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The thing about destiny... - Kurzgeschichte
#15

Part III

Sie blieb wie erstarrt stehen, als die Person vor der Tür erkannte.
Sie hatte nicht damit gerechnet ihn noch mal wieder zusehen, zumindest nicht heute und nicht in den nächsten Tagen.
„Lässt du mich rein?“
Seine Stimme klang hohl in Ohren, fast unnatürlich.
In Zeitlupe bewegte sie sich zur Tür und drehte den Knauf. Alles verlief in Zeitlupe. „Was willst du noch hier“, fragte sie schroff, als er direkt vor ihr stand, nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander.
Er zuckte gleichgültig mit den Schultern „Mit der reden“, brachte er mühsam hervor.
„Jess...“ Ihre Worte waren nur ein leises flehen „.. Bitte...“
„Keine Angst.“ Er hob verteidigend die Hände „Ich will dich nicht entführen.“
„Witzig!“ Er sah den Sarkasmus in ihren Augen und nicht zum ersten Mal an diesem Abend, fragte er sich was von seiner Rory noch übrig geblieben war.
Immer wenn er an sie Gedacht hatte war sie Rory gewesen, seine Rory, vernarrt in Bücher, etwas Naiv in machen Dingen, geliebt von allen. Was er jetzt sah war eine neue Rory. Eine Rory die während Hochzeiten in Hinterzimmern mit einem Kerl rummachte, eine Rory die Yale hinschmiss, eine Yacht stahl und sich mit ihrer Mutter verkrachte. Eine Rory die erst das zusammenwirken von ihrem zukünftigen Stiefvater, ihrer besten Freundin und der besten Freundin ihrer Mutter dazu brachte wieder mit dieser zu sprechen. Nicht das der Streit einseitig gewesen war, aber Rory hatte sich durch aus als Härter erwiesen als ihre Mutter.
„Was willst du wirklich?“ Rory riss ihn unsanft aus seinen Gedanken, nachdem sie die Tür hinter ihm geschlossen hatte.
Jess seufzte. Er war sich gar nicht sicher darüber was er eigentlich wollte. Noch vor einer Stunde hatte er sich geschworen nicht den ersten Schritt zumachen und trotzdem stand er jetzt hier. Vor ein, fast zwei, Jahren, hatte er sich geschworenen nie wieder nach Stars Hollow zu kommen, sie nie wieder zu sehen und trotzdem war er jetzt hier. „Was ist passiert?“, schoss es aus ihm heraus. Ihm war sich nicht im geringsten klar darüber, woher die Frage kam, aber sie war da und wartete darauf beantwortet zu werden.
„Wie bitte?“ Rorys Gesichts Ausdruck wechselte von kühler Distanz zu blanker Verwirrtheit.
„Was ist passiert“, wiederholte er ruhig „Mit dir. Mit deinen Träumen. Wohin ist die Christiane Amapour in dir verschwunden?“
„Ich wüsste nicht, warum dich das etwas angehen sollte“, erwiderte Rory schnippisch. Mit vor der Brust verschränkten Armen, starrte sie ihn an. Unfähig wirklich auf die Frage zu reagieren. Zu realisieren das er sich an etwas erinnerte, dass sie schon längst vergessen geglaubt hatte.
„Komm schon, Rory!“
Rory schaute, sich sichtlich unwohl fühlend, von einer Seite zur andern. Es lag nicht an ihm das sie sich unwohl fühlte, das tat es nie. Aber irgendwie, aus irgendwelchen Gründen, merkte sie das seine Fragen ihr neu gewonnenes Weltbild ins Schwanken bringen würden, wenn sie darauf einging. Sie wusste es und sie wollte das es so kam. Aber sie konnte es nicht zulassen, sie wollte nicht zulassen, dass er der Grund war aus dem sie alles Überdachte.
„Es geht dich nichts an!“ Ihre Stimme zitterte fast unmerklich, aber er bemerkte es.
„Du hast recht. Das tut es nicht. Aber deine Mum geht es etwas an und selbst der sagst du es nicht!“ „Wir reden wieder“, verteidigte Rory sich trotzig.
„Aber nicht über die Dinge, um die es wirklich geht.“
Rory schnaubte verächtlich „Und du weißt das natürlich? Du, der immer mit allen über alles geredet hat. Du weißt es.“
Jess zuckte mit den Schulter „Mittlerweile.“ „Tatsächlich“, hakte Rory sarkastisch nach. „Tatsächlich!“
Sie musste ihn nur ansehen, um zu erkennen das er es ernst meinte.
Warum sollte er auch hier sein, wenn er sich nicht geändert hatte? Wenn er immer noch schwieg, obwohl reden alles einfacher machen könnte?
Rory schüttelte den Kopf. Es tat weh. Erkenntnis tat weh.
„Bitte, geh wieder!“ Ihre Hand wanderte langsam zum Türknauf.
Jess nickte nur.
Er ging langsam an Rory vorbei und trat hinaus, ohne sich um zusehen ging er den Weg entlang den er gekommen war.
„Kannst du es mir erklären?“
Jess blieb an der Ecke stehen und drehte sich um. Rory stand in der Tür, hilfesuchend fing sie seinen Blick ein.
Er wusste was sie wollte. Eine Erklärung für alles. Keine Erklärung nur für das letzte Jahr, eine Erklärung für alles. Eine Erklärung dafür, warum er in Stars Hollow aufgetaucht war, warum sie ihn geküsst hatte, warum sie mit Dean zusammen war, warum sie sich für Yale und nicht für Harvard entschieden hatte, warum er gegangen war, warum er zurück gekommen ist, warum er sie gebeten hat mit ihr zukommen, warum sie abgelehnt hatte, warum sie sich neu verliebt hatte, warum ein einziger Mann ihre Träume wie Seifenblasen zerschlagen konnte, warum sie eine Yacht gestohlen hatte, warum sie eine Nacht im Knast verbrachte, warum sie sich mit ihrer Mutter zerstritt, warum sie Mitglied der Daughters of the American Revolution wurde, warum sie bei ihren Großeltern lebte... warum... warum... warum.
Jess erwiderte ihren Blick. Ein schiefes Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Leise, gerade laut genug das sie ihn hörte, flüsterte er „Schicksal!“
Ein Wort, ein einfaches, allein Menschen bekanntes Wort. Er wartete nicht darauf das sie etwas erwiderte. Zügig, ohne sich umzusehen, drehte er sich um und verschwand im Dunkel des Gartens.


“The thing about destiny...
is it never ever makes mistakes”

Distillers - Seneca Falls

Ende


So ein Schlusswort gefällig?
Ich weiß es ist nicht umbedingt die erwartete Ausprache, aber ein Schritt in die richtige Richtung *g*
Aber ein Heart-to-Heart wäre denke ich für beide in dieser Situation nicht optimal gewesen, zumindest konnte ich es nicht umsetzen.
Beten wir einfach das ASP die Sache besser löst.

some people were concerned about whether the Winchesters survived
and everybody was concerned about whether the car survived [Eric Kripke]
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