10.07.2005, 19:52
A/N: So, ich hab es mal ein wenig mit einem Flashback vermischt. Aber lest da mal lieber selbst. Denn eigentlich wollt ich den Part anders schreiben, doch bin ich mit dem Ergebnis, dank Euch und anderen Vorschlägen, mehr zufrieden, als mit meinem vorhergehenden Plan. Es ist toll als Autor solche Entscheidungen zu treffen und noch toller ist es, wenn sich das Geschriebene selbständig macht - lach - Ich werde nun auch das Rating hochsetzen, da es langsam Zeit wird und ich keinen Ãrger bekommen möchte, wenn es zu niedrig ist. Was mich allerdings ein wenig traurig macht, ist das ich einige Dinge nicht ausführlicher beschreiben darf, so wie ich es gern machen würde. - shit happens - sag ich bloÃ. Nun gut noch ein - zwei Parts und es geht endgültig zu Sache und wird die restlichen Fragen beantworten. Hoff ich mal stark.
Dieser Part ist sicher etwas beeinflusst vom Schreibstil, zumindest zu Ende hin. Keine Ahnung wie ich drauf komm, aber ich hab in letzter Zeit zwei Bücher von Minette Walters verschlungen und die Frau hat sich in mein Herz geschrieben. Wirklich, die Frau ist der HAMMER. Solch eine Spannung, durch ein komplettes 400 - 500 Seiten Buch, hab selten erlebt. Wer wissen will, was ich damit meine, sollte "Dunkle Kammern" oder "Wellenbrecher" lesen. Sehr empfehlenswert!
Genug des ramblings, here we go...Happy Reading und ja, über Reviews freu ich mich noch immer - lach -
und ein fettes Danke fürs FB - knuddelknutsch -
Disclaimer: Mir gehört auch hier nix, bis auf meine kranken Ideen.
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Chapter Eight
Etwas Feuchtes traf sein Gesicht. Schlaftrunken strich er mit seiner Handfläche übers Gesicht um es beiseite zu wischen. Seine Augen hielt er geschlossen und er drehte sich auf den Rücken. Wieder tropfte etwas auf ihn und auch ein drittes Mal. Vorsichtig öffnete er seine Lider uns sah durch seine Augenschlitze hindurch. Das Bild war noch verschwommen, da er einfach zu müde war um richtig wach zu sein. Diesmal traf ihn ein Tropfen genau zwischen den Augen. Er riss diese auf und sah an die Decke. Ein riesiger roter Fleck prangte ihm entgegen und ein zäher Faden zog sich daraus hervor. Abermals löste sich ein Tropfen und fiel hernieder, doch bevor er ihn treffen konnte, setzte sich Jess auf und er landete auf seinem Kissen.
Hecktisch wischte er wieder über sein Gesicht und sah sich seine Hände an. Rot, sie waren rot, voller Blut. Sein Blick schweifte panisch durchs Zimmer. Die Wände waren ROT und überall quoll dickes Blut hervor.
âRory!â, dachte er und sah neben sich. Ihr Rücken war zu ihm gewand und ihre zarte Haut wirkte unberührt. Vorsichtig fuhr er mit seiner Hand über ihre Schulter und drehte sie langsam in seine Richtung.
Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und als ihr Gesicht zum Vorschein kam, setzte es für einen Moment aus. Ihre Augen waren weit aufgerissen und rote feuchte Striemen zogen sich über ihre Wangen.
Panisch rüttelte er an ihr, doch jegliches Leben war entwichen.
Nach Atem ringend, setzte er sich im Bett auf und spürte wie SchweiÃperlen über sein Gesicht rannen. Sein Herz raste förmlich und drohte aus seinem Brustkorb zu springen.
âJess?â Durch sein abruptes Aufsetzen hatte er sie geweckt und nun sah sie ihn mit groÃen Augen an. âJess!â, rief sie lauter.
Zusammengekrümmt hatte er Not Luft zu bekommen und gab nur noch fiepende Geräusche von sich. Im Moment konnte er sie nicht hören, ihre Stimme drang nur spärlich, wie durch einen Nebelschleier zu ihm durch.
Rory hatte sich ebenfalls aufgesetzt und legte ihre Hand auf seine Schulter. âEs war ein Traum, nur ein Traum.â, versuchte sie ihn zu beruhigen, doch selbst erschreckte sie das Bild was sich ihr bot. Wie gequält er wirkte, gequält von dem Bildern seines Traumes, lieà sie vermuten.
Langsam kam er zur Besinnung und sah sich im Zimmer um. Alles schien wieder völlig normal. Kein Blut war mehr zu sehen. Er sah sich seine Hände an und dann Rory. Sie lebte! Alles war wieder normal.
Sein ganzer Körper zitterte, nicht nur von der Angst, die ihn durchflutete, sondern auch, dass er förmlich schweiÃgebadet war.
âNur ein Traum.â, flüsterte er und umarmt sie fest.
âNur ein Traum.â, wiederholte sie die Worte und strich im über die nassen Haare. Tränen formten sich in beider Augen, denn beide hatten so gehofft, dass es vorbei war. Das alles wieder normal werden würde. Aber die Hoffung blieb aus.
Rory wartete nicht darauf, dass er anfing zu erzählen, was er geträumt hatte. Denn das tat er nie, wenn er schweiÃgebadet neben ihr aufwachte.
Sie wusste von seinen Alpträumen, auch wenn er versuchte es vor ihr zu verbergen. Genauso wusste sie, dass er nachts deswegen nicht schlafen konnte. Ansprechen konnte sie ihn nicht deswegen. Irgendetwas hielt sie immer davon ab und letztendlich hätte er es abgestritten. Wenn er mal nachts schlief, lag es an den Tabletten, die er hin und wieder schluckte.
âÃberall war Blut unâ¦undâ¦duâ¦â, stotterte er mit zitternder Stimme. Er vergrub seinen Kopf in ihre Schulter, denn er konnte es nicht aussprechen. Denn noch nie hatte er über seine Träume geredet.
Ihre Hand wanderte seinen Rücken auf und ab, so wie sie es bei Alex tat, wenn er weinte. âSchhht. Alles ist gut, es war nur ein Traum.â Sie konnte ihn nicht weiter animieren zu erzählen, zu sehr erschreckten sie schon die wenigen Worte die er ausgesprochen hatte. Dennoch war sie überrascht, dass er nicht aufstand und ins Bad ging. Das er sie festhielt, wie ein Ertrinkender im Wasser. Das er ihr zeigte, dass er sie brauchte.
Er konnte und wollte sie nicht mehr loslassen. Die Angst davor, sie verlieren zu können, saà noch zu tief in ihm. Ihre Berührung beruhigte ihn, seine Atemzüge regulierten sich, der Schmerz in der Brust lieà nach und die schrecklichen Bilder verblassten immer mehr.
Vorsichtig zog Rory ihn mit sich und legte sich wieder auf den Rücken, nun ruhte sein Kopf auf ihrem Brustkorb und sein Arm war um sie geschlungen. Immer wieder fuhr sie durch seine Haare und spürte wie er sich entspannte.
Da es recht kühl wurde und Rory die Befürchtung hatte, Jess könnte sich erkälten, zog sie die Decke über ihn und sich.
Sehnsüchtig dachte sie an die Nacht zurück, wie er sie geküsst hatte, voller Leidenschaft, als müsste er alles nachholen, was sie vermisste. Sie hätte gern die Zeit angehalten um den Augenblick in vollen Zügen genieÃen zu können, wie er jeden Zentimeter ihrer Haut erkundet hatte, als wär es Neuland für ihn.
Seit langem hatte sie sich ihm wieder nahe gefühlt, am Gipfel des Höhepunktes und mit ihm eins, als sie eng aneinander gekuschelt eingeschlafen waren.
Sie beneidete Lane und Dave, dass sie so unbeschwert mit einander umgehen konnten, mit den kleinen Ausnahmen, die jede Schwangerschaft mit sich führte. Wie sehr sehnte sie sich zu den besseren Zeiten zurück. So wie es den letzten Abend war, nachdem sie von ihren GroÃeltern kamen und sie sich noch mit den beiden getroffen hatten.
Jess war wie ausgetauscht und fing sogar, auf dem Weg nach Stars Hollow, mit ihr eine Diskussion über Hemingway und Rand an.
Sie mochte es mit ihm Debatten zu führen und es machte ihr SpaÃ, wenn sie beide ihre Meinungen über den einen oder anderen verteidigten. Doch das kam in den letzten Monaten zu selten vor oder auch gar nicht. Umso mehr genoss sie die Zeit im Auto und sog die Normalität in sich auf, wie eine Droge.
Lane und Dave merkten die Veränderungen zwischen Rory und Jess nicht, entweder schwelgten sie zu sehr in ihrem eigenen Glück oder Jess zeigte sich von seiner besten Seite. Zu einem war Rory froh darüber, nichts erklären zu müssen, aber auf der anderen Seite, hätte sie es befreiend empfunden, wenn sie mit Lane darüber reden konnte. Ein AuÃenstehender würde es sicher anders sehen, als wenn man den anderen ständig um sich hatte oder mit ihm permanent im Kontakt war. Nicht das ihr die Nähe und die Vertrautheit zu ihrer Mutter nichts bedeuten würde, aber sie konnte ihr nicht noch mehr aufhalsen, als sie ohnehin schon tat.
Rory hatte das Gefühl in einer Zwickmühle zu stecken, aus der sie selber nicht mehr herauskam. Der Gedanke an den letzten Abend lieà sie Tränen in die Augen treiben, die sich nun ihre Bahn über die Wange suchten. Sie machte sich nicht die Mühe sie wegzuwischen, denn sie wollte Jess nicht stören und ihm die Ruhe gönnen.
Für einen Augenblick, wie sie dachte, schloss sie die Augen und führte sich die unbeschwerten Bilder vor Augen und tauchte in ihre Erinnerungen ein.
Lane und Dave hatten schon auf sie vorm Inn gewartet, als sie aus Hartford zurückkamen. Ãber Lanes Gesicht zog sich ein breites Grinsen und strahlte förmlich ihre Unbeschwertheit aus. Dave dagegen stand neben ihr und wusste nicht so recht damit umzugehen. Auch wenn er sie mittlerweile besser kennen müsste um damit klar zu kommen.
Flashback
Rory stieg aus dem Wagen und wartete auf Jess, der das Auto umrundete um sich zu ihr zu gesellen. Er legte seinen Arm um sie und zog sie nah genug an sich heran, dass sie noch laufen konnte, dann schlenderten sie zu Lane und Dave hinüber, die auf der Veranda standen.
âHabt ihr die ganze Zeit hier drauÃen auf uns gewartet?â, fragte Rory erstaunt.
Lane zuckte nur mit den Schultern und Dave machte ein betroffenes Gesicht, als wär es ihm seine Freundin peinlich. âLos, lasst uns wohin gehen oder wir holen uns irgendetwas zu trinken und lassen hier die Sau raus, solang ich noch kann. Okay, trinken wird mit Sicherheit für mich tabu sein, bis auf ein klitzekleines Gläschen.â, deutete Lane mit ihren Fingern eine Menge an, dabei kniff sie ihre Augen zusammen, das ihr Gesicht noch verschmitzter wirken lieÃ.
Dave stieà ihr sanft in die Seite, als hätte er sich verhört. âNix da, du weiÃt was der Arzt gesagt hat.â, machte er sie aufmerksam.
Jess verstand anfangs nur Bahnhof, bis ihm ein Licht aufging, was Rory vor dem Haus ihrer GroÃeltern meinte, dass sie etwas zu feiern hätten.
âHey Dave, Hey Lane! Na dann Euch erstmal herzlichen Glückwunsch. Hat ja ganz schön lang gedauert, bei euch beiden, huh?â, bemerkte er nebenbei trocken, doch in seinen Augen spiegelte sich ein wenig Belustigung wieder.
âNa, wo warst du denn heut Nachmittag? Aber danke, wir sind halt Spätzünder, musst du wissen.â, gab Lane mit einem Augenzwinkern von sich. Dann löste sie sich aus der Umarmung von Dave und drückte zur BegrüÃung Jess kurz an sich und danach Rory, wobei sie diese länger im Arm hielt. âBin ich froh, dass du jetzt da bist. Dave kann manchmal echt überfürsorglich sein.â, flüsterte sie ihrer Freundin ins Ohr und lieà sie wieder los.
Jess klopfte derweil Dave anerkennend auf die Schulter und reichte ihm die Hand. âWillkommen im Club! Hat dich Mama Kim gar nicht in Stücke gerissen?â Jess konnte sich einfach nicht vorstellen, das Mrs. Kim Lane einfach an einen Nichtkoreaner abgeben würde.
âOh hör mir bloà damit auf! Sie war ausgeflippt, als wir ihr gesagt haben, das Lane schwanger ist und ich dachte in jedem Moment fällt sie mit einem Herzinfarkt um, als wir ihr noch offenbarten, dass wir vorhaben zu heiraten. Es gab elend lange Diskussionen, doch letztendlich musste sie einsehen, dass sie - wenn sie uns nicht ihren Segen geben würde - Lane ganz verlieren würde. Noch einmal wollte sie es nicht aufs Spiel setzen - wie damals, als herauskam, dass Lane in einer Band spielte. Gut das hab ich alles nicht mitbekommen, aber Lane ist ausgezeichnet darin, einen auf den neusten Stand zu bringen.â, erzählte Dave auf dem Weg in die Lobby des Inns. Während Lane und Rory noch eine Weile brauchten hinterher zu kommen.
âAh ja, das erklärt einiges. Und wie fühlt man sich, so...gebunden?â Jess mochte Dave, auch wenn er ihn anfangs nicht wirklich ausstehen konnte, da er ihm zu langweilig war. Aber man konnte sich schnell vom ÃuÃeren eines Menschen täuschen lassen, wenn man ihn besser kennen lernte. Welch eine Ironie es war, musste Jess immer wieder am eigenen Leib erfahren, da sich die meisten bei ihm gar nicht erst die Mühe machten. Bis auf Rory, sie war von Anfang an völlig unvoreingenommen ihm gegenüber gewesen. Wobei es vielleicht auch ein wenig Naivität war oder der Reiz daran, dass er aus der GroÃstadt kam, mit einer geheimnisvollen dunklen Vergangenheit, die er bis zum heutigen Tag noch nie offenbart hatte. Bis auf ein paar kleinen Brocken, die aber das Puzzle nicht zusammensetzen konnten. Dennoch hatte sie ihn so akzeptiert wie er war, mit seinen ganzen Fehlern.
Dave stieà Jess kurz an, da er in seinen Gedanken gefangen zu sein schien. âHey, bist du noch da?â
Er sah ihn erschrocken an und nickte verdattert. âSorry man, was hast du gesagt?â
âSchon gut, ich sagte nur, dass es sich nicht anders anfühlt, als wenn man Monate lang durch die Lande tourt und sich ständig auf den Hals kriecht. Wobei mit einem kleinen Unterschied, dass es kein Zurück mehr gibt, aber es ist ein cooles Gefühl.â, schüttelte Dave anfänglich seinen Kopf und erklärte mit glänzenden Augen, wie er es sah.
Jess nickte zustimmend, wobei er vorher noch nie jemanden so intensiv an sich heran kommen lassen hatte, wie Rory. Von seiner Mutter hatte er nie wirklich Liebe erfahren und wo sollte man es sonst lernen Gefühle zu entwickeln, wenn nicht im eigenen Elternhaus. Doch Rory war anders, als die anderen Frauen oder Mädchen (wie auch immer), die er in seinem ganzen Leben getroffen hatte. Das einzige was er damals übrig hatte, war sein eigenes Verlangen zu stillen, der Rest hatte ihn nicht wirklich angehoben. Rory dagegen war wie seine zweite â bessere - Hälfte. Die er vergeblich all die Jahre suchte und in einem Kaff, wie Stars Hollow gefunden hatte. Und nun machte er ihr Leben noch schlimmer, indem er sich selber nicht mehr kannte und sich von ihr abnabelte, da er Angst davor hatte, sie zu verletzen. Nicht mental, sondern wirklich zu verletzen.
Für einen Augenblick fragte er sich, warum er ausgerechnet heute so intensiv über all die Dinge nachdenken musste. Aber all das musste er dem Scotch von Richard zuschreiben, sein Kopf war freier denn je und lieà nun all diese Gedanken und Gefühle frei, die die ganze Zeit in ihm schlummerten und nur darauf gewartet hatten heraus gelassen zu werden.
Rory stand mit Lane noch immer drauÃen und sah den Jungs durch die Tür hinterher. Jess schien sich prächtig mit Dave zu unterhalten und ein Glücksgefühl jagte durch ihre Venen. In dem Augenblick war sie über den Besuch in Stars Hollow erleichtert, dass es sie nun gänzlich aus dem Alltag riss.
âKomm schon, lass uns rein gehen, es ist verdammt kalt hier drauÃen, nur wollte ich es Dave vorhin nicht sagen.â, quengelte Lane und drängte Rory durch die Tür, wobei diese lachen musste.
âDu willst doch nur etwas alkoholisches Zutrinken bekommen, geb´s doch zu. Aber wie ich es vorhin mitbekommen hab, ist Dave davon wohl gar nicht begeistert. Hat dein Arzt irgendetwas dazu gesagt?â, fragte Rory, als sie sich langsamen Schrittes den Jungs näherten. Denn soweit sie sich an ihre Schwangerschaft zurück erinnern konnte, war ihr wenigstens ein Glas Wein erlaubt. Doch machte sie sich nicht wirklich viel aus Alkohol, so kam es, mehr als selten, vor, dass sie etwas trank.
âNein, nur das übliche halt. AuÃer das ich meinen Lebenstandart zurückschrauben soll, du weiÃt schon...Partys, bis in die Puppen aufbleiben und laute Musik vermeiden, da es das Baby aufregen könnte.â, gab Lane genervt von sich.
âUnd tust du es? Ich mein, wenn ihr auf Tour seit, wie macht ihr das da? Packst du dich auf der Bühne in eine dicke Wolldecke, das es die Geräusche dämpft?â Die Vorstellung des Bildes, wie Lane hinter ihren Drumms, in einer Wolldecke eingehüllt, saà und dabei versuchte auf die Pauke zu hauen, amüsierte sie.
âAch quatsch, ich mein, ich versuch mich wirklich mehr als nur zu schonen, also nix mehr mit Party und tralala...aber ich lass mir es nicht nehmen Drumms zu spielen, solang ich es noch kann. Letztens hab ich bei MTV ein Konzert gesehen, da ist eine noch Hochschwanger über die Bühne getanzt, von daher, warum soll ich mir Sorgen darüber machen? Dave übertreibt nur manchmal zu sehr.â Mittlerweile waren sie stehen geblieben, da Dave das Gespräch nicht wirklich mitbekommen sollte. Lane war in dieser Sache vorsichtiger geworden, da sie keinen Streit heraufbeschwören wollte, nicht an diesem Abend und durch die Schwangerschaft lassen ihre Launen manchmal zu Wünschen übrig. Das wollte sie auch Rory nicht antun.
âIch kenn das, sie behandeln dich dann immer, als wär man sterbend krank und nicht schwanger. Tu das nicht, tu jenes nicht und setzt dich ja hin...das sollst du doch nicht tragen...Gott, hab ich das gehasst. Das einzige was ich für angenehm empfunden hab, dass Jess mich nie unter Druck gesetzt hat, da er genauso wenig Erfahrung hatte, wie ich und er mit seinem Studium genug um die Ohren hatte, dass er keinen Streit heraufbeschwören wollte. Er wusste wie launisch ich sein kann. Ja, dass hab ich wirklich genossen. Dagegen waren die anderen die reinsten Nervensägen.â Rory schwelgte in ihren Erinnerungen und lachte bitter.
âWer war eine Nervensäge?â, fragte Dave, der nur dieses Wort gehört hatte, da er die Frauen zu sich und Jess holen wollte.
âWir unterhalten uns gerade über Schwangerschaft und die Begleiterscheinungen, mein Schatz.â, gab Lane ironisch von sich und küsste ihm auf die Wange, als er seinen Arm um sie legte.
âUnd da ist bestimmt auch mein Name gefallen, oder? Bin ich wirklich so schlimm?â Dave zog eine Augenbraue hoch und sah seine Verlobte kritisch an.
âManchmal?â, musste Lane zugeben, aber nicht um ihn zu ärgern.
âDave, lass es von mir gesagt sein, da ich es fast 10 Monate selber durchstehen musste. Schwanger zu sein, ist nicht, dass man gleich zusammenbricht und tot umfällt. Lane wird schon selbst merken, wenn ihr was zu viel wird. Denn wer es nur am eigenen Leib spürt, kann es am besten einschätzen. Glaub mir und sie kann verdammt launisch werden.â, zwinkerte sie ihm zu und stellte fest, dass er über ihre Worte nachdachte.
âAber der Arzt...â, startete Dave noch einen Versuch, prallte aber gnadenlos ab.
âNix da Arzt, der ist nicht schwanger, sondern Lane!â, schnitt Rory ihm das Wort ab.
âOkay, okay...ich versuch mich zu bessern.â, hob Dave beschwichtigend seinen linken Arm und formte mit seiner Hand ein Schwurzeichen.
âSchön, so...jetzt lassen wir das Thema und kommen zum eigentlichen Teil des Abends, sonst kann ich gleich schlafen gehen.â, murrte Lane, die nur noch ein Gedanken führte, endlich etwas zu trinken zu bekommen.
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