08.10.2005, 10:31
leute, ich hab mir gestern die finger wundgetipselt...und dann kam ich nicht mehr ins netz scheiÃcomputer
aber jeeetzt....5 seiten m/a pur :lach: viel spaÃ
Zitternd vor Aufregung wühle Alexis ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer. Schon nach dem ersten Klingeln nahm Milo ab, als hätte er darauf gewartet.
Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Milo, er war einfach nur...wow. Und jetzt hatte sie die Chance, das alles zu genieÃen. Womöglich hatte er sie vermisst, war vollkommen durch den Wind, als sie abgereist war.
Während sie ihren Gedanken weiterdachte, hörte sie nur ein Hallo, das doch von ziemlich weit her klang.
Erst beim zweiten Mal realisierte sie, dass es Milo war.
âMilo?â Sie konnte diesen Namen tausend Mal aussprechen. Ihr Magen begann wieder zu kribbeln, ihre Gefühle schäumten quasi über.
âJa?â Sie konnte hören, dass er lachte. Nein, lächelte. Idiotisch, aber sie hörte es.
âTja, ähm...hier...also...du...â Oh Gott. Sie begann wieder zu stottern, wie ein kleines Kind.
âIch wollte, dass du anrufst, ja. Eigentlich brauche ich nur...deine Nummer und ähm...Adresse.â
âIch werde dir doch nicht meine Adresse geben, am Ende räumst du noch meine Wohnung aus...â Jetzt lachte sie. Ein wunderschönes, weich klingendes Lachen, wie er fand. Er hatte sie wirklich vermisst. Wenn das sein konnte.
Und schlieÃlich gab sie ihm die Adresse und er versprach, sie gegen sieben abzuholen.
Jetzt war es fünf.
Vollkommen verdreht vor Glücksgefühlen stürmte Alexis zu ihrem Auto. Nachdem sie den Motor angelassen hatte, schaltete sich auch das Radio an. Ihr dröhnte ein, ihr wohlbekannter Song entgegen. âIt was loooove, at first sight!â Lachend lehnte sie sich zurück und lieà das Fenster hinunter. Die warme Sommerluft strömte hinein und um sie herum schien alles zu leuchten. Es war nun Ende August und total warm. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf und ihr Lächeln wurde immer breiter. Es machte ihr absolut gar nichts, dass ihr alle dumm entgegen starrten. Sie war einfach unendlich glücklich.
Als ihr Handy klingelte, dauerte es eine Weile, bis sie aus ihrem Rausch ins Leben zurück fand. Das Telefon konnte mal ihr bester Freund sein, mal ihr ärgster Feind. Doch in dieser Situation war wohl jede Frage danach hinfällig. Hier denkt sie wohl nur noch an bester oder besser als bester Freund.
âHallo?â
âAlexis? Hier ist ähhm...noch mal...Milo.â Es war nicht einfach nur ihr bester Freund.
Sie drehte das Radio leiser und versuchte, sich ein wenig auf die StraÃe zu konzentrieren.
âMilo!â Sie wollte ihre Freude bändigen.
âJa. Ich...was wollte ich eigentlich? Ãhm...ich freu mich einfach auf...heute abend.â Zum Glück konnte sie nicht sehen, dass er am anderen Ende der Leitung rot anlief und von einem Fuà auf den anderen trat.
âIch auch...Danke für...äh...die Einladung...â Raus hier, bevor es noch peinlicher wurde.
Es herrschte kurzes Schweigen.
Das Hupen eines LKWs riss Alexis schlagartig aus ihren Gedanken. Sie lenkte ihren Wagen wieder vollkommen auf ihre Spur und fing sich auch einige böse Blicke ein.
âWo waren wir?â fragte sie, peinlich berührt, als sie das Telefon wieder zwischen Schulter und Ohr hatte.
âIch wollte noch...warum hab ich angerufen? Tja weil...â Ich deine Stimme unbedingt noch mal hören musste? Weil ich es wohl nicht mehr ausgehalten hätte, ohne?
âHm?â
âWeil...ich wissen wollte, was du gerade so machst.â
Darauf warten, deine Stimme zu hören. Deinen Namen sagen zu dürfen.
âZwei Minuten nachdem ich das Telefon weggelegt habe?â Lachend lehnte sie sich zurück.
âEgal. Auf jeden Fall...Bis heute Abend. War schön, noch mal deine...Stimme zu hören...â War das Milo? Hatte er das gerade gesagt? Am liebsten wäre er im Boden versunken. Besonders als er bemerkte, dass Alexis nichts erwiderte. Sie musste ihn doch innerlich auslachen, oder?
âGeht mir...ähm...genauso.â Schüchtern lächelnd âobwohl er das nicht sehen konnte- verabschiedete sie sich und legte das Telefon wieder auf den Beifahrersitz.
Gegen sechs konnte man ein wirklich komisches Bild in Alexis Wohnung beobachten: Eine Alexis, wie sie, bei eingeschaltetem Fernseher am Rande der Dusche kniete, das Telefon (mit Jude am anderen Ende) zwischen Schulter und Ohr geklemmt, und versuchte, sich die Beine zu wachsen.
Vorher hatte sie geduscht, Haare gewaschen und war vollkommen aufgelöst durch die Wohnung gehüpft. Sie hatte es auch geschafft, in ihrem Trubel endlich bei Eric anzurufen.
Dieser hatte sich unglaublich für sein Schwesterherz gefreut und ihr viel Glück für heute Abend gewünscht. Und als dann auch noch ein Anruf bei Mami getätigt war, konnte man sie so vorfinden.
âSüÃe, warte...ahhhh...Wachsstreifen, sorry.â Lachend lehnte sie sich zurück.
âDu bist gefeierte Schauspielerin, kannst du dir da nicht so ne Kosmetiktante leisten?â
âGefeierte Schauspielerin? Ãbertreibâs mal nicht. AuÃerdem tut das da noch mehr weh.â
âStimmt, die machen das ja auch nicht ungefähr 50000 mal in der Woche und das auch schon jahrelang.â
âKönnen wir bitte auf ein anderes Thema kommen?â
âLass mich raten, schwarzhaarig, gut gebaut, rebell-spielend-Milo?â
âJude, was, wenn ich mir das alles einbilde?â
âJa stimmt, er ist der begnadete Schauspieler, der sogar die Gefühle so meistert. Ich habs dir schon in Florida gesagt. SüÃe, solche Gefühle kannst du nicht spielen. Jedenfalls nicht so. Der ist vollkommen in dich verschossen.â
âSuper. Und wenn ich heute Abend aussehe, wie die letzte Vogelscheuche, vergesse, mir vor lauter Aufregung meine Wachsstreifen von den Beinen zu machen oder er ein peinliches Kinderfoto von mir in der Zeitung sieht?â
âJetzt übertreib dus mal nicht. Zieh dir was ordentliches an und ruf mich dann noch mal an!â
Es war halb sieben. Er würde sich so gegen viertel acht kommen. Wenn ihm ein wenig an ihr läge und er die Regeln nicht verletzen wollte. Ãber sich selbst lachend cremte Alexis sich die Beine ein und verschwand in ihrem Zimmer.
Kurz darauf war sie in einem Berg von Klamotten versunken und beinahe vollkommen verzweifelt.
Nervös ging sie zum Fenster und schaute nach drauÃen. Es war -logischerweise- noch hell. AuÃerdem angenehm warm.
Sie entschied sich für einen dunkelblauen Rock, der bis kurz übers Knie reichte und dazu ein hellblaues Top mit V-Ausschnitt.
Als sie Jude schlieÃlich ihre Wahl mitgeteilt, ihre Haare hochgesteckt und sich geschminkt hatte, lieà sie sich auf die Couch fallen.
Vollkommen durch den Wind schaltete sie den Fernseher ein, schien aber hindurch zu starren. Eigentlich war sie überglücklich. Was war dann dieses komische Gefühl? Sie hatte kaum ein Wort mit ihm geredet. Nur Herumgedruckst. Im Grunde kannte sie ihn gar nicht richtig, aber er ihre Adresse.
Warum konnte er so plötzlich hier auftauchen und sie so aus der Bahn werfen?
Als es schlieÃlich klingelte, machte ihr Herz einen Sprung. Sie schaltete den Fernseher aus und ging zur Tür. Im Flurspiegel prüfte sie ihr Aussehen. Vielleicht perfekt.
âDu siehst...perfekt aus.â Lächelte ihr Milo entgegen. Sie wollte ein âdanke du auchâ ergänzen, hielt das aber für blöd. Stattdessen bleib sie einfach nur stehen und blickte ihn an. Einfach nur wow. Er roch umwerfend â gut natürlich AuÃerdem sah er noch viel genialer aus als sonst.
âWillst du...äh...reinkommen?â brach sie schlieÃlich das Schweigen. âIch denke, es wäre besser, wenn wir gleich losfahren.â Gleich losfahren? Wohin? âWohin?â
âDas hat dich ânoch- nicht zu interessieren.â Lächelnd griff er nach ihrer Hand, doch als er merkte, wie er selbst zitterte, lies er sie wieder los.
Sie griff nach ihrer dunkelgrünen Handtasche, stopfte Lippenstift, Handy und Schlüssel hinein und schon konnte es losgehen, raus in das Stadtleben und die sommerlauwarme Nacht.
Milo kam Alexis zuvor und öffnete ihr die Tür, als sie einsteigen wollte. Dann startete er und beide schauten sich kurze Zeit lang nicht an. Alexis wollte schlieÃlich etwas sagen, genau wie Milo, doch beide brachen ab.
âWohin fahren wir nun?â âWarts einfach ab.â Sie legte ihre Hand neben die Gangschaltung, wo Milo sie auch hinzulegen pflegte. Als sie sich trafen, blitzte in beiden ein komisches Gefühl auf, und sie zogen sie weg. Als sie sich endlich anschauten, lachten sie sich an.
SchlieÃlich griff sie ihren Mut zusammen.
âIch kam mir hinterher ziemlich bescheuert vor, einfach abzureisen.â âIch wusste eigentlich nicht, was ich davon halten sollte...und du von mir...â Lachend schaute Milo zu ihr, sie zu Boden. âIch hatte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir uns...â âNoch mal sehen?â Alexis nickte. Langsam lockerte sich das ganze ein wenig auf. Ihr Magen war allerdings immer noch angespannt und fühlte sich vom vielen Flattern schon vollkommen durcheinander an.
Dann kehrte wieder Schweigen ein. Erst jetzt kam er auf die Idee das Radio einzuschalten. Dort philosophierte gerade jemand über die Bedeutung der Sterne und dann wurde der nächste Titel angekündigt. Alexis registrierte gar nicht richtig, was gerade lief. Milo ebenso wenig.
Als er schlieÃlich den Wagen zum Stehen brachte, standen sie kurz vor der Küste. Es war kein Mensch zu sehen, nur der Strand, die Sonne, die gerade untergehen wollte, und die beiden.
âDa...ähm...wären wir. Ich hab ein bisschen im Drehbuch gestöbert. Wir sollen zusammen, naja, picknicken gehen und, da dachte ich...â Er holte einen dunkelgrünen Koorb aus dem Auto, den er hoch hielt, während Alexis versuchte, von seinem Lächeln loszukommen.
Sie setzten sich auf den unglaublich weichen Sand und bewunderten die, vollkommen langsam untergehende Sonne.
Alexis wollte diesen Moment nie enden sehen. Vorsichtig öffnete sie den Korb und holte eine Pizza heraus, bei deren Anblick sie lachen musste. âPizza?â âIch bin nicht so der begnadete Koch.â Lachend lehnte er sich zurück. âIch hoffe, das ist okay.â Mit dir ist verdammt noch mal alles okay. Da wäre auch die letzte Hinterhofklitsche mit Ratten wohin man schaut, okay. Okay, vielleicht ohne Ratten. Mit dir.
Lächelnd schnitt Alexis ein Stück heraus und biss hinein.
Als sie eine Stunde später, lachend und von den Mitbringseln auch schon reichlich angeheitert immer noch da saÃen, konnte Milo nicht sagen, ob er je etwas besseres erlebt hatte. Inzwischen war es dunkler geworden. Er meinte, eine Sternschnuppe gesehen zu haben, aber das wäre doch ein bisschen zu viel des Guten.
âUnd?â âUnd, was?â âUnd was, wie gefälltâs dir?â âKönnte nicht besser sein.â ZusammenreiÃen, sagte sich Milo immer wieder. Nach diesem Lächeln hätte er sich am liebsten einfach vergessen. Verlegen zurücklächelnd schaute er an ihr herab.
Sie fröstelte, zumindest glaubte er das. âIst dir kalt?â Wie könnte mir denn...? Ehe Alexis sich versah hatte sie Milos Jacke an und auch seinen Arm um ihre Schultern geschlungen. Wie ein schüchterner Teenager rückte sie immer näher an ihn heran. Wow. Sie konnte die Sekunden gerade noch zählen, die sie ihm noch widerstehen könnte.
Auch er schaute nicht zu ihr, da er nicht wusste, was er sagen oder tun sollte. Als sie sich schlieÃlich an seine Schulter lehnte, durchfuhr ihn ein warmer Schauer.
Die Sonne war inzwischen vollkommen untergegangen. Er drehte sich zu ihr, sie schaute auf.
âSuper Neuanfang...â Lächelnd stützte sie sich ein Stück auf, bis sich ihre Lippen trafen.
Später konnte Alexis nicht mehr sagen, wie lange sie sich eigentlich geküsst hatten. Es kam ihr unendlich lang vor. Sanft, wunderbar. Sie hätte wohl nie beschreiben können, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und beugte sich weiter hinunter. Es waren wohl nur noch wenige Zenitmeter, die ihr Kopf brauchte, bis er die Erde berührte. Ihr wurde abwechselnd heià und kalt und sie konnte sich kaum bewegen. Sie lieà ihn sie immer weiter hinunter drücken, vorsichtig, vollkommen benebelt von den Gefühlen und Gedanken, die in ihrem Kopf und ihrem Bauch umherschwirrten.
Plötzlich hörte sie ein Piepen.
Es kam aus dem Wagen.
Aus ihren Gedanken gerissen, biss sie ihm kurz auf die Lippe. âTschuldige...â murmelte sie nur, stand auf und ging zum Auto.
Ihr Handy surrte. Innerlich hatte sie schon hunderte von Methoden gefunden, denjenigen zu töten, der sie gerade in diesem Moment anrufen musste.
âLauren, hi.â
âSo patzig, stör ich?â
âNein.â Alexis klang wirklich patzig. Schnell fügte sie noch ein âWirklich nichtâ hinzu.
âIch wollte nur sagen, ich habe vergessen, dir von dem Fototermin morgen zu erzählen. Amy hatte mich drum gebeten. Sorry, SüÃe...Also, es ging darum, dass du, ach und ich glaube auch Milo, sollt ein Interview geben, zu eurer Beziehung.â
âBe-beziehung?â
âEure Filmbeziehung natürlich. Rory und Jess.â Lachend fügte sie noch an: âIch mein, wenn da mehr ist...â
âIst nicht!â Alexis klang ziemlich bestimmt. âWas soll das eigentlich? Filmbeziehung? Jess ist noch nicht mal im Leben der GGs aufgetaucht.â
âStimmt, groooÃes Geheimnis, wer Rory als nächstes verzaubert. Ãbrigens, was machst du grad?â
âIch...ähh...schau fern.â
âAhhh, klar. Was denn?â
âSo nen Film mit so nem...Delphin. Delphin, ja.â
âNicht zufällig Free Willy?â Man konnte nicht überhören, dass Lauren wohl wusste, was Sache war.
âIch kann dir ja morgen erzählen...ähm, was passiert ist.â
âKlar, und bitte noch den Sender, wenn es nicht einer ist, den zufälligerweise nur du empfängst. Schönen Abend noch. Schlaf gut...â
In sich hineinlächelnd legte Lauren auf. Alexis murmelte noch etwas, drückte dann auch auf den entsprechenden Knopf.
aber jeeetzt....5 seiten m/a pur :lach: viel spaÃ
Zitternd vor Aufregung wühle Alexis ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer. Schon nach dem ersten Klingeln nahm Milo ab, als hätte er darauf gewartet.
Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Milo, er war einfach nur...wow. Und jetzt hatte sie die Chance, das alles zu genieÃen. Womöglich hatte er sie vermisst, war vollkommen durch den Wind, als sie abgereist war.
Während sie ihren Gedanken weiterdachte, hörte sie nur ein Hallo, das doch von ziemlich weit her klang.
Erst beim zweiten Mal realisierte sie, dass es Milo war.
âMilo?â Sie konnte diesen Namen tausend Mal aussprechen. Ihr Magen begann wieder zu kribbeln, ihre Gefühle schäumten quasi über.
âJa?â Sie konnte hören, dass er lachte. Nein, lächelte. Idiotisch, aber sie hörte es.
âTja, ähm...hier...also...du...â Oh Gott. Sie begann wieder zu stottern, wie ein kleines Kind.
âIch wollte, dass du anrufst, ja. Eigentlich brauche ich nur...deine Nummer und ähm...Adresse.â
âIch werde dir doch nicht meine Adresse geben, am Ende räumst du noch meine Wohnung aus...â Jetzt lachte sie. Ein wunderschönes, weich klingendes Lachen, wie er fand. Er hatte sie wirklich vermisst. Wenn das sein konnte.
Und schlieÃlich gab sie ihm die Adresse und er versprach, sie gegen sieben abzuholen.
Jetzt war es fünf.
Vollkommen verdreht vor Glücksgefühlen stürmte Alexis zu ihrem Auto. Nachdem sie den Motor angelassen hatte, schaltete sich auch das Radio an. Ihr dröhnte ein, ihr wohlbekannter Song entgegen. âIt was loooove, at first sight!â Lachend lehnte sie sich zurück und lieà das Fenster hinunter. Die warme Sommerluft strömte hinein und um sie herum schien alles zu leuchten. Es war nun Ende August und total warm. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf und ihr Lächeln wurde immer breiter. Es machte ihr absolut gar nichts, dass ihr alle dumm entgegen starrten. Sie war einfach unendlich glücklich.
Als ihr Handy klingelte, dauerte es eine Weile, bis sie aus ihrem Rausch ins Leben zurück fand. Das Telefon konnte mal ihr bester Freund sein, mal ihr ärgster Feind. Doch in dieser Situation war wohl jede Frage danach hinfällig. Hier denkt sie wohl nur noch an bester oder besser als bester Freund.
âHallo?â
âAlexis? Hier ist ähhm...noch mal...Milo.â Es war nicht einfach nur ihr bester Freund.
Sie drehte das Radio leiser und versuchte, sich ein wenig auf die StraÃe zu konzentrieren.
âMilo!â Sie wollte ihre Freude bändigen.
âJa. Ich...was wollte ich eigentlich? Ãhm...ich freu mich einfach auf...heute abend.â Zum Glück konnte sie nicht sehen, dass er am anderen Ende der Leitung rot anlief und von einem Fuà auf den anderen trat.
âIch auch...Danke für...äh...die Einladung...â Raus hier, bevor es noch peinlicher wurde.
Es herrschte kurzes Schweigen.
Das Hupen eines LKWs riss Alexis schlagartig aus ihren Gedanken. Sie lenkte ihren Wagen wieder vollkommen auf ihre Spur und fing sich auch einige böse Blicke ein.
âWo waren wir?â fragte sie, peinlich berührt, als sie das Telefon wieder zwischen Schulter und Ohr hatte.
âIch wollte noch...warum hab ich angerufen? Tja weil...â Ich deine Stimme unbedingt noch mal hören musste? Weil ich es wohl nicht mehr ausgehalten hätte, ohne?
âHm?â
âWeil...ich wissen wollte, was du gerade so machst.â
Darauf warten, deine Stimme zu hören. Deinen Namen sagen zu dürfen.
âZwei Minuten nachdem ich das Telefon weggelegt habe?â Lachend lehnte sie sich zurück.
âEgal. Auf jeden Fall...Bis heute Abend. War schön, noch mal deine...Stimme zu hören...â War das Milo? Hatte er das gerade gesagt? Am liebsten wäre er im Boden versunken. Besonders als er bemerkte, dass Alexis nichts erwiderte. Sie musste ihn doch innerlich auslachen, oder?
âGeht mir...ähm...genauso.â Schüchtern lächelnd âobwohl er das nicht sehen konnte- verabschiedete sie sich und legte das Telefon wieder auf den Beifahrersitz.
Gegen sechs konnte man ein wirklich komisches Bild in Alexis Wohnung beobachten: Eine Alexis, wie sie, bei eingeschaltetem Fernseher am Rande der Dusche kniete, das Telefon (mit Jude am anderen Ende) zwischen Schulter und Ohr geklemmt, und versuchte, sich die Beine zu wachsen.
Vorher hatte sie geduscht, Haare gewaschen und war vollkommen aufgelöst durch die Wohnung gehüpft. Sie hatte es auch geschafft, in ihrem Trubel endlich bei Eric anzurufen.
Dieser hatte sich unglaublich für sein Schwesterherz gefreut und ihr viel Glück für heute Abend gewünscht. Und als dann auch noch ein Anruf bei Mami getätigt war, konnte man sie so vorfinden.
âSüÃe, warte...ahhhh...Wachsstreifen, sorry.â Lachend lehnte sie sich zurück.
âDu bist gefeierte Schauspielerin, kannst du dir da nicht so ne Kosmetiktante leisten?â
âGefeierte Schauspielerin? Ãbertreibâs mal nicht. AuÃerdem tut das da noch mehr weh.â
âStimmt, die machen das ja auch nicht ungefähr 50000 mal in der Woche und das auch schon jahrelang.â
âKönnen wir bitte auf ein anderes Thema kommen?â
âLass mich raten, schwarzhaarig, gut gebaut, rebell-spielend-Milo?â
âJude, was, wenn ich mir das alles einbilde?â
âJa stimmt, er ist der begnadete Schauspieler, der sogar die Gefühle so meistert. Ich habs dir schon in Florida gesagt. SüÃe, solche Gefühle kannst du nicht spielen. Jedenfalls nicht so. Der ist vollkommen in dich verschossen.â
âSuper. Und wenn ich heute Abend aussehe, wie die letzte Vogelscheuche, vergesse, mir vor lauter Aufregung meine Wachsstreifen von den Beinen zu machen oder er ein peinliches Kinderfoto von mir in der Zeitung sieht?â
âJetzt übertreib dus mal nicht. Zieh dir was ordentliches an und ruf mich dann noch mal an!â
Es war halb sieben. Er würde sich so gegen viertel acht kommen. Wenn ihm ein wenig an ihr läge und er die Regeln nicht verletzen wollte. Ãber sich selbst lachend cremte Alexis sich die Beine ein und verschwand in ihrem Zimmer.
Kurz darauf war sie in einem Berg von Klamotten versunken und beinahe vollkommen verzweifelt.
Nervös ging sie zum Fenster und schaute nach drauÃen. Es war -logischerweise- noch hell. AuÃerdem angenehm warm.
Sie entschied sich für einen dunkelblauen Rock, der bis kurz übers Knie reichte und dazu ein hellblaues Top mit V-Ausschnitt.
Als sie Jude schlieÃlich ihre Wahl mitgeteilt, ihre Haare hochgesteckt und sich geschminkt hatte, lieà sie sich auf die Couch fallen.
Vollkommen durch den Wind schaltete sie den Fernseher ein, schien aber hindurch zu starren. Eigentlich war sie überglücklich. Was war dann dieses komische Gefühl? Sie hatte kaum ein Wort mit ihm geredet. Nur Herumgedruckst. Im Grunde kannte sie ihn gar nicht richtig, aber er ihre Adresse.
Warum konnte er so plötzlich hier auftauchen und sie so aus der Bahn werfen?
Als es schlieÃlich klingelte, machte ihr Herz einen Sprung. Sie schaltete den Fernseher aus und ging zur Tür. Im Flurspiegel prüfte sie ihr Aussehen. Vielleicht perfekt.
âDu siehst...perfekt aus.â Lächelte ihr Milo entgegen. Sie wollte ein âdanke du auchâ ergänzen, hielt das aber für blöd. Stattdessen bleib sie einfach nur stehen und blickte ihn an. Einfach nur wow. Er roch umwerfend â gut natürlich AuÃerdem sah er noch viel genialer aus als sonst.
âWillst du...äh...reinkommen?â brach sie schlieÃlich das Schweigen. âIch denke, es wäre besser, wenn wir gleich losfahren.â Gleich losfahren? Wohin? âWohin?â
âDas hat dich ânoch- nicht zu interessieren.â Lächelnd griff er nach ihrer Hand, doch als er merkte, wie er selbst zitterte, lies er sie wieder los.
Sie griff nach ihrer dunkelgrünen Handtasche, stopfte Lippenstift, Handy und Schlüssel hinein und schon konnte es losgehen, raus in das Stadtleben und die sommerlauwarme Nacht.
Milo kam Alexis zuvor und öffnete ihr die Tür, als sie einsteigen wollte. Dann startete er und beide schauten sich kurze Zeit lang nicht an. Alexis wollte schlieÃlich etwas sagen, genau wie Milo, doch beide brachen ab.
âWohin fahren wir nun?â âWarts einfach ab.â Sie legte ihre Hand neben die Gangschaltung, wo Milo sie auch hinzulegen pflegte. Als sie sich trafen, blitzte in beiden ein komisches Gefühl auf, und sie zogen sie weg. Als sie sich endlich anschauten, lachten sie sich an.
SchlieÃlich griff sie ihren Mut zusammen.
âIch kam mir hinterher ziemlich bescheuert vor, einfach abzureisen.â âIch wusste eigentlich nicht, was ich davon halten sollte...und du von mir...â Lachend schaute Milo zu ihr, sie zu Boden. âIch hatte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir uns...â âNoch mal sehen?â Alexis nickte. Langsam lockerte sich das ganze ein wenig auf. Ihr Magen war allerdings immer noch angespannt und fühlte sich vom vielen Flattern schon vollkommen durcheinander an.
Dann kehrte wieder Schweigen ein. Erst jetzt kam er auf die Idee das Radio einzuschalten. Dort philosophierte gerade jemand über die Bedeutung der Sterne und dann wurde der nächste Titel angekündigt. Alexis registrierte gar nicht richtig, was gerade lief. Milo ebenso wenig.
Als er schlieÃlich den Wagen zum Stehen brachte, standen sie kurz vor der Küste. Es war kein Mensch zu sehen, nur der Strand, die Sonne, die gerade untergehen wollte, und die beiden.
âDa...ähm...wären wir. Ich hab ein bisschen im Drehbuch gestöbert. Wir sollen zusammen, naja, picknicken gehen und, da dachte ich...â Er holte einen dunkelgrünen Koorb aus dem Auto, den er hoch hielt, während Alexis versuchte, von seinem Lächeln loszukommen.
Sie setzten sich auf den unglaublich weichen Sand und bewunderten die, vollkommen langsam untergehende Sonne.
Alexis wollte diesen Moment nie enden sehen. Vorsichtig öffnete sie den Korb und holte eine Pizza heraus, bei deren Anblick sie lachen musste. âPizza?â âIch bin nicht so der begnadete Koch.â Lachend lehnte er sich zurück. âIch hoffe, das ist okay.â Mit dir ist verdammt noch mal alles okay. Da wäre auch die letzte Hinterhofklitsche mit Ratten wohin man schaut, okay. Okay, vielleicht ohne Ratten. Mit dir.
Lächelnd schnitt Alexis ein Stück heraus und biss hinein.
Als sie eine Stunde später, lachend und von den Mitbringseln auch schon reichlich angeheitert immer noch da saÃen, konnte Milo nicht sagen, ob er je etwas besseres erlebt hatte. Inzwischen war es dunkler geworden. Er meinte, eine Sternschnuppe gesehen zu haben, aber das wäre doch ein bisschen zu viel des Guten.
âUnd?â âUnd, was?â âUnd was, wie gefälltâs dir?â âKönnte nicht besser sein.â ZusammenreiÃen, sagte sich Milo immer wieder. Nach diesem Lächeln hätte er sich am liebsten einfach vergessen. Verlegen zurücklächelnd schaute er an ihr herab.
Sie fröstelte, zumindest glaubte er das. âIst dir kalt?â Wie könnte mir denn...? Ehe Alexis sich versah hatte sie Milos Jacke an und auch seinen Arm um ihre Schultern geschlungen. Wie ein schüchterner Teenager rückte sie immer näher an ihn heran. Wow. Sie konnte die Sekunden gerade noch zählen, die sie ihm noch widerstehen könnte.
Auch er schaute nicht zu ihr, da er nicht wusste, was er sagen oder tun sollte. Als sie sich schlieÃlich an seine Schulter lehnte, durchfuhr ihn ein warmer Schauer.
Die Sonne war inzwischen vollkommen untergegangen. Er drehte sich zu ihr, sie schaute auf.
âSuper Neuanfang...â Lächelnd stützte sie sich ein Stück auf, bis sich ihre Lippen trafen.
Später konnte Alexis nicht mehr sagen, wie lange sie sich eigentlich geküsst hatten. Es kam ihr unendlich lang vor. Sanft, wunderbar. Sie hätte wohl nie beschreiben können, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und beugte sich weiter hinunter. Es waren wohl nur noch wenige Zenitmeter, die ihr Kopf brauchte, bis er die Erde berührte. Ihr wurde abwechselnd heià und kalt und sie konnte sich kaum bewegen. Sie lieà ihn sie immer weiter hinunter drücken, vorsichtig, vollkommen benebelt von den Gefühlen und Gedanken, die in ihrem Kopf und ihrem Bauch umherschwirrten.
Plötzlich hörte sie ein Piepen.
Es kam aus dem Wagen.
Aus ihren Gedanken gerissen, biss sie ihm kurz auf die Lippe. âTschuldige...â murmelte sie nur, stand auf und ging zum Auto.
Ihr Handy surrte. Innerlich hatte sie schon hunderte von Methoden gefunden, denjenigen zu töten, der sie gerade in diesem Moment anrufen musste.
âLauren, hi.â
âSo patzig, stör ich?â
âNein.â Alexis klang wirklich patzig. Schnell fügte sie noch ein âWirklich nichtâ hinzu.
âIch wollte nur sagen, ich habe vergessen, dir von dem Fototermin morgen zu erzählen. Amy hatte mich drum gebeten. Sorry, SüÃe...Also, es ging darum, dass du, ach und ich glaube auch Milo, sollt ein Interview geben, zu eurer Beziehung.â
âBe-beziehung?â
âEure Filmbeziehung natürlich. Rory und Jess.â Lachend fügte sie noch an: âIch mein, wenn da mehr ist...â
âIst nicht!â Alexis klang ziemlich bestimmt. âWas soll das eigentlich? Filmbeziehung? Jess ist noch nicht mal im Leben der GGs aufgetaucht.â
âStimmt, groooÃes Geheimnis, wer Rory als nächstes verzaubert. Ãbrigens, was machst du grad?â
âIch...ähh...schau fern.â
âAhhh, klar. Was denn?â
âSo nen Film mit so nem...Delphin. Delphin, ja.â
âNicht zufällig Free Willy?â Man konnte nicht überhören, dass Lauren wohl wusste, was Sache war.
âIch kann dir ja morgen erzählen...ähm, was passiert ist.â
âKlar, und bitte noch den Sender, wenn es nicht einer ist, den zufälligerweise nur du empfängst. Schönen Abend noch. Schlaf gut...â
In sich hineinlächelnd legte Lauren auf. Alexis murmelte noch etwas, drückte dann auch auf den entsprechenden Knopf.