15.08.2005, 20:58
Danke für euer so liebes fb! :knuddel: Ich hoffe, euch gefällt der Teil! Ich würde mich wie immer über fb von euch freuen.
ââEssenâ, rief Amy, während sie das Besteck auf dem Küchentisch verteilte. Jan kam sofort die Treppen heruntergestolpert und hastete in die Küche, doch als sie die Schüsseln und Töpfe auf dem Tisch stehen sah stoppte sie.
ââDu hast gekocht?â Janine verzog ihre Mundwinkel und riss ihre Augen auf. Die rothaarige Frau lachte.
ââBist du verrückt? Ich bin doch nicht lebensmüde. Ein Kerl namens Al hat das Essen zubereitet, ich dachte nur, dass es etwas heimischer wirkt, wenn das Essen in Töpfen und Schüsseln steckt. Holst du deinen Bruder?â Jan brummte und verdrehte die Augen. Mit schnellen und groÃen Schritten machte sie sich auf den Weg in den ersten Stock. Zielstrebig ging sie zum Zimmer ihres Bruders. Dort angekommen öffnete Janine ohne Ankündigung seine Zimmertür und platzte hinein. Colin, der das T-Shirt, das er während der Fahrt getragen hatte, loswerden und durch einen neues ersetzten wollte, stand mit freiem Oberkörper über einem Karton gebeugt um nach dem passenden Oberteil zu suchen. Die Blauenflecken die über seinem Oberkörper verteilt waren, sprangen seiner Schwester sofort ins Auge.
ââWas ist denn mit dir passiert?â, fragte sie besorgt nach und ging einen Schritt auf ihn zu um die Verfärbungen genauer zu betrachten doch ihr Bruder wich zurück, griff schnell nach einem Shirt und zog es sich über.
ââDas ist beim Footballspielen passiert.â Mit diesen Worten verschwand er aus seinem Zimmer und lieà eine verunsicherte Jan zurück.
Lorelai strich sich noch einmal ihre Locken zurecht, bevor sie zaghaft an Jasons Tür klopfte. Nicht einmal eine Minute später öffnete ihr dieser, mit nervösem Gesichtsausdruck, die Tür. Er tätigte eine einladende Geste, worauf Lore eintrat aber schon nach einem Schritt ins Stoppen geriet. Die Vorhänge waren zugezogen, der Raum somit verdunkelt. In der Mitte des Wohnzimmers stand ein Tisch, der wohl mit sehr viel Mühe gedeckt worden war. Eine Rose und zwei Kerzen befanden sich in der Mitte des Tisches, an den gegenüberliegenden Seiten, jeweils ein Gedeck.
ââSetz dich doch schon mal, ich hol nur noch schnell das Essen vom Herd.â Kaum hatte Jason die Worte ausgesprochen, befand er sich schon in der Küchennische und rührte in Töpfen und Schüsseln. Zögernd lieà sich Lorelai auf einem Stuhl nieder. Sie musste feststellen, dass sie für diese Art von Dinner falsch gekleidet war. Sie trug noch ihre Jeans von heute Morgen, hatte sich nur eine andere Bluse über gezogen und ihr Make-up aufgefrischt. Lore hatte sich einem normalen Mittagessen entsprechend gekleidet, nicht dem eines Dinners. Jason kehrte mit einer bis zum Rand befüllten Pfanne zurück und stellte sie auf den Tisch. Lorelai begutachtete das Essen.
ââWas ist das?â, fragte sie, der Mahlzeit skeptisch gegenüber, nach. Jason lächelte mild.
ââDas ist âcoq au vinâ, eine französische Spezialität.â
ââTut mir leid, ich bin mit dem französischen nicht so vertraut. Ich spreche nicht einmal diese Sprache, ich kenne nur einen Satz. Voulez vous couchez avec moi, ce soit? Und das ist auch schon alles", spaÃte Lorelai und versuchte die Situation zu entspannen. Wieder lächelte Jason nur mild und brachte dann auch schon die nächste Schüssel an den Tisch. Sie war mit Reis gefüllt. Lore fragte sich, wie sie dieses Essen nur überstehen sollte. Mit dem Hühnchen konnte sie sich ja noch abfinden aber mit dem Reis?
ââBevor wir essen, möchte ich dir noch etwas geben.â Jason verschwand für einen kurzen Augenblick und kehrte dann mit einem samtbezogenen Etui zurück. Er reichte es Lorelai und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Zaghaft öffnete sie den blauen Behälter. Eine Silberkette mit Anhänger kam zum Vorschein. Lore strich vorsichtig mit ihrem Finger über den Anhänger, der aus einem weiÃen, fast klaren Stein bestand und die Form eines Herzen hatte. Im Kerzenlicht begann er zu schimmern.
ââDie Kette ist wirklich wunderschön.â Lorelai lächelte ihren Freund an.
ââDanke.â
ââDarf ich sie dir anlegen?â Lore nickte zustimmend und befreite ihren Nacken von ihren Locken. Liebevoll befestigte Jason die Kette und betrachtete seine Freundin mit dem neuen Schmuckstück um den Hals.
âSchon wieder bekomme ich Schmuck geschenktâ, schoss es Lore spontan in den Sinn und strich dabei über die Ohrringe, die sie von Luke, besser gesagt Liz, bekommen hatte. Seit diesem Abend hatte sie sie nicht mehr abgenommen. Lorelai schüttelte leicht ihren Kopf. Sie hielt diesen Moment für unpassend um an Luke zu denken. Jason hatte sich ihr gegenüber schon auf einem Stuhl nieder gelassen und reichte Lore die Schüssel mit Reis. Sie gab sich etwas davon auf den Teller und nahm anschlieÃend etwas Huhn und SoÃe. Schweigend saÃen sie vor ihrem Essen. Jason schenkte Wein in die Gläser und hob seines anschlieÃend, um einen Toast auszusprechen, in die Höhe. Lore erwiderte diese Geste.
ââAuf dich Lorelai, auf die Frau die ich liebe.â Lorelai stockte der Atem. Hatte er die drei magischen Wörter gerade tatsächlich in den Mund genommen. Als sie Jason ansah, bemerkte sie seinen auffordernden Blick. Wollte er dieselben Worte jetzt auch von ihr hören? Lorelai fühlte sich, als würde sich ihre Lunge zusammen ziehen und sie somit keine Luft mehr bekommen. Sie gönnte sich einen groÃen Schluck von ihrem WeiÃwein.
Als Rory vor der Tür ihres Zimmers stand konnte sie keine Stimmen und kein Gelalle mehr hören. Sie trat ein und fand Paris und Lane schlafend vor. Es war Nachmittag und es dämmerte bereits. Da es Ende Herbst und schon fast Winter war, war dies nicht verwunderlich. Die Yalestudentin schnappte sich die zwei Pappbecher, schmiss sie in den Abfalleimer und breitete eine Decke über ihren Freundinnen aus. Danach ging sie in ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett. Stunden war sie nun drauÃen unterwegs gewesen, hatte über dies und das nachgedacht nur um jetzt wissen zu können, dass es ihr nur spärlich besser ging. So gern sie diese Angelegenheit mit sich selbst ausgemacht hätte, musste sie aber feststellen, dass es ihr unmöglich war. Rory wusste, was sie tun konnte, besser gesagt sollte, damit es ihr besser ging und sie endlich wieder vergessen und abschlieÃen konnte. Sie musste mit ihrer besten Freundin sprechen. Hastig griff die Yalestudentin nach ihrem Telefon doch nur zaghaft begann sie die Nummer zu wählen. Freizeichen.
ââHallo?â, kam es vom anderen Ende der Leitung. Rory atmete noch einmal tief durch.
ââHey Mom, was tust du gerade?â
ââIch nehme ein Bad und denke nach.â Lorelai starrte nachdenklich auf Jasons Geschenk, das sie in ihrer Hand hielt. Hatte sie es überhaupt verdient?
ââWorüber denkst du nach?â
ââDaran, wie ich erneut alles vermasselt habâ, antwortete Lore deprimiert und seufzte.
ââWas ist passiert? Erzähl schon.â Lorelai wusste nicht so recht, ob sie ihrer Tochter von Jasons Geständnis berichten sollte. Unsicher entschied sie sich aber es doch zu tun.
ââNa ja, Jason hat mich zum Essen eingeladen. Er hat das perfekte Dinner vorbereitet, mit Kerzen und Blumen. Vor dem Essen reichte er mir ein Etui, worin sich eine wunderschöne Kette befand. Danach sprach er einen Toast aus: Auf dich Lorelai, auf die Frau die ich liebe.â
ââWowâ, kam es nur von Rory. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Aber wann rechnete man schon mit einem Liebesgeständnis?
ââUnd dann? Was hast du darauf geantwortet?"â
ââGar nichts. Ich hab mich vor Aufregung an meinem Weiswein verschluckt und musste fürchterlich husten. Danach war die Romantik natürlich verschwunden, ich hab mich entschuldigt und bin nach Hause gegangen. Ich habe nichts erwidert.â Lorelai fuhr sich durch ihre nassen Locken. Nein, sie hatte diese Kette wirklich nicht verdient. Sie hatte sich herz- und gefühllos verhalten und sich von ihrer grausamsten Seite gezeigt. Augenblicklich musste Rory erkennen, dass ihre Mutter heute nicht der geeignete Gesprächspartner war, wenn es um Liebesgeständnisse ging.
ââUnd jetzt?â
ââNichts! Ich kann verstehen, wenn er nie wieder mit mir sprechen möchte. Er hat mir seine Gefühle offenbart und ich habe nichts darauf erwidert. Er macht sich wahrscheinlich seinen eigenen Reim darauf.â Verletzt legte sie die Silberkette beiseite. Sie wollte das Schmuckstück nicht mehr sehen. Es hatte nur Unheil mit sich gebracht. Aber sie konnte dieser Kette nicht die Schuld an etwas geben, dass sie selbst vermasselt und zerstört hatte. Das musste auch Lorelai erkennen.
ââLiebst du ihn?â, erkundigte sich Rory und durchbrach somit die Stille. Sie stellte eine so simple und doch so schwere Frage.
ââWas?â Lore schreckte auf. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet, sie konnte auch gar nicht darauf antworten, da sie die Antwort selbst nicht kannte.
ââIch weià es nicht!â, gab sie ehrlich zu.
ââLiebe hat nichts mit Wissen, sondern mit Fühlen zu tun.â
ââDanke Freud!â, zischte Lore in den Hörer. Könnte sie ihre Weisheiten doch nur bei sich selbst anwenden. Aber Rory wusste, dass sie nie mehr auf ihr Herz, sondern nur noch auf ihren Kopf hören wollte. Ihr Herz hatte sich einmal schwer getäuscht und die Yalestudentin konnte nun nicht mehr darauf vertrauen.
ââTut mir leid, ich wollte nicht so schroff zu dir sein. Es ist nur so...so verwirrend und hart. Ich weià einfach nicht, was ich tun soll.â Rory verstand ihre Mom und konnte ihr nicht böse sein. Während sich Lorelai die Frage stellte, ob sie Jason liebte, wollte ihre Tochter einfach nur noch vergessen und endlich mit Jess Mariano abschlieÃen. Zu ihrem Leid, stellte es sich schwerer, als erwartet, heraus. Sein Geständnis machte es Rory nicht leichter doch es war zu spät. Jess hatte seine Gefühle zu spät offenbart, während Jason zu rasch darüber gesprochen hatte.
Das âclosedâ Schild baumelte an der Tür des Diners, während Luke über die letzten Tische wischte. Er unterbrach diese Arbeit, als er ein Klopfen wahrnahm. Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, seine Ehefrau um diese Zeit vor seinem Laden stehen zu sehen. Luke warf den Lappen über seine Schulter und öffnete ihr die Tür. Nicole trat ein und warf Luke einen ernsten Blick zu.
ââWir müssen reden.â Der Dinerbesitzer deutete auf den Tresen. Während sich seine Ehefrau auf einem der Hocker nieder lieÃ, begann Luke den Tresen zu wischen.
ââKönntest du das lassen und mir zuhörenâ, bat die Rechtsanwältin ihren Ehemann und strich sich das blonde Haar hinter die Ohren. Luke legte den Lappen beiseite und setzte sich. Nicole wirkte entschlossen und sehr ernst, was dem Dinerbesitzer etwas Angst machte und ihn verunsicherte. Sie sah ihm nun direkt in die Augen.
ââIch habe die ganze Nacht und den ganzen Tag darüber nachgedacht und bin auf ein Ergebnis gekommen. Mir fehlt etwas in unserer Ehe, zuerst wusste ich nicht, was es ist doch jetzt bin ich mir sicher. Ich bin dafür, dass wir unsere Liebe einem anderen Menschen schenken.â Luke wusste nicht genau, wie er über die Worte seiner Ehefrau denken sollte. Einerseits spürte er das Gefühl der Erleichterung in sich doch andererseits schmerzte es ihn diese Worte aus ihrem Mund zu hören. Er liebte Nicole nicht, wie er es eigentlich sollte aber er empfand ein tiefes Gefühl der Zuneigung für sie. SchlieÃlich nickte er zustimmend.
ââDas sehe ich genauso.â Nicoles Augen füllten sich mit Tränen, es waren Tränen der Freude und ein Lächeln breitete sich über ihren Lippen aus. Glücklich umarmte sie ihren Ehemann und war erleichtert, dass er genauso dachte und fühlte wie sie. Luke kam die Situation seltsam vor, da er sich über die Trennung nicht so freuen konnte wie seine Frau. Liebte sie ihn denn nicht? Hatte sie ihn überhaupt jemals geliebt? Der Dinerbesitzer fühlte sich hintergangen und betrogen. Ihr schien die, gemeinsam verbrachte, Zeit nichts zu bedeuten. Nicole löste sich aus der Umarmung und gab Luke einen kurzen Kuss auf die Lippen. Sie atmete tief durch. Wahrscheinlich bereitete sie sich auf den Abschied vor.
ââIch kann es noch gar nicht glauben. Oft habe ich gedacht, dass du mich nicht liebst und jetzt willst du eine Familie mit mir gründen. Das ist einfach unglaublich.â Zum wiederholten Male umarmte sie ihren Ehemann. Luke war verwirrt und fassungslos. Hatte er das gerade richtig verstanden? War Nicole wirklich der Ãberzeugung, dass er ein Kind mit ihr bekommen wollte? Abrupt löste er sich aus der Umarmung und stand auf. Nervös schob er die blaue Mütze auf seinem Kopf vor und zurück.
ââIch dachte eigentlich, dass du keine Kinder bekommen möchtest, da dich die Erziehung deines Neffen so davon abgeschreckt hat. Verübeln könnte man es dir ja auch nicht. Er war wirklich ein schwieriger und verkorkster Junge.â Nicole stand auf und ging auf Luke zu doch dieser wich zurück. Sie warf ihrem Ehemann einen überraschten Blick zu.
ââWas ist los?â, erkundigte sie sich mit ängstlicher Stimme. Der Dinerbesitzer atmete tief durch. Er wollte es nicht tun doch er musste, ihm blieb keine andere Wahl.

Kapitel XII
Herzschmerz
Herzschmerz
ââEssenâ, rief Amy, während sie das Besteck auf dem Küchentisch verteilte. Jan kam sofort die Treppen heruntergestolpert und hastete in die Küche, doch als sie die Schüsseln und Töpfe auf dem Tisch stehen sah stoppte sie.
ââDu hast gekocht?â Janine verzog ihre Mundwinkel und riss ihre Augen auf. Die rothaarige Frau lachte.
ââBist du verrückt? Ich bin doch nicht lebensmüde. Ein Kerl namens Al hat das Essen zubereitet, ich dachte nur, dass es etwas heimischer wirkt, wenn das Essen in Töpfen und Schüsseln steckt. Holst du deinen Bruder?â Jan brummte und verdrehte die Augen. Mit schnellen und groÃen Schritten machte sie sich auf den Weg in den ersten Stock. Zielstrebig ging sie zum Zimmer ihres Bruders. Dort angekommen öffnete Janine ohne Ankündigung seine Zimmertür und platzte hinein. Colin, der das T-Shirt, das er während der Fahrt getragen hatte, loswerden und durch einen neues ersetzten wollte, stand mit freiem Oberkörper über einem Karton gebeugt um nach dem passenden Oberteil zu suchen. Die Blauenflecken die über seinem Oberkörper verteilt waren, sprangen seiner Schwester sofort ins Auge.
ââWas ist denn mit dir passiert?â, fragte sie besorgt nach und ging einen Schritt auf ihn zu um die Verfärbungen genauer zu betrachten doch ihr Bruder wich zurück, griff schnell nach einem Shirt und zog es sich über.
ââDas ist beim Footballspielen passiert.â Mit diesen Worten verschwand er aus seinem Zimmer und lieà eine verunsicherte Jan zurück.
Lorelai strich sich noch einmal ihre Locken zurecht, bevor sie zaghaft an Jasons Tür klopfte. Nicht einmal eine Minute später öffnete ihr dieser, mit nervösem Gesichtsausdruck, die Tür. Er tätigte eine einladende Geste, worauf Lore eintrat aber schon nach einem Schritt ins Stoppen geriet. Die Vorhänge waren zugezogen, der Raum somit verdunkelt. In der Mitte des Wohnzimmers stand ein Tisch, der wohl mit sehr viel Mühe gedeckt worden war. Eine Rose und zwei Kerzen befanden sich in der Mitte des Tisches, an den gegenüberliegenden Seiten, jeweils ein Gedeck.
ââSetz dich doch schon mal, ich hol nur noch schnell das Essen vom Herd.â Kaum hatte Jason die Worte ausgesprochen, befand er sich schon in der Küchennische und rührte in Töpfen und Schüsseln. Zögernd lieà sich Lorelai auf einem Stuhl nieder. Sie musste feststellen, dass sie für diese Art von Dinner falsch gekleidet war. Sie trug noch ihre Jeans von heute Morgen, hatte sich nur eine andere Bluse über gezogen und ihr Make-up aufgefrischt. Lore hatte sich einem normalen Mittagessen entsprechend gekleidet, nicht dem eines Dinners. Jason kehrte mit einer bis zum Rand befüllten Pfanne zurück und stellte sie auf den Tisch. Lorelai begutachtete das Essen.
ââWas ist das?â, fragte sie, der Mahlzeit skeptisch gegenüber, nach. Jason lächelte mild.
ââDas ist âcoq au vinâ, eine französische Spezialität.â
ââTut mir leid, ich bin mit dem französischen nicht so vertraut. Ich spreche nicht einmal diese Sprache, ich kenne nur einen Satz. Voulez vous couchez avec moi, ce soit? Und das ist auch schon alles", spaÃte Lorelai und versuchte die Situation zu entspannen. Wieder lächelte Jason nur mild und brachte dann auch schon die nächste Schüssel an den Tisch. Sie war mit Reis gefüllt. Lore fragte sich, wie sie dieses Essen nur überstehen sollte. Mit dem Hühnchen konnte sie sich ja noch abfinden aber mit dem Reis?
ââBevor wir essen, möchte ich dir noch etwas geben.â Jason verschwand für einen kurzen Augenblick und kehrte dann mit einem samtbezogenen Etui zurück. Er reichte es Lorelai und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Zaghaft öffnete sie den blauen Behälter. Eine Silberkette mit Anhänger kam zum Vorschein. Lore strich vorsichtig mit ihrem Finger über den Anhänger, der aus einem weiÃen, fast klaren Stein bestand und die Form eines Herzen hatte. Im Kerzenlicht begann er zu schimmern.
ââDie Kette ist wirklich wunderschön.â Lorelai lächelte ihren Freund an.
ââDanke.â
ââDarf ich sie dir anlegen?â Lore nickte zustimmend und befreite ihren Nacken von ihren Locken. Liebevoll befestigte Jason die Kette und betrachtete seine Freundin mit dem neuen Schmuckstück um den Hals.
âSchon wieder bekomme ich Schmuck geschenktâ, schoss es Lore spontan in den Sinn und strich dabei über die Ohrringe, die sie von Luke, besser gesagt Liz, bekommen hatte. Seit diesem Abend hatte sie sie nicht mehr abgenommen. Lorelai schüttelte leicht ihren Kopf. Sie hielt diesen Moment für unpassend um an Luke zu denken. Jason hatte sich ihr gegenüber schon auf einem Stuhl nieder gelassen und reichte Lore die Schüssel mit Reis. Sie gab sich etwas davon auf den Teller und nahm anschlieÃend etwas Huhn und SoÃe. Schweigend saÃen sie vor ihrem Essen. Jason schenkte Wein in die Gläser und hob seines anschlieÃend, um einen Toast auszusprechen, in die Höhe. Lore erwiderte diese Geste.
ââAuf dich Lorelai, auf die Frau die ich liebe.â Lorelai stockte der Atem. Hatte er die drei magischen Wörter gerade tatsächlich in den Mund genommen. Als sie Jason ansah, bemerkte sie seinen auffordernden Blick. Wollte er dieselben Worte jetzt auch von ihr hören? Lorelai fühlte sich, als würde sich ihre Lunge zusammen ziehen und sie somit keine Luft mehr bekommen. Sie gönnte sich einen groÃen Schluck von ihrem WeiÃwein.
Als Rory vor der Tür ihres Zimmers stand konnte sie keine Stimmen und kein Gelalle mehr hören. Sie trat ein und fand Paris und Lane schlafend vor. Es war Nachmittag und es dämmerte bereits. Da es Ende Herbst und schon fast Winter war, war dies nicht verwunderlich. Die Yalestudentin schnappte sich die zwei Pappbecher, schmiss sie in den Abfalleimer und breitete eine Decke über ihren Freundinnen aus. Danach ging sie in ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett. Stunden war sie nun drauÃen unterwegs gewesen, hatte über dies und das nachgedacht nur um jetzt wissen zu können, dass es ihr nur spärlich besser ging. So gern sie diese Angelegenheit mit sich selbst ausgemacht hätte, musste sie aber feststellen, dass es ihr unmöglich war. Rory wusste, was sie tun konnte, besser gesagt sollte, damit es ihr besser ging und sie endlich wieder vergessen und abschlieÃen konnte. Sie musste mit ihrer besten Freundin sprechen. Hastig griff die Yalestudentin nach ihrem Telefon doch nur zaghaft begann sie die Nummer zu wählen. Freizeichen.
ââHallo?â, kam es vom anderen Ende der Leitung. Rory atmete noch einmal tief durch.
ââHey Mom, was tust du gerade?â
ââIch nehme ein Bad und denke nach.â Lorelai starrte nachdenklich auf Jasons Geschenk, das sie in ihrer Hand hielt. Hatte sie es überhaupt verdient?
ââWorüber denkst du nach?â
ââDaran, wie ich erneut alles vermasselt habâ, antwortete Lore deprimiert und seufzte.
ââWas ist passiert? Erzähl schon.â Lorelai wusste nicht so recht, ob sie ihrer Tochter von Jasons Geständnis berichten sollte. Unsicher entschied sie sich aber es doch zu tun.
ââNa ja, Jason hat mich zum Essen eingeladen. Er hat das perfekte Dinner vorbereitet, mit Kerzen und Blumen. Vor dem Essen reichte er mir ein Etui, worin sich eine wunderschöne Kette befand. Danach sprach er einen Toast aus: Auf dich Lorelai, auf die Frau die ich liebe.â
ââWowâ, kam es nur von Rory. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Aber wann rechnete man schon mit einem Liebesgeständnis?
ââUnd dann? Was hast du darauf geantwortet?"â
ââGar nichts. Ich hab mich vor Aufregung an meinem Weiswein verschluckt und musste fürchterlich husten. Danach war die Romantik natürlich verschwunden, ich hab mich entschuldigt und bin nach Hause gegangen. Ich habe nichts erwidert.â Lorelai fuhr sich durch ihre nassen Locken. Nein, sie hatte diese Kette wirklich nicht verdient. Sie hatte sich herz- und gefühllos verhalten und sich von ihrer grausamsten Seite gezeigt. Augenblicklich musste Rory erkennen, dass ihre Mutter heute nicht der geeignete Gesprächspartner war, wenn es um Liebesgeständnisse ging.
ââUnd jetzt?â
ââNichts! Ich kann verstehen, wenn er nie wieder mit mir sprechen möchte. Er hat mir seine Gefühle offenbart und ich habe nichts darauf erwidert. Er macht sich wahrscheinlich seinen eigenen Reim darauf.â Verletzt legte sie die Silberkette beiseite. Sie wollte das Schmuckstück nicht mehr sehen. Es hatte nur Unheil mit sich gebracht. Aber sie konnte dieser Kette nicht die Schuld an etwas geben, dass sie selbst vermasselt und zerstört hatte. Das musste auch Lorelai erkennen.
ââLiebst du ihn?â, erkundigte sich Rory und durchbrach somit die Stille. Sie stellte eine so simple und doch so schwere Frage.
ââWas?â Lore schreckte auf. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet, sie konnte auch gar nicht darauf antworten, da sie die Antwort selbst nicht kannte.
ââIch weià es nicht!â, gab sie ehrlich zu.
ââLiebe hat nichts mit Wissen, sondern mit Fühlen zu tun.â
ââDanke Freud!â, zischte Lore in den Hörer. Könnte sie ihre Weisheiten doch nur bei sich selbst anwenden. Aber Rory wusste, dass sie nie mehr auf ihr Herz, sondern nur noch auf ihren Kopf hören wollte. Ihr Herz hatte sich einmal schwer getäuscht und die Yalestudentin konnte nun nicht mehr darauf vertrauen.
ââTut mir leid, ich wollte nicht so schroff zu dir sein. Es ist nur so...so verwirrend und hart. Ich weià einfach nicht, was ich tun soll.â Rory verstand ihre Mom und konnte ihr nicht böse sein. Während sich Lorelai die Frage stellte, ob sie Jason liebte, wollte ihre Tochter einfach nur noch vergessen und endlich mit Jess Mariano abschlieÃen. Zu ihrem Leid, stellte es sich schwerer, als erwartet, heraus. Sein Geständnis machte es Rory nicht leichter doch es war zu spät. Jess hatte seine Gefühle zu spät offenbart, während Jason zu rasch darüber gesprochen hatte.
Das âclosedâ Schild baumelte an der Tür des Diners, während Luke über die letzten Tische wischte. Er unterbrach diese Arbeit, als er ein Klopfen wahrnahm. Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, seine Ehefrau um diese Zeit vor seinem Laden stehen zu sehen. Luke warf den Lappen über seine Schulter und öffnete ihr die Tür. Nicole trat ein und warf Luke einen ernsten Blick zu.
ââWir müssen reden.â Der Dinerbesitzer deutete auf den Tresen. Während sich seine Ehefrau auf einem der Hocker nieder lieÃ, begann Luke den Tresen zu wischen.
ââKönntest du das lassen und mir zuhörenâ, bat die Rechtsanwältin ihren Ehemann und strich sich das blonde Haar hinter die Ohren. Luke legte den Lappen beiseite und setzte sich. Nicole wirkte entschlossen und sehr ernst, was dem Dinerbesitzer etwas Angst machte und ihn verunsicherte. Sie sah ihm nun direkt in die Augen.
ââIch habe die ganze Nacht und den ganzen Tag darüber nachgedacht und bin auf ein Ergebnis gekommen. Mir fehlt etwas in unserer Ehe, zuerst wusste ich nicht, was es ist doch jetzt bin ich mir sicher. Ich bin dafür, dass wir unsere Liebe einem anderen Menschen schenken.â Luke wusste nicht genau, wie er über die Worte seiner Ehefrau denken sollte. Einerseits spürte er das Gefühl der Erleichterung in sich doch andererseits schmerzte es ihn diese Worte aus ihrem Mund zu hören. Er liebte Nicole nicht, wie er es eigentlich sollte aber er empfand ein tiefes Gefühl der Zuneigung für sie. SchlieÃlich nickte er zustimmend.
ââDas sehe ich genauso.â Nicoles Augen füllten sich mit Tränen, es waren Tränen der Freude und ein Lächeln breitete sich über ihren Lippen aus. Glücklich umarmte sie ihren Ehemann und war erleichtert, dass er genauso dachte und fühlte wie sie. Luke kam die Situation seltsam vor, da er sich über die Trennung nicht so freuen konnte wie seine Frau. Liebte sie ihn denn nicht? Hatte sie ihn überhaupt jemals geliebt? Der Dinerbesitzer fühlte sich hintergangen und betrogen. Ihr schien die, gemeinsam verbrachte, Zeit nichts zu bedeuten. Nicole löste sich aus der Umarmung und gab Luke einen kurzen Kuss auf die Lippen. Sie atmete tief durch. Wahrscheinlich bereitete sie sich auf den Abschied vor.
ââIch kann es noch gar nicht glauben. Oft habe ich gedacht, dass du mich nicht liebst und jetzt willst du eine Familie mit mir gründen. Das ist einfach unglaublich.â Zum wiederholten Male umarmte sie ihren Ehemann. Luke war verwirrt und fassungslos. Hatte er das gerade richtig verstanden? War Nicole wirklich der Ãberzeugung, dass er ein Kind mit ihr bekommen wollte? Abrupt löste er sich aus der Umarmung und stand auf. Nervös schob er die blaue Mütze auf seinem Kopf vor und zurück.
ââIch dachte eigentlich, dass du keine Kinder bekommen möchtest, da dich die Erziehung deines Neffen so davon abgeschreckt hat. Verübeln könnte man es dir ja auch nicht. Er war wirklich ein schwieriger und verkorkster Junge.â Nicole stand auf und ging auf Luke zu doch dieser wich zurück. Sie warf ihrem Ehemann einen überraschten Blick zu.
ââWas ist los?â, erkundigte sie sich mit ängstlicher Stimme. Der Dinerbesitzer atmete tief durch. Er wollte es nicht tun doch er musste, ihm blieb keine andere Wahl.
Honey, I'll be gone before the nightfall.