08.08.2005, 23:18
@grooooÃer Fan: Freut mich, dass dir die FF gefällt.
Zur Feier des Tages oder was auch immer gibt es jetzt einen neuen Teil.
Versprechen
"Danke fürs Bringen", sagte Jess, bevor er die Autotür öffnete. Er sprang hinaus und rannte auf das Wohnhaus zu, in dem er seit einer Weile mit TJ wohnte. Bevor er durch die Tür trat, drehte er sich noch einmal um und winkte Luke und Lorelai zu. Als er verschwunden war, startete Lorelai das Auto erneut und fuhr los. Zurück nach Stars Hollow.
Eine Weile saÃen beide nur schweigend da. Luke starrte aus dem Fenster und Lorelai konzentrierte sich übergenau auf die StraÃe. Irgendwann hielt sie die Stille aber nicht mehr aus.
"Wie ist es gelaufen?"
Luke schreckte hoch. Lorelais Stimme klang in der Stille so furchtbar laut. Als würde sie schreien.
"Ganz gut. Liz hat sich zuerst geärgert, dass ich gekommen bin. Am Ende hat sie sich aber doch gefreut."
"Und wie geht es dir jetzt?"
Luke atmete einmal tief ein und starrte wieder aus dem Fenster. Die Bäume flogen an ihnen vorbei. Sie waren in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Man konnte nur ihre Umrisse und Schatten vernehmen.
"Schwer zu sagen. Es ist nicht einfach, sie so zu sehen. So...hilflos. Sie ist nicht so...so wie Liz immer ist. Sie ist ganz anders. Und ich kann ihr nicht helfen."
Lorelai griff nach Lukes Hand und wandte kurz den Blick von der StraÃe ab, um ihn anzusehen.
"Sie weiÃ, dass du hinter ihr stehst. Dass du immer für sie da bist. Dass wir alle für sie da sind. Das hilft ihr im Kanpf gegen den Krebs."
Luke nickte. Lorelai hatte Recht. Das war das einzige, was er im Moment für seine Schwester tun konnte. Ihr das Gefühl geben, dass da noch Menschen waren, die hinter ihr standen.
Wieder trat Schweigen ein. Luke beobachtete Lorelai. Sie konzentrierte sich auf die StraÃe, versuchte in der Dunkelheit alles zu erkennen. Ihm fiel auf, dass Lorelai eine sichere Autofahrerin war. Auch wenn sie sonst oft aufgedreht war, beim Auto fahren war sie ein ruhiger Pol. Mit ihr im Auto zu sitzen gab einem das Gefühl von Sicherheit. Schon verrückt, auf welche Gedanken er manchmal kam.
"Und wie lief es mit Jess?", erkundigte er sich bei seiner Freundin.
"Tja, weiÃt du, du kennst doch Jess..."
Flashback:
Lorelai nippte zaghaft an ihrem Kaffee. Er schmeckte grauenhaft. So was ScheuÃliches hatte sie noch nie zuvor getrunken. Aber es war Kaffee. Etwas besseres konnte man hier wohl nicht erwarten.
"Jess, wie geht es dir?"
"Mir geht's gut. Danke der Nachfrage."
Lorelai nickte. Sie wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Jess war völlig fertig. Er gab es nicht zu, aber sie wusste es.
"Wann kommst du wieder nach Hause?"
Jess zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung. Wenn das alles hier vorbei ist."
"Du solltest wieder nach Hause kommen. Rory vermisst dich."
"Hat sie das gesagt?", fragte er und sah auf.
"Du kennst doch Rory."
Bei dem Gedanken an Rory musste er unweigerlich lächeln. Sie würde nie zugeben, dass sie ihn vermisste. Sie hatte zu viel Stolz. Aber Lorelai wusste, dass er ihr fehlte. Eine Mutter wusste so etwas. Und Jess wusste es auch. Ihm erging es nicht anders. Er vermisste sie genauso.
"Ich kann hier nicht weg. Sie ist meine Mum."
"Rory ist deine Frau."
"Was soll das werden? Stellst du mich hier vor die Wahl?", fuhr er sie an.
Er war wütend. Wütender als geplant. Aber er hatte seit Tagen nicht mehr richtig gegessen und geschlafen. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Vollkommen ausgelaugt. Er konnte seine Emotionen nicht mehr steuern. Er hatte Lorelai nicht so anschreien wollen. Aber was wollte sie wirklich von ihm? Anscheinend wollte sie ihn überreden, mit ihr zurück nach Stars Hollow zu fahren. Aber er konnte hier nicht weg. Seine Mum brauchte ihn. Warum musste auch so etwas passieren? Warum musste sie krank werden? Gerade wenn es so wunderbar mit ihr lief, wenn es in seinem Leben so wunderbar lief, musste so etwas passieren.
"Nein Jess, ich stelle dich hier nicht vor die Wahl. Ich werde dich auch nicht zwingen, wieder nach Hause zu kommen. Ich will nur, dass du weiÃt, dass du vermisst wirst. Dass du zu Hause auch gebraucht wirst. Du sollst wissen, dass du diese Last nicht alleine tragen musst. Wir sind auch noch da."
"Ich weiÃ. Tut mir leid. Es ist nur...ich kann hier nicht weg."
Lorelai nickte verständnisvoll. Jess hatte seine Entscheidung getroffen. Er wollte hier bleiben. Bei seiner Mum. Er wollte die Rolle eines verantwortungsbewussten Sohnes übernehmen. Sie konnte es ihm nicht verübeln. Sein Leben lang hatte er seine Mum verachtet. Er war von ihr schlecht behandelt worden und sie von ihm. Das war die Chance, endlich Frieden zu schlieÃen. Wieder Mutter und Sohn zu werden.
"Ich verstehe dich, Jess. Aber versprich mir eins. Wenn dir das alles zu viel wird, kommst du nach Hause. Du musst das nicht alleine durchstehen."
"Wenn es meine Mum schafft, dann schaffe ich das auch."
"Jess, versprich es mir", beharrte sie.
"Schon gut, ich verspreche es."
Flashback Ende
"Es ist nicht einfach für ihn. Denkst du, dass er kommen wird?", fragte Luke.
"Er ist dein Neffe. Sag du es mir."
"Keine Ahnung. Er gibt es nicht zu, wenn er überfordert ist. Aber immerhin hat er es dir verprochen. Das hast du gut gemacht."
Lorelai musste lächeln. Sie hörte immer wieder gerne Komplimente von Luke. Sie blinkte und bog nach Stars Hollow ab. Auf den StraÃen war niemand mehr zu sehen. Wenn man Abends durch Stars Hollow ging, war immer tote Hose. Aber das war das Schöne an dieser Stadt. Man hatte immer seine Ruhe. Wenn man nachdenken wollte, wenn man frische Luft holen wollte oder seine RUhe brauchte, dann brauchte man nur nachts durch Stars Hollow gehen. Da traf man keinen Menschen auf der StraÃe. Wenn man aber mit jemandem feiern wollte, seine Freude teilen, dann waren auch immer Menschen da, die bereit waren, sich mit dir zu freuen. Für sie war Stars Holllow einfach eine groÃe Familie.
Sie lieà Luke vor dem Diner aus dem Auto steigen. Sie hatte ihm zwar angeboten, bei ihr zu übernachten, aber er wollte alleine sein. Er musste das Treffen mit Liz erstmal verarbeiten. Alleine.
"Luke warte."
Bevor er die Tür zuschlug, beugte er sich noch einmal zu ihr herunter.
"Ich sage dir jetzt das Gleiche wie Jess."
"Was meinst du?", fragte er und runzelte die stirn.
"Wenn es dir zu viel wird, wenn du reden willst, dann tust du es, okay. Du musst nicht zu mir kommen, aber versprich mir, dass du dann mit jemandem sprichst."
"Okay, ich verspreche es."
Zur Feier des Tages oder was auch immer gibt es jetzt einen neuen Teil.
Versprechen
"Danke fürs Bringen", sagte Jess, bevor er die Autotür öffnete. Er sprang hinaus und rannte auf das Wohnhaus zu, in dem er seit einer Weile mit TJ wohnte. Bevor er durch die Tür trat, drehte er sich noch einmal um und winkte Luke und Lorelai zu. Als er verschwunden war, startete Lorelai das Auto erneut und fuhr los. Zurück nach Stars Hollow.
Eine Weile saÃen beide nur schweigend da. Luke starrte aus dem Fenster und Lorelai konzentrierte sich übergenau auf die StraÃe. Irgendwann hielt sie die Stille aber nicht mehr aus.
"Wie ist es gelaufen?"
Luke schreckte hoch. Lorelais Stimme klang in der Stille so furchtbar laut. Als würde sie schreien.
"Ganz gut. Liz hat sich zuerst geärgert, dass ich gekommen bin. Am Ende hat sie sich aber doch gefreut."
"Und wie geht es dir jetzt?"
Luke atmete einmal tief ein und starrte wieder aus dem Fenster. Die Bäume flogen an ihnen vorbei. Sie waren in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Man konnte nur ihre Umrisse und Schatten vernehmen.
"Schwer zu sagen. Es ist nicht einfach, sie so zu sehen. So...hilflos. Sie ist nicht so...so wie Liz immer ist. Sie ist ganz anders. Und ich kann ihr nicht helfen."
Lorelai griff nach Lukes Hand und wandte kurz den Blick von der StraÃe ab, um ihn anzusehen.
"Sie weiÃ, dass du hinter ihr stehst. Dass du immer für sie da bist. Dass wir alle für sie da sind. Das hilft ihr im Kanpf gegen den Krebs."
Luke nickte. Lorelai hatte Recht. Das war das einzige, was er im Moment für seine Schwester tun konnte. Ihr das Gefühl geben, dass da noch Menschen waren, die hinter ihr standen.
Wieder trat Schweigen ein. Luke beobachtete Lorelai. Sie konzentrierte sich auf die StraÃe, versuchte in der Dunkelheit alles zu erkennen. Ihm fiel auf, dass Lorelai eine sichere Autofahrerin war. Auch wenn sie sonst oft aufgedreht war, beim Auto fahren war sie ein ruhiger Pol. Mit ihr im Auto zu sitzen gab einem das Gefühl von Sicherheit. Schon verrückt, auf welche Gedanken er manchmal kam.
"Und wie lief es mit Jess?", erkundigte er sich bei seiner Freundin.
"Tja, weiÃt du, du kennst doch Jess..."
Flashback:
Lorelai nippte zaghaft an ihrem Kaffee. Er schmeckte grauenhaft. So was ScheuÃliches hatte sie noch nie zuvor getrunken. Aber es war Kaffee. Etwas besseres konnte man hier wohl nicht erwarten.
"Jess, wie geht es dir?"
"Mir geht's gut. Danke der Nachfrage."
Lorelai nickte. Sie wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Jess war völlig fertig. Er gab es nicht zu, aber sie wusste es.
"Wann kommst du wieder nach Hause?"
Jess zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung. Wenn das alles hier vorbei ist."
"Du solltest wieder nach Hause kommen. Rory vermisst dich."
"Hat sie das gesagt?", fragte er und sah auf.
"Du kennst doch Rory."
Bei dem Gedanken an Rory musste er unweigerlich lächeln. Sie würde nie zugeben, dass sie ihn vermisste. Sie hatte zu viel Stolz. Aber Lorelai wusste, dass er ihr fehlte. Eine Mutter wusste so etwas. Und Jess wusste es auch. Ihm erging es nicht anders. Er vermisste sie genauso.
"Ich kann hier nicht weg. Sie ist meine Mum."
"Rory ist deine Frau."
"Was soll das werden? Stellst du mich hier vor die Wahl?", fuhr er sie an.
Er war wütend. Wütender als geplant. Aber er hatte seit Tagen nicht mehr richtig gegessen und geschlafen. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Vollkommen ausgelaugt. Er konnte seine Emotionen nicht mehr steuern. Er hatte Lorelai nicht so anschreien wollen. Aber was wollte sie wirklich von ihm? Anscheinend wollte sie ihn überreden, mit ihr zurück nach Stars Hollow zu fahren. Aber er konnte hier nicht weg. Seine Mum brauchte ihn. Warum musste auch so etwas passieren? Warum musste sie krank werden? Gerade wenn es so wunderbar mit ihr lief, wenn es in seinem Leben so wunderbar lief, musste so etwas passieren.
"Nein Jess, ich stelle dich hier nicht vor die Wahl. Ich werde dich auch nicht zwingen, wieder nach Hause zu kommen. Ich will nur, dass du weiÃt, dass du vermisst wirst. Dass du zu Hause auch gebraucht wirst. Du sollst wissen, dass du diese Last nicht alleine tragen musst. Wir sind auch noch da."
"Ich weiÃ. Tut mir leid. Es ist nur...ich kann hier nicht weg."
Lorelai nickte verständnisvoll. Jess hatte seine Entscheidung getroffen. Er wollte hier bleiben. Bei seiner Mum. Er wollte die Rolle eines verantwortungsbewussten Sohnes übernehmen. Sie konnte es ihm nicht verübeln. Sein Leben lang hatte er seine Mum verachtet. Er war von ihr schlecht behandelt worden und sie von ihm. Das war die Chance, endlich Frieden zu schlieÃen. Wieder Mutter und Sohn zu werden.
"Ich verstehe dich, Jess. Aber versprich mir eins. Wenn dir das alles zu viel wird, kommst du nach Hause. Du musst das nicht alleine durchstehen."
"Wenn es meine Mum schafft, dann schaffe ich das auch."
"Jess, versprich es mir", beharrte sie.
"Schon gut, ich verspreche es."
Flashback Ende
"Es ist nicht einfach für ihn. Denkst du, dass er kommen wird?", fragte Luke.
"Er ist dein Neffe. Sag du es mir."
"Keine Ahnung. Er gibt es nicht zu, wenn er überfordert ist. Aber immerhin hat er es dir verprochen. Das hast du gut gemacht."
Lorelai musste lächeln. Sie hörte immer wieder gerne Komplimente von Luke. Sie blinkte und bog nach Stars Hollow ab. Auf den StraÃen war niemand mehr zu sehen. Wenn man Abends durch Stars Hollow ging, war immer tote Hose. Aber das war das Schöne an dieser Stadt. Man hatte immer seine Ruhe. Wenn man nachdenken wollte, wenn man frische Luft holen wollte oder seine RUhe brauchte, dann brauchte man nur nachts durch Stars Hollow gehen. Da traf man keinen Menschen auf der StraÃe. Wenn man aber mit jemandem feiern wollte, seine Freude teilen, dann waren auch immer Menschen da, die bereit waren, sich mit dir zu freuen. Für sie war Stars Holllow einfach eine groÃe Familie.
Sie lieà Luke vor dem Diner aus dem Auto steigen. Sie hatte ihm zwar angeboten, bei ihr zu übernachten, aber er wollte alleine sein. Er musste das Treffen mit Liz erstmal verarbeiten. Alleine.
"Luke warte."
Bevor er die Tür zuschlug, beugte er sich noch einmal zu ihr herunter.
"Ich sage dir jetzt das Gleiche wie Jess."
"Was meinst du?", fragte er und runzelte die stirn.
"Wenn es dir zu viel wird, wenn du reden willst, dann tust du es, okay. Du musst nicht zu mir kommen, aber versprich mir, dass du dann mit jemandem sprichst."
"Okay, ich verspreche es."
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.