Küche. Dort fand sie einen Zettel vor – Bin bei Luke; wir treffen uns dort – stand da, in ziemlicher Eile und sehr krakelig geschrieben.
10 Minuten später stand sie auch schon am Tresen bei Lorelai.
„Mum, es war einfach schrecklich. Ich hatte mir vieles vorgestellt, aber das nicht. Ich meine... er ist einfach so gegangen... und ich dachte er liebt mich!“ schluchzend stand sie da, und ihre Mutter hielt sie fest.
„Du weist ganz genau, dass er dich liebt, und dass er dich nie kampflos aufgeben würde. Er muss nur erst wieder einen klaren Kopf kriegen.“
„Ja aber, glaubst du, ich müsste das nicht? Aber ich kann nicht davon laufen, schließlich ist dieses Baby ja in mir!“ Mit einem Ausdruck größter Schmerzen, die tiefer gingen, als eine Schnittwunde schaute sie ihre Mum an.
„Es wird sich alles zum Guten wenden, das verspreche ich dir, und du weist es!“ sagte Lorelai. „Kuchen?“ fragte sie noch und hielt ihr ein Stück Kirschkuchen unter die Nase.
Mit einem schwachen Lächeln, das kurz über ihre Lippen zuckte beantwortete Rory die Frage und Luke, der gerade in den Raum trat reichte ihr eine Gabel.