[Leni88]

Okay, jetzt habe ich doch noch einen Übergangsteil geschrieben. Hoffe, er gefällt euch!!

Teil 39

„Wirklich?“ fragte Rory erstaunt und nahm Lorelai die Karte aus der Hand. „Ist die niedlich. Die sieht aus wie Dad, findest du nicht?“ Rory war ganz entzückt von Georgia und hielt Lorelai das Bild hin. Doch diese würdigte die Karte keines Blickes und meinte nur „Hm“, bevor sie in die Küche ging. Rory folgte ihr.
„Mom, was ist denn los?“
„Was los ist?“ Lorelai drehte sich wütend um. „Hast du nicht die Notiz gelesen, die dein Vater auf die Karte geschrieben hat?“
„Doch, hab ich.“ Sagte Rory erstaunt.
„Und, was sagt uns das?“ Rory zuckte mit den Schultern.
„Rory, du weißt was er mir angetan hat, er hätte Luke und mich fast auseinander gebracht.“
„Das weiß ich doch, aber…“ Lorelai blickte Rory erstaunt an.
„Aber was?“ Rory seufzte.
„Mom, Georgia ist meine Schwester. Meinst du nicht, dass wir es ihr schuldig sind, sie zu besuchen? Sie kann schließlich nichts dafür, dass ihr Dad dir so etwas angetan hat.“ Lorelai stand da und hielt die Arme verschränkt. Dann überlegte sie kurz und meinte trocken:
„Okay, du willst sie also besuchen. Gut, tu das. Ich wünsch dir viel Spaß.“
„Willst du nicht mitkommen?“ fragte Rory erstaunt.
„Rory, bei aller Liebe, aber ich werde wirklich versuchen, so gut es geht diesem Mann aus dem Weg zu gehen. Und dazu gehört, dass ich ihn nicht in Boston besuchen werde bei seiner tollen Vorzeigefamilie.“
„Mom, das ist nicht fair, ich weiß, er hat uns mies behandelt, aber man muss auch verzeihen können. Du warst doch diejenige, die mir das immer gepredigt hat.“
„Es tut mir Leid, Rory, aber das hier ist was anderes. Ich glaube, davon verstehst du nichts.“ Lorelai wurde sofort bewusst, was sie da soeben von sich gegeben hatte. Natürlich verstand Rory davon etwas, sie war schließlich 18! Rory aber schaute ihre Mutter enttäuscht an, drehte sich um und rauschte in ihr Zimmer, um von innen die Tür zuzuknallen.

„Hey, was ist denn hier schon los so früh am Morgen?“ Gerade war Luke in die Küche gekommen und blickte Lorelai fragend an.
„Ach, nichts.“ Meinte diese nur. Mit verschränkten Armen setzte sie sich mit wütender Miene an den Tisch.
„Na dann ist ja gut.“ Luke wusste, dass etwas zwischen den beiden vorgefallen war, doch wollte er nun nicht weiter darauf eingehen, wusste er doch, wie gereizt Lorelai in solchen Situationen immer reagierte.
„Jetzt brauch ich einen Kaffee.“ Lorelai stemmte ihr Arme auf den Tisch und stand auf. Luke jedoch hatte sich direkt vor der Kaffeemaschine aufgebaut, sodass sie nicht an ihm vorbeikam. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sie an.
„Was ist?“ fragte sie gereizt. „Lass mich durch.“ Doch Luke schüttelte nur den Kopf und tippte auf Lorelais Bauch.
„Du weißt, was ich zu dem Thema Kaffee gesagt habe.“ Lorelai ging einen Schritt zurück und blickte Luke streng an.
„Hör mir mal zu, bis gestern Abend war noch alles in Ordnung, bis heute Morgen dieser bescheuerte Brief ankam. Wenn ich jetzt auch noch keinen Kaffee kriege, dann kannst du mich gleich in die Klapse einliefern lassen.“ Bei den letzten Worten war ihr Stimme unbeabsichtigt lauter geworden. Doch allmählich machte sich Luke Sorgen.
„Okay, du setzt dich jetzt da hin und erzählst mir was passiert ist.“ Widerstandslos ließ sich Lorelai zum Tisch führen. Sie stützte ihre Hände auf die Stirn, während sich Luke ihr gegenüber setzte.
„Okay, heute Morgen kam dieser Brief.“
„Welcher Brief?“ unterbrach Luke sie.
„Wenn du mich ausreden lassen würdest, wüsstest du, welcher.“
„Tschuldigung“, meinte er nur und beschloss lieber klein bei zu geben.
„Auf jeden Fall kam dieser Brief. Er war von Christopher.“ Luke wurde hellhörig.
„Christopher?“
„Ja, Christopher, Rorys Dad. Er hat uns hoch erfreut von seiner neugeborenen Tochter Georgia erzählt und uns eingeladen sie zu besuchen.“ Erzählte sie und schnitt dabei abwertende Grimassen.
„Das ist nicht dein Ernst.“
„Doch, mein voller Ernst. Ich meine, was denkt er sich eigentlich dabei? Sollen wir etwa kommen und so tun, als wäre nichts gewesen? Ich frage mich ernsthaft, wie er sich das Ganze vorstellt.“ Lorelai war außer sich.
„Und? Willst du hin?“ fragte Luke vorsichtig.
„Du meine Güte, nein.“ Luke atmete erleichtert auf. Er wusste, jedes Mal, wenn Chris auftauchte, hieß es Ärger. Bevor er nun irgendwas sagen konnte, fügte Lorelai hinzu:
„Rory will aber.“
„Ach deshalb habt ihr euch in die Haare bekommen?“ meinte Luke nun, dem ein Licht aufgegangen war.
„Was? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?“
„Was soll ich denn bitte sagen?“
„Wie wär’s denn mit, „Was denkt sie sich eigentlich dabei?““
„Lorelai, wieso? Es ist ihr Vater, sie hat ein Recht darauf.“ Lorelai schüttelte unmissverständlich den Kopf.
„Komm schon, lass sie gehen, es ist ihre Entscheidung, lass sie diesen Besuch machen und sie ist zufrieden.“ Lorelai atmete schwer auf und zuckte mit den Schultern. Er blickte sie fragend an. Lorelai blickte kurz auf und ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen.
„Jetzt brauch ich aber einen Kaffee.“
„Lorelai!“ Luke tadelte sie in einem strengen Ton.
„Luke, ich bin auf Entzug, ich sehe in meinen Träumen schon kleine Kaffeetassen mit Armen, die mich angreifen, ich halte das nicht mehr aus!“ Luke setzte einen bemitleidenswerten Blick auf und streichelte Lorelai über ihre Wange.
„Du nimmst mich nicht Ernst, kann das sein?“ fragte sie mit einem fragenden Blick. Doch anstatt zu antworten, gab er ihr einen zärtliche Guten-Morgenkuss. Für einen Moment schien Lorelai den Kaffee völlig zu vergessen. Genussvoll schlang sie ihre Arme um seine Schultern und zog ihn näher heran. Doch nach einer Weile löste sie sich von ihm, drehte sich schnell um und sagte noch einmal:
„Jetzt will ich aber einen Kaffee.“ Luke, der hinter ihr stand, verdrehte nur die Augen und schüttelte den Kopf.