[BuffyAnne]

Wow, sind ja doch noch ein paar Leute
Ich danke euch...schön zu wissen, dass es doch noch ein paar Menschen gibt die sich für mein wirres Getipsel interessieren
Vielen Dank :knuddel:

And the Show goes on...

Part 51

"Kaleigh?!" Sie schob das hyperaktive Freudenbündel unter einigem Kraftaufwand zur Seite, rappelte sich umständlich auf und schaute das Mädchen erstaunt an.
"Was tust du denn hier?"
"Wo ist mein Duuk?"
"Bist du wieder weggelaufen?"
"Ich will zu Duuk!"
"Der ist aber nicht hier!"
"Ich will aber!"
Kaleigh verschränkte die Arme und warf Lorelai einen trotzigen Blick zu, während diese sich stark zurückhalten musste. Sah diese kleine Kröte denn nicht ein, dass Luke nicht in der Nähe war?
"Kaleigh, wo kommst du her?"
Die Kleine kicherte. "Aus Mamis Bauch, hat Papi gesagt."
"Ah ja." Lorelai runzelte die Stirn. "Hör mal, du kannst doch nicht so mutterseelenallein hier herum rennen!"
"Dohoch!" Kaleigh nickte heftig und schob die Unterlippe vor. "Und jetzt will ich zu Duuk!"
Lorelai schüttelte den Kopf. "Kaleigh, ich hab doch keine Ahnung wo er ist. Wir müssen dich jetzt erst mal zurückbringen...von wo du auch immer herkommst..."
"Nein!!", brüllte Kaleigh jedoch nur, unbeeindruckt von Lorelais peinlich berührtem "Pssscht!", und stampfte mit dem Fuß auf. "Duuk!"
"Nein!"
"Doch!"
"Nein!"
"Doch!"
"Nein!"
"Doch!"
"Nein!"
"Nein!"
"Doch!"
"Gewinnt!"
"Verdammt..."
Lorelai fühlte sich mittlerweile mehr als genervt von dem kleinen Geschöpf, das nun Anstalten machte, sich an ihr Bein zu klammern, und wich schnell einen Schritt zurück.
"Kaleigh, wir müssen dich zurückbringen....wie bist du denn aus dem Krankenhaus hierhin gekommen?"
"Krankenhaus?" Das Mädchen schauderte bei diesem Wort und schaute Lorelai schließlich mit schiefgelegtem Kopf an. "Ich bin doch jetzt bei den doofen Fegeltern, du Nase."
"Hey!" Lorelai wedelte mit einem Zeigefinger herum. "Ich bin keine..." Doch dann besann sie sich eines besseren und seufzte nur. "Wo bist du?"
"Bei den Fegeltern, hab ich doch gesaaaahaaagt." Nun war es an Kaleigh, genervt die Augen zu verdrehen. "Du bist total blöd."
"Das kann ich nur zurückgeben", schnappte Lorelai. "Also, wie bist du..."
"Cecilia!"
Kaum schallte die Stimme einer anscheinend sehr erleichterten Frau durch die Süßwarenabteilung, hatten sich Kaleighs Augen auch schon geweitet, und sie versuchte, sich irgendwie hinter Lorelai zu verstecken.
"Du hast eine Hose", stellte sie nebenbei fest und machte sich dann so klein wie möglich.
Verwirrt starrte Lorelai die Frau, die eben noch gerufen hatte und jetzt auf sie zukam, an. Was wollte sie bloß von Kaleigh? Sie suchte doch eine Cecilia?!
"Cecilia, da bist du ja!" Die Frau streckt vor Erleichterung die Hände gen Himmel. "Ich habe mir ja solche Sorgen gemacht!"
Lorelai betrachtete die Frau misstrauisch. Eines konnte sie auf den ersten Blick erkennen: Dieser Frau mangelte es nicht an Geld. Ihre Arme waren mit so wuchtigen goldenen Armbändern behängt, dass Lorelai sich fragte, wie die Frau es bloß schaffte das Gleichgewicht zu behalten, ihre Dauerwelle (dabei war die Frau höchstens 30 Jahre alt) sendete sozusagen automatisch das Wort Luxus-Friseur aus und ihr nicht gerade dazu passender Hosenanzug vollendete das Gesamtbild schließlich.
Während Lorelai in Sekundenschnelle die Herkunft der mysteriösen Dame ermittelt hatte, hatte sich Kaleigh noch enger an Lorelais Bein gepresst und krallte sich nun krampfhaft an deren Jeans fest.
"Uhm, wer..."
"Ach, meine Liebe, ich bin ja SO", sie betonte das Wort so sehr, dass Lorelai unwillkürlich zusammenzuckte, "froh, dass Sie sie gefunden haben! Cecilia, hast du eigentlich eine Ahnung, was für Sorgen Paul und ich uns um dich gemacht haben?"
Die merkwürdige Frau ging in die Hocke und versuchte, an Lorelais Beinen vorbeizuschauen und Kaleigh erblicken zu können.
Diese jedoch schien nicht so begeistert über das Wiedersehen mit der sichtlich überbesorgten Dame und präsentierte aus lauter Protest erst einmal ihre Zunge...
Die Frau blinzelte verwirrt. "Äh, ja."
Sie erhob sich schnell wieder, räusperte sich und strich ihren Blazer glatt.
"Guten Tag", ließ sie in Sekundenschnelle die Sonne auf ihrem Gesicht aufgehen, "mein Name ist Monica Hendrikson. Aber Sie dürfen mich Mony nennen, das tun all meine Freunde."
"Okay..." machte Lorelai und versuchte sich an den Augenblick zu erinnern, in welchem sie mit Monica Hendrikson Blutsbrüderschaft geschlossen hatte, "ich...ähm....bin Lorelai. Gilmore."
"Freut mich sehr!" Mony reichte Lorelai voller Enthusiasmus die Hand, und ihre neue beste Freundin bereute die Entscheidung, die Begrüßungsgeste zu erwidern, augenblicklich aufgrund der Tatsache, dass Mony eine faszinierende Ausdauer im Händeschütteln besaß...
"Hören Sie, Mony", sagte Lorelai mit einem Lächeln, welches Mony in anderen Situationen wohl vor Neid hätte erblassen lassen, "ich glaube Sie irren sich. Das hier", sie zeigte auf den Blondschopf, "ist Kaleigh. Nicht Cecilia."
"Genau", fasste das momentane Gesprächsthema nun endlich Mut, "Du kannst wieder gehen."
"Oh," Mony stieß ein ungewöhnlich hohes Lachen aus, welches durch ihre ohnehin schon glockenhelle Stimme besonders gruselig klang. "Sie verstehen das wohl noch nicht so ganz. Der kleine Engel" - bei diesem Wort kniff Kaleigh wütend die Augen zusammen - "heißt Kaleigh Cecilia Potter."
"Achso." Lorelai konnte nicht leugnen, dass sie sich jetzt mehr als dumm vorkam...
"Wissen Sie, der Name Kaleigh ist so...gewöhnlich. Cecilia klingt doch viel reizender. Nicht wahr, mein kleiner Rauschegoldengel?"
Mony kräuselte ihre Nase und machte Anstalten, dem kleinen Rauschegoldengel die Wange zu tätscheln, was Kaleigh jedoch erfolgreich verhindern konnte, indem sie mit gefletschten Zähnen nach der ringbesetzten Hand der durchaus unheimlichen Frau schnappte.
"Oh", machte Mony abermals und lachte wieder. "Sie ist so SÜß", wieder knallte sie ein Wort so heraus, dass Lorelai einen kleinen Sprung machte, "wenn sie angekratzt ist!"
"Aber...was...ich meine....warum ist Ceci-", Lorelai wich schnell dem Fuß des aufgebrachten Engels aus, "Kaleigh denn mit Ihnen zusammen?" Sie blickte Mony fragend an.
"Oh, wir sind ihre neuen Pflegeeltern", erklärte Mony umsichtig.
"Ah", machte Lorelai wissend und handelte sich von Kaleigh prompt ein aufmüpfiges "Hab ich doch gesagt, Loolai!" ein.
Währendessen hatte Mony den Versuch gestartet, Kaleigh aus ihrer Reserve zu locken.
Schnell zog sie einen Lutscher aus ihrer Handtasche, wedelte ein bisschen damit herum und säuselte: " Cecilia, mein Engelchen, nun komm schon. Dein neuer Daddy wartet doch schon auf dich!"
Jedoch hatte sie damit keinen sehr großen Erfolg, erntete sie doch von Kaleigh lediglich ein "Deine Haare sind voll doof!".
Wieder ließ Mony ihr glockenhelles Kinderschreck-Lachen erklingen. "Ach, du süßer kleiner Spatz! Du sollst deine neue Mommy doch nicht immer ärgern."
"Geh weg, du..."
"Ich wusste gar nicht", mischte sich Lorelai schnell ein, bevor Kaleigh noch eine mittelschwere Katastrophe auslösen konnte, "dass diese Adoptions-Sache so schnell geht."
"Oh", wurde Mony nie müde, dieses nette kleine Wörtchen zu benutzen, "wir haben sie nicht adoptiert. Noch nicht. Wissen Sie, mein Paul und ich, wir waren vor zwei Tagen im Kinderheim um einem dieser armen Kinder ein neues Zuhause zu schenken - wir wünschen uns schon seit Ewigkeiten einen kleinen Engel -, und da haben wir Cecilia gesehen. Und auf einmal hat diese reizende Erzieherin vorgeschlagen, dass wir die Kleine doch für ein Wochenende mitnehmen könnten - auf Probe, sozusagen. Und wenn alles gut läuft, dann werden wir unseren kleinen Engel wohl endgültig zu uns holen."
"Oh", war das einzige, was Lorelai dazu einfiel. Sie konnte nicht sagen warum, aber sie hoffte inbrünstig, dass Kaleigh an diesem Sonntag noch ein paar mittelschwere Dummheiten anstellte....
"Paul!" In diesem Moment quietschte Mony, streckte eine Hand in die Luft und wedelte damit herum. "Paul, Darling, hier sind wir!"
Und sagenhafte drei Sekunden später stand ein Mann, ungefähr Mitte Dreißig, vor Lorelai und beäugte die Fremde, an die sich seine Wochenend-Tochter klammerte, misstrauisch. Er war recht klein, hatte kurzes, lockiges Haar und trug eine Brille, die wahrscheinlich ebenso teuer wie die Dauerwelle seiner Frau gewesen war.
"Ach, Mony, da bist du ja!" Er nickte seiner Frau - immer darauf bedacht, einen Meter Sicherheitsabstand zu halten - kurz zu, blickte Lorelai und schließlich auch Kaleigh an.
"Ähm...Hallo." Er streckte Lorelai unbeholfen seine Hand hin, doch Lorelai, die vorsichtig geworden war, beschränkte sich darauf ihm freundlich zuzunicken.
"Hi. Ich bin Lorelai."
"Paul ist mein Name", stellte sich der Mann überflüssigerweise vor. Er schien recht froh darüber zu sein, dass die Fremde keinen Wert auf Förmlichkeiten legte. Ungeduldig schaute er seine Frau an. "Schatz, wir müssen langsam gehen, sonst kommen wir zu spät zu der Theatervorstellung."
"Theater?", fragte Lorelai halbwegs interessiert, "welches Stück schauen Sie sich denn an?"
"Romeo und Julia", antwortete Mony verträumt. "Das ist so ein wunderschönes Stück!"
Lorelai runzelte die Stirn.
Dieses Ehepaar, welches, wie sich auch an ihrem Akzent erkennen ließ, so britisch war, dass es schon fast ungesund war, wollte mit einer Vierjährigen dabei zuschauen, wie zwei Menschen tragisch in den Tod gingen?
"Denken Sie denn, dass Kaleigh sich dafür interessieren wird?", fragte Lorelai vorsichtig.
"Sie hat Recht, Schatz", entgegnete Paul schnell, "wir sollten sie im Kinderhort abgeben."
"Meinst du, Darling?" Mony schien nicht so ganz überzeugt davon zu sein. "Ich weiß ja nicht. Wer weiß, was sich da so alles rumtreibt?!"
"Ach, das wird schon gut gehen", machte Paul eine wegwerfende Handbewegung, und es kam Lorelai so vor, als würde er einzig und allein das Ziel verfolgen, so schnell wie möglich eine Pause von dem Kind zu kriegen.
"Ich will da nicht hin!", jammerte Kaleigh jedoch zur Bestürzung aller Beteiligten, "da gibt es immer nur Apfelsaft!"
"Aber Apfelsatz ist doch wunderbar, Cecilia", verstand Mony das Problem jedoch nicht so ganz.
Doch Kaleigh hörte ihrer Wochenend-Mama gar nicht mehr zu, und Lorelai konnte förmlich hören, wie die kleinen Rädchen in ihrem Kopf rotierten.
"Hey, du da," Kaleigh stupste Mony kurz an, "ich kann doch bei Loolai bleiben!"
"Nein, kann sie nicht!", rief Lorelai entsetzt, doch anscheinend war sie die einzige, die das dachte...
"Ja, das ist doch eine gute Idee," sagte Paul, der auf einmal sehr erleichtert schien.
Lediglich Mony schien noch ein wenig unsicher zu sein. Sie war sich wirklich nicht sicher, ob man dieser leicht konfusen Frau ein Kind zumuten konnte...
"Paul, ich weiß nicht", sie legte den Kopf schief, "wird Ihnen das denn nicht zu viel, Lorelai?"
"Also, ehrlich gesagt..."
"Schatz, sie wird das schon hinkriegen. Mach dir keine Sorgen", unterbrach Paul Monys neue beste Freundin schnell und lächelte selbige dankbar an. "Danke, Lorelai, das ist wirklich sehr nett von Ihnen. Ach, wissen Sie was mir gerade einfällt? Wir sind ja heute Abend noch bei den Pattersons eingeladen." Er schaute bestürzt drein. "Es wird sicher spät werden. Lorelai, könnten Sie so freundlich sein...?"
Anstatt den Satz zu beenden, sah er Lorelai nur bittend an.
Und Lorelai gab ihm etwas zur Antwort, das sie Sekunden später bereits wieder bereute...
"Natürlich, das ist kein Problem."