01.07.2005, 19:51
So, hier ist auch schon der Teil. Würde mich über fb freuen. Viel Spaà beim Lesen :biggrin:
Empty spaces fill me up with holes. Distant faces with no place left to go. Without you within me, I canât find no rest. Where Iâm going, is anybodyâs guessâ¦
âHier rechts rein.â Jess tat wie ihm gesagt und parkte den Wagen am StraÃenrand. Schweigen lag nun seit Beginn der Fahrt zwischen ihnen. Die junge Frau warf Jess einen Seitenblick zu und spielte an den Knöpfen ihres Mantels. Jess starrte stur aus dem Fenster, die Situation überforderte ihn. Das Mädchen blickte ihn traurig an. Sie fragte sich schon die ganze Fahrt über, warum er wohl so verschlossen war?
Welche Erlebnisse hatte ihn so verbohrt und verbittert werden lassen und vor allem, was trieb ihn in diese Gegend? Gut, es war nicht die Ãbelste jedoch zählte sie auch nicht zu den schönsten und besten.
âGut, dann werd ich malâ, meinte die junge Frau und öffnete die Tür. Schnell gelangte sie an die kalte Novemberluft. Sie blickte noch einmal in das Auto und Jess würdigte sie nur eines kurzen Blickes.
âBye.â Die Tür war schon fast geschlossen...
âHeyâ, rief Jess, âdanke.â Das Mädchen hielt inne und schenkte ihm ein Lächeln. Sie wusste, dass dieser Schritt für ihn nicht einfach gewesen war. Sie kannte Jungs wie ihn nur zu gut.
âIch hoffe du findest wonach du suchst!â Schon hatte sie die Beifahrertür geschlossen. Der kalte Wind strich ihr das Haar aus dem Gesicht und Jess konnte beobachten, wie sie die StraÃe wieder verlieÃ. Die junge Frau hinterlieà ein seltsames Gefühl bei ihm jedoch beschloss Jess nicht weiter darauf einzugehen und setzte den Wagen wieder in Bewegung. Er fuhr die kleine Gasse entlang, immer auf der Suche nach der Hausnummer 27. Die Häuser wirkten sehr alt und oftmals auch heruntergekommen. Die Dächer waren vermoost und stellenweise ziegellos. Die Farbe blätterte ab und wurde häufig durch Efeu, das sich fast über die gesamten Häuser zog, ersetzt. Auf den Gehsteigen wimmelte es von eisernen Mülltonnen und streunenden Hunden. SchlieÃlich brachte Jess den Wagen vor einem Haus zum Stehen, stieg aber noch nicht aus. Er atmete tief ein und aus. Wie lang hatte er ihn schon nicht mehr gesehen? Bald würden es zwei Jahre sein. Der Kampf mit sich selbst endete und Jess verlieà das Auto. Er überquerte das Trottoir und stoppte vor der Türe der Hausnummer 27. Nervös und etwas unsicher klopfte Jess dagegen und auch wenn er es nie zugeben würde aber sein Herz schlug ihm in diesem Augenblick bis zum Halse. Vielleicht völlig umsonst, denn es gab keine Reaktion aus dem Inneren des Hauses. Erneut schlug Jess mit geballter Faust an die Tür, jedoch etwas stärker. Seine Reise nach Boston sollte nicht schon beendet sein. Jess hatte nur diese Adresse und wenn er hier niemanden antreffen würde, hätte er keine Ahnung wohin er sonst gehen sollte geschweige denn konnte. Der einzige Name, der ihm einfiel, war der von Luke doch diese Möglichkeit war eindeutig ausgeschlossen. Nie wieder Stars Hollow, da war Jess sich ganz sicher. Das Schicksal schien, zumindest einmal, auf seiner Seite zu sein, denn er nahm Geräusche hinter der Tür wahr. Die Haustür wurde vorsichtig geöffnet und das Gesicht einer alten Dame blickte ihn entsetzt an. Jess Augen weiteten sich und er spürte schon die Rückenschmerzen, die er durch das Schlafen auf der Rückbank seines Wagen bekommen würde.
âKann ich Ihnen helfen?â, erkundigte sich die rundliche, vom Leben gekennzeichnete Frau.
Voices tell me I should carry on but I am swimming in an ocean all alone. Baby, my baby, itâs written on your face. You still wonder, If we made a big mistakeâ¦
Amy nahm einen groÃen Schluck aus ihrer Tasse. Lorelai und Rory lieÃen sie dabei nicht aus den Augen. Die rothaarige Frau setzte ab und lächelte sie verwundert an.
âWas ist denn mit euch los?â
âWir haben dich schon so lange nicht mehr gesehen und jetzt müssen wir dich ausgiebig musternâ, erklärte Rory und Lore nickte zustimmend.
âJetzt erzähl uns aber lieber mal, was dich nach Stars Hollow treibt, vor allem um diese Uhrzeit.â Amy strich sich das Haar aus dem Gesicht. Sie war schon gespannt darauf, wie die beiden wohl auf ihre Nachricht reagieren würden.
âWir sind eben erst angekommen...â
âWir?â, schoss es sofort aus Rory. Lorelai warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu.
âKind, lass sie doch aussprechen.â Rory blickte verlegen auf den Tisch.
âWieso angekommen? Was macht ihr hier und wer ist wir?â Aus Lore sprudelten die Worte nur so heraus und Rory kniff ihrer Mutter in den Oberarm.
âAussprechen, ja? Warum darfst du sie unterbrechen und ich nicht?â Lorelai hob empört die Hände und blickte Rory fassungslos an.
âMeinst du diese Frage ernst? Wenn ja, muss ich an meiner Erziehung zweifeln. Ich bin das Oberhaupt der Familie, das Alphamännchen. Ich verdiene das Geld und biete dir ein Dach über dem Kopf, also hab ich das Vorrechtâ, meinte Lore und schaute ziemlich überzeugt drein.
âAch ja, und wer sorgt dafür, dass der Haushalt nicht zusammenbricht? Wer ist die Erwachsene im Haus?â Amy beobachtete die Szene und lachte lauthals auf, was die Gilmore girls stoppte und zum Schweigen brachte.
âBevor ihr wieder loslegt, will ich euch die Sache erklären. Mit wir meine ich mich, Janine, Colin und David. Wir sind nach Stars Hollow gekommen, weil wir hier ab sofort leben werden.â Lorelai klappte der Mund auf und Rorys Augen weiteten sich. Stumm starrten sie Amy an, was diese verwunderte.
âWollt ihr nichts dazu sagen, euch gar nicht äuÃern?â Lorelai und ihre Tochter strahlten sich an.
âDas ist ja fantastischâ, platzte es Rory heraus. Sie freute sich Jan endlich wiederzusehen. Rory konnte sich noch genau an Janines Abschiedsworte erinnern. Wir bleiben in Kontakt, versprochen! Dem war leider nicht mehr so. In den ersten Jahren hatte sie noch regelmäÃig Briefe von Jan erhalten doch irgendwann hatte es nachgelassen und schlieÃlich nur noch für Postkarten gereicht. Rory hatte Janine wirklich vermisst und war nun auf ihre Wiederbegegnung gespannt.
âIch kannâs nicht glauben. Ich meine wir haben uns so lange nicht mehr gesehen und jetzt bist du hier und sagt uns, dass ihr hier wohnt. Das ist unglaublichâ, quietschte Lorelai. Sie war fast schon sprachlos. Es war einfach nur herrlich Amy wieder in ihrer Nähe zu haben.
âWo genau steht euer Häuschen denn?â
âIn der Peachstreet.â Endlich konnte Amy eine feste Adresse angeben. Wie lange hatte sie sich schon danach gesehnt? Diese ewige Pendlerei hätte sie nicht mehr länger ausgehalten. Nun konnte sie von sich behaupten, das ganze Packet zu haben. Ein Haus, einen Ehemann, Kinder und einen Hund. Das Sahnehäubchen der Geschichte, sie lebte in der Nähe der Gilmores.
âIn der Peach?â, fragte Rory mit groÃen Augen. Amy bestätigte die Frage mit einem Kopfnicken. Rorys Augen verdunkelten sich. Es gab so viele StraÃen in Stars Hollow, warum zogen die Westons ausgerechnet in die StraÃe ihres verheirateten Ex-Freundes? Der Gedanke an Dean löste in ihr ein Stechen aus. Rory konnte, wollte es noch immer nicht glauben aber Dean, ihr Dean, war verheiratet. Ihr erster richtiger Freund, er war immer fürsorglich und einfühlsam mit ihr umgegangen, hatte sie nie im Stich gelassen. Aber sie war doch selbst schuld. Niemand hatte sie je gezwungen ihr Herz an einen Herzensbrecher zu verlieren, sie ganz alleine hatte ihr Herz an Jess verschenkt. Dadurch hatte sie Dean verloren aber bereute Rory ihre Liebe zu Jess wirklich?
Iâve tried to go on like I never knew you. Iâm awake but my world is half asleep. I pray for this heart to be unbroken but without you all Iâm going to be is incompleteâ¦
âSüÃe, alles okay?â Lorelai legte ihre Hand auf Rorys Schulter worauf diese aufschreckte. Sie nickte hastig.
âJa, ich habe mir gerade nur das Haus vorgestelltâ, log Rory um ihre Mom zu beruhigen. Sie wusste, wie Lorelai über Jess und Dean dachte und wollte keine unnötige Unruhe anstiften.
âWenn ihr Lust habt, zeige ich euch das Haus.â
âIch bezahle nur schnell für den Kaffee und dann können wir auch schon gehen.â Lore lächelte und wollte nach ihrer Handtasche greifen, musste aber feststellen, dass sie diese nicht bei sich trug. Sie warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu.
âMeine Tasche hat den Weg alleine wohl nicht ins Diner gefunden. Wie sollte sie auch, sie musste diesen Weg noch nie allein gehen doch als mich eine bestimmte Person heute Morgen aus dem Haus gescheucht hat, ist sie wohl liegen geblieben.â Rory blickte ihre Mom entschuldigend an.
âDer Kaffee geht heute auf mich.â Die Drei erhoben sich von den Stühlen und schlüpften in ihre Jacken.
âWir gehen schon vor den Laden, komm dann nach, wenn du bezahlt hast.â Das Wort du betonte Lore und grinste breit und zufrieden.
âWir sehen uns, Dinerboyâ, rief Lore und war auch schon aus der Tür verschwunden um sich Lukes Reaktion darauf entziehen zu können. Der Dinerbesitzer schüttelte den Kopf und erwischte sich selbst dabei, wie ihm ein Lächeln über die Lippen huschte. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihm aus, das Gefühl der Sehnsucht. Doch verzehrte er sich nicht nach seiner Angetrauten sondern nach seiner Stammkundin. Plötzlich wurde Luke bewusst, was er gerade fühlte und vor allem für wen. Er musste heute etwas mit Nicole unternehmen. Deine Ehefrau, die Frau, die du liebst, zwängte Luke in seine Gedanken.
âLuke?â, erkundigte sich Rory zögerlich und holte den, in seine Gedanken verlorenen, Dinerbesitzer in die Realität zurück.
âJa?â
âIch würde gern für die drei Kaffee bezahlen.â
âDie gehen heute aufs Hausâ, meinte Luke und lächelte Rory freundlich an. Diese schenkte ihm ein Lächeln, das Erste, das sie heute nicht erzwingen musste.
âDanke. Bis dann.â Rory drehte sich nach einem kurzen Blickkontakt um und wandte sich zum Gehen. Luke blickte ihr nach. Ihm brannte schon die ganze Zeit eine Frage auf der Zunge aber er war sich nicht sicher ob er diese einfach so stellen konnte. Luke wollte doch nur, dass es Rory gut ging.
âRory?â, fragte Luke, âgeht es dir gut?â Diese blieb überrascht stehen. Warum stellte Luke ihr diese Frage? Sie wandte sich ihm zu.
âJa, warum fragst du?â Schon bereute Rory ihre Frage. Ihr dämmerte worauf Luke hinaus wollte.
âNa ja, wegen ihm. Er war ja in der Stadt und ich weià ja nicht ob er dir zu nahe gekommen ist oder...â Zu nahe gekommen? Jess war in Rorys Innerstes eingedrungen. Nur sie allein wusste in diesem Moment wie es wirklich in ihr aussah und das würde auch noch eine Weile so bleiben, niemand sollte über ihre Verzweiflung und Trauer erfahren. Das Thema Jess war für Rory gestorben, er war aus Stars Hollow und somit aus ihrem Leben und Herzen verschwunden.
I donât mean to drag it on but I canât seem to let you go. I donât wanna make you face this world alone. I wanna let you goâ¦
âDas Leben geht weiter.â Mehr kam nicht mehr über Rorys Lippen und so verschwand sie aus dem Diner. Luke sah ihr nach. Wie sehr wünschte er sich, dass es ihr wirklich gut ging und Jess sie nicht erneut verletzt hatte.
Kapitel IV
Ãberraschungen kommen selten allein...
Ãberraschungen kommen selten allein...
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âHier rechts rein.â Jess tat wie ihm gesagt und parkte den Wagen am StraÃenrand. Schweigen lag nun seit Beginn der Fahrt zwischen ihnen. Die junge Frau warf Jess einen Seitenblick zu und spielte an den Knöpfen ihres Mantels. Jess starrte stur aus dem Fenster, die Situation überforderte ihn. Das Mädchen blickte ihn traurig an. Sie fragte sich schon die ganze Fahrt über, warum er wohl so verschlossen war?
Welche Erlebnisse hatte ihn so verbohrt und verbittert werden lassen und vor allem, was trieb ihn in diese Gegend? Gut, es war nicht die Ãbelste jedoch zählte sie auch nicht zu den schönsten und besten.
âGut, dann werd ich malâ, meinte die junge Frau und öffnete die Tür. Schnell gelangte sie an die kalte Novemberluft. Sie blickte noch einmal in das Auto und Jess würdigte sie nur eines kurzen Blickes.
âBye.â Die Tür war schon fast geschlossen...
âHeyâ, rief Jess, âdanke.â Das Mädchen hielt inne und schenkte ihm ein Lächeln. Sie wusste, dass dieser Schritt für ihn nicht einfach gewesen war. Sie kannte Jungs wie ihn nur zu gut.
âIch hoffe du findest wonach du suchst!â Schon hatte sie die Beifahrertür geschlossen. Der kalte Wind strich ihr das Haar aus dem Gesicht und Jess konnte beobachten, wie sie die StraÃe wieder verlieÃ. Die junge Frau hinterlieà ein seltsames Gefühl bei ihm jedoch beschloss Jess nicht weiter darauf einzugehen und setzte den Wagen wieder in Bewegung. Er fuhr die kleine Gasse entlang, immer auf der Suche nach der Hausnummer 27. Die Häuser wirkten sehr alt und oftmals auch heruntergekommen. Die Dächer waren vermoost und stellenweise ziegellos. Die Farbe blätterte ab und wurde häufig durch Efeu, das sich fast über die gesamten Häuser zog, ersetzt. Auf den Gehsteigen wimmelte es von eisernen Mülltonnen und streunenden Hunden. SchlieÃlich brachte Jess den Wagen vor einem Haus zum Stehen, stieg aber noch nicht aus. Er atmete tief ein und aus. Wie lang hatte er ihn schon nicht mehr gesehen? Bald würden es zwei Jahre sein. Der Kampf mit sich selbst endete und Jess verlieà das Auto. Er überquerte das Trottoir und stoppte vor der Türe der Hausnummer 27. Nervös und etwas unsicher klopfte Jess dagegen und auch wenn er es nie zugeben würde aber sein Herz schlug ihm in diesem Augenblick bis zum Halse. Vielleicht völlig umsonst, denn es gab keine Reaktion aus dem Inneren des Hauses. Erneut schlug Jess mit geballter Faust an die Tür, jedoch etwas stärker. Seine Reise nach Boston sollte nicht schon beendet sein. Jess hatte nur diese Adresse und wenn er hier niemanden antreffen würde, hätte er keine Ahnung wohin er sonst gehen sollte geschweige denn konnte. Der einzige Name, der ihm einfiel, war der von Luke doch diese Möglichkeit war eindeutig ausgeschlossen. Nie wieder Stars Hollow, da war Jess sich ganz sicher. Das Schicksal schien, zumindest einmal, auf seiner Seite zu sein, denn er nahm Geräusche hinter der Tür wahr. Die Haustür wurde vorsichtig geöffnet und das Gesicht einer alten Dame blickte ihn entsetzt an. Jess Augen weiteten sich und er spürte schon die Rückenschmerzen, die er durch das Schlafen auf der Rückbank seines Wagen bekommen würde.
âKann ich Ihnen helfen?â, erkundigte sich die rundliche, vom Leben gekennzeichnete Frau.
Voices tell me I should carry on but I am swimming in an ocean all alone. Baby, my baby, itâs written on your face. You still wonder, If we made a big mistakeâ¦
Amy nahm einen groÃen Schluck aus ihrer Tasse. Lorelai und Rory lieÃen sie dabei nicht aus den Augen. Die rothaarige Frau setzte ab und lächelte sie verwundert an.
âWas ist denn mit euch los?â
âWir haben dich schon so lange nicht mehr gesehen und jetzt müssen wir dich ausgiebig musternâ, erklärte Rory und Lore nickte zustimmend.
âJetzt erzähl uns aber lieber mal, was dich nach Stars Hollow treibt, vor allem um diese Uhrzeit.â Amy strich sich das Haar aus dem Gesicht. Sie war schon gespannt darauf, wie die beiden wohl auf ihre Nachricht reagieren würden.
âWir sind eben erst angekommen...â
âWir?â, schoss es sofort aus Rory. Lorelai warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu.
âKind, lass sie doch aussprechen.â Rory blickte verlegen auf den Tisch.
âWieso angekommen? Was macht ihr hier und wer ist wir?â Aus Lore sprudelten die Worte nur so heraus und Rory kniff ihrer Mutter in den Oberarm.
âAussprechen, ja? Warum darfst du sie unterbrechen und ich nicht?â Lorelai hob empört die Hände und blickte Rory fassungslos an.
âMeinst du diese Frage ernst? Wenn ja, muss ich an meiner Erziehung zweifeln. Ich bin das Oberhaupt der Familie, das Alphamännchen. Ich verdiene das Geld und biete dir ein Dach über dem Kopf, also hab ich das Vorrechtâ, meinte Lore und schaute ziemlich überzeugt drein.
âAch ja, und wer sorgt dafür, dass der Haushalt nicht zusammenbricht? Wer ist die Erwachsene im Haus?â Amy beobachtete die Szene und lachte lauthals auf, was die Gilmore girls stoppte und zum Schweigen brachte.
âBevor ihr wieder loslegt, will ich euch die Sache erklären. Mit wir meine ich mich, Janine, Colin und David. Wir sind nach Stars Hollow gekommen, weil wir hier ab sofort leben werden.â Lorelai klappte der Mund auf und Rorys Augen weiteten sich. Stumm starrten sie Amy an, was diese verwunderte.
âWollt ihr nichts dazu sagen, euch gar nicht äuÃern?â Lorelai und ihre Tochter strahlten sich an.
âDas ist ja fantastischâ, platzte es Rory heraus. Sie freute sich Jan endlich wiederzusehen. Rory konnte sich noch genau an Janines Abschiedsworte erinnern. Wir bleiben in Kontakt, versprochen! Dem war leider nicht mehr so. In den ersten Jahren hatte sie noch regelmäÃig Briefe von Jan erhalten doch irgendwann hatte es nachgelassen und schlieÃlich nur noch für Postkarten gereicht. Rory hatte Janine wirklich vermisst und war nun auf ihre Wiederbegegnung gespannt.
âIch kannâs nicht glauben. Ich meine wir haben uns so lange nicht mehr gesehen und jetzt bist du hier und sagt uns, dass ihr hier wohnt. Das ist unglaublichâ, quietschte Lorelai. Sie war fast schon sprachlos. Es war einfach nur herrlich Amy wieder in ihrer Nähe zu haben.
âWo genau steht euer Häuschen denn?â
âIn der Peachstreet.â Endlich konnte Amy eine feste Adresse angeben. Wie lange hatte sie sich schon danach gesehnt? Diese ewige Pendlerei hätte sie nicht mehr länger ausgehalten. Nun konnte sie von sich behaupten, das ganze Packet zu haben. Ein Haus, einen Ehemann, Kinder und einen Hund. Das Sahnehäubchen der Geschichte, sie lebte in der Nähe der Gilmores.
âIn der Peach?â, fragte Rory mit groÃen Augen. Amy bestätigte die Frage mit einem Kopfnicken. Rorys Augen verdunkelten sich. Es gab so viele StraÃen in Stars Hollow, warum zogen die Westons ausgerechnet in die StraÃe ihres verheirateten Ex-Freundes? Der Gedanke an Dean löste in ihr ein Stechen aus. Rory konnte, wollte es noch immer nicht glauben aber Dean, ihr Dean, war verheiratet. Ihr erster richtiger Freund, er war immer fürsorglich und einfühlsam mit ihr umgegangen, hatte sie nie im Stich gelassen. Aber sie war doch selbst schuld. Niemand hatte sie je gezwungen ihr Herz an einen Herzensbrecher zu verlieren, sie ganz alleine hatte ihr Herz an Jess verschenkt. Dadurch hatte sie Dean verloren aber bereute Rory ihre Liebe zu Jess wirklich?
Iâve tried to go on like I never knew you. Iâm awake but my world is half asleep. I pray for this heart to be unbroken but without you all Iâm going to be is incompleteâ¦
âSüÃe, alles okay?â Lorelai legte ihre Hand auf Rorys Schulter worauf diese aufschreckte. Sie nickte hastig.
âJa, ich habe mir gerade nur das Haus vorgestelltâ, log Rory um ihre Mom zu beruhigen. Sie wusste, wie Lorelai über Jess und Dean dachte und wollte keine unnötige Unruhe anstiften.
âWenn ihr Lust habt, zeige ich euch das Haus.â
âIch bezahle nur schnell für den Kaffee und dann können wir auch schon gehen.â Lore lächelte und wollte nach ihrer Handtasche greifen, musste aber feststellen, dass sie diese nicht bei sich trug. Sie warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu.
âMeine Tasche hat den Weg alleine wohl nicht ins Diner gefunden. Wie sollte sie auch, sie musste diesen Weg noch nie allein gehen doch als mich eine bestimmte Person heute Morgen aus dem Haus gescheucht hat, ist sie wohl liegen geblieben.â Rory blickte ihre Mom entschuldigend an.
âDer Kaffee geht heute auf mich.â Die Drei erhoben sich von den Stühlen und schlüpften in ihre Jacken.
âWir gehen schon vor den Laden, komm dann nach, wenn du bezahlt hast.â Das Wort du betonte Lore und grinste breit und zufrieden.
âWir sehen uns, Dinerboyâ, rief Lore und war auch schon aus der Tür verschwunden um sich Lukes Reaktion darauf entziehen zu können. Der Dinerbesitzer schüttelte den Kopf und erwischte sich selbst dabei, wie ihm ein Lächeln über die Lippen huschte. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihm aus, das Gefühl der Sehnsucht. Doch verzehrte er sich nicht nach seiner Angetrauten sondern nach seiner Stammkundin. Plötzlich wurde Luke bewusst, was er gerade fühlte und vor allem für wen. Er musste heute etwas mit Nicole unternehmen. Deine Ehefrau, die Frau, die du liebst, zwängte Luke in seine Gedanken.
âLuke?â, erkundigte sich Rory zögerlich und holte den, in seine Gedanken verlorenen, Dinerbesitzer in die Realität zurück.
âJa?â
âIch würde gern für die drei Kaffee bezahlen.â
âDie gehen heute aufs Hausâ, meinte Luke und lächelte Rory freundlich an. Diese schenkte ihm ein Lächeln, das Erste, das sie heute nicht erzwingen musste.
âDanke. Bis dann.â Rory drehte sich nach einem kurzen Blickkontakt um und wandte sich zum Gehen. Luke blickte ihr nach. Ihm brannte schon die ganze Zeit eine Frage auf der Zunge aber er war sich nicht sicher ob er diese einfach so stellen konnte. Luke wollte doch nur, dass es Rory gut ging.
âRory?â, fragte Luke, âgeht es dir gut?â Diese blieb überrascht stehen. Warum stellte Luke ihr diese Frage? Sie wandte sich ihm zu.
âJa, warum fragst du?â Schon bereute Rory ihre Frage. Ihr dämmerte worauf Luke hinaus wollte.
âNa ja, wegen ihm. Er war ja in der Stadt und ich weià ja nicht ob er dir zu nahe gekommen ist oder...â Zu nahe gekommen? Jess war in Rorys Innerstes eingedrungen. Nur sie allein wusste in diesem Moment wie es wirklich in ihr aussah und das würde auch noch eine Weile so bleiben, niemand sollte über ihre Verzweiflung und Trauer erfahren. Das Thema Jess war für Rory gestorben, er war aus Stars Hollow und somit aus ihrem Leben und Herzen verschwunden.
I donât mean to drag it on but I canât seem to let you go. I donât wanna make you face this world alone. I wanna let you goâ¦
âDas Leben geht weiter.â Mehr kam nicht mehr über Rorys Lippen und so verschwand sie aus dem Diner. Luke sah ihr nach. Wie sehr wünschte er sich, dass es ihr wirklich gut ging und Jess sie nicht erneut verletzt hatte.
Honey, I'll be gone before the nightfall.