20.06.2005, 15:32
es geht weiter ...
Teil 5
Ich betrete hinter ihr das Haus. Wie sich herausgestellt hat, ist sie Rory, die Tochter von Lorelai. Also irgendwie meine Stiefcousine. Ziemlich verwirrend. Und sie ist nicht in meinem Alter, sondern zwei Jahre älter als ich. Mann, habe ich tolle Menschenkenntnisse ...
"Mum! Luke!", ruft sie die Treppe hoch.
"Sofort! Luke kann nicht aufstehen!", kommt die Antwort. "Wer ist denn da?"
Rory dreht sich zu mir. "Wie heiÃt du nochmal?"
"Jay. Jay Clifford." Nie im Leben werde ich freiwillig zugeben, dass ich Jeremy heiÃe ...
"Jay ist da!", ruft sie wieder hoch.
Eine Frau, die ziemlich jung aussieht, erscheint an der Treppe. Logischerweise Lorelai. Dafür dass sie jetzt etwa 35 sein müsste, sieht sie ganz schön jung aus.
"Seit wann hast du einen Freund?", fragt sie.
"Ich bin nicht ihr Freund.", stelle ich klar. "Ich will zu Luke."
Lorelai kommt die Treppe heruntergeschlendert. "Hast du einen seiner tollen Flanellhemden geklaut?"
"Niemand hat mir meine Flanellhemden geklaut, Lorelai! Ich sitze schon seit einer Woche in diesem Haus fest und darf nicht meinen Laden führen!", kam plötzlich eine mürrische Erwiderung. Dann schlurft ein Mann auf Krücken zur Treppe. Das muss wohl Luke sein. Ein toller Onkel ... läuft auf Krücken und ist ein Miesepeter ... meine Verwandtschaft ... beeindruckend ...
Als er mich sieht, runzelt er die Stirn. "Wer ist das? Rory, hast du einen Freund?"
Lorelai fängt an zu kichern und Rory wird puterrot.
"Ich bin nicht ihr Freund.", stelle ich das zweite Mal klar.
"Und wer bist du dann?"
"Ãhm ... ich bin Liz' Sohn. Mein Dad ..." Ich unterbreche mich, weil ich die verblüfften Gesichter sehe. "Was ist?"
"Du bist Liz' Sohn?", fragt Luke fassungslos. "Wie heiÃt du?"
"Jay Clifford."
"Clifford?"
"Ich kann's dir buchstabieren, wenn du nicht weiÃt, wie das geschrieben wird. C-L-I ..."
Er fasst sich an die Stirn. "Oh Gott. Ein zweiter Jess."
Verwundert bekomme ich mit, wie Rorys Gesicht kalkweià wird, sie sich mit einem "Ich muss lernen." verabschiedet und wegrennt.
"Jess? Wer ist Jess?" Den Namen habe ich noch nie gehört ... Jedenfalls fällt mir keiner ein, der Jess heiÃt.
DA LÃUFT WAS!, sagt mir etwas in meinem Hirn, als sich Lorelai und Luke Blicke zuwerfen.
"Nun ja ... hat dir dein Vater nichts erzählt?"
"Mein Vater? Mein Vater hat mir vor einer Woche gesagt, dass ich in dieses Mistloch ziehe."
"Hey, das ist kein Mistloch. Soll ich dir mal sagen, was du hier alles machen kannst?", fragt Lorelai fröhlicher Stimme. Gott. Ich habe ja eigentlich nichts gegen Fröhlichkeit (ich selbst bin die Fröhlichkeit in Person), aber so viel Fröhlichkeit auf einmal ...
"Hier kann man in einer Woche verrecken, das weià ich.", antworte ich.
Sie setzt gerade zu einer Antwort an, als plötzlich irgendjemand anfängt, laut rumzukreischen. Ich kenne das ja von meinen alten Schulen, die Mädels dort (allein, wenn ich schon an ihnen vorbeigegangen bin ... nein, Spaà beiseite), können einem das Trommelfell wegschieÃen.
"Oh, ist unser kleiner Schatz aufgewacht?", flötet sie und eilt auf die Wiege zu, die ich erst jetzt bemerke. Als ich das Baby sehe, muss ich gegen einen Lachkrampf ankämpfen (ich weiÃ, das ist unhöflich ...)
"Was ist das denn für eine Kreatur? Wo habt ihr die her? Vom Mars?" Jaja, ich bin unhöflich, aber ... ihr müsst das Baby selbst sehen. Dagegen ist sogar Chucky's Baby (ihr kennt doch sicher dieses widerliche Etwas mit dem zusammengeflickten Gesicht, oder?) die reinste Schönheit. Schön, ich war (den Fotos von Dad nach) auch nicht gerade das schönste Baby, aber, hey,
gegen dieses Baby hätte ich bei einem Schönheitswettbewerb haushoch gewonnen. Naja, aber Dad hat auch gemeint, diejenigen, die als Babys hässlich waren, werden später gutaussehender, als diejenigen, die ein Engelsgesicht haben (ich bin das beste lebende Beweisstück für diese bizarre Theorie). Also muss das Baby hier später 'ne Augenweide werden.
Als Luke mir einen warnenden Blick zuwirft, hebe ich entschuldigend die Hände. "Bin ja schon ruhig."
Ich sehe zu, wie Lorelai das Baby durch die Luft schwingt, und es fröhlich quiekt. Und plötzlich tue ich etwas ganz Uncooles. Ich denke an meine eigene Kindheit. Ich hatte keine Mutter die mich durch die Luft geschleudert oder mit mir gespielt hat. Mein Dad ist mit mir weggezogen, hat mich durch ganz Amerika geschleift.
"Willst du auch mal?", reiÃt Lorelai mich aus meinen uncoolen Gedanken und hält mir Chucky 2 hin.
"Nein. Das ist uncool."
"Hey, immerhin ist das deine kleine Cousine."
"Von mir aus könnte es auch meine Schwester sein, ich würde nicht mit ihr spielen."
Lorelai verdreht die Augen. "Schau mal, Elli, was du für einen netten Cousin hast.", flüstert sie dem Baby ins Ohr.
"Für was steht Elli? Elaine?" Ist jedenfalls der einzige Name, bei dem Elli eine sinnvolle Abkürzung wäre.
"Nein. Arielle." Oh, du liebe Güte. Arielle. Wie kommt man bloà auf solche Namen?
"Sie hat gerade mit Rory ihren 'Videoabend à la Gilmore' veranstaltet und 'Arielle, die Meerjungfrau' gesehen, als die Wehen angefangen haben.", erklärt mir Luke, als ich meine Frage äuÃere.
Ihr denkt auch, was ich gerade denke? Ja, meine Familie ist wirklich verrückt. Mein Dad zieht durchs ganze Land, meine Mum bastelt Krimskrams, mein Onkel ist eine SpaÃbremse, meine Tante ist verrückt ... und Rory ist irgendwie verklemmt.
"Wollt ihr sie etwa ihr Leben lang schänden? Fehlt nur noch, dass ihr zweiter Name 'Hepatitis' oder so ist. Wer weiÃ, wenn zu der Zeit, als du deine Wehen gehabt hast, nicht eine Hepatitis-Epidemie ausgebrochen wäre ...", sage ich zu Lorelai.
Und ... sie denkt darüber nach! "Stimmt. Hepatitis klingt interessant."
Dann fällt mir ein, warum ich überhaupt hier bin (jedenfalls nicht, um über 'interessante' Namen zu diskutieren ...).
"Ãhm ... eigentlich wollte ich ja nur wissen, wann Liz wiederkommt."
"Oh, das dauert noch. Sie ist vor einer Woche losgefahren, und die Ausstellung dauert wahrscheinlich noch ein paar Tage. Dann muss sie noch zurückfahren ... kann schon noch eine Woche dauern."
Na toll. Mum beschlieÃt zusammen mit meinem Dad, dass ich zu ihr ziehe, und dann zischt sie ab, um ihr Zeug zu verkaufen, obwohl sie weiÃ, dass ich komme ... Wenn das nicht merkwürdig ist.
"Tja ... das heiÃt wohl, ich bin eine Woche lang obdachlos ..."
"Wenn du willst, kannst du in meinem Apartment über dem Diner wohnen.", bietet Luke mir plötzlich an. "Ich wohne ja jetzt hier."
Ich will schon ablehnen, aber da fällt mir erst ein, was ein (vorübergehend) eigenes Apartment überhaupt bedeutet: Freiheit, Luxus, Unabhängigkeit, Coolsein!
"Wenn's dir keine Umstände macht." Immer schön nett sein, damit man keinen Verdacht erregt.
"Aber nicht doch. Du kannst gleich hingehen. Ich würde dich ja begleiten, aber ..." Er wirft Lorelai einen bösen Blick zu. "Lorelai hat mich
ja unbedingt zum Skifahren mitschleppen müssen, und ..."
"Ich kann doch nichts dafür, dass du nicht Ski fahren kannst!", protestiert sie mit einem sadistischen Grinsen auf dem Gesicht und lässt Wasserkrötchen (Arielle) hoch und runter hüpfen.
"Ich kann fahren! Du warst diejenige, die sich an mich geklammert und mich zum Umfallen gebracht hat!"
Während die beiden weiterstreiten, ob Lorelai ihn nun zum Fallen gebracht hat, oder ob er einfach nur zu blöd zum Fahren ist, sehe ich mich im Wohnzimmer um. Es ist ziemlich unordentlich. Auf dem Fernseher stapeln sich etwa zehn Videos, überall liegen Zeitschriften und Klamotten rum und unter dem Sofa sehe ich Babyspielzeug und Müll. Die sind noch schlimmer als ich ...
"Ich will ja nicht stören, aber ich bräuchte den Schlüssel, sonst müsste ich in die Wohnung einbrechen.", unterbreche ich sie schlieÃich, da die Befürchtung sehr nahe liegt, dass Luke Lorelai gleich seine Krücken über den Schädel zieht (obwohl er nicht so aussieht, als würde er Frauen verprügeln ...)
"Oh, ja, na klar." Luke humpelt zum Tisch und kramt unter Notizen, einer leeren Chipstüte und dem Telefon den Schlüssel hervor und erklärt mir, wie ich in die Wohnung komme (also wirklich. Ich kann schon eine Tür von einer Wand unterscheiden).
Mit dieser bescheuerten Tasche im Schlepptau mache ich mich auf den Weg zu meinem (juchu ...) neuen Apartment. Kaum zu glauben. Ich bin sage und schreibe eine Stunde (oder weniger) hier, und kenne mich schon bestens aus ...
Die nächsten Wochen würden die turbulentesten Wochen meines Lebens werden. Und sie sollten mein Leben verändern ...
wie immer: fb erwünscht!
Teil 5
Ich betrete hinter ihr das Haus. Wie sich herausgestellt hat, ist sie Rory, die Tochter von Lorelai. Also irgendwie meine Stiefcousine. Ziemlich verwirrend. Und sie ist nicht in meinem Alter, sondern zwei Jahre älter als ich. Mann, habe ich tolle Menschenkenntnisse ...
"Mum! Luke!", ruft sie die Treppe hoch.
"Sofort! Luke kann nicht aufstehen!", kommt die Antwort. "Wer ist denn da?"
Rory dreht sich zu mir. "Wie heiÃt du nochmal?"
"Jay. Jay Clifford." Nie im Leben werde ich freiwillig zugeben, dass ich Jeremy heiÃe ...
"Jay ist da!", ruft sie wieder hoch.
Eine Frau, die ziemlich jung aussieht, erscheint an der Treppe. Logischerweise Lorelai. Dafür dass sie jetzt etwa 35 sein müsste, sieht sie ganz schön jung aus.
"Seit wann hast du einen Freund?", fragt sie.
"Ich bin nicht ihr Freund.", stelle ich klar. "Ich will zu Luke."
Lorelai kommt die Treppe heruntergeschlendert. "Hast du einen seiner tollen Flanellhemden geklaut?"
"Niemand hat mir meine Flanellhemden geklaut, Lorelai! Ich sitze schon seit einer Woche in diesem Haus fest und darf nicht meinen Laden führen!", kam plötzlich eine mürrische Erwiderung. Dann schlurft ein Mann auf Krücken zur Treppe. Das muss wohl Luke sein. Ein toller Onkel ... läuft auf Krücken und ist ein Miesepeter ... meine Verwandtschaft ... beeindruckend ...
Als er mich sieht, runzelt er die Stirn. "Wer ist das? Rory, hast du einen Freund?"
Lorelai fängt an zu kichern und Rory wird puterrot.
"Ich bin nicht ihr Freund.", stelle ich das zweite Mal klar.
"Und wer bist du dann?"
"Ãhm ... ich bin Liz' Sohn. Mein Dad ..." Ich unterbreche mich, weil ich die verblüfften Gesichter sehe. "Was ist?"
"Du bist Liz' Sohn?", fragt Luke fassungslos. "Wie heiÃt du?"
"Jay Clifford."
"Clifford?"
"Ich kann's dir buchstabieren, wenn du nicht weiÃt, wie das geschrieben wird. C-L-I ..."
Er fasst sich an die Stirn. "Oh Gott. Ein zweiter Jess."
Verwundert bekomme ich mit, wie Rorys Gesicht kalkweià wird, sie sich mit einem "Ich muss lernen." verabschiedet und wegrennt.
"Jess? Wer ist Jess?" Den Namen habe ich noch nie gehört ... Jedenfalls fällt mir keiner ein, der Jess heiÃt.
DA LÃUFT WAS!, sagt mir etwas in meinem Hirn, als sich Lorelai und Luke Blicke zuwerfen.
"Nun ja ... hat dir dein Vater nichts erzählt?"
"Mein Vater? Mein Vater hat mir vor einer Woche gesagt, dass ich in dieses Mistloch ziehe."
"Hey, das ist kein Mistloch. Soll ich dir mal sagen, was du hier alles machen kannst?", fragt Lorelai fröhlicher Stimme. Gott. Ich habe ja eigentlich nichts gegen Fröhlichkeit (ich selbst bin die Fröhlichkeit in Person), aber so viel Fröhlichkeit auf einmal ...
"Hier kann man in einer Woche verrecken, das weià ich.", antworte ich.
Sie setzt gerade zu einer Antwort an, als plötzlich irgendjemand anfängt, laut rumzukreischen. Ich kenne das ja von meinen alten Schulen, die Mädels dort (allein, wenn ich schon an ihnen vorbeigegangen bin ... nein, Spaà beiseite), können einem das Trommelfell wegschieÃen.
"Oh, ist unser kleiner Schatz aufgewacht?", flötet sie und eilt auf die Wiege zu, die ich erst jetzt bemerke. Als ich das Baby sehe, muss ich gegen einen Lachkrampf ankämpfen (ich weiÃ, das ist unhöflich ...)
"Was ist das denn für eine Kreatur? Wo habt ihr die her? Vom Mars?" Jaja, ich bin unhöflich, aber ... ihr müsst das Baby selbst sehen. Dagegen ist sogar Chucky's Baby (ihr kennt doch sicher dieses widerliche Etwas mit dem zusammengeflickten Gesicht, oder?) die reinste Schönheit. Schön, ich war (den Fotos von Dad nach) auch nicht gerade das schönste Baby, aber, hey,
gegen dieses Baby hätte ich bei einem Schönheitswettbewerb haushoch gewonnen. Naja, aber Dad hat auch gemeint, diejenigen, die als Babys hässlich waren, werden später gutaussehender, als diejenigen, die ein Engelsgesicht haben (ich bin das beste lebende Beweisstück für diese bizarre Theorie). Also muss das Baby hier später 'ne Augenweide werden.
Als Luke mir einen warnenden Blick zuwirft, hebe ich entschuldigend die Hände. "Bin ja schon ruhig."
Ich sehe zu, wie Lorelai das Baby durch die Luft schwingt, und es fröhlich quiekt. Und plötzlich tue ich etwas ganz Uncooles. Ich denke an meine eigene Kindheit. Ich hatte keine Mutter die mich durch die Luft geschleudert oder mit mir gespielt hat. Mein Dad ist mit mir weggezogen, hat mich durch ganz Amerika geschleift.
"Willst du auch mal?", reiÃt Lorelai mich aus meinen uncoolen Gedanken und hält mir Chucky 2 hin.
"Nein. Das ist uncool."
"Hey, immerhin ist das deine kleine Cousine."
"Von mir aus könnte es auch meine Schwester sein, ich würde nicht mit ihr spielen."
Lorelai verdreht die Augen. "Schau mal, Elli, was du für einen netten Cousin hast.", flüstert sie dem Baby ins Ohr.
"Für was steht Elli? Elaine?" Ist jedenfalls der einzige Name, bei dem Elli eine sinnvolle Abkürzung wäre.
"Nein. Arielle." Oh, du liebe Güte. Arielle. Wie kommt man bloà auf solche Namen?
"Sie hat gerade mit Rory ihren 'Videoabend à la Gilmore' veranstaltet und 'Arielle, die Meerjungfrau' gesehen, als die Wehen angefangen haben.", erklärt mir Luke, als ich meine Frage äuÃere.
Ihr denkt auch, was ich gerade denke? Ja, meine Familie ist wirklich verrückt. Mein Dad zieht durchs ganze Land, meine Mum bastelt Krimskrams, mein Onkel ist eine SpaÃbremse, meine Tante ist verrückt ... und Rory ist irgendwie verklemmt.
"Wollt ihr sie etwa ihr Leben lang schänden? Fehlt nur noch, dass ihr zweiter Name 'Hepatitis' oder so ist. Wer weiÃ, wenn zu der Zeit, als du deine Wehen gehabt hast, nicht eine Hepatitis-Epidemie ausgebrochen wäre ...", sage ich zu Lorelai.
Und ... sie denkt darüber nach! "Stimmt. Hepatitis klingt interessant."
Dann fällt mir ein, warum ich überhaupt hier bin (jedenfalls nicht, um über 'interessante' Namen zu diskutieren ...).
"Ãhm ... eigentlich wollte ich ja nur wissen, wann Liz wiederkommt."
"Oh, das dauert noch. Sie ist vor einer Woche losgefahren, und die Ausstellung dauert wahrscheinlich noch ein paar Tage. Dann muss sie noch zurückfahren ... kann schon noch eine Woche dauern."
Na toll. Mum beschlieÃt zusammen mit meinem Dad, dass ich zu ihr ziehe, und dann zischt sie ab, um ihr Zeug zu verkaufen, obwohl sie weiÃ, dass ich komme ... Wenn das nicht merkwürdig ist.
"Tja ... das heiÃt wohl, ich bin eine Woche lang obdachlos ..."
"Wenn du willst, kannst du in meinem Apartment über dem Diner wohnen.", bietet Luke mir plötzlich an. "Ich wohne ja jetzt hier."
Ich will schon ablehnen, aber da fällt mir erst ein, was ein (vorübergehend) eigenes Apartment überhaupt bedeutet: Freiheit, Luxus, Unabhängigkeit, Coolsein!
"Wenn's dir keine Umstände macht." Immer schön nett sein, damit man keinen Verdacht erregt.
"Aber nicht doch. Du kannst gleich hingehen. Ich würde dich ja begleiten, aber ..." Er wirft Lorelai einen bösen Blick zu. "Lorelai hat mich
ja unbedingt zum Skifahren mitschleppen müssen, und ..."
"Ich kann doch nichts dafür, dass du nicht Ski fahren kannst!", protestiert sie mit einem sadistischen Grinsen auf dem Gesicht und lässt Wasserkrötchen (Arielle) hoch und runter hüpfen.
"Ich kann fahren! Du warst diejenige, die sich an mich geklammert und mich zum Umfallen gebracht hat!"
Während die beiden weiterstreiten, ob Lorelai ihn nun zum Fallen gebracht hat, oder ob er einfach nur zu blöd zum Fahren ist, sehe ich mich im Wohnzimmer um. Es ist ziemlich unordentlich. Auf dem Fernseher stapeln sich etwa zehn Videos, überall liegen Zeitschriften und Klamotten rum und unter dem Sofa sehe ich Babyspielzeug und Müll. Die sind noch schlimmer als ich ...
"Ich will ja nicht stören, aber ich bräuchte den Schlüssel, sonst müsste ich in die Wohnung einbrechen.", unterbreche ich sie schlieÃich, da die Befürchtung sehr nahe liegt, dass Luke Lorelai gleich seine Krücken über den Schädel zieht (obwohl er nicht so aussieht, als würde er Frauen verprügeln ...)
"Oh, ja, na klar." Luke humpelt zum Tisch und kramt unter Notizen, einer leeren Chipstüte und dem Telefon den Schlüssel hervor und erklärt mir, wie ich in die Wohnung komme (also wirklich. Ich kann schon eine Tür von einer Wand unterscheiden).
Mit dieser bescheuerten Tasche im Schlepptau mache ich mich auf den Weg zu meinem (juchu ...) neuen Apartment. Kaum zu glauben. Ich bin sage und schreibe eine Stunde (oder weniger) hier, und kenne mich schon bestens aus ...
Die nächsten Wochen würden die turbulentesten Wochen meines Lebens werden. Und sie sollten mein Leben verändern ...
wie immer: fb erwünscht!