19.09.2005, 19:42
Okay, jetzt geht es weiter.
@Jule13: Bevor du das hier liest, möchte ich dir noch schnell sagen: Jess kommt vor. Zwar nicht bedeutend, aber er wird zumindest kurz erwähnt. Ist doch immerhin etwas.
Als Lorelai in Stars Hollow ankam, blieb sie vor dem Diner stehen. Sie musste jetzt Luke sehen. Sie brauchte jemanden zum Reden. Sie stieg aus und klopfte gegen die Glastür. Luke hatte bereits abgeschlossen und wischte noch ein letztes Mal den Tresen, doch als er Lorelai sah, schloss er die Tür noch einmal auf. Lorelai trat ein und schnappte sich einen Stuhl, auf den sie sich sogleich fallen lieÃ.
âMeine Mum weià bescheid. Rory hat es ihr gesagt.â
âRory hat es ihr gesagt?â Luke bekam groÃe Augen.
âJa, sie hat es ihr einfach so gesagt.â
âUnd wie hat deine Mum darauf reagiert?â
âSie wollte wissen, warum sie erst jetzt davon erfahren hat.â
âUnd mehr nicht?â
Luke sah sie fragend an, doch Lorelai schüttelte nur den Kopf.
âSeltsamâ, kam es von Luke.
âWas ist daran seltsam? Wir sollten froh darüber sein.â
âDu bist doch auch nicht froh darüberâ, entgegnete Luke.
âAber natürlich bin ich froh darüber. Ich finde es wunderschön.â
Luke sah sie mit groÃen Augen an. Irgendwie hatte er das Gefühl, er hatte was nicht mitgekriegt.
âFühren wir noch das gleiche Gespräch?â, fragte er.
ââKeine Ahnung. Wovon sprichst du?â
âWovon sprichst du?â
âIch rede von mir und dir.â
Langsam hellte sich Lukes Miene wieder auf.
âIch rede von Rory und Dean.â
âRory würde ihrer Grandma doch niemals erzählen, dass sie mit einem verheirateten Mann geschlafen hat.â
Da musste ihr Luke zustimmen. Auch wenn Rory sehr gesprächig war, so weit würde sie nie gehen.
âSie hat deiner Mum also einfach so von uns erzählt?â
Lorelai nickte.
âOh Mann, das ist gemein!â, entfuhr es Luke.
Lorelai stand auf und begann, im Diner auf und ab zu laufen.
âIch versteh sie einfach nicht. Warum tut sie so etwas? Das ist doch unsere Sache.â
âWahrscheinlich fühlt sie sich von dir ungerecht behandelt. Sie wollte es dir nur heimzahlen.â
Lorelai nickte. Auf diesen Gedanken war sie auch schon gekommen. Doch ihre Beziehung zu Luke konnte man wirklich nicht mit dem Ehebruch, den sie begangen hatte, vergleichen.
âDas ist noch lange kein Grund, mir so in den Rücken zu fallen. Ich hab ihr gesagt, dass ich für sie da bin. Ich hab ihr gesagt, dass sie zu mir kommen kann. Ich werde sie immer unterstützen. Aber sie verzichtet lieber auf meine Hilfe.â
Lorelai tat es gut, sich endlich einmal bei jemandem so richtig auszuheulen. Sich alles von der Seele zu reden.
âAber du hast ihr zuerst Vorwürfe gemacht. Das hat sie dir ganz einfach noch nicht verziehen.â
Lorelai war erstaunt darüber, wie verständnisvoll Luke sein konnte. Er schien Rory zu verstehen und jetzt ihre Seiten vor Lorelai darzulegen. Anscheinend hatte er bei der Erziehung von Jess wirklich etwas gelernt.
âUnd was soll ich deiner Meinung jetzt machen?â
âDich entschuldigen.â
Lorelai hob sofort abwehrend die Hände. Das wäre das Höchste. Sich dafür entschuldigen, dass sie Recht hatte.
âKommt nicht in Frage.â
âLorelai...â, versuchte Luke sie zu besänftigen, âdu hast doch selbst gemerkt, dass es keinen Sinn macht, Rory Vorwürfe zu machen. Da blockt sie gleich noch mehr ab. Also solltest du dich entschuldigen. Dann herrscht zumindest wieder Frieden. Und früher oder später wird Rory dann doch einsehen, dass sie einen Fehler gemacht hat.â
Da musste Lorelai zustimmen.
âVielleicht hast du recht. Vielleicht war ich wirklich etwas zu streng. Ich müsste für sie da sein. Jetzt erst recht. Dean lässt sich nicht scheiden.â
Diese Nachricht kam für Luke nicht überraschend. Er hatte es schon erwartet. Er kannte Typen wie Dean. Denen machte ein Ehebruch nichts aus. Der war schnell wieder vergessen. Aber bei Scheidung wäre der Ruf angekratzt.
âIch sollte nach Hause gehen und mit Rory redenâ, sagte Lorelai mehr zu sich als zu Luke. Sie nahm ihre Tasche, verabschiedete sich von Luke und stieg wieder in den Wagen.
Als sie jedoch in die Auffahrt einbog, überkam sie ein seltsames Gefühl. Sie wusste nicht was, aber es war da. Irgendetwas stimmte nicht. Sie versuchte es zu ignorieren und ging ins Haus. Sie knipste das Licht an und klopfte an Rorys Tür. Als keine Antwort kam, trat sie einfach ein.
âHör zu, Schatz, ich will mich bei dir...â
Sie brach ab. Rory war nicht da. Und plötzlich wusste sie, was ihr so eigenartig vorgekommen war. Rorys Auto war nicht drauÃen gestanden und das ganze Haus war dunkel. Rory war nicht da.
Doch wo war sie? Sie war als erste von Hartford losgefahren und Lorelai hatte noch den Zwischenstop bei Luke eingelegt. Rory müsste also schon längst hier sein. Ãberflüssigerweise rannte Lorelai noch einmal durchs ganze Haus und rief Rorys Namen. Doch keine Antwort.
Allmählich bekam sie die Panik. Was, wenn Rory etwas zugestoÃen war? Sie hatten gestritten und Rory war ziemlich aufgebracht losgefahren. Da konnte schnell etwas passieren. Sie drehte den Radio an, in der Hoffnung, in den Nachrichten etwas zu hören.
Doch es wurde über kein 19-jähriges Mädchen berichtet, das einen Autounfall hatte. Es wurde über gar keine Autounfälle berichtet. Einerseits war Lorelai froh, doch andererseits wusste sie immer noch nicht, wo Rory war.
Sie griff zum Telefon und wählte Rorys Handynummer. Nach wenigen Sekunden legte sie enttäuscht wieder auf. Nur die Mailbox.
Lorelai kamen die Tränen. Sie wusste nicht mehr, was sie noch machen sollte. Ihre kleine Rory war verschwunden. Nur weil sie zu stur war, einfach einmal nachzugeben. Okay, sie waren beide stur, aber diese Einsicht brachte ihr Rory auch nicht wieder.
Verzweifelt wählte sie die einzige Person an, die ihr jetzt Trost spenden konnte.
âLuke...â, sagte sie mit zitternder Stimme, als am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde, âRory ist weg.â
âWie weg?â
âWeg. Verschwunden. Futsch. Sie ist nicht nach Hause gekommen.â
Jetzt gab Lorelai endgültig den Kampf gegen die Tränen auf und begann hemmungslos zu heulen.
âOkay, warte. Ich bin in 2 Minuten bei dir.â
Und schon hatte Luke wieder aufgelegt.
@Jule13: Bevor du das hier liest, möchte ich dir noch schnell sagen: Jess kommt vor. Zwar nicht bedeutend, aber er wird zumindest kurz erwähnt. Ist doch immerhin etwas.
Als Lorelai in Stars Hollow ankam, blieb sie vor dem Diner stehen. Sie musste jetzt Luke sehen. Sie brauchte jemanden zum Reden. Sie stieg aus und klopfte gegen die Glastür. Luke hatte bereits abgeschlossen und wischte noch ein letztes Mal den Tresen, doch als er Lorelai sah, schloss er die Tür noch einmal auf. Lorelai trat ein und schnappte sich einen Stuhl, auf den sie sich sogleich fallen lieÃ.
âMeine Mum weià bescheid. Rory hat es ihr gesagt.â
âRory hat es ihr gesagt?â Luke bekam groÃe Augen.
âJa, sie hat es ihr einfach so gesagt.â
âUnd wie hat deine Mum darauf reagiert?â
âSie wollte wissen, warum sie erst jetzt davon erfahren hat.â
âUnd mehr nicht?â
Luke sah sie fragend an, doch Lorelai schüttelte nur den Kopf.
âSeltsamâ, kam es von Luke.
âWas ist daran seltsam? Wir sollten froh darüber sein.â
âDu bist doch auch nicht froh darüberâ, entgegnete Luke.
âAber natürlich bin ich froh darüber. Ich finde es wunderschön.â
Luke sah sie mit groÃen Augen an. Irgendwie hatte er das Gefühl, er hatte was nicht mitgekriegt.
âFühren wir noch das gleiche Gespräch?â, fragte er.
ââKeine Ahnung. Wovon sprichst du?â
âWovon sprichst du?â
âIch rede von mir und dir.â
Langsam hellte sich Lukes Miene wieder auf.
âIch rede von Rory und Dean.â
âRory würde ihrer Grandma doch niemals erzählen, dass sie mit einem verheirateten Mann geschlafen hat.â
Da musste ihr Luke zustimmen. Auch wenn Rory sehr gesprächig war, so weit würde sie nie gehen.
âSie hat deiner Mum also einfach so von uns erzählt?â
Lorelai nickte.
âOh Mann, das ist gemein!â, entfuhr es Luke.
Lorelai stand auf und begann, im Diner auf und ab zu laufen.
âIch versteh sie einfach nicht. Warum tut sie so etwas? Das ist doch unsere Sache.â
âWahrscheinlich fühlt sie sich von dir ungerecht behandelt. Sie wollte es dir nur heimzahlen.â
Lorelai nickte. Auf diesen Gedanken war sie auch schon gekommen. Doch ihre Beziehung zu Luke konnte man wirklich nicht mit dem Ehebruch, den sie begangen hatte, vergleichen.
âDas ist noch lange kein Grund, mir so in den Rücken zu fallen. Ich hab ihr gesagt, dass ich für sie da bin. Ich hab ihr gesagt, dass sie zu mir kommen kann. Ich werde sie immer unterstützen. Aber sie verzichtet lieber auf meine Hilfe.â
Lorelai tat es gut, sich endlich einmal bei jemandem so richtig auszuheulen. Sich alles von der Seele zu reden.
âAber du hast ihr zuerst Vorwürfe gemacht. Das hat sie dir ganz einfach noch nicht verziehen.â
Lorelai war erstaunt darüber, wie verständnisvoll Luke sein konnte. Er schien Rory zu verstehen und jetzt ihre Seiten vor Lorelai darzulegen. Anscheinend hatte er bei der Erziehung von Jess wirklich etwas gelernt.
âUnd was soll ich deiner Meinung jetzt machen?â
âDich entschuldigen.â
Lorelai hob sofort abwehrend die Hände. Das wäre das Höchste. Sich dafür entschuldigen, dass sie Recht hatte.
âKommt nicht in Frage.â
âLorelai...â, versuchte Luke sie zu besänftigen, âdu hast doch selbst gemerkt, dass es keinen Sinn macht, Rory Vorwürfe zu machen. Da blockt sie gleich noch mehr ab. Also solltest du dich entschuldigen. Dann herrscht zumindest wieder Frieden. Und früher oder später wird Rory dann doch einsehen, dass sie einen Fehler gemacht hat.â
Da musste Lorelai zustimmen.
âVielleicht hast du recht. Vielleicht war ich wirklich etwas zu streng. Ich müsste für sie da sein. Jetzt erst recht. Dean lässt sich nicht scheiden.â
Diese Nachricht kam für Luke nicht überraschend. Er hatte es schon erwartet. Er kannte Typen wie Dean. Denen machte ein Ehebruch nichts aus. Der war schnell wieder vergessen. Aber bei Scheidung wäre der Ruf angekratzt.
âIch sollte nach Hause gehen und mit Rory redenâ, sagte Lorelai mehr zu sich als zu Luke. Sie nahm ihre Tasche, verabschiedete sich von Luke und stieg wieder in den Wagen.
Als sie jedoch in die Auffahrt einbog, überkam sie ein seltsames Gefühl. Sie wusste nicht was, aber es war da. Irgendetwas stimmte nicht. Sie versuchte es zu ignorieren und ging ins Haus. Sie knipste das Licht an und klopfte an Rorys Tür. Als keine Antwort kam, trat sie einfach ein.
âHör zu, Schatz, ich will mich bei dir...â
Sie brach ab. Rory war nicht da. Und plötzlich wusste sie, was ihr so eigenartig vorgekommen war. Rorys Auto war nicht drauÃen gestanden und das ganze Haus war dunkel. Rory war nicht da.
Doch wo war sie? Sie war als erste von Hartford losgefahren und Lorelai hatte noch den Zwischenstop bei Luke eingelegt. Rory müsste also schon längst hier sein. Ãberflüssigerweise rannte Lorelai noch einmal durchs ganze Haus und rief Rorys Namen. Doch keine Antwort.
Allmählich bekam sie die Panik. Was, wenn Rory etwas zugestoÃen war? Sie hatten gestritten und Rory war ziemlich aufgebracht losgefahren. Da konnte schnell etwas passieren. Sie drehte den Radio an, in der Hoffnung, in den Nachrichten etwas zu hören.
Doch es wurde über kein 19-jähriges Mädchen berichtet, das einen Autounfall hatte. Es wurde über gar keine Autounfälle berichtet. Einerseits war Lorelai froh, doch andererseits wusste sie immer noch nicht, wo Rory war.
Sie griff zum Telefon und wählte Rorys Handynummer. Nach wenigen Sekunden legte sie enttäuscht wieder auf. Nur die Mailbox.
Lorelai kamen die Tränen. Sie wusste nicht mehr, was sie noch machen sollte. Ihre kleine Rory war verschwunden. Nur weil sie zu stur war, einfach einmal nachzugeben. Okay, sie waren beide stur, aber diese Einsicht brachte ihr Rory auch nicht wieder.
Verzweifelt wählte sie die einzige Person an, die ihr jetzt Trost spenden konnte.
âLuke...â, sagte sie mit zitternder Stimme, als am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde, âRory ist weg.â
âWie weg?â
âWeg. Verschwunden. Futsch. Sie ist nicht nach Hause gekommen.â
Jetzt gab Lorelai endgültig den Kampf gegen die Tränen auf und begann hemmungslos zu heulen.
âOkay, warte. Ich bin in 2 Minuten bei dir.â
Und schon hatte Luke wieder aufgelegt.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.