[Sky Angel]

Teil 3

Am nächsten Morgen wachte Jess gegen Mittag auf, doch ihm kam es vor, als wäre früh am morgen.
Gähnend drehte er sich um, wodruch er sah, wie Lena neben ihm lag und noch friedlich schlief, weshalb er lächeln musste.
"Sie sieht wie ein Engel aus wenn sie schläft",dachte er und stand langsam auf.
Er nahm sich ein paar Kleidungsstücke aus seinem Kleiderschrank heraus und ging ins Bad, um zu duschen.
30 Minuten später kam er frisch geduscht und angezogen wieder heraus und ging anschießend in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen.
Nachdem er seinen Kaffee getrunken hatte, ging er aus dem Haus und geradewegs zum Briefkasten.
Er nahm ein paar Briefe heraus und sah nach, ob einer davon der war, auf den er schon sehr lange wartete.
Doch statt diesem Brief fand er einen anderen, worüber er ziemlich erstaunt und zu gleich ziemlich wütend war.
Er ging wieder ins Haus und öffnete den Briefumschlag, während er wieder in die Küche ging, wo er sich auf einen Stuhl setzte.
Jess nahm den Brief aus dem Umschlag heraus und begann zu lesen.
Als er ihn durchgelesen hatte, zerknüllte er den Brief und warf ihn in irgendeine Ecke.
"Ich fass es einfach nicht.
Das hat sie nicht gemacht...das kann sie gar nicht machen", sagte er laut vor sich hin und ging auf und ab deshalb merkte er nicht wie Lena plötzlich vor ihm stand.
"Wer hat was getan?", fragte sie ihren Vater ahnungslos.
Als er sie endlich bemerkte, erschrak er und suchte nach einer guten Ausrede,doch die fiel ihm nicht ein.
Deshalb meinte Jess nur: "Ach, ist nicht so wichtig."
"Dad, denkst du ich bin so dumm?
Ich weiß, dass dich diese Person ziemlich aufregt deshalb möchte ich wissen wer es ist."
"Kleines, du musst es nicht wissen", meinte Jess und schenkte sich wieder Kaffee ein.
Lena wollte sich gerade auf einen Stuhl hinsetzen, als sie den zerknüllten Brief in einer Ecke liegen sah.
Sie hob ihn hoch und wollte ihn lesen,doch vorher fragte sie:"Dad, was ist das hier für ein Zettel?"
"Es ist völlig egal von wem der ist gib ihn mir bitte wieder", meinte er und streckte seine Hand aus.
"Ich gebe ihn dir nur wieder, wenn du mir sagst von wem er ist."
"Es ist besser für dich, wenn du es nicht weißt."
"Ich will es aber wissen."
"Nagut, wie du willst.
Er ist von deiner Mutter",sagte Jess und sah zu Boden.
"W..was?
Er ist wirklich von ihr?", fragte sie und ging in Richtung Mülleimer um den Brief wegzuwerfen,doch sie blieb noch mal stehen und fragte:"Was hat sie geschrieben?"
"Sie hat ja in 2 Wochen Geburtstag und hat uns eingeladen.
Denkt sie wirklich, dass ich zu ihrem Geburtstag gehe nachdem was sie uns angetan hat?!", meinte er wütend.
"Ich fass es nicht.
Das hat sie doch nicht gemacht..sie kann das gar nicht machen..sie schreibt uns nur an Feiertagen und unseren Geburtstagen, aber diese Briefe wurden ja nur aus Höflichkeit geschrieben..ich werde da auch nicht hin gehen.."
"Schätzchen,du kannst ruhig hingehen wenn du willst.
Du musst....", meinte Jess, doch er wurde mitten im Satz von Lena unterbrochen.
"Nein, ich will sie nicht sehen.
Ich hasse sie....sie wollte nichts mehr von uns wissen...sie war nie da wenn ich sie gebraucht habe...",sie brach ab, doch fuhr nach einer kurzen Pause fort: "Sag nie wieder das sie meine Mutter ist, denn das ist sie nicht nur biologisch her gesehen ist sie es."
Lena fing an zu weinen. Jess ging auf sie zu und nahm sie in den Arm.
"Kleines, weine nicht wegen ihr.
Sie ist es nicht wert das du nur eine einzige Träne wegen ihr verschwendest", sagte er und streichelte ihr über den Rücken, doch Lena ließ sich nicht beruhigen, sondern sie weinte nur noch mehr.
Die beiden gingen langsam in Lenas Zimmer, wo diese sich sofort auf ihr Bett legte.
Jess deckte sie zu und meinte dann: "Süße,ich bin gleich wieder da.
Nachdem er das gesagt hatte,ging er in die Küche und rief über sein Handy Tristan an.
"Hallo Tristan, ich bins."
"Hi Jess, was gibt es den?"
"Ist Mara da?
Ich brauch jetzt die Hilfe deiner Kleinen, denn meine Kleine braucht jetzt ziemlich dringend ihre beste Freundin."
"Ja ist sie. Ich werde sie gleich zu euch fahren. Aber was ist den mit meiner Patentochter?"
"Ihre Mutter....nein, ihre biologische Mutter hat uns einen Brief geschrieben und deshalb ist sie jetzt total fertig."
"Nein,das ist doch nicht dein ernst....man ich könnte sie jetzt umbringen....
Jedenfalls werden Mara und ich in etwa 15 Minuten bei euch sein."
"Ok, bis gleich ", sagte Jess und legte auf.
Er legte sein Handy auf die Arbeitsplatte,holte zwei Tassen aus einem Küchenschrank heraus und nahm die kaffeekanne in die Hand.
Er schneckte Kaffee ein, holte zwei Chipstüten aus einem anderen Schrank und nahm sein Handy in die Hand um ein paar Pizzen(heißt die mehrzahl so?...ich weiß es nicht mehr...) bei Lucy zu Bestellen.
Anschließend ging Jess wieder zu Lena die in der zwischenzeit Fernsehen guckte.
"Hey süße, ich habe dir Kaffee und Chips mitgebracht und Pizza wird bald von Lucy geliefert."
"Danke Dad ", meinte sie nachdem er ihr eine Tasse in die Hand gedrückt hatte.
Jess lächelte sie an und setzte sich neben ihr hin.
"Willst du das ich dir irgendwas bringe", fragte er und legte einen Arm um Lena.
"Nein, ich möchte nichts trotzdem danke."
"Kleines, ich habe eben Tristan angerufen.
Ich dachte mir du könntest jetzt Mara zum reden gebrauchen und deshalb werden die beiden gleich kommen."
"Danke Dad, ich brauch jetzt echt eine Freundin."
"Das weiß ich."

15 minuten später klingelte es an der Tür.
"Ich geh schon", meinte Jess und stand auf.
Er ging zur Haustür und öffnete diese.
Vor ihm standen Tristan und Mara.
"Hallo ihr beiden.
Mara, geh du am besten sofort zu Lena.
Sie braucht dich jetzt ziemlich dringend."
"Klar, mach ich", meinte diese bevor sie in Lenas Zimmer ging.

Als Mara ins zimmer reinkam, hatte Lena sie nicht bemerkt, da sie die ganze zeit auf den Boden gestarrt hatte und ihren Gedanken versunken war.
"Hey Lenny, was ist denn passiert?", fragte Mara besorgt und erst jetzt bemerkte Lena ihre Freundin.
"Mara, schön das du gekommen bist", sagte Lena während sie vom Bett auf sprang und direkt in Maras Arme lief.
Diese drückte sie erstmal eine Weile bevor sie fragte: " Lena......komm, sag mir was passiert ist.
Mein Dad meinte nur, dass es dir nicht gut geht."
"Wi..wir haben einen Brief von meiner Mutter bekommen...sie hat uns zu ihrem Geburtstag eingeladen.
Die hat sie doch nicht mehr alle...denkt sie wirklich, dass wir kommen würden, obwohl sie uns das alles angetan hat?
Für wen hält sie sich eigentlich?", meinte Lena wütend bevor sie wieder anfang zu weinen.
"Shhh...beruhige dich...weine nicht wegen ihr.
Wenn du da nicht hin willst, dann gehst du einfach nicht.
Sie kann dich und deinen Dad ja nicht zwingen."
"Wir werden da auch nicht hin gehen...das kann sie vergessen", meinte sie immer noch weinend und legte ihren Kopf auf Maras Schulter.
Diese streichelte ihr über den Rücken und schaffte es langsam, Lena zu beruhigen.

Währenddessen waren Jess und Tristan in die Küche gegangen.
"Willst du ein Bier?" ,fragte Jess.
"Gerne."
Jess ging zum Kühlschrank, wo er zwei Bierflaschen heraus holte und anschließend einen Flaschenöffner nahm, um sie zu öffnen.
Er ging zu Tristan, der sich bereits auf einen Stuhl gesetzt hatte und gab ihm eine Flasche, bevor er von seiner einen großen Schluck nahm.
"Wie geht es dir?", fragte ihn Tristan nach einer kurzen Pausen.
"Gut wie immer.
Was sollte auch schon sein?"
"Jess, ich kenn dich sehr lange. Du kannst mir einfach nichts vormachen."
"Was willst du denn von mir hören?"
"Die Wahrheit."
"Gut..ich bin wirklich schockiert über ihren Brief.
Sie kann uns doch nicht einfach so einen Brief schicken und uns zu ihrem Geburtstag einladen, nachdem was alles passiert ist.
Sie hatte uns nur Briefe an Feiertagen und zu unseren Geburtstagen geschickt aber nur aus höfflichkeit und die waren so kalt... Als ob sie an jemanden schreiben würde, den sie nicht kennt."
"Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie so ist.
Es ist einfach unfassbar."
"Und seitdem sie mit ihrem reichen eingebildeteten Angeber verheiratet ist, ist sie noch schlimmer geworden.
Aber bei ihrem Mann ist es ja kein Wunder."
Jess nahm wieder einen großen Schluck aus seiner Flasche und das war das letzte was einer der beiden für längere Zeit sagte.