[Lyn]

Nun saßen sie schon geschlagene zwei Stunden in einer Bar, wo auf einer kleinen Bühne Jazz gespielt wurde. Lane hatte sich bereit erklärt, unter der Bedingung, ein kleines Glas Wein - gespritzt mit Wasser - trinken zu dürfen, dass sie fahren würde. Letztendlich konnte Dave nichts mehr dagegen einwenden, da er nicht mehr Lust hatte den Abend im Inn zu verbringen, wenn ständig Michel nach ihnen sehen würde.
Rory und Jess waren von dem Gedanken angetan in diese Bar zu gehen, da sie schon lange nicht mehr aus waren.

Da Rory wusste, das Lane und ihre Band ein neues Album am kommenden Montag aufnehmen würden, fragte Jess die beiden unablässig darüber aus. Nur zu gern hörte sie ihm zu, denn soviel wie an diesem Abend hatte er lang nicht mehr gesprochen und die Worte die sie in letzter Zeit gewechselt hatten, konnte sie fast schon zählen.

Mittlerweile hatten Dave und Jess schon das 3. Bier und Lane sah immer wieder neidisch auf die Gläser der beiden, wenn sie davon tranken. Rory nippte an ihrem 2. Glas Wein und Lane begnügte sich mit Saft.

„Das ist so ungerecht!“, murrte sie, als sie mit Rory auf die Toilette ging, da sie das Gefühl hatte, durch den kleinen Wurm in ihrem Bauch, aller 10 Minuten pinkeln zu müssen.

„Was ist ungerecht?“, fragte Rory erstaunt, aus der Kabine neben ihr.

„Na, dass ihr alle trinken dürft, nur ich nicht! Manchmal könnte ich Dave verfluchen, dass er mir DAS DA beschert hat, von der ganzen Pinkelei mal abgesehen!“, schimpfte sie weiter.

Rory dachte sich ihren Teil und kicherte leise.

„Das find ich gar nicht witzig! Ach man, ich freu mich ja auf den Kleinen, aber warum ist man so gehandicapt? Ich will mir noch gar nicht ausmalen, wie es sein wird, wenn ich aussehe, als hät ich einen Riesenballon verschluckt.“, bei dem Gedanken daran ihre Füße nicht mehr sehen zu können, geschweige denn sich nicht mehr bücken zu können, um sich die Schuhe zu zubinden, wurde Lane noch launischer.

„Mal doch nicht gleich alles so schwarz. Ich habe meine Schwangerschaft mit Alex sehr genossen und ich bin glücklich darüber, dass ich ihn hab. Es ist das Schönste, was mir und Jess passieren konnte und ich möchte keinen Augenblick davon missen. Vor allem als ich ihn das erste Mal gespürt hatte, da konnte ich es erst richtig realisieren, was da in mir heran wächst.“, erzählte Rory ihre Erfahrung und drückte auf die Spülung, bevor sie aus der Kabine trat um auf Lane zu treffen.

Sie wuschen sich die Hände, als Lane sich entschuldigte.
„Du hast Recht, tut mir leid, wenn ich so ein Theater drum mache. Manchmal geht es mit mir echt durch. Dämliche Hormone! Letztens hab ich einfach ohne Grund angefangen zu heulen um im nächsten Moment einen Lachanfall zu bekommen. Das muss man sich mal vorstellen. Brian und Zach haben mich angeguckt, als hät ich einen an der Klatsche.“, mit dieser Bemerkung haute sie sich sanft gegen die Stirn und äffte die Gesichter ihrer Freunde und Bandkollegen nach.

Rory musste bei dem Anblick lachen und klopfte ihr auf die Schultern, als würde sie ihr Beileid damit aussprechen. „Ja, ja, sie werden es nie verstehen können. Sie sind halt Jungs! Ich werd Mom schell anrufen um zu sehen, wie es mit Alex läuft.“

Lane ging allein zum Tisch zurück, wo die Jungs herzlich lachten. “Rory kommt gleich, sie telefoniert nur schnell.“, informierte sie Jess und ließ sich neben Dave nieder. Als er sein Gesicht zu ihr wand, küsste sie ihn auf den Mund um genüsslich den Geschmack von Bier aufzunehmen. Ein breites Grinsen zog sich über ihr Gesicht, als sie den verdatterten Blick von Dave sah.

„Wofür war das denn?“, fragte er verwirrt.

„Nur so und außerdem, seit wann brauch ich einen Grund um dich zu küssen?“ So schnell wie sich ihre Laune gebessert hatte, schlug sie auch wieder in das Gegenteil um. Lane schüttelte nur den Kopf und wendete sich ihrem Saftglas zu. „Männer!“, murrte sie leise vor sich hin und verdrehte die Augen.

Amüsiert über die Beiden, nahm Jess einen großen Schluck seines Bieres und sah immer wieder Richtung Toiletten. Er wusste, das Rory Lorelai anrief, damit sie wusste, das es Alex gut ging. Denn noch nie hatten sie Alex über Nacht weggegeben.
In seinem Kopf drehte sich es und er hatte Mühe einen klaren Blick zu behalten. Der Alkohol zeigte nun endgültig seine Wirkung, was ihn nicht weiter störte. Es war ja nicht das erste Mal das er ein Wenig über den Durst hinaus trank.

Rory ließ sich, zur Überraschung von Jess, neben ihn fallen, da er doch die ganze Zeit die Richtung, aus der sie hätte kommen müssen, beobachtet hatte. „Wo kommst du plötzlich her?“, fragte er erstaunt und sah sie verwirrt an.

„Von da? Hab ich dich erschreckt?“ Rory zeigte hinter sich und sah amüsiert ihren Mann an.

„Nicht wirklich, hab mich nur gewundert. Und alles klar?“, fragte er wieder und legte seinen Arm um sie, damit sie ihren Kopf an seine Schulter lehnen konnte.

„Alex geht es gut. Mom meinte nur, er würde bald seinen ersten Zahn bekommen. Er ningelt die ganze Zeit herum, aber sie hat es unter Kontrolle. Na ja, du weißt ja, sie hat ja schon ihre Erfahrung darin.“

Jess nickte und küsste sie auf die Haare. „Dann können wir uns ja noch auf was gefasst machen.“, meinte er und griff zu seinem Bier und nahm den letzten Schluck daraus.

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Kichernd schloss Rory die Tür zum Hotelzimmer auf und Jess schlang seineArme von hinten um ihre Hüfte. Immer wieder versuchte er ihren Nacken zu küssen, doch sie gab ihm keine große Chance dazu.

Sie nahm seine Hände in ihre und zog ihn mit sich ins Zimmer hinein und Jess stieß mit seinem Fuß die Tür hinter sich zu. Danach drehte sie sich in seiner Umarmung um und sah ihm tief in die Augen. Abermals musste sie erkennen, dass die Leere in ihnen gewichen war und ein neuer, tiefgründigerer Glanz sich darin widerspiegelte.

Einen Moment blieben sie in dieser Position stehen und ihre Blicke sanken hin und wieder auf die Lippen des anderen. Jess beugte sich langsam vor und presste seine auf ihre, das es ihr schier den Atem raubte. Nur zu gern erwiderte sie seinen Kuss und sog die darin liegende Leidenschaft in sich auf.

Nach Atem ringend, lösten sie sich von einander. Rory zog Jess näher an sich heran und presste sich gegen seinen Körper. Ihre Hände ruhten auf seinem Rücken, während seine sich in ihren Haaren verfingen.
„Ich liebe dich, egal was war oder ist, ich liebe dich.“, flüsterte er und sein heißer Atem streife ihr Ohr.

Rory blickte zu ihm auf und eine einzelne Träne formte sich in ihren Augen. Dieses Geständnis übermannte ihre Emotionen und wusch die vorhergehenden Zweifel mit einmal weg. Statt einer Antwort fuhren ihre Hände in seinen Nacken und sie zog ihn zu sich hinunter. Ihre Lippen suchten seine und abermals pressten sich diese gegeneinander, bevor sie sich in einen schier endlosen Kuss verloren.

Wie sehr hatte sie sich nach so einem Moment gesehnt? Wie sehr hatte sie am Mittag gehofft, dass genau das hier passieren würde? Schnell wischte sie die Fragen beiseite und drängte sich weiter an ihn, während seine Hände sich ihren Weg nach unten suchten.

Vorsichtig hob er sie an und trug sie zum Bett hinüber, wo er Rory vorsichtig darauf legte, als wäre sie aus Glas. Über sie gebeugt, war sein Blick auf ihr gehaftet und ein Gefühl von unermesslichen Verlangen durchströmte seinen Körper. Gefühle die sich all die Wochen, sogar Monate, in ihm angestaut hatten und nur danach schrieen herausgelassen zu werden.

Flashback Ende

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TBC??