[Leni88]

Bin zur Zeit in Schreiblaune :biggrin: Bitteschön, neuer Teil:

Teil 36

Einen Tag später machte sich Lorelai auf ins Diner zu Luke. Freudig begrüßte er sie mit einem zärtlichen Kuss.
„Hi du!“ sagte Lorelai.
„Hey, was machst du denn hier? Solltest du nicht im Independence Inn sein?“
„Ja, eigentlich schon. Aber ich habe einen Termin bei meinem Arzt und da wollte ich dich fragen, ob du Lust hast, mitzukommen?“ Luke starrte sie mit großen Augen an. Sofort winkte sie ab. „Äh, du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst, ich dachte nur…“ Doch Luke unterbrach sie sofort.
„Doch, natürlich komme ich mit.“
„Echt?“ meinte Lorelai erfreut. Luke nickte und antwortete:
„Ja, echt.“ Liebevoll streichelte er ihr über ihr Haar. In diesem Moment kam Jess die Treppe hinuntergestapft.
„Äh, Jess, könntest du für eine Weile übernehmen? Wir haben was Wichtiges zu erledigen.“ Jess jedoch atmete schwer auf und blickte seinen Onkel schräg an.
„30 Mäuse extra?“ versuchte er ihn zu bestechen. Jess nickte und schickte die beiden hinaus.
„Na, los, verschwindet schon.“

„Kennst du diese CD schon?“
„Nein, leg mal auf.“ Rory und Lane saßen gemütlich bei Rory zu Hause auf dem Sofa und hörten Musik. Die beiden waren bereits seit ihrem ersten Lebensjahr unzertrennlich, einfach die besten Freundinnen.
„Und? Wie läufts so bei dir?“
„Eigentlich recht gut. Mit Jess ist alles okay, nur die Abschlussprüfungen nehmen ganz schön viel Zeit in Anspruch.“
„Ja, kann ich verstehen. Meine Mutter hat die Colleges, die für mich zur Auswahl stehen, von unserem Pfarrer absegnen lassen.“ Rory hörte erstaunt auf.
„Oh, Lane, du Arme, das heißt also kein öffentliches College?“
„Nein, meine Mutter achtet genau genommen auf Colleges, auf denen nur Mädchen sind. Außerdem gehört die Bibelstunde zum Alltagsprogramm. Da kann ich mir die Southern Connecticut State oder Princeton aus dem Kopf schlagen.“
„Lane, das tut mir echt leid.“
„Ach, was soll’s, in ein paar Jahren bin ich volljährig, dann fängt das Leben erst an. Wenigstens kann ich dann niemals behaupten, ich hätte keine vorbildliche christliche Erziehung gehabt.“ Rory musste lächeln.
„Nein, das kannst du wirklich niemals behaupten.“ Eine Weile lang saßen die beiden auf der Couch und hörten Musik, als Rory das Schweigen unterbrach.
„Hey, Lane, wusstest du, dass Dean jetzt mit Lindsay zusammen ist?“
„Du meinst die Lindsay? Lindsay Lister aus der Grundschule?“ Rory nickte.
„Oh, mein Gott, ich lebe hier in diesem Kaff und bekomme so was nicht mit?“ Rory zuckte nur mit den Schultern und lächelte.
„Und woher weißt du es?“
„Beim Freudenfeuer hab ich die beiden getroffen. Es ist wirklich verdammt komisch, Dean wieder so glücklich zu sehen, weißt du?“ Lane hob eine Augenbraue. „Was ist?“ Sie grinste Rory an.
„Bist du eifersüchtig?“
„So ein Quatsch.“ Winkte Rory sofort ab. Lane schaute sie durchdringend an. „Lane, ich mein es Ernst, ich liebe Jess!“
„Okay, okay, ich glaube dir ja.“
„Weißt du, es ist nicht so, dass Dean mir egal wäre, er war ja schließlich mein erster fester Freund. Ich mag ihn, aber Jess liebe ich. Verstehst du?“ Lane nickte verständnisvoll.

Inzwischen saß Luke im Wartezimmer des Arztes. Er hatte sich zwar dazu bereit erklärt, Lorelai zu begleiten, doch mit in das Behandlungszimmer wollte er dann doch nicht. An diesem Nachmittag war in der Praxis nicht sehr viel los, so kam Lorelai relativ schnell an die Reihe. Etwa eine viertel Stunde später hörte er wie sie sich von der Ärztin verabschiedete. Ohne eine Miene zu verziehen, lief sie auf Luke zu. Dieser blickte sie durchdringend an.
„Ja, und?“ fragte er auffordernd. Lorelai blickte ihn immer noch ernst an. Doch plötzlich erschien ein freudiges Strahlen auf ihrem Gesicht und sie nickte Luke zu.
„Ja? Wir bekommen ein Baby?“
„Ja, Luke, wir bekommen ein Baby!“ sagte sie fröhlich, als er sie hochhob und durch die Luft schwenkte. Fest drückte sie ihn an sich und küsste ihn auf die Wange.

„Rory? Bist du zu Hause?“ Lorelai kam völlig aufgeregt zur Tür hereingestürmt.
„Ich bin hier, Mom!“ kam es völlig neutral von Rory aus ihrem Zimmer. Lorelai stand nun in der Tür und strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
„Was ist los, Mom? Hast du im Lotto gewonnen?“ fragte sie sarkastisch.
„Ich bin schwanger.“ Flüsterte sie durch die Zähne hindurch. Rory horchte auf.
„Du bist was?“
„Ich glaube, so langsam wird jeder schwerhörig in meinem Umfeld. Ja, Rory, ich bin schwanger!“
„Du? Schwanger. Du meinst so richtig mit Baby im Bauch?“
„Nein, natürlich, ohne Baby, was dachtest du denn?“ Lorelai verdrehte die Augen.
„Oh, mein Gott, Mom!“ Rory rannte auf ihre Mutter zu und umarmte sie stürmisch. Wie man es von den beiden kannte, führten sie einen Freudentanz auf und kicherten vor sich hin. Nach einer Weile hatten sie sich beruhigt und setzten sich an den Küchentisch. Rory trug zwei Tassen mit Kaffee auf.
„Und was sagt Luke dazu?“ fragte Rory.
„Er ist ganz aus dem Häuschen. Total anders, als ich mir das gedacht hatte. Ich dachte immer, er wollte keine Kinder.“
„Da haben wir uns wohl alle getäuscht.“ Lorelai nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee und atmete erleichtert auf.
„Ich wette, ich kann mich ab jetzt auf tägliche Diskussionen mit Luke einstellen.“
„Und über was wollt ihr diskutieren?“ Lorelai zeigte auf ihre Tasse.
„Na, über Kaffee. Er meint ja sowieso, Kaffee schade meiner Gesundheit. Und wenn ich jetzt auch noch sein Kind zur Welt bringe, wird er mir den wohl völlig verbieten.“
„Vielleicht hat Luke ja Recht?“
„Was, du verteidigst ihn auch noch? Anstatt deiner armen alten Mutter beizustehen?“ Rory zuckte nur mit den Schultern.
„Komm her, gib Mummy einen Kuss.“ Rory stand auf und umarmte ihre Mutter herzlich.
„Mom, ich freue mich ja so.“ flüsterte sie ihr leise ins Ohr.