28.06.2005, 18:56
Kunst und Kenner
Freudestrahlend lief Lorelai ins Diner. Luke stand hinterm Tresen und lächelte sie an, als sie zur Tür herein kam. Als sie sich setzte, hatte er schon eine Tasse Kaffee vor ihr platziert. Mittlerweile hatte er die ständigen Belehrungen aufgegeben, Lorelai siegte ja doch immer.
"Hast du schon etwas gehört?", erkundigte er sich.
Lorelai nichkte und zog ein Stück Papier aus ihrer Tasche. Rory hatte eine E-Mail geschrieben, da das um einiges schneller ging als eine Postkarte.
Hey Mum!
Paris ist wundervoll. Das war es schon damals, als wir beide hier waren, aber jetzt, bitte sei mir nicht böse, zusammen mit Jess ist es noch viel schöner. Ich genieÃe meine Zeit hier. Am liebsten würde ich gar nicht mehr nach Hause kommen. Nein, das war natürlich nur ein Scherz. Ich vermisse dich und Luke und Lane und alle anderen. AuÃerdem muss ich ja weiter studieren. Trotzdem versuche ich das alles hier einmal zu vergessen. Was mir auch ganz gut gelingt. Da brauchst du nur Jess fragen. Er ist am Abend ziemlich fertig, weil ich ihn in der ganzen Stadt herum hetze. Von wem hab ich das wohl geerbt? Aber ihm gefällt es hier auch. Er beschwert sich zwar ständig, aber du kennst ja Jess. Er wäre nur halb so sympathisch, wenn er nicht nörgeln würde. Wir waren auch schon auf der Champs-Elysées shoppen. Naja, von shoppen kann hier eigentlich nicht die Rede sein. Hier ist alles so teuer, dass wir uns in Stars Hollow gleich 2 Häuser kaufen könnten. Okay, das ist ein bisschen übertrieben, aber du weiÃt, was ich meine. Deshalb haben wir nur ein Eis gegessen und Kaffee getrunken. Den besten Kaffee der Welt, abgesehen von Lukes. Daher hab ich mit meinem fantastischen Französisch gleich den Kellner ausgequetscht und ihm eine Packung Kaffee abgeschwatzt. Die ist für dich. Ein kleines Souvenir. Wir haben ja noch so viele Pläne. Wir müssen noch zum Eiffelturm, Versailles, Notre Dame und in den Louvre. Die Zeit rennt uns jetzt schon davon. Ich melde mich bald wieder. Grüà Luke ganz lieb von uns.
Bis bald
Rory.
"Es gefällt ihnen wohl", stellte Luke fest.
"Ich versteh das nicht."
Luke sah sie verwundert an. Da war doch nicht viel zu verstehen. Rory hatte doch alles so einfach ausgedrückt, dass es sogar Kirk verstehen würde.
"Was verstehst du denn nicht?"
"Was will Rory im Lover?", fragte Lorelai und las sich das E-Mail noch einmal durch.
"Louvre", besserte Luke sie aus.
"Was?"
"Das Museum heiÃt Louvre."
"Ist doch egal. Was wollen sie dort?"
"Wieso? Das ist doch ein sehr schönes Museum", meinte Luke und begann den tresen zu wischen.
"Luke, du kapierst wieder gar nichts. Rory und Kunst. Das ist so, als würdest du Kaffee trinken. Also unmöglich. Und Jess ist doch der gleiche."
Luke:"Die beiden wollen doch nur etwas für ihre Bildung machen."
Lorelai:"Sie lesen doch schon genug. Das ist genug Bildung, finde ich. Ich und Rory waren doch damals auch nicht im Louvre oder in irgendeinem anderen Museum."
"Und genau deshalb gehen sie jetzt dorthin. Jeder Mensch, der einmal in Paris war muss auch in den Louvre. Also auch Rory."
"Dann müsste ich doch glatt rüber fliegen und auch noch einmal rein."
Luke musste lachen. Den Gedankengängen seiner Freundin konnte er oft nicht folgen.
"Wir sagen einfach niemandem, dass du schon in Paris warst", flüsterte er und gab Lorelai einen Kuss.
"Was wollen wir denn da?"
"Jess, das ist das berühmteste Museum der Welt. Wir müssen da rein."
Rory versuchte ihn jetzt schon seit einer halben Stunde dazu zu überreden, mit ihr in den Louvre zu gehen. Bisher aber mit wenig Erfolg.
"Mir ist egal, wie berühmt es ist. Ich will da nicht rein und ich verstehe nicht, warum du unbedingt willst."
"Ich interessiere mich für Kunst."
"Seit wann?", meinte Jess mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Seit ich weiÃ, dass ich dich damit aufziehen kann."
Jess schnaubte wütend. Er hatte nicht die geringste Lust dort hinein zu gehen. Es war ihm egal, wie berühmt das verdammte Museum war, er wollte nicht rein, nicht einmal, wenn er dort drinnen Mick Jagger begegnen würde. Doch Rory sah ihn mit einem so flehenden Blick an, dass er schlieÃlich doch nachgab. Es war unglaublich, wie überzeugend die Gilmores manchmal sein konnten.
Doch eine halbe Stunde später standen sie wieder auf dem Platz vor dem Louvre. Sie hatten das Museum im Schnelldurchlauf erkundet. Rory hatte schon nach 5 Minuten eingesehen, dass die Kunst doch nicht so ganz ihre Welt war.
"Was machen wir jetzt?", fragte Jess.
Rory antwortete nicht sondern zog ihn mit sich zur nächsten U-Bahn Station.
"Hey, was hast du vor?", protestierte er.
"Ich möchte dir etwas zeigen."
Jess stöhnte auf. In seiner Frau war wohl wieder der Reiseführer erwacht.
"Keine Angst, es wird dir gefallen."
Freudestrahlend lief Lorelai ins Diner. Luke stand hinterm Tresen und lächelte sie an, als sie zur Tür herein kam. Als sie sich setzte, hatte er schon eine Tasse Kaffee vor ihr platziert. Mittlerweile hatte er die ständigen Belehrungen aufgegeben, Lorelai siegte ja doch immer.
"Hast du schon etwas gehört?", erkundigte er sich.
Lorelai nichkte und zog ein Stück Papier aus ihrer Tasche. Rory hatte eine E-Mail geschrieben, da das um einiges schneller ging als eine Postkarte.
Hey Mum!
Paris ist wundervoll. Das war es schon damals, als wir beide hier waren, aber jetzt, bitte sei mir nicht böse, zusammen mit Jess ist es noch viel schöner. Ich genieÃe meine Zeit hier. Am liebsten würde ich gar nicht mehr nach Hause kommen. Nein, das war natürlich nur ein Scherz. Ich vermisse dich und Luke und Lane und alle anderen. AuÃerdem muss ich ja weiter studieren. Trotzdem versuche ich das alles hier einmal zu vergessen. Was mir auch ganz gut gelingt. Da brauchst du nur Jess fragen. Er ist am Abend ziemlich fertig, weil ich ihn in der ganzen Stadt herum hetze. Von wem hab ich das wohl geerbt? Aber ihm gefällt es hier auch. Er beschwert sich zwar ständig, aber du kennst ja Jess. Er wäre nur halb so sympathisch, wenn er nicht nörgeln würde. Wir waren auch schon auf der Champs-Elysées shoppen. Naja, von shoppen kann hier eigentlich nicht die Rede sein. Hier ist alles so teuer, dass wir uns in Stars Hollow gleich 2 Häuser kaufen könnten. Okay, das ist ein bisschen übertrieben, aber du weiÃt, was ich meine. Deshalb haben wir nur ein Eis gegessen und Kaffee getrunken. Den besten Kaffee der Welt, abgesehen von Lukes. Daher hab ich mit meinem fantastischen Französisch gleich den Kellner ausgequetscht und ihm eine Packung Kaffee abgeschwatzt. Die ist für dich. Ein kleines Souvenir. Wir haben ja noch so viele Pläne. Wir müssen noch zum Eiffelturm, Versailles, Notre Dame und in den Louvre. Die Zeit rennt uns jetzt schon davon. Ich melde mich bald wieder. Grüà Luke ganz lieb von uns.
Bis bald
Rory.
"Es gefällt ihnen wohl", stellte Luke fest.
"Ich versteh das nicht."
Luke sah sie verwundert an. Da war doch nicht viel zu verstehen. Rory hatte doch alles so einfach ausgedrückt, dass es sogar Kirk verstehen würde.
"Was verstehst du denn nicht?"
"Was will Rory im Lover?", fragte Lorelai und las sich das E-Mail noch einmal durch.
"Louvre", besserte Luke sie aus.
"Was?"
"Das Museum heiÃt Louvre."
"Ist doch egal. Was wollen sie dort?"
"Wieso? Das ist doch ein sehr schönes Museum", meinte Luke und begann den tresen zu wischen.
"Luke, du kapierst wieder gar nichts. Rory und Kunst. Das ist so, als würdest du Kaffee trinken. Also unmöglich. Und Jess ist doch der gleiche."
Luke:"Die beiden wollen doch nur etwas für ihre Bildung machen."
Lorelai:"Sie lesen doch schon genug. Das ist genug Bildung, finde ich. Ich und Rory waren doch damals auch nicht im Louvre oder in irgendeinem anderen Museum."
"Und genau deshalb gehen sie jetzt dorthin. Jeder Mensch, der einmal in Paris war muss auch in den Louvre. Also auch Rory."
"Dann müsste ich doch glatt rüber fliegen und auch noch einmal rein."
Luke musste lachen. Den Gedankengängen seiner Freundin konnte er oft nicht folgen.
"Wir sagen einfach niemandem, dass du schon in Paris warst", flüsterte er und gab Lorelai einen Kuss.
"Was wollen wir denn da?"
"Jess, das ist das berühmteste Museum der Welt. Wir müssen da rein."
Rory versuchte ihn jetzt schon seit einer halben Stunde dazu zu überreden, mit ihr in den Louvre zu gehen. Bisher aber mit wenig Erfolg.
"Mir ist egal, wie berühmt es ist. Ich will da nicht rein und ich verstehe nicht, warum du unbedingt willst."
"Ich interessiere mich für Kunst."
"Seit wann?", meinte Jess mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Seit ich weiÃ, dass ich dich damit aufziehen kann."
Jess schnaubte wütend. Er hatte nicht die geringste Lust dort hinein zu gehen. Es war ihm egal, wie berühmt das verdammte Museum war, er wollte nicht rein, nicht einmal, wenn er dort drinnen Mick Jagger begegnen würde. Doch Rory sah ihn mit einem so flehenden Blick an, dass er schlieÃlich doch nachgab. Es war unglaublich, wie überzeugend die Gilmores manchmal sein konnten.
Doch eine halbe Stunde später standen sie wieder auf dem Platz vor dem Louvre. Sie hatten das Museum im Schnelldurchlauf erkundet. Rory hatte schon nach 5 Minuten eingesehen, dass die Kunst doch nicht so ganz ihre Welt war.
"Was machen wir jetzt?", fragte Jess.
Rory antwortete nicht sondern zog ihn mit sich zur nächsten U-Bahn Station.
"Hey, was hast du vor?", protestierte er.
"Ich möchte dir etwas zeigen."
Jess stöhnte auf. In seiner Frau war wohl wieder der Reiseführer erwacht.
"Keine Angst, es wird dir gefallen."
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.