[Marty]

II. You aren' t in love with me, are you?


„Es ist schrecklich hier! Paris hat sich in unserem Zimmer verschanzt und kommt nicht mehr raus. Und weißt du was? Wenn sie die Tür nicht öffnet muss ich heute Nacht auf dem Sofa schlafen.“
„Oder bei den Jungs.“
„Oder das.“
Rory grinste. Ihr war klar, dass Lorelai mit einem empörtem Ausruf, aber nicht mit einem Gegenargument, gerechnet hatte.
„Ähm... das war ein Scherz.“
„Oh... Na ja, aber ich finde die Idee ganz nett.“
„Sag so was nie mehr!“, gab Lorelai tadelnd zurück und kicherte – natürlich ungewollt.
„Ganz ruhig, Mom.“
Langsam ging Rory durch das einzige Tor das sie noch ‚offiziell‘ vom Campus trennte. Ihr gefiel es hier, vor allem wenn sie ungestört sein wollte. Zwar war man mit Lorelai Victoria Gilmore am Telefon nicht wirklich ungestört, aber- besser als mit einer verwirrten Tanna, einer nach Schweiß riechenden Janet und einer, meist aus verschieden Gründen gleichzeitig, beleidigten Paris in einem Raum.
„Und was ist mit den anderen Mädels?“
„Tanna und Janet? Janet habe ich noch nicht gesehen, sie ist bestimmt mit irgendwelchen Joggern unterwegs und erzählt dabei“, Rory seufzte, „dass Paris mit Fleming zusammen ist.“
„Ach Quatsch! Die laufen schließlich die ganze Zeit im Kreis herum und hecheln. Da versteht doch keiner was.“
„Aber was wenn sie es wirklich sagt? Oder andeutet? ‚Paris... Asher‘ und ein Kusslaut und alle wissen Bescheid.“
„Nein, nicht jeder ist so schlau wie du, mein Spatz.“
„Sehr witzig. Tja, und Tanna benimmt sich wie immer. Sie ist vollkommen normal. Ich schätze sie hat noch nicht einmal kapiert warum sie jetzt geschockt sein könnte. Die ist nur zufrieden, dass Paris sie nicht getötet hat.“
„Dann hast du schon einmal ein Problem weniger.“
„So kann man es auch sehen.“
„Weißt du welche Frage mir ,schon seit du mir von dieser Geschichte erzählt hast, in meinem schönen Kopf rumspukt? Nein? Gut, also.... Warum bist du eigentlich ausgerastet?“
Verwirrt ließ Rory sich auf einer Bank nieder, während sich Lorelai in Stars Hollow gespannt vorbeugte.
„Ähm... was?“
„Warum hast du Paris angeschrien?“
„Sie... sie war halt stressig... wie immer.“
„Aber das ist doch sonst nicht deine Art.“
„Weißt du ,Mom....“
Was sollte sie denn ihrer Mom erzählen? Juhuu, ich habe meinen Ex Freund, besten Freund, der jetzt zufälligerweise verheiratet ist, abgestoßen als er mich küssen wollte und Paris wollte wissen wo ich war?!
„Die Verbindung ist schlecht und ich hab noch massenhaft zu tun, also....“
„Oh... Schade, Babe. Dann bye.“
Die Stimme von Lorelai klang zweifelnd, skeptisch und enttäuscht. Und das auch noch berechtigt, immerhin hatte Rory gelogen und das beruhigte Lorelai, logischerweise, nicht wirklich.
„Dann bye.“, erwiderte Rory und nickte- obwohl Lorelai es eh nicht sehen konnte.
Erschöpft fuhr sie sich durch ihr Haar. Ihr Blick schweifte über die anderen Studenten die alle, die meisten scheinbar total gestresst, über den Campus von Yale eilten.
„Was haben die schon für Probleme.“, murmelte Rory und blickte auf ihr Handy.
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„Dean, zieh nicht so!“
Stolpernd lief Rory hinter dem jungem Mann her, der sie beim Arm gepackt hatte und zum Zaun zerrte. Empört blickte Rory ihm in die Augen und stemmte die Hände in die Hüften.
„Willst du mich umbringen?“
„Dasselbe wollte ich dich fragen! Lindsay ist fast
ausgeflippt!“

When you refuse me
You confuse me
What makes you think I’ll let you in again
Think again my friend
Go on misuse me and abuse me
I’ll come out stronger in the end

Augenrollend seufzte Rory und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Die soll sich beruhigen! So was schlimmes hab‘ ich ja nun auch nicht gesagt. Nur was wahr war.“, Rory hob ihre Arm und deutete in Richtung Haus, „Alles was ich über diese verwöhnte Kuh gesagt habe war wahr!“
„Diese Kuh ist meine Frau!“
„Die du ja so sehr liebst, stimmt.“ ,gab Rory nach ein paar Sekunden höhnend zurück.
Dean’ s Kopf färbte sich rot. Vor Wut. Dunkelrot.
„Na und? Es geht dich nichts an, Rory Gilmore! Gar nichts!“

And does it make you sad
To find yourself alone
And does it make you mad
To find that I have grown
I’ll bet hurts so bad
To see the strength that I have shown

When you answer the door pick up the phone
You won’t find me cause I’m not coming home

Eine befriedigende Genugtuung kam ihm in auf, als alle Gesichtsausdrücke bei Rory verschwanden und sich schließlich ärgerlich wieder zusammenfanden.
„Natürlich geht es mich was an! Oder hast du vergessen was Samstag fast passiert wäre? Nein!“
„Es war ein Ausrutscher! Ein dummer Fehler der Unachtsamkeit, der sich nicht rückgängig machen lässt, aber rein gar nichts zu bedeuten hat!

You do not know how much this hurts me
To say these things that I don’t want to say
But I have to say them anyway
I would do anything to end your suffering
But you would rather walk away

Was denkst du wer du bist, dass du meinst meine Entscheidungen beurteilen zu können und immer richtig liegst?! Ich habe es satt schlaflose Nächte zu erleben, weil ich nachdenken muss, was ich aus dem letzten Blick von dir schlussfolgern soll! Warum bist du so? Die eine Minute willst du mich und steigst über Leichen, die andere stößt du mich ab, weil du keine Lust mehr hast, weil du die Lage der Situation endlich verstehst.“
Für eine Sekunde herrschte Schweigen. Dean blickte Rory herausfordernd an, wollte dass sie etwas sagte, aber sie schwieg.

And does it make you sad
To find yourself alone
And does it make you mad
To find that I have grown
I’ll bet hurts so bad
To see the strength that I have shown

When you answer the door pick up the phone
You won’t find me cause I’m not coming home

Rory fehlten die Worte.
Stimmte es was Dean sagte?
War sie so ein Biest?
Machte sie ihm Hoffnungen und ließ sie zerplatzen?
„Du bist verheiratet.“
„Mal was neues.“, murmelte Dean und stöhnte.
Er hatte noch etwas erwartet, aber es kam nichts mehr. Rory fiel anscheinend dazu nichts mehr ein.
„Weißt du, ich will das alles nicht mehr. Dieses ganze Hin und Her. Dabei habe ich doch schon vor langer Zeit eine Entscheidung getroffen- eine Entscheidung für Lindsay.

And does it make you sad
To find yourself alone
And does it make you mad
To find that I have grown

And does it make you sad
To find yourself alone
And does it make you mad
To find that I have grown
I’ll bet hurts so bad
To see the strength that I have shown

Ich weiß nicht, warum ich dir trotzdem so lange noch nachgelaufen bin. Ich will es aber nicht mehr, es reicht mir, Rory! Ich gehe jetzt wieder zu Lindsay und werde sie beruhigen. Und wenn ich im Haus bin, sobald ich im Haus bin, dann kenne ich keine Rory Gilmore mehr. Zumindest keine für die ich Gefühle empfinde.“
Tränen traten in Rory‘ s Augen und sie fing leise und unregelmäßig an zu schluchzen. Eigentlich eher zu wimmern.
Dean schaute weg. Er konnte es nicht sehen, er wollte und würde nicht schwach werden.
„Du kannst deine Gefühle für mich doch nicht einfach abstellen! Du liebst mich und...“
„Aber du liebst mich nicht, nicht wahr?!“
Rory schwieg.
Es schien als wollte sie nur nicht die verneinende Antwort geben, aber in Wahrheit dachte sie fieberhaft nach.

When you answer the door pick up the phone
You won’t find me cause I’m not coming home

„Auf Wiedersehen, Rory.“
Ohne sich umzudrehen marschierte Dean ins Haus um der Gefahr der Rückfälligkeit nicht ausgesetzt zu sein. Um endgültig einen Schlussstrich zu ziehen.
Und im Stillen wunderte er sich über seine Hartnäckigkeit.
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Rory seufzte als sie die Yale WG betrat.
War das jetzt Tradition?
Nach Yale kommen, total erschöpft und das wegen Dean?
Das konnte doch nicht wahr sein!
Erschöpft ließ Rory sich auf ein Sofa plumpsen und atmete schwer aus.
„Herzlich willkommen, in der Rory- Gilmore –ist –ein –Depp- Show. Nachdem sie das Problem mit Dean verschlimmert hat, kommt sie zu dem Kleinkrieg in Yale zwischen ihr und Paris zurück.“, murmelte sie und lächelte leicht.
Sie tappte wirklich in jedes Fettnäpfchen.
Dean und Lindsay und Paris und Asher.
Anscheinend war es ihr bestimmt ‚wundervolle‘ Beziehungen zwischen ‚wunderbaren‘ Menschen zu zerstören.
Wenigstens hatte sie ein Bestimmung. So konnte man es auch sehen.
Den Kopf hin und her wiegend trat sie vor ihre Zimmertür und atmete noch einmal auf.
Wenigstens die Sache mit Paris konnte sie wieder ins Lot bringe.
Vor allem wusste sie nicht wo sie schlafen sollte, wenn Paris sie nicht mehr in das Zimmer ließ.
Ein deprimierender Gedanke.
„Willst du nicht ins Zimmer?“
Oh nein, das konnte doch nicht war sein...
„Ist Paris da?“
Wortlos deutete Rory auf die Tür und trat zur Seite.
„Kopf hoch, so schlimm ist es doch nicht.“, meinte er und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter.
„Aber...“
Weiter kam sie nicht, denn Asher betrat schon das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.