[Melian]

er Teil ist wieder für dich, GilmoreFanatic!:biggrin:

Chapter 2

Endlich waren sie weg, endlich war sie allein. Ihr schwirrte immer noch der Kopf und ein Teil von ihr konnte es einfach nicht glauben. Sie sollte die Prinzessin einer ganzen Welt sein? Sie?! Das war ja wohl vollkommen unmöglich! Das konnte doch gar nicht sein! Sie konnte doch unmöglich zu diesen Märchengestalten gehören! Sie war keine Elfe!
Ach ja? fragte eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Und was bist du dann? War das etwa eine Halluzination, die du im Spiegel gesehen hast? Die Spitzen Ohren?
Nein, das war keine Halluzination gewesen. Aber warum hatte sie es nie gesehen, wenn sie in den Spiegel geblickt hatte?
Das hat Yellow dir doch erklärt. Weil du bis jetzt nur in Spiegel geschaut hast, die von Menschen gemacht wurden. Sie können dir nichts zeigen, was Menschen nicht sehen können.
Und warum? Warum können sie es nicht?
Weil die Menschen es nicht sehen wollen. Es interessiert sie nicht. In ihrer Welt ist kein Platz für Magie. Deswegen war dort auch kein Platz für dich.
Aber warum nicht? Warum war dort kein Platz für mich?
Weil du anders bist als sie.
Das ist nicht wahr! Ich bin nicht anders als sie! Lin wollte es einfach nicht wahrhaben.
Nein, bist du das nicht? Fragte die Stimme mit einem leicht spöttischen Unterton. Bist du wirklich wie sie? Was trägst du denn um den Hals?
Die Kette! Die Kette, die sie schon immer gehabt hatte, seit sie denken konnte. Die anderen hatten sie nie gesehen.
Ist das etwa normal? Ist es normal, dass der Rauch darin sich von selbst bewegt?
Nein, das stimmte, es war nicht normal. Aber das hieß doch trotzdem nicht, dass sie aus einer anderen Welt stammte!
Und was ist mit der Nacht? Was tust du, wenn alle anderen schlafen? Du weißt doch gar nicht, was es heißt zu schlafen.
Lin gab sich geschlagen. Es stimmte, sie hatte keine Ahnung, was es bedeutete, zu schlafen. Sie konnte das nicht. Sie hatte es versucht, sie hatte es so oft versucht. Aber es half alles nichts. Sie wusste auch nicht, was Müdigkeit war. Nachts, wenn alle schliefen, war sie wach. Sie liebte das Mondlicht, sie liebte diese Zeit, in der sie allein war, in der sie ihre Ruhe hatte. Aber sie hasste sie auch. Denn in dieser Zeit war es immer besonders klar, wie anders sie eigentlich war. Die Stimme hatte Recht gehabt und das hatte sie auch von Anfang an gewusst. Sie hatte es nur nicht wahrhaben wollen. Sie hatte es immer gehasst, anders zu sein. Weil es bedeutete, dass sie niemand verstehen konnte, weil es bedeutete, allein zu sein.
Vielleicht würde sich ja jetzt alles ändern. Wenn sie wirklich hierher gehörte, wenn Yellow Recht hatte und sie tatsächlich eine Elfe war, vielleicht wurde dann ja alles anders. Es konnte doch gar nicht so schlecht sein, eine Prinzessin zu sein. Wenn es denn wirklich stimmte. Außerdem hatte die Alte- Quaya- ihre Mutter erwähnt. Vielleicht würde sie ja endlich ihre Eltern kennen lernen. Wie oft hatte sie sich das gewünscht! Vielleicht konnte sie hier endlich glücklich werden. Vielleicht.
Sie betrachtete ihren Kettenanhänger. Der silberne Rauch in der Kugel drehte und bewegte sich wie immer. Die ständige Bewegung hatte etwas Beruhigendes an sich. Lin begann, Mut zu fassen. Sie wollte daran glauben, dass alles besser werden würde. Sie wollte glauben, dass sie noch einmal ganz von vorne anfangen könnte. Und plötzlich war sie sich sicher. Sie gehörte hierher, hier war sie zu Hause. All ihre Zweifel waren wie weggeblasen. Sie würde es schaffen.

Jaa, ich weiß, dass er kurz ist!