13.07.2005, 12:34
Er geht auf die Veranda, heiÃe Luft strömt ihm entgegen, obwohl die Sonne schon lange untergegangen ist. âHier bist du!â, ohne eine Aufforderung abzuwarten, setzt er sich neben sie auf die hölzerne Gartenbank.
âIch wollte etwas frische Luft schnappenâ, antwortet sie, verschränkt die Arme dabei.
âHast du sie gesehen?â, erkundigt er sich, registriert froh, dass ein schmales Lächeln über Emilys Gesicht huscht.
âJaâ, ein zaghaftes Nicken.
âSie sieht dir sehr ähnlich, findest du nicht?â
âSie hat geschlafen.â
âSie tut es.â
Sie sieht ihn an. âIch weià nicht, ob das etwas ist, zudem man sie beglückwünschen sollte.â
âSie sollte sich bedankenâ, ein Grinsen, ein ausgesetzter Herzschlag. âDu siehst gut aus heute.â
Sie verdreht die Augen. âDankeâ, antworte sie dennoch sichtlich geschmeichelt âDu auchâ, ein gefährliches Glitzern spiegelt sich in ihren Augen, âUnd Cynthia ebenso.â
âJa, sie ist ein nettes Mädchen.â
âUnd hübsch.â
âDas auch.â
âDu hättest mich wenigstens vorwarnen könnenâ, erinnert sie ihn an sein Versprechen.
âDas hätte ich normalerweise auch getan, Emily, glaub mir. Aber es ging alles so schnell. Lorelai, sie hat mich heute Mittag angerufen und sie sagte, sie wüsste es. Sie hat verlangt, dass ich sie mitbringen soll.â
âAuf Rorys Abschlussfeier?â
âSie klang sehr bestimmtâ, entschuldigt er sich. âDu kennst sie, es gab keine andere Alternative.â
âIch weiÃâ, sie seufzt, sieht ihn an.
Er legt eine Hand auf ihren Oberarm, übt sanften Druck aus. âSicher?â
âNatürlichâ sagt sie lächelnd. âWir wussten doch beide, dass es irgendwann nicht mehr zu vermeiden wäre.â
âDennoch ist es seltsam.â
âDas aus deinem Mund.â
âImmerhin bin ich es, der sich als erster von uns beiden in Begleitung in die Ãffentlichkeit gewagt hat.â
âMit Cynthiaâ, antwortet sie trocken.
âWas soll das denn heiÃen?â
âCynthia, Richard.â
âEine nette, junge, hübsche Frau, wie du selbst zugegeben hast.â
âFür jemand anderen vielleicht.â
âWillst du damit sagen, dass wir nicht zusammen passen?â
âGenau dasâ, sie hebt die Augenbrauen, unterstreicht so ihre Worte.
âDa bin ich anderer Meinung.â
âWeil du noch nie gewusst hast, was dir steht.â
âUnd Cynthia tut es nicht?â
âWürdest du ein grünes Hemd mit einer pinken Hose kombinieren?â
âWürdest du bitte das Thema wechseln?â
âWenn du es möchtest.â
âDas möchte ich.â
âBitteâ, sie steht auf und wendet sich zum Gehen. âUnd viel Spaà noch mit Cynthia.â
âDen werde ich habenâ, antwortet er.
âPink und grün, Richard.â
âWeiÃt du was?â
âNein.â
âIch denke, ich werde meine Geliebteâ, er betont das Wort absichtlich mit einem anzüglichen Unterton, erntet jedoch nur ein spöttisches Lächeln, ânach dieser Veranstaltung noch auf einen Drink zu Levitz einladen.â
âLevitz?â, erkundigt sie sich.
âEine neue Bar in der George Street, sie machen hervorragende Margaritas dortâ, erklärt er. âUnd die Band ist ausgezeichnet, sehr romantisch. Das perfekte Ambiente für ein glückliches, junges Paar wie uns.â
âIch bin mir sicher deine Geliebte wie du es nennst, wird sich sehr über diese Einladung freuenâ, entgegnet sie, steht seinem süffisanten Unterton in nichts nach.
âDas will ich doch sehr hoffenâ, sagt er und hat Mühe die Contenance zu bewahren, nimmt sie dennoch stattdessen bei der Schulter, schiebt sie zurück ins Haus.
***
Es kam ihr den ganzen Abend schon seltsam vor, doch jetzt, als sie sieht wie ihre Eltern zusammen das Haus betreten, es tun ohne Anzeichen eines Streites zu zeigen, da schlägt das Ganze in reine Verwirrung um. Sie sieht, wie ihr Vater zu Cynthia geht, sich angeregt mit ihr zu unterhalten beginnt, während ihre Mutter sich in aller Seelenruhe einen Martini einschenkt, zufrieden daran nippt, geradeso als wäre Richard hier nicht mit einer dreiÃig Jahre Jüngeren aufgetaucht, sondern mit einem Schäferhund.
Nervös beginnt sie mit dem Fuà auf und ab zu wippen, hält es schlieÃlich nicht mehr aus, verletzter Stolz hin, gekränkte Eitelkeit her, stürmt sie regelrecht zu ihrer Mutter. âIch verstehe nicht, wie du so gelassen sein kannstâ, zischt sie, klingt dabei eher wie eine eifersüchtige Ehefrau, denn wie eine aufgebrachte Tochter.
Emily zuckt mit den Schultern. âWir sind seit anderthalb Jahren geschieden, Lorelai.â
âAber diese Frau, Mom, sie, sie passt doch überhaupt nicht zu ihm.â
âFindest du?â
âEs ist so als würde man eine pinke Bluse mit einer grünen Hose kombinieren!â
âTatsächlich?â, entgegnet sie, hat Mühe ein Lachen zu unterdrücken.
âAllerdingsâ, ein wütendes Schnauben. âEs ist so stillosâ, als sie keine Antwort erhält, mustert sie Emily verstohlen, das amüsierte Lächeln auf ihrem Gesicht entgeht ihr nicht. âSag, dass das nicht wahr ist!â, stöÃt sie hervor.
âBitte?â
âDeshalb bist du so coolâ, ein Stöhnen, sie nimmt ihrer Mutter das Glas aus der Hand, leert es in einem Zug.
âCool?â, erkundigt sich diese scheinbar unbeteiligt.
âGelassen, Mom. Gleichgültig.â
âUnd weswegen?â, hakt sie nach, schenkt sich dabei einen neuen Martini ein.
âDu hast auch eine Cynthia.â
âGewiss nichtâ, sie nippt gelassen an ihrem Drink. âIn meinem Alter wechselt man seine sexuellen Präferenzen nicht mehr, Lorelai.â
âIrggh!â, stöhnt sie laut auf, bemerkt gleichzeitig, das ihre Mutter dabei ist, geschickt vom eigentlichen Thema abzulenken, bohrt weiter nach. âAlso? Hast du?â
âHabe ich was, Lorelai?â
Sie verdreht die Augen, muss man dir wirklich alles aus der Nase ziehen, Mutter? âEinen Mann?â
âWäre das eine so unglaubliche Vorstellung für dich?â
âPhantastisch. An einem Abend bekomme ich nicht nur eine neue Mommy, sondern auch noch einen neuen Daddy.â
âKeine Angstâ, beschwichtigt Emily sie. âDas mit Cynthia ist nichts Ernstes.â
âUnd woher willst du das wissen?â
âPink und grün, Lorelaiâ, entgegnet sie mit einem wissenden Lächeln und macht Anstalten zu gehen, doch ihre Tochter hält sie fest.
âUnd wann werde ich die Ehre haben dein grünes Hemd kennen zu lernen?â
âErstens ist es nicht grün, Lorelaiâ, stellt sie bestimmt fest, während sie sich aus dem doch recht festen Griff löst. Und zweitens, kennst du ihn schon, schieÃt es ihr durch den Kopf. âUnd zweitens wird das noch früh genug geschehen.â
To be continued
âIch wollte etwas frische Luft schnappenâ, antwortet sie, verschränkt die Arme dabei.
âHast du sie gesehen?â, erkundigt er sich, registriert froh, dass ein schmales Lächeln über Emilys Gesicht huscht.
âJaâ, ein zaghaftes Nicken.
âSie sieht dir sehr ähnlich, findest du nicht?â
âSie hat geschlafen.â
âSie tut es.â
Sie sieht ihn an. âIch weià nicht, ob das etwas ist, zudem man sie beglückwünschen sollte.â
âSie sollte sich bedankenâ, ein Grinsen, ein ausgesetzter Herzschlag. âDu siehst gut aus heute.â
Sie verdreht die Augen. âDankeâ, antworte sie dennoch sichtlich geschmeichelt âDu auchâ, ein gefährliches Glitzern spiegelt sich in ihren Augen, âUnd Cynthia ebenso.â
âJa, sie ist ein nettes Mädchen.â
âUnd hübsch.â
âDas auch.â
âDu hättest mich wenigstens vorwarnen könnenâ, erinnert sie ihn an sein Versprechen.
âDas hätte ich normalerweise auch getan, Emily, glaub mir. Aber es ging alles so schnell. Lorelai, sie hat mich heute Mittag angerufen und sie sagte, sie wüsste es. Sie hat verlangt, dass ich sie mitbringen soll.â
âAuf Rorys Abschlussfeier?â
âSie klang sehr bestimmtâ, entschuldigt er sich. âDu kennst sie, es gab keine andere Alternative.â
âIch weiÃâ, sie seufzt, sieht ihn an.
Er legt eine Hand auf ihren Oberarm, übt sanften Druck aus. âSicher?â
âNatürlichâ sagt sie lächelnd. âWir wussten doch beide, dass es irgendwann nicht mehr zu vermeiden wäre.â
âDennoch ist es seltsam.â
âDas aus deinem Mund.â
âImmerhin bin ich es, der sich als erster von uns beiden in Begleitung in die Ãffentlichkeit gewagt hat.â
âMit Cynthiaâ, antwortet sie trocken.
âWas soll das denn heiÃen?â
âCynthia, Richard.â
âEine nette, junge, hübsche Frau, wie du selbst zugegeben hast.â
âFür jemand anderen vielleicht.â
âWillst du damit sagen, dass wir nicht zusammen passen?â
âGenau dasâ, sie hebt die Augenbrauen, unterstreicht so ihre Worte.
âDa bin ich anderer Meinung.â
âWeil du noch nie gewusst hast, was dir steht.â
âUnd Cynthia tut es nicht?â
âWürdest du ein grünes Hemd mit einer pinken Hose kombinieren?â
âWürdest du bitte das Thema wechseln?â
âWenn du es möchtest.â
âDas möchte ich.â
âBitteâ, sie steht auf und wendet sich zum Gehen. âUnd viel Spaà noch mit Cynthia.â
âDen werde ich habenâ, antwortet er.
âPink und grün, Richard.â
âWeiÃt du was?â
âNein.â
âIch denke, ich werde meine Geliebteâ, er betont das Wort absichtlich mit einem anzüglichen Unterton, erntet jedoch nur ein spöttisches Lächeln, ânach dieser Veranstaltung noch auf einen Drink zu Levitz einladen.â
âLevitz?â, erkundigt sie sich.
âEine neue Bar in der George Street, sie machen hervorragende Margaritas dortâ, erklärt er. âUnd die Band ist ausgezeichnet, sehr romantisch. Das perfekte Ambiente für ein glückliches, junges Paar wie uns.â
âIch bin mir sicher deine Geliebte wie du es nennst, wird sich sehr über diese Einladung freuenâ, entgegnet sie, steht seinem süffisanten Unterton in nichts nach.
âDas will ich doch sehr hoffenâ, sagt er und hat Mühe die Contenance zu bewahren, nimmt sie dennoch stattdessen bei der Schulter, schiebt sie zurück ins Haus.
***
Es kam ihr den ganzen Abend schon seltsam vor, doch jetzt, als sie sieht wie ihre Eltern zusammen das Haus betreten, es tun ohne Anzeichen eines Streites zu zeigen, da schlägt das Ganze in reine Verwirrung um. Sie sieht, wie ihr Vater zu Cynthia geht, sich angeregt mit ihr zu unterhalten beginnt, während ihre Mutter sich in aller Seelenruhe einen Martini einschenkt, zufrieden daran nippt, geradeso als wäre Richard hier nicht mit einer dreiÃig Jahre Jüngeren aufgetaucht, sondern mit einem Schäferhund.
Nervös beginnt sie mit dem Fuà auf und ab zu wippen, hält es schlieÃlich nicht mehr aus, verletzter Stolz hin, gekränkte Eitelkeit her, stürmt sie regelrecht zu ihrer Mutter. âIch verstehe nicht, wie du so gelassen sein kannstâ, zischt sie, klingt dabei eher wie eine eifersüchtige Ehefrau, denn wie eine aufgebrachte Tochter.
Emily zuckt mit den Schultern. âWir sind seit anderthalb Jahren geschieden, Lorelai.â
âAber diese Frau, Mom, sie, sie passt doch überhaupt nicht zu ihm.â
âFindest du?â
âEs ist so als würde man eine pinke Bluse mit einer grünen Hose kombinieren!â
âTatsächlich?â, entgegnet sie, hat Mühe ein Lachen zu unterdrücken.
âAllerdingsâ, ein wütendes Schnauben. âEs ist so stillosâ, als sie keine Antwort erhält, mustert sie Emily verstohlen, das amüsierte Lächeln auf ihrem Gesicht entgeht ihr nicht. âSag, dass das nicht wahr ist!â, stöÃt sie hervor.
âBitte?â
âDeshalb bist du so coolâ, ein Stöhnen, sie nimmt ihrer Mutter das Glas aus der Hand, leert es in einem Zug.
âCool?â, erkundigt sich diese scheinbar unbeteiligt.
âGelassen, Mom. Gleichgültig.â
âUnd weswegen?â, hakt sie nach, schenkt sich dabei einen neuen Martini ein.
âDu hast auch eine Cynthia.â
âGewiss nichtâ, sie nippt gelassen an ihrem Drink. âIn meinem Alter wechselt man seine sexuellen Präferenzen nicht mehr, Lorelai.â
âIrggh!â, stöhnt sie laut auf, bemerkt gleichzeitig, das ihre Mutter dabei ist, geschickt vom eigentlichen Thema abzulenken, bohrt weiter nach. âAlso? Hast du?â
âHabe ich was, Lorelai?â
Sie verdreht die Augen, muss man dir wirklich alles aus der Nase ziehen, Mutter? âEinen Mann?â
âWäre das eine so unglaubliche Vorstellung für dich?â
âPhantastisch. An einem Abend bekomme ich nicht nur eine neue Mommy, sondern auch noch einen neuen Daddy.â
âKeine Angstâ, beschwichtigt Emily sie. âDas mit Cynthia ist nichts Ernstes.â
âUnd woher willst du das wissen?â
âPink und grün, Lorelaiâ, entgegnet sie mit einem wissenden Lächeln und macht Anstalten zu gehen, doch ihre Tochter hält sie fest.
âUnd wann werde ich die Ehre haben dein grünes Hemd kennen zu lernen?â
âErstens ist es nicht grün, Lorelaiâ, stellt sie bestimmt fest, während sie sich aus dem doch recht festen Griff löst. Und zweitens, kennst du ihn schon, schieÃt es ihr durch den Kopf. âUnd zweitens wird das noch früh genug geschehen.â
To be continued