08.09.2005, 16:47
Hallo!
Entschuldigt bitte den Doppelpost.
Ich hab gestern weiter geschrieben und poste den neuen Teil gleich. Er ist ein kürzerer Ãbergangsteil, hoffe er gefällt euch trotzdem.
83. Teil
Es war eine laue Nacht. Der sanfte Schein des Vollmondes verlieh der kleinen Stadt einen zauberhaften Glanz. Es herrschte Stille, keine Menschenseele war noch auf der StraÃe, man hörte nicht einmal einen Hund bellen.
Der beliebte örtliche Radiosender spielte leise romantische Musik. Sie hätten wahrscheinlich den Sender gewechselt, wären sie nicht auf ihrem Bett eingeschlafen. So lagen sie auf der weichen Decke aneinandergekuschelt von den sanften Strahlen des Mondes umhüllt. Es war die Freundschaft, welche die beiden verband und die Liebe, welche sie drohte zu entzweien.
Die Stille wurde durch das Motorgeräusch eines Ford Pickups unterbrochen. Er blickte seufzend aus dem Fenster. Es war bereits lange nach Mitternacht. Er hatte erwartet, dass sie ihn wie jeden Abend anrufen würde. Doch sie hatte sich nicht mehr gemeldet. Was war nur los mit ihr? War sie wütend, nur weil sie sich in den letzten Wochen seltener sehen konnten? Oder kämpfte sie mit Problemen, welche sie ihm nicht erzählen konnte? Er erinnerte sich an das letzte Gespräch. Jess verspürte ein gemischtes Gefühl aus Wut und Sorge. Sein Blick glitt über ihr Bild, welches auf seinem Nachttisch stand. Für einen Moment wollte er aufstehen, in sein Auto steigen und zu ihr fahren. Sie zumindest anrufen. Doch stattdessen nahm er ein Buch zur Hand und begann zu lesen.
Der Mond warf einen sanften Strahl auf ihr Haar. Sie atmete ruhig und gleichmäÃig, als würde sie schlafen. Doch sie schlief nicht. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt eine Nacht durchgeschlafen hatte. Der Druck auf ihrem Herzen drohte ihr die Luft zu nehmen. Wie ein Film lief ihr Leben vor ihrem inneren Auge ab. Tränen rannen über ihre blassen Wangen als sie sich erinnerte. Sie schluchzte bei der Vorstellung, was passieren würde. Es war teils Egoismus, da war wohl wahres daran. Sie würde alleine sein. Alleine für immer. Langsam stand sie auf. Sie wusste selbst nicht wohin es sie führen würde, als sie die schmale StraÃe hinunterlief.
Der Karton hatte viele Jahre im Keller gestanden. Nun lag dessen Inhalt auf dem Bett ausgebreitet. Er griff nach dem dünnen, kleinen Album. Sie war schon immer wunderschön gewesen. Er seufzte leise. Es war zu Halloween gewesen. Sie hatte sich als Engel verkleidet. Passend, wie er fand.
Es hätte nicht passieren dürfen. Er wusste, dass er sie nicht verdiente. Was auch immer noch geschehen sollte, für sie beide würde es keine Zukunft geben. Er war nicht gegangen, weil er gemusst hatte.
Er war gegangen, weil er gewusst hatte, dass sie es so gewollt hätte.
Er stand an der Brüstung des Balkons und blickte auf die StraÃe. Es war Vollmond, doch die Lichter der GroÃstadt minderten dessen Wirkung.
Plötzlich sah er eine dunkle Gestalt die StraÃe hinauf gehen. Er glaubte sie zu erkennen. Sein Herz begann unruhig zu pochen. Sie war gekommen um ihn zu sehen. Er wusste, dass sie einander nicht so schnell aufgeben durften. Dafür war ihre Liebe zu stark gewesen. Dafür war sie zu stark.
Doch er irrte. Es war nicht sie, die gekommen war um ihn zu sehen.
Der Vollmond mache Menschen aggressiver, hieà es. Auf nächtliche Highway Fahrer traf das wohl zu. Er fluchte leise und lieà einen rasenden Thunderbird überholen. Wohin es der Fahrer wohl so eilig haben mochte um diese Zeit?
Er betätigte das Gaspedal ebenfalls kräftiger. Es verlieh ihm ein Gefühl der Freiheit. Leuchtreklamen zogen an ihm vorbei. Er wusste nicht wohin er fahren würde. Vielleicht nur bis zu der nächsten Abfahrt. Vielleicht würde er aber auch zu ihr fahren. Sie wäre überrascht, würde er nach so langer Zeit zurückkommen. Ihr würde er nichts erklären müssen. Sie würde ihn bitten herein zu kommen und sie würden sich lieben wie niemals zu vor.
Er bremste ab und fuhr die nächste Abfahrt hinunter. Sie war es nicht, bei der er sein wollte. Sie war es nicht, die er liebte.
Tränen tropften auf ihren Handrücken. Sie zog die Decke enger an sich. Warum konnte sie nicht endlich einschlafen? Warum konnte dies alles nicht nur ein schlimmer Traum sein, aus dem sie früher oder später erwachen würde?
Das Bild von ihrem Freund, der eine andere küsste, hatte sich in ihr eingebrannt. Der Druck auf ihrem Herzen wurde unerträglich. Sie presste ihr Gesicht in das Kissen und schluchzte.
Sie ging nachdenklich durch die kühle Wiese und setzte sich auf eine Bank. Tränen rannen über ihre Wangen. Sie ignorierte diese. Doch ihre Schmerzen lieÃen sich nicht einfach verdrängen. Ihr Herz war in tausende Stücke gerissen worden. Es würde lange dauern bis es heilte. Vielleicht würde es niemals heilen. Sie schluchzte leise.
Das Mondlicht verlieh ihrem Haar einen atemberaubenden Glanz. Er betrachtete sie lächelnd.
Ihre Lippen waren kirschrot, ihre Haut zart und weich. Zärtlich küsste er ihren Bauch. Ihre Schönheit verzauberte ihn jedes Mal wieder. Sie war in jeder Weise perfekt. Er wollte sie nie wieder verlieren, für immer an seiner Seite wissen. Ihre Augen funkelten glücklich. Sie strich ihm über seine muskulösen Arme und zog ihn langsam auf sich. âIch liebe dich.â Hauchte sie.
Sie küssten sich erst zärtlich, schlieÃlich wurden ihre Küsse stürmischer und fordernder. Er liebte sie mehr als er jemals zuvor eine Frau geliebt hatte und war bereit einen Schritt weiter zu gehen. Seit Wochen feilte er an einem Plan. Es sollte alles perfekt werden. Nur das Beste war schlieÃlich gut genug für sie.
Die Nacht ging ihrem Ende zu. Die ersten Sonnenstrahlen kündigten den Morgen des neuen Tages an. Der fröhliche Gesang kleiner Vögel stimmte optimistisch für einen vielversprechenden Tag.
Erst das Schrillen des Telefons und die Stimme des Gesprächspartners am anderen Ende der Leitung lieà sie an ihrem Optimismus zu zweifeln beginnen.
Freu mich wie immer über FBs!
Bussi Selene
Entschuldigt bitte den Doppelpost.
Ich hab gestern weiter geschrieben und poste den neuen Teil gleich. Er ist ein kürzerer Ãbergangsteil, hoffe er gefällt euch trotzdem.
83. Teil
Es war eine laue Nacht. Der sanfte Schein des Vollmondes verlieh der kleinen Stadt einen zauberhaften Glanz. Es herrschte Stille, keine Menschenseele war noch auf der StraÃe, man hörte nicht einmal einen Hund bellen.
Der beliebte örtliche Radiosender spielte leise romantische Musik. Sie hätten wahrscheinlich den Sender gewechselt, wären sie nicht auf ihrem Bett eingeschlafen. So lagen sie auf der weichen Decke aneinandergekuschelt von den sanften Strahlen des Mondes umhüllt. Es war die Freundschaft, welche die beiden verband und die Liebe, welche sie drohte zu entzweien.
Die Stille wurde durch das Motorgeräusch eines Ford Pickups unterbrochen. Er blickte seufzend aus dem Fenster. Es war bereits lange nach Mitternacht. Er hatte erwartet, dass sie ihn wie jeden Abend anrufen würde. Doch sie hatte sich nicht mehr gemeldet. Was war nur los mit ihr? War sie wütend, nur weil sie sich in den letzten Wochen seltener sehen konnten? Oder kämpfte sie mit Problemen, welche sie ihm nicht erzählen konnte? Er erinnerte sich an das letzte Gespräch. Jess verspürte ein gemischtes Gefühl aus Wut und Sorge. Sein Blick glitt über ihr Bild, welches auf seinem Nachttisch stand. Für einen Moment wollte er aufstehen, in sein Auto steigen und zu ihr fahren. Sie zumindest anrufen. Doch stattdessen nahm er ein Buch zur Hand und begann zu lesen.
Der Mond warf einen sanften Strahl auf ihr Haar. Sie atmete ruhig und gleichmäÃig, als würde sie schlafen. Doch sie schlief nicht. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt eine Nacht durchgeschlafen hatte. Der Druck auf ihrem Herzen drohte ihr die Luft zu nehmen. Wie ein Film lief ihr Leben vor ihrem inneren Auge ab. Tränen rannen über ihre blassen Wangen als sie sich erinnerte. Sie schluchzte bei der Vorstellung, was passieren würde. Es war teils Egoismus, da war wohl wahres daran. Sie würde alleine sein. Alleine für immer. Langsam stand sie auf. Sie wusste selbst nicht wohin es sie führen würde, als sie die schmale StraÃe hinunterlief.
Der Karton hatte viele Jahre im Keller gestanden. Nun lag dessen Inhalt auf dem Bett ausgebreitet. Er griff nach dem dünnen, kleinen Album. Sie war schon immer wunderschön gewesen. Er seufzte leise. Es war zu Halloween gewesen. Sie hatte sich als Engel verkleidet. Passend, wie er fand.
Es hätte nicht passieren dürfen. Er wusste, dass er sie nicht verdiente. Was auch immer noch geschehen sollte, für sie beide würde es keine Zukunft geben. Er war nicht gegangen, weil er gemusst hatte.
Er war gegangen, weil er gewusst hatte, dass sie es so gewollt hätte.
Er stand an der Brüstung des Balkons und blickte auf die StraÃe. Es war Vollmond, doch die Lichter der GroÃstadt minderten dessen Wirkung.
Plötzlich sah er eine dunkle Gestalt die StraÃe hinauf gehen. Er glaubte sie zu erkennen. Sein Herz begann unruhig zu pochen. Sie war gekommen um ihn zu sehen. Er wusste, dass sie einander nicht so schnell aufgeben durften. Dafür war ihre Liebe zu stark gewesen. Dafür war sie zu stark.
Doch er irrte. Es war nicht sie, die gekommen war um ihn zu sehen.
Der Vollmond mache Menschen aggressiver, hieà es. Auf nächtliche Highway Fahrer traf das wohl zu. Er fluchte leise und lieà einen rasenden Thunderbird überholen. Wohin es der Fahrer wohl so eilig haben mochte um diese Zeit?
Er betätigte das Gaspedal ebenfalls kräftiger. Es verlieh ihm ein Gefühl der Freiheit. Leuchtreklamen zogen an ihm vorbei. Er wusste nicht wohin er fahren würde. Vielleicht nur bis zu der nächsten Abfahrt. Vielleicht würde er aber auch zu ihr fahren. Sie wäre überrascht, würde er nach so langer Zeit zurückkommen. Ihr würde er nichts erklären müssen. Sie würde ihn bitten herein zu kommen und sie würden sich lieben wie niemals zu vor.
Er bremste ab und fuhr die nächste Abfahrt hinunter. Sie war es nicht, bei der er sein wollte. Sie war es nicht, die er liebte.
Tränen tropften auf ihren Handrücken. Sie zog die Decke enger an sich. Warum konnte sie nicht endlich einschlafen? Warum konnte dies alles nicht nur ein schlimmer Traum sein, aus dem sie früher oder später erwachen würde?
Das Bild von ihrem Freund, der eine andere küsste, hatte sich in ihr eingebrannt. Der Druck auf ihrem Herzen wurde unerträglich. Sie presste ihr Gesicht in das Kissen und schluchzte.
Sie ging nachdenklich durch die kühle Wiese und setzte sich auf eine Bank. Tränen rannen über ihre Wangen. Sie ignorierte diese. Doch ihre Schmerzen lieÃen sich nicht einfach verdrängen. Ihr Herz war in tausende Stücke gerissen worden. Es würde lange dauern bis es heilte. Vielleicht würde es niemals heilen. Sie schluchzte leise.
Das Mondlicht verlieh ihrem Haar einen atemberaubenden Glanz. Er betrachtete sie lächelnd.
Ihre Lippen waren kirschrot, ihre Haut zart und weich. Zärtlich küsste er ihren Bauch. Ihre Schönheit verzauberte ihn jedes Mal wieder. Sie war in jeder Weise perfekt. Er wollte sie nie wieder verlieren, für immer an seiner Seite wissen. Ihre Augen funkelten glücklich. Sie strich ihm über seine muskulösen Arme und zog ihn langsam auf sich. âIch liebe dich.â Hauchte sie.
Sie küssten sich erst zärtlich, schlieÃlich wurden ihre Küsse stürmischer und fordernder. Er liebte sie mehr als er jemals zuvor eine Frau geliebt hatte und war bereit einen Schritt weiter zu gehen. Seit Wochen feilte er an einem Plan. Es sollte alles perfekt werden. Nur das Beste war schlieÃlich gut genug für sie.
Die Nacht ging ihrem Ende zu. Die ersten Sonnenstrahlen kündigten den Morgen des neuen Tages an. Der fröhliche Gesang kleiner Vögel stimmte optimistisch für einen vielversprechenden Tag.
Erst das Schrillen des Telefons und die Stimme des Gesprächspartners am anderen Ende der Leitung lieà sie an ihrem Optimismus zu zweifeln beginnen.
Freu mich wie immer über FBs!
Bussi Selene