09.08.2005, 16:10
Teil 17
"Noch einen Kaffee, bitte!"
Schnell nahm Lilly die Kaffeekanne, kam an den Tisch geeilt und goss dem Kunden ein.
"Vielen Dank. Der Service hier ist wirklich einzigartig."
Lilly laechelte den Mann freundlich an, bedankte sich ebenfalls und kehrte hinter die Theke zurueck.
Zum x-ten Mal in dieser Stunde krempelte sie kurz die Aermel ihrer gestaerkten weissen Bluse hoch und betrachtete ihre Arme. Die blauen Flecken verblassten langsam, doch noch waren sie nicht ganz verschwunden.
Sie seufzte. Als kleines Kind hatte sie immer geglaubt, das Leben waere ein Spiel, sie waere schon mit zwanzig gluecklich mit einem Prinzen verheiratet, wuerde in einem riesigen Schloss leben und waere rundum gluecklich. Das war immer ihr Traum gewesen. Gluecklich sein.
Und was war aus ihr geworden? Die Tatsache, dass sie einen anstrengenden Job trotz Studium hatte, machte ihr nichts aus. Es machte ihr Spass. Aber, sie war jetzt 23, was eigentlich recht jung war. Allerdings hatte sie vieles durchmachen muessen, was andere Frauen in ihrem Altern noch nicht einmal traeumten.
Sie wurde von ihrem Ex-Freund missbraucht, ihr wurde schon mehrmals das Herz gebrochen. Die meisten ihrer Freunde bemitleideten sie.
Im hinteren Teil des Cafes fing ein kleines Maedchen an zu weinen. Es schrie und schrie und wollte nicht aufhoeren, obwohl sich die Mutter verzweifelt anstrengte.
Einige Gaeste waren sichtlich genervt von dem Geschrei. Als das Maedchen nach fuenf Minuten immer noch nicht aufgehoert hatte zu weinen, liess Lilly ihre Arbeit an der Theke und ging vor dem Maedchen in die Hocke.
"Was hast du denn, meine Kleine?"
Das Maedchen sah sie mit grossen braunen Augen an.
"Hey, ich hab hier was. Moechtest du ein Spielzeug haben?" Lilly kramte in ihrer Tasche herum.
Es nickte erst zoegernd, dann entschlossen und streckte ihr seine pummeligen Arme hin.
"Sieh mal." Lilly deutete auf das kleine Pueppchen, dass sie in der Hand hielt. "Das ist ein kleines trauriges Maedchen, genau wie du." Es hatte tatsaechlich die Mundwinkel nach unten gezogen und blickte aus traurigen Augen in die Welt. "Und hier hinten" - sie drehte es um und zeigte der Kleinen einen Knopf, der sich auf dem Ruecken der Puppe befand - "ist ein Knopf. Wenn du den drueckst, dann lacht sie wieder. Willst du mal?"
Entzueckt strahlte die Kleine, als sie den Knopf drueckte und die Puppe anfing zu laecheln.
"Na, hast du auch so einen Knopf?"
Ohne den Blick von der Puppe in den Haenden zu nehmen, schuettelte es den Kopf.
"Spiel schoen, und wein nicht mehr, okay? Sonst weint auch die Puppe wieder."
Die Mutter laechelte sie dankbar an und Lilly ging schliesslich zur Theke zurueck. Auf halbem Wege hoerte sie ein Raeuspern.
Als sie sich umdrehte, musste sie erst schlucken, so sehr warf sein Anblick sie aus der Bahn. Das Nachmittagslicht warf einen goldenen Schimmer auf seine braunen Haare und die Konturen seines Gesichts wurden dadurch etwas verhaertet. Da das Sonnenlicht durch sein weisses Hemd hindurchschien, konnte sie auch die groben Umrisse seines Koerpers sehen.
"Hi." Warum bloss klang ihre Stimme so nervoes??
"Hi.", antwortete er.
"Willst du was essen?"
Er antwortete nicht, sah bloss auf ihren Koerper, der von der weissen Bluse und dem roten Rock noch vorteilhafter betont wurde, als sonst. Diese endlos langen schlanken Beine, dann ihr Gesicht. Das Gesicht einer Goettin, oder eines Engels. Oder beides zugleich.
Sie war einfach wunderschoen.
"Ah ... moechtest du dann was trinken? Einen Kaffee?" Sie fuehlte sich unwohl unter seinem Blick. Er war so ... verlangend. Bitte bestell etwas, flehte sie. Ich brauche Abstand ...
"Ja, Kaffee waer nicht schlecht ..." Er fuehlte sich an ihre erste Begegnung erinnert. Hatte er da nicht dasselbe gesagt?
Lilly nickte. "Okay. Setz dich schon mal hin."
Obwohl die Kaffeekanne ja an der Theke stand, fluechtete sie sich in die Kueche und schlug sich mehrmals leicht auf beide Wangen.
"Beruhige dich, Lilly.", redete sie auf sich ein, doch ihr Herz schlug ihr immer noch bis zum Halse.
"Hey, Lilly! Was machst du hier?" Sam, ein netter Koch, hatte ihr das von seinem Herd aus zugerufen.
Sie wirbelte herum. "Ich ... ich ..." Ohne auf seine Frage geantwortet zu haben, stuermte sie wieder hinaus, griff nach der Kaffeekanne - und liess sie zu Boden fallen. Die bruehend heisse Fluessigkeit spritzte auf ihre weisse Bluse und ergoss sich scherzhaft ueber ihre Beine.
Zu allem Uebel schnitt sie sich auch noch, als sie die Scherben einsammeln wollte.
Er kam angerannt, zog sie von den Scherben weg und sammelte sie selbst ein. Dann nahm er sich ein Tuch von der Spuele und gab es ihr.
Verlegen wischte sie sich die Kaffeeflecken ab.
Noch nicht einmal den Kaffee vom Boden konnte sie wegwischen, denn Sam, der den Krach gehoert hatte, kam aus der Kueche gelaufen und schickte sie sofort zur Behandlung, das der Kaffee frisch aufgekocht gewesen war und er nicht riskieren wollte, dass bei ihr Brandflecken zurueckblieben.
All das beobachtete der andere mit ein wenig Eifersucht. Sam und Lilly wirkten seltsam vetraut.
Aber das wuerde ihn nicht von seinem Entschluss abbringen, denn dieser stand eindeutig fest.
"Noch einen Kaffee, bitte!"
Schnell nahm Lilly die Kaffeekanne, kam an den Tisch geeilt und goss dem Kunden ein.
"Vielen Dank. Der Service hier ist wirklich einzigartig."
Lilly laechelte den Mann freundlich an, bedankte sich ebenfalls und kehrte hinter die Theke zurueck.
Zum x-ten Mal in dieser Stunde krempelte sie kurz die Aermel ihrer gestaerkten weissen Bluse hoch und betrachtete ihre Arme. Die blauen Flecken verblassten langsam, doch noch waren sie nicht ganz verschwunden.
Sie seufzte. Als kleines Kind hatte sie immer geglaubt, das Leben waere ein Spiel, sie waere schon mit zwanzig gluecklich mit einem Prinzen verheiratet, wuerde in einem riesigen Schloss leben und waere rundum gluecklich. Das war immer ihr Traum gewesen. Gluecklich sein.
Und was war aus ihr geworden? Die Tatsache, dass sie einen anstrengenden Job trotz Studium hatte, machte ihr nichts aus. Es machte ihr Spass. Aber, sie war jetzt 23, was eigentlich recht jung war. Allerdings hatte sie vieles durchmachen muessen, was andere Frauen in ihrem Altern noch nicht einmal traeumten.
Sie wurde von ihrem Ex-Freund missbraucht, ihr wurde schon mehrmals das Herz gebrochen. Die meisten ihrer Freunde bemitleideten sie.
Im hinteren Teil des Cafes fing ein kleines Maedchen an zu weinen. Es schrie und schrie und wollte nicht aufhoeren, obwohl sich die Mutter verzweifelt anstrengte.
Einige Gaeste waren sichtlich genervt von dem Geschrei. Als das Maedchen nach fuenf Minuten immer noch nicht aufgehoert hatte zu weinen, liess Lilly ihre Arbeit an der Theke und ging vor dem Maedchen in die Hocke.
"Was hast du denn, meine Kleine?"
Das Maedchen sah sie mit grossen braunen Augen an.
"Hey, ich hab hier was. Moechtest du ein Spielzeug haben?" Lilly kramte in ihrer Tasche herum.
Es nickte erst zoegernd, dann entschlossen und streckte ihr seine pummeligen Arme hin.
"Sieh mal." Lilly deutete auf das kleine Pueppchen, dass sie in der Hand hielt. "Das ist ein kleines trauriges Maedchen, genau wie du." Es hatte tatsaechlich die Mundwinkel nach unten gezogen und blickte aus traurigen Augen in die Welt. "Und hier hinten" - sie drehte es um und zeigte der Kleinen einen Knopf, der sich auf dem Ruecken der Puppe befand - "ist ein Knopf. Wenn du den drueckst, dann lacht sie wieder. Willst du mal?"
Entzueckt strahlte die Kleine, als sie den Knopf drueckte und die Puppe anfing zu laecheln.
"Na, hast du auch so einen Knopf?"
Ohne den Blick von der Puppe in den Haenden zu nehmen, schuettelte es den Kopf.
"Spiel schoen, und wein nicht mehr, okay? Sonst weint auch die Puppe wieder."
Die Mutter laechelte sie dankbar an und Lilly ging schliesslich zur Theke zurueck. Auf halbem Wege hoerte sie ein Raeuspern.
Als sie sich umdrehte, musste sie erst schlucken, so sehr warf sein Anblick sie aus der Bahn. Das Nachmittagslicht warf einen goldenen Schimmer auf seine braunen Haare und die Konturen seines Gesichts wurden dadurch etwas verhaertet. Da das Sonnenlicht durch sein weisses Hemd hindurchschien, konnte sie auch die groben Umrisse seines Koerpers sehen.
"Hi." Warum bloss klang ihre Stimme so nervoes??
"Hi.", antwortete er.
"Willst du was essen?"
Er antwortete nicht, sah bloss auf ihren Koerper, der von der weissen Bluse und dem roten Rock noch vorteilhafter betont wurde, als sonst. Diese endlos langen schlanken Beine, dann ihr Gesicht. Das Gesicht einer Goettin, oder eines Engels. Oder beides zugleich.
Sie war einfach wunderschoen.
"Ah ... moechtest du dann was trinken? Einen Kaffee?" Sie fuehlte sich unwohl unter seinem Blick. Er war so ... verlangend. Bitte bestell etwas, flehte sie. Ich brauche Abstand ...
"Ja, Kaffee waer nicht schlecht ..." Er fuehlte sich an ihre erste Begegnung erinnert. Hatte er da nicht dasselbe gesagt?
Lilly nickte. "Okay. Setz dich schon mal hin."
Obwohl die Kaffeekanne ja an der Theke stand, fluechtete sie sich in die Kueche und schlug sich mehrmals leicht auf beide Wangen.
"Beruhige dich, Lilly.", redete sie auf sich ein, doch ihr Herz schlug ihr immer noch bis zum Halse.
"Hey, Lilly! Was machst du hier?" Sam, ein netter Koch, hatte ihr das von seinem Herd aus zugerufen.
Sie wirbelte herum. "Ich ... ich ..." Ohne auf seine Frage geantwortet zu haben, stuermte sie wieder hinaus, griff nach der Kaffeekanne - und liess sie zu Boden fallen. Die bruehend heisse Fluessigkeit spritzte auf ihre weisse Bluse und ergoss sich scherzhaft ueber ihre Beine.
Zu allem Uebel schnitt sie sich auch noch, als sie die Scherben einsammeln wollte.
Er kam angerannt, zog sie von den Scherben weg und sammelte sie selbst ein. Dann nahm er sich ein Tuch von der Spuele und gab es ihr.
Verlegen wischte sie sich die Kaffeeflecken ab.
Noch nicht einmal den Kaffee vom Boden konnte sie wegwischen, denn Sam, der den Krach gehoert hatte, kam aus der Kueche gelaufen und schickte sie sofort zur Behandlung, das der Kaffee frisch aufgekocht gewesen war und er nicht riskieren wollte, dass bei ihr Brandflecken zurueckblieben.
All das beobachtete der andere mit ein wenig Eifersucht. Sam und Lilly wirkten seltsam vetraut.
Aber das wuerde ihn nicht von seinem Entschluss abbringen, denn dieser stand eindeutig fest.