28.09.2005, 20:56
Yay, 5. Staffel ab 8. November! :dance:
Sorry, musst ich jetzt erstmal loswerden. *lol*
Gut, hier Kapitel .... ähm.... 6!
Kapitel 6
Sieg oder Niederlage?
âHey Sookie!â
âHi SüÃe, und habt ihrs hinbekommen?â
Lorelai wand sich an Luke. âDas werden wir spätestens heut Nacht erfahren, wenn es wie aus Kannen schütten wirdâ, sagte dieser.
âWenn es reinregnet, kannst du dich auf was gefasst machenâ, flüsterte Lorelai strafend zu Luke. Er grinste, schaute sich allerdings währenddessen nach einem geeigneten Ast um.
âOh mein Gott ist der schwerâ, sagte Lorelai keuchend und lieà erneut den schweren Ast auf den Boden knallen.
âAu, Lorelai, wie oft willst du ihn noch fallen lassen? Ist dir klar, dass dadurch das gesamte Gewicht mit einer Wucht auf mich fällt? Nach 20 Mal schlägt selbst mir das auf den Rücken!â, rief Luke sauer.
Sie hatten versucht, gemeinsam einen groÃen Ast wegzutransportieren. Allein von den kleinen Holzsplittern, die Kirk besorgte, wäre sonst kein ausreichend groÃes Feuer zum Wärmen und Essen brutzeln entstanden. Lorelai jedoch verstand nicht, wieso ausgerechnet sie eine von denen war, die einen der groÃen Ãste tragen musste.
âEr ist unheimlich schwer, Lukeâ, schrie sie zurück.
Er murmelte etwas und versuchte angestrengt an seinem Ende weiterzuziehen, doch allein schaffte er es keinen Zentimeter. Seine Hände waren schon aufgerissen und eiskalt, sodass seine Finger total verkrampft waren. Der Boden unter ihnen war klatschnass und immer wieder traten sie in ein groÃes Schlammloch. Lorelai stand mit verschränkten Armen da und sah betreten drein.
âVielleicht könntest du dann jemanden holen, der hier mit anpacken könnteâ, sagte Luke so ruhig wie möglich.
âWieso?â
âWieso? Lorelai, du bekommst das Ding nicht hoch. Und allein schaffe ich das auch nicht. Also bitteâ, und er deutete in Richtung der Zelte.
Lorelai beugte sich nach unten und griff am anderen Ende des Astes an. Luke sah verdutzt aus.
âLorelai, das bringt doch nichts!â
âWillst du hier noch Wurzeln schlagen oder mit anpacken?â, fragte sie genervt.
Luke bückte sich nach unten und hob gemeinsam mit Lorelai den Ast an. Ein paar Meter kamen sie weiter, dann lieà Lorelai ihn wieder fallen. Luke versuchte ganz ruhig zu bleiben, starrte unentwegt in den Himmel.
âTut mir Leid, Lukeâ, sagte sie leise.
âIch bekomm gleich ne Macke!â, schrie er nun hörbar.
âHey, reg dich ab!â
âDas kann ich nicht! So sehr ich deine Hilfe hier schätze, Lorelai, dieser Ast ist dir zu schwer. Das wussten wir von Anfang an und ich habe dich auch ständig darum gebeten, dass du jemanden holen gehst, der hier mit anpackt. Ich habe das Ganze jetzt 20 Mal mitgemacht, 21 Mal ist nicht drin. Verstanden? Denkst du ich habe Lust dieses Wochenende hier mit den Bekloppten zu verbringen? Nein, bestimmt nicht! Schon gar nicht bei dem Wetter, schon gar nicht in einem Zelt, das heute Nacht sicher als Swimmingpool genutzt werden kann. In meinen Schuhen sammelt sich allmählich das Wasser an und es geht mir verdammt noch mal so was von auf die Ketten, wenn ich daran denke, dass wir gerade mal 2 Stunden hier sind und noch das ganze Wochenende vor uns haben. Verdammt!â Er wurde immer lauter und trat schlieÃlich zum krönenden Abschluss gegen den Ast.
Lorelai sagte kein Wort, beobachtete Luke nur. Doch dann....
âLuke?â
âWAS?â, schrie er zurück.
âDu,... du hast verlorenâ, sagte sie ruhig, doch etwas lag in ihrer Stimme, etwas, was deutlich als Glücksgefühl zu deuten war.
Lukes Gesichtsausdruck wandelte sich. Er sah sie an, dann fiel sein Blick immer weiter in Richtung Erdboden.
Luke wusste absolut nicht, was er tun oder sagen sollte, denn jede Ausrede wäre unglaubwürdig gewesen. Doch dann fiel es ihm wieder ein: âAllerdings muss der andere bei voller Normalität bleiben, um die Wette zu gewinnen!â
Jetzt war es Lorelai, die keinen Mucks tat und angewurzelt dastand.
âWas?â
âDas hast du selbst gesagtâ, antwortete er nun wieder besser gelaunt.
Stimmt, das hatte sie gesagt. âUnd ich bleibe dabei!â, sagte sie entschlossen.
âDann ist ja gut. Also nix mit verloren!â
âNein, nix mit verlorenâ, sagte sie traurig. Insgeheim hoffte sie, jetzt auch endlich alles rausschreien zu können. Doch Luke machte ihr einen dicken Strich durch die Rechnung.
Mit Hilfe von Jackson, der die zwei Streithähne unterwegs traf, schaffte es Luke dann auch, den groÃen Ast zu den Zelten zu transportieren.
Es war kurz vor 17.00 Uhr. Die letzten trudelten am Zeltplatz ein und Luke fuchtelte gemeinsam mit Jackson, Kirk und Michel an dem groÃen Holzhaufen mit den Streichhölzern herum.
Nun hockten sich auch Lorelai und Sookie daneben und beobachteten, was sie taten.
âEin neues Streichholz, Michel.â
âEs sind nicht mehr viele daâ, sagte Michel und zündete, trotz der ausgehenden Streichhölzer, ein weiteres an und hielt es an ein kleines Stück Holz.
Es erlosch sofort.
âEs ist ausgegangenâ, stellte Kirk fest.
âNatürlich ist es dasâ, sagte Luke weise. âDas Holz ist zu nass!â
âUnd was machen wir jetzt?â, fragte Lorelai, die sich neben Luke gehockt und mit einer Hand auf seiner Schulter abgestützt hatte.
âWir müssen es einfach weiterversuchen. Dort drüben hatte es immerhin schon einmal gebrannt. Das Problem ist nur, dass uns die Streichhölzer allmählich ausgehen. Taylor hatte nur ein Päckchen eingepackt. Und das war schon halb leer.â
âIch hätte noch was anzubietenâ, sagte eine Stimme zu ihren Rücken. Taylor hielt den 6 Rätselnden einen Bunsenbrenner hin und Jackson ergriff ihn vorsichtig.
âÃh,.. ja danke.â
âGanz toll, Taylor. Was sollen wir damit?â, fragte Luke.
âWas wohl, Luke? Das Holz anbrennen!â, sagte Taylor verständlich.
âWir bekommen das auch so hinâ, sagte Luke und wand sich wieder dem Holz zu.
âHeut noch?â, fragte Taylor.
âJa, heute noch!â, sagte Luke leicht genervt.
âDas bezweifle ichâ, konterte Taylor zurück.
Luke erhob sich und baute sich vor Taylor auf.
âHör zu, Taylor. Hol du inzwischen das Essen, was du hoffentlich irgendwo verstaut hast, während wir uns hier um das Feuer kümmern. Okay?â
âRede nicht so mit ihm, Luke!â mischte sich Kirk ein.
âKlappe, Wurzelzwergâ, sagte Luke.
âSo kommt ihr niemals vorwärts,â klärte Taylor auf.
âDu darfst dich aufregen, Lukeâ, erinnerte Lorelai ihn lächelnd.
Luke lächelte verschmitzt. âTaylor, Essen!â, sagte Luke nur.
âDu wirst dich niemals ändern, Luke!â, sagte Taylor und ging von dannen.
âSpinnerâ, zischte Luke und kniete sich wieder nach unten.
âWeitergekommen?â, fragte er dort Michel.
âWo haben Sie ihre Augen? Sehen Sie ein Feuer? Also ich sehe nur braune, eklige Stämme auf denen kleine Tierchen krabbeln und ihre hässlichen kleinen Fangzähnchen zeigen und ...â
âMichel, genugâ, sagte Lorelai und brachte ihn somit zur Ruhe.
Sie waren fest entschlossen, das Holz ohne den Bunsenbrenner zum brennen zu bekommen.
Nur Michel und Kirk wollten den Bunsenbrenner doch wenigstens einmal ausprobieren, denn Michel beschwerte sich über bereits eingerissene Fingernägel und Kirk stand an diesem Tag offensichtlich auf die heutige Technologie. Luke und Jackson waren dagegen. Da es nun unentschieden stand, mussten Lorelai und Sookie entscheiden, allerdings sahen sich die beiden Frauen nur ratlos an, zuckten die Schultern und entschieden sich spontan für die Luke/ Jackson Seite. Es wurde also weiter mit Streichhölzern hantiert, bis das Holz schlieÃlich richtig Feuer fing und groà genug war, um es zu nutzen. Luke und Jackson waren stolz, Lorelai und Sookie überlegten jedoch, ob es mit dem Bunsenbrenner vielleicht doch etwas schneller gegangen wäre, da es nun schon 20.35 Uhr war.
Die Nachricht von Taylor, er habe die Essensvorräte in Stars Hollow vergessen, brach dann alle Bemühungen nicht auszuflippen. Wenigstens hatten einige an ein paar Snacks, wie Marshmallows gedacht.
Einzelne krochen in ihre Zelte, schütteten ihre Rucksäcke aus und suchten die letzten Kekskrümel zusammen, die sie als Reiseproviant mitgenommen hatten. Doch was half das? Sookie brachte die letzten, selbstgebackenen Kekse an und verteilte sie so gut wie es ging.
âWir werden verhungernâ, klagte Lorelai, die sich zwischen Luke und Sookie vor dem Feuer auf einen Baumstamm hingesetzt hatte.
âMan verhungert nicht so schnell. Verliere jetzt bloà nicht die Nervenâ, sagte Luke mit einem lächelnden Seitenblick zu Lorelai. Er stichelte mit einem Stock im Feuer.
âEs war lediglich eine Feststellungâ, redete sie sich heraus.
Er nickte leicht. âWer kokelt macht ins Bettâ, fügte sie hinzu. Wieder nickte er und sein Lächeln war nun nicht mehr zu übersehen.
âWas solls?â, sagte Taylor nun, der in einer Regenjacke und Mütze dasaÃ. Sehr übertrieben, wie die meisten fanden.
âWir sind doch hier um Spaà zu haben und nicht um zu essen. Lasst uns etwas spaÃiges anstellen. Wer hat Lust zu singen?â
âHalt die Klappe, Taylorâ, sagte Luke leise, sodass nur Lorelai ihn hören konnte. Doch sie stach ihn mit dem Ellenbogen in die Seite.
âAu, was soll das? Willst du mich heut noch umbringen? Ich darf so was sagen. Ich wäre jetzt schon bereit, mir ein Brett an den Kopf zu donnern!â
âWas singen wir Taylor?â, fragte Lorelai.
âSchlagen Sie etwas vorâ, bot er an.
Lorelai überlegte. âWas soll es sein? Die wilden 80er, RocknRoll?â
âWie wäre es mit etwas ruhigerem?â, fragte Taylor zaghaft.
âOh, da müssen wir Luke fragen. Der kennt sich mit ruhigem besser aus.â
âWas soll das denn heiÃen?â, fragte Luke, der dir Augenbrauen nach oben gezogen hatte.
âNichts, Schnuckel. Schlag einfach was vor und wir singen mit.â
âDu singst hier mal überhaupt nicht, Lorelai. Davon bekommt man Kopfschmerzen.â
Lorelai starrte ihn mit offenem Mund an. âWas heiÃt das denn bitte?â
âJedes Mal wenn du singst, geht Glas kaputt oder ganz Stars Hollow rennt mit Watte in den Ohren herum.â
âIch glaube, du verwechselst da 2 Personen miteinanderâ, konterte Lorelai zurück. Luke sah sie kampflustig an.
âGut, dann stell mal dein Können unter Beweis!â
Lorelais Gesicht verstarrte. âWas?â
âKomm schon, wir wollen was hören.â
âWieso sollte ich anfangen?â
âLadys first. Ist doch der Satz, den du mir tagtäglich unter die Nase reibst.â
âWir singen zusammen. Da würde ich mitmachen.â
âWie soll das gehen?â
âWir erfinden einfach ein Lied.â
âAhaâ, sagte Luke gespannt.
âIch fang anâ, begann Lorelai.
Es herrschte Stille.
âOh mir ist so kaltâ, sang sie die erste Zeile.
âWir sind ja auch im Waldâ, stimmte Luke drauf an. Lorelai lachte auf. Obwohl sie es nicht gern zugab, die eine Zeile von ihm bereitete ihr Gänsehaut.
âDie Hände sind schon abgestorbenâ
âDie FüÃe sicher auch schon gefroren.â
âUnd trotz allem sitz ich hierâ
âLeider heute ohne Bierâ
âUnd sing ein total beklopptes Liedâ
âMit einer Frau, die mich abgrundtief liebt.â
Luke bekam einen Klaps an den Arm.
âWas erzählst du da?â
âEs hat sich gereimt, was hätte ich sonst singen sollen?â
Plötzlich landete ein nasser Tropfen in Lorelais Gesicht. Sie sah nach oben und ein weiterer Tropfen traf sie auf der Nase.
âDu bildest dir das nicht einâ, sagte Luke, der ebenfalls zum Himmel hochsah.
âIch habâs geahntâ, sagte er eher zu sich selbst, als in die Runde.
âMistâ, schrie Jemand panisch und alle sprangen urplötzlich auf. Sie sahen verwirrt umher und beschlossen dann ohne weitere Worte, jeder zu seinem Zelt zu rennen. Mit einem Mal ging es richtig los. Regen prasselte nur so von dem schwarzen Himmel über ihnen herunter. Kein Stern war zu sehen, alles von Wolken verhangen.
âWer hat eigentlich den Platz für das Zelt ausgesucht?â, schrie Lorelai im Rennen Luke an. Kein Zweifel, ihres war am weitesten vom Feuer entfernt. Gemeinsam mit Sookie und Jackson rannten sie ein Stück, bis âHier Jackson, wir sind schon da. Nacht ihr zweiâ, rief Sookie durch das immer lauter werdende Geprassel des Regens. Die zwei hielten inne und stürzten in ihr Zelt, nachdem Lorelai und Luke ,noch immer im Lauf, synchron riefen: âNacht!â
Einige Meter weiter stand dann auch das rote, hoffentlich wasserdichte Zelt von Lorelai und Luke. Sie bremsten sich langsam ab, um nicht dem selben Schicksal wie Kirk ausgeliefert zu sein, der durch die Panik einfach losgerannt war, quer übers Feld, unterwegs über einige Zeltschnüre geflogen war, somit Taylors Zelt zusammensacken lieà und schlieÃlich, wegen erhöhter Geschwindigkeit, vor seinem Zelt, mit dem Gesicht zuerst, im Match landete.
âMach den ReiÃverschluss auf, mach schon Lukeâ, feuerte Lorelai ihn an, während beide weiter im Regen standen.
âIch will ja, aber der ReiÃverschluss hat sich im Stoff verfangen.â
âUm Gottes Willen, lass mich mal ran!â
Lorelai quetschte sich neben Luke und beide rupften daran herum.
âDu machst das ganze Zelt kaputtâ, klärte Lorelai ihn auf.
âUnsinn!â
âDu hast einen viel zu festen Griffâ, schimpfte sie weiter. âProbiere es mal mit ein wenig mehr Liebe!â
Er hörte auf am ReiÃverschluss zu zupfen und sah sie an. âWas?â, fragte sie genervt. Er antwortete nicht. âDu bringst mich noch mal auf die Palme!â Sie zog jetzt selbst mit Gewalt und Luke lieà sie machen. âScheiÃe!â, schrie sie laut und trat einen Schritt vom Zelt weg.
âVerliert da jemand die Nerven?â, fragte Luke grinsend. âWie kannst du jetzt noch grinsen, Luke? Erklärs mir! Es ist zum kotzen hier, im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist nass, ich habe Hunger, mein Rücken tut weh, unser Zelt geht nicht auf, es ist einfach ScheiÃe hier! Ich hab noch nie ein schlimmeres Wochenende erlebt als dieses hier. Abgesehen von denen in meinen ersten 16 Lebensjahren, wo ich bei alten Schachteln sitzen und fröhlich Tee mit ihnen trinken musste. Aber da hatte ich wenigstens ein Dach über dem Kopf! â
âDu wärst also jetzt gern woanders, richtig?â, fragte er weiter grinsend.
âWeiÃt du was? Ja, ich gebs auf. Es war die dümmste Idee, die ich jemals hatte, die Wette einzugehen, dass ich ein ganzes Wochenende lang mit verrückten Leuten wie Kirk in der Natur locker durchhalten würde.â
âWillst du rein?â, fragte Luke nun in lässigem Ton. Während Lorelai eingestanden hatte, dass es ihr ähnlich erging wie Luke, hatte dieser weiter am ZeltreiÃverschluss gezogen und es schlieÃlich geschafft ihn zu öffnen.
Sie ging schnurstracks auf den Eingang zu, zog die vollgematschten Schuhe aus und schlüpfte ins Zeltinnere. Luke tat es ihr gleich, kam ins Zelt rein und zog den nun sehr leicht funktionierenden ReiÃverschluss wieder zu.
Da waren sie nun.
---------------------
Haha, da sind sie nun. *ggg*
FB, je mehr, desto schneller neuer teil! *hinterlistig* :biggrin:
Sorry, musst ich jetzt erstmal loswerden. *lol*
Gut, hier Kapitel .... ähm.... 6!
Kapitel 6
Sieg oder Niederlage?
âHey Sookie!â
âHi SüÃe, und habt ihrs hinbekommen?â
Lorelai wand sich an Luke. âDas werden wir spätestens heut Nacht erfahren, wenn es wie aus Kannen schütten wirdâ, sagte dieser.
âWenn es reinregnet, kannst du dich auf was gefasst machenâ, flüsterte Lorelai strafend zu Luke. Er grinste, schaute sich allerdings währenddessen nach einem geeigneten Ast um.
âOh mein Gott ist der schwerâ, sagte Lorelai keuchend und lieà erneut den schweren Ast auf den Boden knallen.
âAu, Lorelai, wie oft willst du ihn noch fallen lassen? Ist dir klar, dass dadurch das gesamte Gewicht mit einer Wucht auf mich fällt? Nach 20 Mal schlägt selbst mir das auf den Rücken!â, rief Luke sauer.
Sie hatten versucht, gemeinsam einen groÃen Ast wegzutransportieren. Allein von den kleinen Holzsplittern, die Kirk besorgte, wäre sonst kein ausreichend groÃes Feuer zum Wärmen und Essen brutzeln entstanden. Lorelai jedoch verstand nicht, wieso ausgerechnet sie eine von denen war, die einen der groÃen Ãste tragen musste.
âEr ist unheimlich schwer, Lukeâ, schrie sie zurück.
Er murmelte etwas und versuchte angestrengt an seinem Ende weiterzuziehen, doch allein schaffte er es keinen Zentimeter. Seine Hände waren schon aufgerissen und eiskalt, sodass seine Finger total verkrampft waren. Der Boden unter ihnen war klatschnass und immer wieder traten sie in ein groÃes Schlammloch. Lorelai stand mit verschränkten Armen da und sah betreten drein.
âVielleicht könntest du dann jemanden holen, der hier mit anpacken könnteâ, sagte Luke so ruhig wie möglich.
âWieso?â
âWieso? Lorelai, du bekommst das Ding nicht hoch. Und allein schaffe ich das auch nicht. Also bitteâ, und er deutete in Richtung der Zelte.
Lorelai beugte sich nach unten und griff am anderen Ende des Astes an. Luke sah verdutzt aus.
âLorelai, das bringt doch nichts!â
âWillst du hier noch Wurzeln schlagen oder mit anpacken?â, fragte sie genervt.
Luke bückte sich nach unten und hob gemeinsam mit Lorelai den Ast an. Ein paar Meter kamen sie weiter, dann lieà Lorelai ihn wieder fallen. Luke versuchte ganz ruhig zu bleiben, starrte unentwegt in den Himmel.
âTut mir Leid, Lukeâ, sagte sie leise.
âIch bekomm gleich ne Macke!â, schrie er nun hörbar.
âHey, reg dich ab!â
âDas kann ich nicht! So sehr ich deine Hilfe hier schätze, Lorelai, dieser Ast ist dir zu schwer. Das wussten wir von Anfang an und ich habe dich auch ständig darum gebeten, dass du jemanden holen gehst, der hier mit anpackt. Ich habe das Ganze jetzt 20 Mal mitgemacht, 21 Mal ist nicht drin. Verstanden? Denkst du ich habe Lust dieses Wochenende hier mit den Bekloppten zu verbringen? Nein, bestimmt nicht! Schon gar nicht bei dem Wetter, schon gar nicht in einem Zelt, das heute Nacht sicher als Swimmingpool genutzt werden kann. In meinen Schuhen sammelt sich allmählich das Wasser an und es geht mir verdammt noch mal so was von auf die Ketten, wenn ich daran denke, dass wir gerade mal 2 Stunden hier sind und noch das ganze Wochenende vor uns haben. Verdammt!â Er wurde immer lauter und trat schlieÃlich zum krönenden Abschluss gegen den Ast.
Lorelai sagte kein Wort, beobachtete Luke nur. Doch dann....
âLuke?â
âWAS?â, schrie er zurück.
âDu,... du hast verlorenâ, sagte sie ruhig, doch etwas lag in ihrer Stimme, etwas, was deutlich als Glücksgefühl zu deuten war.
Lukes Gesichtsausdruck wandelte sich. Er sah sie an, dann fiel sein Blick immer weiter in Richtung Erdboden.
Luke wusste absolut nicht, was er tun oder sagen sollte, denn jede Ausrede wäre unglaubwürdig gewesen. Doch dann fiel es ihm wieder ein: âAllerdings muss der andere bei voller Normalität bleiben, um die Wette zu gewinnen!â
Jetzt war es Lorelai, die keinen Mucks tat und angewurzelt dastand.
âWas?â
âDas hast du selbst gesagtâ, antwortete er nun wieder besser gelaunt.
Stimmt, das hatte sie gesagt. âUnd ich bleibe dabei!â, sagte sie entschlossen.
âDann ist ja gut. Also nix mit verloren!â
âNein, nix mit verlorenâ, sagte sie traurig. Insgeheim hoffte sie, jetzt auch endlich alles rausschreien zu können. Doch Luke machte ihr einen dicken Strich durch die Rechnung.
Mit Hilfe von Jackson, der die zwei Streithähne unterwegs traf, schaffte es Luke dann auch, den groÃen Ast zu den Zelten zu transportieren.
Es war kurz vor 17.00 Uhr. Die letzten trudelten am Zeltplatz ein und Luke fuchtelte gemeinsam mit Jackson, Kirk und Michel an dem groÃen Holzhaufen mit den Streichhölzern herum.
Nun hockten sich auch Lorelai und Sookie daneben und beobachteten, was sie taten.
âEin neues Streichholz, Michel.â
âEs sind nicht mehr viele daâ, sagte Michel und zündete, trotz der ausgehenden Streichhölzer, ein weiteres an und hielt es an ein kleines Stück Holz.
Es erlosch sofort.
âEs ist ausgegangenâ, stellte Kirk fest.
âNatürlich ist es dasâ, sagte Luke weise. âDas Holz ist zu nass!â
âUnd was machen wir jetzt?â, fragte Lorelai, die sich neben Luke gehockt und mit einer Hand auf seiner Schulter abgestützt hatte.
âWir müssen es einfach weiterversuchen. Dort drüben hatte es immerhin schon einmal gebrannt. Das Problem ist nur, dass uns die Streichhölzer allmählich ausgehen. Taylor hatte nur ein Päckchen eingepackt. Und das war schon halb leer.â
âIch hätte noch was anzubietenâ, sagte eine Stimme zu ihren Rücken. Taylor hielt den 6 Rätselnden einen Bunsenbrenner hin und Jackson ergriff ihn vorsichtig.
âÃh,.. ja danke.â
âGanz toll, Taylor. Was sollen wir damit?â, fragte Luke.
âWas wohl, Luke? Das Holz anbrennen!â, sagte Taylor verständlich.
âWir bekommen das auch so hinâ, sagte Luke und wand sich wieder dem Holz zu.
âHeut noch?â, fragte Taylor.
âJa, heute noch!â, sagte Luke leicht genervt.
âDas bezweifle ichâ, konterte Taylor zurück.
Luke erhob sich und baute sich vor Taylor auf.
âHör zu, Taylor. Hol du inzwischen das Essen, was du hoffentlich irgendwo verstaut hast, während wir uns hier um das Feuer kümmern. Okay?â
âRede nicht so mit ihm, Luke!â mischte sich Kirk ein.
âKlappe, Wurzelzwergâ, sagte Luke.
âSo kommt ihr niemals vorwärts,â klärte Taylor auf.
âDu darfst dich aufregen, Lukeâ, erinnerte Lorelai ihn lächelnd.
Luke lächelte verschmitzt. âTaylor, Essen!â, sagte Luke nur.
âDu wirst dich niemals ändern, Luke!â, sagte Taylor und ging von dannen.
âSpinnerâ, zischte Luke und kniete sich wieder nach unten.
âWeitergekommen?â, fragte er dort Michel.
âWo haben Sie ihre Augen? Sehen Sie ein Feuer? Also ich sehe nur braune, eklige Stämme auf denen kleine Tierchen krabbeln und ihre hässlichen kleinen Fangzähnchen zeigen und ...â
âMichel, genugâ, sagte Lorelai und brachte ihn somit zur Ruhe.
Sie waren fest entschlossen, das Holz ohne den Bunsenbrenner zum brennen zu bekommen.
Nur Michel und Kirk wollten den Bunsenbrenner doch wenigstens einmal ausprobieren, denn Michel beschwerte sich über bereits eingerissene Fingernägel und Kirk stand an diesem Tag offensichtlich auf die heutige Technologie. Luke und Jackson waren dagegen. Da es nun unentschieden stand, mussten Lorelai und Sookie entscheiden, allerdings sahen sich die beiden Frauen nur ratlos an, zuckten die Schultern und entschieden sich spontan für die Luke/ Jackson Seite. Es wurde also weiter mit Streichhölzern hantiert, bis das Holz schlieÃlich richtig Feuer fing und groà genug war, um es zu nutzen. Luke und Jackson waren stolz, Lorelai und Sookie überlegten jedoch, ob es mit dem Bunsenbrenner vielleicht doch etwas schneller gegangen wäre, da es nun schon 20.35 Uhr war.
Die Nachricht von Taylor, er habe die Essensvorräte in Stars Hollow vergessen, brach dann alle Bemühungen nicht auszuflippen. Wenigstens hatten einige an ein paar Snacks, wie Marshmallows gedacht.
Einzelne krochen in ihre Zelte, schütteten ihre Rucksäcke aus und suchten die letzten Kekskrümel zusammen, die sie als Reiseproviant mitgenommen hatten. Doch was half das? Sookie brachte die letzten, selbstgebackenen Kekse an und verteilte sie so gut wie es ging.
âWir werden verhungernâ, klagte Lorelai, die sich zwischen Luke und Sookie vor dem Feuer auf einen Baumstamm hingesetzt hatte.
âMan verhungert nicht so schnell. Verliere jetzt bloà nicht die Nervenâ, sagte Luke mit einem lächelnden Seitenblick zu Lorelai. Er stichelte mit einem Stock im Feuer.
âEs war lediglich eine Feststellungâ, redete sie sich heraus.
Er nickte leicht. âWer kokelt macht ins Bettâ, fügte sie hinzu. Wieder nickte er und sein Lächeln war nun nicht mehr zu übersehen.
âWas solls?â, sagte Taylor nun, der in einer Regenjacke und Mütze dasaÃ. Sehr übertrieben, wie die meisten fanden.
âWir sind doch hier um Spaà zu haben und nicht um zu essen. Lasst uns etwas spaÃiges anstellen. Wer hat Lust zu singen?â
âHalt die Klappe, Taylorâ, sagte Luke leise, sodass nur Lorelai ihn hören konnte. Doch sie stach ihn mit dem Ellenbogen in die Seite.
âAu, was soll das? Willst du mich heut noch umbringen? Ich darf so was sagen. Ich wäre jetzt schon bereit, mir ein Brett an den Kopf zu donnern!â
âWas singen wir Taylor?â, fragte Lorelai.
âSchlagen Sie etwas vorâ, bot er an.
Lorelai überlegte. âWas soll es sein? Die wilden 80er, RocknRoll?â
âWie wäre es mit etwas ruhigerem?â, fragte Taylor zaghaft.
âOh, da müssen wir Luke fragen. Der kennt sich mit ruhigem besser aus.â
âWas soll das denn heiÃen?â, fragte Luke, der dir Augenbrauen nach oben gezogen hatte.
âNichts, Schnuckel. Schlag einfach was vor und wir singen mit.â
âDu singst hier mal überhaupt nicht, Lorelai. Davon bekommt man Kopfschmerzen.â
Lorelai starrte ihn mit offenem Mund an. âWas heiÃt das denn bitte?â
âJedes Mal wenn du singst, geht Glas kaputt oder ganz Stars Hollow rennt mit Watte in den Ohren herum.â
âIch glaube, du verwechselst da 2 Personen miteinanderâ, konterte Lorelai zurück. Luke sah sie kampflustig an.
âGut, dann stell mal dein Können unter Beweis!â
Lorelais Gesicht verstarrte. âWas?â
âKomm schon, wir wollen was hören.â
âWieso sollte ich anfangen?â
âLadys first. Ist doch der Satz, den du mir tagtäglich unter die Nase reibst.â
âWir singen zusammen. Da würde ich mitmachen.â
âWie soll das gehen?â
âWir erfinden einfach ein Lied.â
âAhaâ, sagte Luke gespannt.
âIch fang anâ, begann Lorelai.
Es herrschte Stille.
âOh mir ist so kaltâ, sang sie die erste Zeile.
âWir sind ja auch im Waldâ, stimmte Luke drauf an. Lorelai lachte auf. Obwohl sie es nicht gern zugab, die eine Zeile von ihm bereitete ihr Gänsehaut.
âDie Hände sind schon abgestorbenâ
âDie FüÃe sicher auch schon gefroren.â
âUnd trotz allem sitz ich hierâ
âLeider heute ohne Bierâ
âUnd sing ein total beklopptes Liedâ
âMit einer Frau, die mich abgrundtief liebt.â
Luke bekam einen Klaps an den Arm.
âWas erzählst du da?â
âEs hat sich gereimt, was hätte ich sonst singen sollen?â
Plötzlich landete ein nasser Tropfen in Lorelais Gesicht. Sie sah nach oben und ein weiterer Tropfen traf sie auf der Nase.
âDu bildest dir das nicht einâ, sagte Luke, der ebenfalls zum Himmel hochsah.
âIch habâs geahntâ, sagte er eher zu sich selbst, als in die Runde.
âMistâ, schrie Jemand panisch und alle sprangen urplötzlich auf. Sie sahen verwirrt umher und beschlossen dann ohne weitere Worte, jeder zu seinem Zelt zu rennen. Mit einem Mal ging es richtig los. Regen prasselte nur so von dem schwarzen Himmel über ihnen herunter. Kein Stern war zu sehen, alles von Wolken verhangen.
âWer hat eigentlich den Platz für das Zelt ausgesucht?â, schrie Lorelai im Rennen Luke an. Kein Zweifel, ihres war am weitesten vom Feuer entfernt. Gemeinsam mit Sookie und Jackson rannten sie ein Stück, bis âHier Jackson, wir sind schon da. Nacht ihr zweiâ, rief Sookie durch das immer lauter werdende Geprassel des Regens. Die zwei hielten inne und stürzten in ihr Zelt, nachdem Lorelai und Luke ,noch immer im Lauf, synchron riefen: âNacht!â
Einige Meter weiter stand dann auch das rote, hoffentlich wasserdichte Zelt von Lorelai und Luke. Sie bremsten sich langsam ab, um nicht dem selben Schicksal wie Kirk ausgeliefert zu sein, der durch die Panik einfach losgerannt war, quer übers Feld, unterwegs über einige Zeltschnüre geflogen war, somit Taylors Zelt zusammensacken lieà und schlieÃlich, wegen erhöhter Geschwindigkeit, vor seinem Zelt, mit dem Gesicht zuerst, im Match landete.
âMach den ReiÃverschluss auf, mach schon Lukeâ, feuerte Lorelai ihn an, während beide weiter im Regen standen.
âIch will ja, aber der ReiÃverschluss hat sich im Stoff verfangen.â
âUm Gottes Willen, lass mich mal ran!â
Lorelai quetschte sich neben Luke und beide rupften daran herum.
âDu machst das ganze Zelt kaputtâ, klärte Lorelai ihn auf.
âUnsinn!â
âDu hast einen viel zu festen Griffâ, schimpfte sie weiter. âProbiere es mal mit ein wenig mehr Liebe!â
Er hörte auf am ReiÃverschluss zu zupfen und sah sie an. âWas?â, fragte sie genervt. Er antwortete nicht. âDu bringst mich noch mal auf die Palme!â Sie zog jetzt selbst mit Gewalt und Luke lieà sie machen. âScheiÃe!â, schrie sie laut und trat einen Schritt vom Zelt weg.
âVerliert da jemand die Nerven?â, fragte Luke grinsend. âWie kannst du jetzt noch grinsen, Luke? Erklärs mir! Es ist zum kotzen hier, im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist nass, ich habe Hunger, mein Rücken tut weh, unser Zelt geht nicht auf, es ist einfach ScheiÃe hier! Ich hab noch nie ein schlimmeres Wochenende erlebt als dieses hier. Abgesehen von denen in meinen ersten 16 Lebensjahren, wo ich bei alten Schachteln sitzen und fröhlich Tee mit ihnen trinken musste. Aber da hatte ich wenigstens ein Dach über dem Kopf! â
âDu wärst also jetzt gern woanders, richtig?â, fragte er weiter grinsend.
âWeiÃt du was? Ja, ich gebs auf. Es war die dümmste Idee, die ich jemals hatte, die Wette einzugehen, dass ich ein ganzes Wochenende lang mit verrückten Leuten wie Kirk in der Natur locker durchhalten würde.â
âWillst du rein?â, fragte Luke nun in lässigem Ton. Während Lorelai eingestanden hatte, dass es ihr ähnlich erging wie Luke, hatte dieser weiter am ZeltreiÃverschluss gezogen und es schlieÃlich geschafft ihn zu öffnen.
Sie ging schnurstracks auf den Eingang zu, zog die vollgematschten Schuhe aus und schlüpfte ins Zeltinnere. Luke tat es ihr gleich, kam ins Zelt rein und zog den nun sehr leicht funktionierenden ReiÃverschluss wieder zu.
Da waren sie nun.
---------------------
Haha, da sind sie nun. *ggg*
FB, je mehr, desto schneller neuer teil! *hinterlistig* :biggrin:
Junkie of the United States of America
[SIGPIC][/SIGPIC]