08.07.2005, 11:19
Rory als Bote
Zaghaft betrat Rory das Diner. Zum Glück war nicht viel los. Nur Kirk und ein paar Kinder saÃen drin. Und natürlich Lorelai. Sie saà an einem Tisch in der Ecke. Luke stand daneben und unterhielt sich mit ihr. Rory schnaufte einmal tief ein, dann ging sie zu den beiden.
"Hey Schätzchen! Wo hast du meinen Schwiegersohn gelassen?"
Lorelai war auÃerordentlich gut drauf. Nicht mehr lange. Rory bekam schon ein schlechtes Gewissen, dass sie ihr jetzt die Laune verderben musste. Aber sie konnte doch nichts dafür. Liz war krank. Dafür konnte niemand etwas. Als Rory an Liz dachte, spürte sie einen Eisklumpen in ihrem Magen, der immer gröÃer wurde.
"Er ist nicht da. Ich muss euch etwas sagen."
Lorelai sah ihre Tochter besorgt an. Das hörte sich nicht gut an. Und Jess war nicht da. Was hatte das zu bedeuten? War er etwa schon wieder abgehauen? Nein, er hatte sich doch verändert. Sie verfluchte sich selbst dafür, dass sie als erstes immer dachte, Jess könnte wieder verschwunden sein.
Auch Luke betrachtete Rory mit einem unguten Gefühl. Er wollte nicht, dass sie traurig war. Sie war doch wie einen Tochter für ihn. Doch in diesem Moment sah sie traurig aus.
"Luke, du solltest dich besser setzen", forderte sie den Freund ihrer Mum auf.
Lukes mulmiges Gefühl stieg. Es musste irgendwas passiert sein. Nur was? Was machte Rory so fertig? War etwas mit Jess? Er lieà sich auf einen Stuhl fallen und sah Rory erwartungsvoll an. Diese schluckte den KloÃ, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, hinunter. Sie musste jetzt stark sein. Sie musste den beiden alles erklären.
"Jess hat vorhin einen Anruf von seiner Mum bekommen. Sie...sie hat...Krebs."
Sie hatte es kurz und schmerzlos hinter sich gebracht. Nein, das war nicht ganz richtig. Sie hatte es kurz gemacht, aber schmerzlos ganz sicher nicht.
"Was?"
Luke sah sie an, als hätte er nicht verstanden. Als hätte Rory in einer fremden Sprache zu ihm gesprochen. Doch er hatte sie verstanden. Das sah Rory an seinen Augen. Er wollte es nur nicht glauben.
"Es tut mir..."
Weiter kam sie nicht. Ihr versagte die Stimme. Sie sah hilfesuchend zu ihrer Mum, doch die saà nur da und sah sie ungläubig an. Sie schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein.
"Das...das glaub ich nicht. Das kann nicht stimmen. Die müssen einen Fehler gemacht haben. Liz ist kerngesund.", sagte Luke, mehr zu sich als zu den beiden Gilmores.
"Luke,ich weià das es schwer ist, aber...", begann Rory.
Sie griff nach seiner Hand, doch er stand auf und rannte zum Telefon. Er musste TJ anrufen.
"Luke, glaub mir doch", schrie Rory ihm nach.
Da spürte sie die Hand ihrer Mum auf ihrem Arm.
"Lass ihn Rory."
"Aber Mum."
Ihr traten Tränen in die Augen. Warum glaubte ihr Luke nicht?
"Nein, Rory, lass ihn. Er muss jetzt mit TJ reden. Er muss das schwarz auf weià haben, bevor er es glauben kann."
Rory nickte und senkte den Kopf. Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Lorelai streichelte sanft ihre Hand. Sie konnte selbst nicht glauben, dass sie bei so einer Nachricht so ruhig bleiben konnte. Immerhin war Liz ihre Freundin. Sie verstanden sich unglaublich gut. AuÃerdem war sie Lukes Schwester. Aber sie blieb vollkommen ruhig. Wahrscheinlich hatte ihr Gehirn noch gar nicht richtig realisiert, was passiert war.
"Wie geht es dir?", erkundigte sie sich bei ihrer Tochter.
"Keine Ahnung."
Immer mehr Tränen rannen ihr übers Gesicht.
"Jess sah so verloren aus. Ich wollte ihm helfen, ihn begleiten, doch er will mich nicht dabei haben. Das verstehe ich nicht. Wenn dir so etwas...Ich wäre froh, wenn mir jemand beistehen würde."
"Rory, Jess ist nicht wie du. Er muss erst einmal alleine damit fertig werden. Aber er wird sich schon melden. Du wirst sehen, er braucht dich trotzdem. Er braucht jemanden der für ihn da ist. Es tut schon gut zu wissen, dass da jemand ist, der immer für einen da ist."
"Ich will ihm doch nur helfen", sagte Rory verzweifelt.
"Lass ihm Zeit. Er wird noch auf deine Hilfe angewiesen sein."
In dem Moment kam Luke zurück. An seinem Gesichtsausdruck erkannten die beiden, dass ihm das Telefonat mit TJ seine letzten Hoffnungen zerstört hatte. Erschöpft lieà er sich auf einen Stuhl fallen. Er fühlte sich komplett ausgelaugt. Als hätte er 5 Stunden Sport getrieben.
"TJ hat es bestätigt. Sie hat Hautkrebs. Ziemlich weit fortgeschritten. Sie wird eine Chemotherapie machen und hoffen, dass es anschlägt. Wenn nicht, dann...", er brach ab.
Lorelai griff nach seiner Hand. Langsam begann die Nachricht von Liz' Krankheit auch bei ihr einzusickern. Ihre Augen wurden feucht, doch sie versuchte die Tränen zurückzuhalten. Das würde keinem helfen. Ihr nicht, Luke nicht und Liz schon gar nicht.
"Soll ich dich zu ihr fahren?"
Luke schüttelte den Kopf.
"Nein, sie will niemanden sehen. Nur Jess. Sie will nur ihn und TJ an ihrer Seite. Sie...sie will kein Mitleid."
In dem Moment verfluchte er seine Schwester. Sie wollte niemanden sehen, sie wollle kein Mitleid. Warum war sie nur so verdammt stolz? Konnte sie nicht einmal in dieser Situation über ihren Schatten springen? Anscheinend nicht. Ihr Stolz lieà das nicht zu. Warum waren in dieser Familie alle so verdammt stolz?
Zaghaft betrat Rory das Diner. Zum Glück war nicht viel los. Nur Kirk und ein paar Kinder saÃen drin. Und natürlich Lorelai. Sie saà an einem Tisch in der Ecke. Luke stand daneben und unterhielt sich mit ihr. Rory schnaufte einmal tief ein, dann ging sie zu den beiden.
"Hey Schätzchen! Wo hast du meinen Schwiegersohn gelassen?"
Lorelai war auÃerordentlich gut drauf. Nicht mehr lange. Rory bekam schon ein schlechtes Gewissen, dass sie ihr jetzt die Laune verderben musste. Aber sie konnte doch nichts dafür. Liz war krank. Dafür konnte niemand etwas. Als Rory an Liz dachte, spürte sie einen Eisklumpen in ihrem Magen, der immer gröÃer wurde.
"Er ist nicht da. Ich muss euch etwas sagen."
Lorelai sah ihre Tochter besorgt an. Das hörte sich nicht gut an. Und Jess war nicht da. Was hatte das zu bedeuten? War er etwa schon wieder abgehauen? Nein, er hatte sich doch verändert. Sie verfluchte sich selbst dafür, dass sie als erstes immer dachte, Jess könnte wieder verschwunden sein.
Auch Luke betrachtete Rory mit einem unguten Gefühl. Er wollte nicht, dass sie traurig war. Sie war doch wie einen Tochter für ihn. Doch in diesem Moment sah sie traurig aus.
"Luke, du solltest dich besser setzen", forderte sie den Freund ihrer Mum auf.
Lukes mulmiges Gefühl stieg. Es musste irgendwas passiert sein. Nur was? Was machte Rory so fertig? War etwas mit Jess? Er lieà sich auf einen Stuhl fallen und sah Rory erwartungsvoll an. Diese schluckte den KloÃ, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, hinunter. Sie musste jetzt stark sein. Sie musste den beiden alles erklären.
"Jess hat vorhin einen Anruf von seiner Mum bekommen. Sie...sie hat...Krebs."
Sie hatte es kurz und schmerzlos hinter sich gebracht. Nein, das war nicht ganz richtig. Sie hatte es kurz gemacht, aber schmerzlos ganz sicher nicht.
"Was?"
Luke sah sie an, als hätte er nicht verstanden. Als hätte Rory in einer fremden Sprache zu ihm gesprochen. Doch er hatte sie verstanden. Das sah Rory an seinen Augen. Er wollte es nur nicht glauben.
"Es tut mir..."
Weiter kam sie nicht. Ihr versagte die Stimme. Sie sah hilfesuchend zu ihrer Mum, doch die saà nur da und sah sie ungläubig an. Sie schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein.
"Das...das glaub ich nicht. Das kann nicht stimmen. Die müssen einen Fehler gemacht haben. Liz ist kerngesund.", sagte Luke, mehr zu sich als zu den beiden Gilmores.
"Luke,ich weià das es schwer ist, aber...", begann Rory.
Sie griff nach seiner Hand, doch er stand auf und rannte zum Telefon. Er musste TJ anrufen.
"Luke, glaub mir doch", schrie Rory ihm nach.
Da spürte sie die Hand ihrer Mum auf ihrem Arm.
"Lass ihn Rory."
"Aber Mum."
Ihr traten Tränen in die Augen. Warum glaubte ihr Luke nicht?
"Nein, Rory, lass ihn. Er muss jetzt mit TJ reden. Er muss das schwarz auf weià haben, bevor er es glauben kann."
Rory nickte und senkte den Kopf. Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Lorelai streichelte sanft ihre Hand. Sie konnte selbst nicht glauben, dass sie bei so einer Nachricht so ruhig bleiben konnte. Immerhin war Liz ihre Freundin. Sie verstanden sich unglaublich gut. AuÃerdem war sie Lukes Schwester. Aber sie blieb vollkommen ruhig. Wahrscheinlich hatte ihr Gehirn noch gar nicht richtig realisiert, was passiert war.
"Wie geht es dir?", erkundigte sie sich bei ihrer Tochter.
"Keine Ahnung."
Immer mehr Tränen rannen ihr übers Gesicht.
"Jess sah so verloren aus. Ich wollte ihm helfen, ihn begleiten, doch er will mich nicht dabei haben. Das verstehe ich nicht. Wenn dir so etwas...Ich wäre froh, wenn mir jemand beistehen würde."
"Rory, Jess ist nicht wie du. Er muss erst einmal alleine damit fertig werden. Aber er wird sich schon melden. Du wirst sehen, er braucht dich trotzdem. Er braucht jemanden der für ihn da ist. Es tut schon gut zu wissen, dass da jemand ist, der immer für einen da ist."
"Ich will ihm doch nur helfen", sagte Rory verzweifelt.
"Lass ihm Zeit. Er wird noch auf deine Hilfe angewiesen sein."
In dem Moment kam Luke zurück. An seinem Gesichtsausdruck erkannten die beiden, dass ihm das Telefonat mit TJ seine letzten Hoffnungen zerstört hatte. Erschöpft lieà er sich auf einen Stuhl fallen. Er fühlte sich komplett ausgelaugt. Als hätte er 5 Stunden Sport getrieben.
"TJ hat es bestätigt. Sie hat Hautkrebs. Ziemlich weit fortgeschritten. Sie wird eine Chemotherapie machen und hoffen, dass es anschlägt. Wenn nicht, dann...", er brach ab.
Lorelai griff nach seiner Hand. Langsam begann die Nachricht von Liz' Krankheit auch bei ihr einzusickern. Ihre Augen wurden feucht, doch sie versuchte die Tränen zurückzuhalten. Das würde keinem helfen. Ihr nicht, Luke nicht und Liz schon gar nicht.
"Soll ich dich zu ihr fahren?"
Luke schüttelte den Kopf.
"Nein, sie will niemanden sehen. Nur Jess. Sie will nur ihn und TJ an ihrer Seite. Sie...sie will kein Mitleid."
In dem Moment verfluchte er seine Schwester. Sie wollte niemanden sehen, sie wollle kein Mitleid. Warum war sie nur so verdammt stolz? Konnte sie nicht einmal in dieser Situation über ihren Schatten springen? Anscheinend nicht. Ihr Stolz lieà das nicht zu. Warum waren in dieser Familie alle so verdammt stolz?
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.