[Melian]

Das ist jetzt für Fepa, auch wenn sie schon ne Weile nicht mehr da war.
Weiter in Chapter 2:


Als die alte Quaya ihr Zelt betrat, war Lin voller Zuversicht. Sie war fest davon überzeugt, dass sie hier, in Elat, noch einmal von vorne anfangen könnte. Gerade wollte sie den Mund aufmachen, um es der alten Frau zu sagen, doch Quaya kam ihr zuvor. Sie wirkte besorgt und traurig.
„ Ich kann in eurem Gesicht sehen, Prinzessin, wofür ihr euch entschieden habt. Aber ich fürchte, ihr wisst nicht, was euch erwartet. Ich habe euch vorhin nicht alles erzählt, etwas sehr Entscheidendes habe ich ausgelassen. Vielleicht glaubt ihr, dass ihr nun endlich eure Eltern kennen lernen werdet und dass ihr eine glückliche Familie sein werdet. Doch dem ist nicht so. Euer Vater ist tot, er starb, kurz bevor ihr aus dieser Welt verschwandet. Eure Mutter ist nun Königin über Elat und es geht das Gerücht um, sie habe ihn ermordet. Die Königin ist keine gute Herrscherin, überall, wo sich ihre Diener aufhalten, herrscht Angst und Schrecken. Ihr habt sie auch schon kennen gelernt, ich spreche von den schwarzen Männern. Die Bevölkerung lebt in Armut und Verzweiflung. Wer es wagt, auch nur ein Wort gegen die Königin zu sagen, wird ermordet. Aber auch Unschuldige, die nichts getan haben sterben, weil die schwarzen Männer ihnen zufällig über den Weg laufen. Ganze Dörfer und Städte wurden auf diese Weise ausgelöscht.
Ihr steht hier vor einem riesigen Scherbenhaufen. Es wäre die Pflicht der Prinzessin, diese Welt zu retten. Sie wäre die einzige, die es tun könnte. Doch es ist eure Entscheidung, ob ihr das tun wollt. Denn jedem Mitglied der Königsfamilie steht es frei, seine Herkunft anzuerkennen oder nicht. Wenn ihr sie annehmt, dann erhaltet ihr große Macht, aber ihr nehmt auch eine große Verantwortung auf euch. Wenn ihr sie nicht annehmt, so müsst ihr einen Nachfolger bestimmen, doch er würde nie dieselbe Macht haben wie ihr. Wenn es wirklich hart käme, würde er scheitern.
Welches Schicksal ihr wählt, ist allein eure Entscheidung. Niemand kann sie euch aufzwingen. Wie auch immer ihr entscheidet, es wäre verständlich. Tut, was ihr für richtig haltet.“

Lin saß wie betäubt da. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Warum? Warum immer sie? Quaya hatte es zwar nicht gesagt, aber sie hatte es deutlich in ihren Augen gesehen: „Du musste es tun“, hatte sie gedacht. „Du und kein Anderer.“ Aber das konnte sie nicht. Sie konnte es nicht!
Sie wollte davonlaufen und alles vergessen. Sie wollte das alles von sich weisen, wollte „Nein“ sagen, wollte der alten Frau klar machen, dass sie das nicht tun konnte. Dass das lächerlich wäre. Dass sie nur ein kleines Mädchen sei, das zu feige sei, zu weinen.
Doch sie tat es nicht. Sie blieb sitzen und schwieg. Und schließlich sagte sie mit einer Stimme, die nicht ihr zu gehören schien: „Gib mir Zeit. Lass mich darüber nachdenken. Lass mir Zeit, mich zurecht zu finden. Ich kann es nicht entscheiden, nicht hier, nicht jetzt.“

Warum hatte sie das gesagt? Sie wusste doch, dass sie es nicht konnte. Warum machte sie dieser alten Frau Hoffnungen, wenn sie doch wusste, dass sie sie enttäuschen würde? Lin blickte auf. Quaya wirkte glücklich. „Noch ist nicht alles verloren“, schienen ihre Augen zu sagen. „ Es gibt wieder Hoffnung!“ Aber es gab doch keine Hoffnung. Sie konnte es nicht! Sie würde es niemals können.
Quaya lächelte. „Natürlich“, sagte sie und verließ das Zelt.


Nee, es is wirklich nicht neu… :heul: Trotzdem: Feedback!!!!!!!! abber: (Ich weiß, dass ich euch auf die Nerven geh! )