19.10.2005, 21:36
Na dann eben nciht. Dann geht es hier wohl weiter
Lustlos stocherte Lorelai in ihrem Salat herum. So hatte sie sich diesen Abend nicht vorgestellt. Luke hatte sie in ein wunderbares Restaurant ausgeführt. Er hatte den besten Tisch reserviert und teuren Wein bestellt. Im Hintergrund spielte ein Streichquartett. Normalerweise war die klassische Musik nicht ihr Ding, aber es verlieh dem Raum eine romantische Atmosphäre.
Luke hatte sich auch herausgeputzt. Er trug eine schwarze Hose und ein weiÃes Hemd. Nur das Sakko hatte er weggelassen. Ganz so förmlich war es nun auch wieder nicht. Seinen ständigen Drei-Tage-Bart hatte er wegrasiert und die Haare waren frisch geschnitten. Er sah unglaublich gut aus.
Unter normalen Umständen hätte Lorelai sich bestens amüsiert. Doch was war heute schon normal. Ständig wanderten ihre Gedanken zurück zu Rory. Sie hatte sich vorgenommen, diesen Abend nicht zu ruinieren, sich nicht ablenken zu lassen. Doch es war unmöglich. Rory hatte eine Affäre mit Dean. Eigentlich hatte sie gedacht, dass die ganze Geschichte nach der einen Nacht beendet war, doch sie hatten sie hinter Lorelais Rücken weitergeführt.
Luke entging das Verhalten seiner Freundin natürlich nicht. Er beobachtete sie schon die ganze Zeit. Sie sah ihn nie an, sondern hatte ihren Blick starr auf ihr Teller gerichtet. Hin und wieder spieÃte sie ein Salatblatt oder eine Tomate auf ihrer Gabel auf, nur um sie eine halbe Minute zu inspizieren und mit einem Seufzer wieder aufs Teller fallen zu lassen. Den teuren Wein hatte sie noch nicht einmal angerührt. Und sonderlich gesprächig war sie auch nicht. Er wusste nicht, was er von diesem Abend erwartet hatte, aber ganz bestimmt nicht so etwas. Irgendetwas war mit Lorelai los.
Als er die erdrückende Stille nicht länger ertrug, legte er sein Besteck zur Seite und sah Lorelai geradewegs an.
âAlso gut, was ist los?â
Lorelai sah ihn überrascht an. Ihm schien es, als würde sie einen Moment mit sich selbst ringen, was sie sagen sollte. SchlieÃlich schüttelte sie den Kopf.
âGar nichts. Was soll denn los sein?â
Sie konzentrierte sich wieder auf ihren Salat und schubste mit der Gabel eine Tomate auf dem Teller hin und her.
âIch weià auch nicht, aber irgendetwas muss doch sein.â
âGlaub mir Luke, es ist nichts.â
Bei diesen Worten wagte sie es aber nicht, ihm in die Augen zu sehen. Innerlich verfluchte sie sich. Sie hatte diesen Abend nicht kaputt machen wollen, doch sie hatte es schon getan. Luke hatte Verdacht geschöpft.
Dieser nahm sich eine Serviette und wischte sich den Mund ab. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Auch er hatte sein Essen beendet. Dabei war sein Teller noch bis zur Hälfte voll.
âIch merke doch, dass mit dir etwas nicht stimmt. Zuerst bist du völlig aufgelöst, als ich dich abhole. Dann redest du die ganze Fahrt und auch hier keine Wort mit mir. Und zu allem Ãbel bestellst du dir auch noch Salat. Verstehst du? Salat. Ich wusste gar nicht, dass du die Bedeutung von diesem Wort kennst.â
âIch bin halt auf gesundes Essen umgestiegenâ, murmelte Lorelai vor sich hin.
âWerâs glaubt. Also, was ist passiert? Gibt es Probleme im Hotel? Hast du mit Sookie gestritten? Hat Michel wieder einmal gekündigt? Ist es wegen Rory? Oder hast du etwa schon wieder mit deiner Mutter gestritten?â
Lorelai sah ein, dass sie Luke nicht länger etwas vormachen konnte. Er würde keine Ruhe geben, bis er nicht alles wusste.
âSie hat eine Affäre.â
âDeine Mutter hat eine Affäre?â, entfuhr es Luke überrascht, doch Lorelai schien ihn nicht gehört zu haben. Zu sehr war sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt.
âMit Dean.â
âOh mein Gott, deine Mutter hat eine Affäre mit Dean?â
âNein, du Idiot. Rory.â
Luke atmete erleichtert aus.
âGott sei Dank.â
Diesen Kommentar hätte er sich besser verkneifen sollen, denn Lorelai reagierte gereizt darauf.
âWie kannst du dich darüber freuen, dass Rory eine Affäre hat? Das ist ein Desaster.â
Luke setzte zu einer Erklärung an, lieà es dann aber bleiben. Es hatte ja doch keinen Sinn, da es Lorelai gar nicht zu interessieren schien. Stattdessen stach sie so fest auf eine Tomate ein, dass sie vom Teller flutschte und durch den halben Raum flog. Doch auch das war ihr egal.
âIch dachte, er hätte sie abserviert.â
âTja, weiÃt du, mein Lieber, das dachte ich auch. Aber anscheinend hat er sich nur dazu entschlossen, sich nicht scheiden zu lassen, sondern mit Rory lieber eine heiÃe Affäre zu führen.â
Luke ballte seine Fäuste. Noch nie hatte er dieses dringende Gefühl verspürt, jemandem eine rein zu hauen. Und dieser jemand war Dean. Er hatte sich schon einmal mit Dean geprügelt. Damals, als er zum ersten Mal mit Rory Schluss gemacht hatte. Und er würde es wieder tun, wenn es nötig wäre.
Lorelai stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte, Ihre Tochter schien ihr immer mehr zu entgleiten. Schon klar, Rory war schon volljährig, dennoch war sie ihre Mum. Und es war ihre Aufgabe, Rory auf den rechten Weg zurückzuführen. Doch im Moment hatte sie keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte.
Luke winkte dem Kellner und verlangte die Rechnung.
âWas machst du?â, erkundigte sich Lorelai.
âWir gehen.â
âOh nein, wir können doch nicht gehen. Du hast dir doch so viel Mühe gegeben. Ich will dir den Abend nicht ruinierenâ, sagte sie, dachte dabei aber, dass es dafür schon zu spät war.
âIst schon okay, Lorelai. Wir sollte wirklich gehen.â
âAber ich hab noch nicht einmal aufgegessen.â
âDu hast gerade einmal 3 Scheiben Gurken gegessen und das auch nur, weil dich der Kellner schon ganz misstrauisch angesehen hat.â
Lorelai gab es auf, ihm zu widersprechen. Wenn sie ehrlich war, war sie auch froh, dass sie schon aufbrachen. Noch länger hätte sie es hier wahrscheinlich gar nicht mehr ausgehalten. Nicht, weil es ihr nicht gefiel. Ganz im Gegenteil. Normalerweise wäre sie gerührt gewesen, in welch schickes Lokal Luke sie ausführte, aber heute hatte sie einfach zu viele andere Dinge im Kopf.
Luke legte ein paar Scheine auf den Tisch und stand dann auf. Er ging Richtung Ausgang und Lorelai folgte ihm. Bei der Tür reichte er ihr ihre Jacke und hielt ihr die Tür auf.
Die ganze Fahrt zurück nach Stars Hollow verbrachten sie schweigend. Lorelai starrte die ganze Zeit wie hypnotisiert aus dem Fenster und hing ihren Gedanken nach. Luke konzentrierte sich auf die StraÃe, warf jedoch immer wieder einen Blick auf seine Freundin.
Er war ratlos. Er wollte ihr so gerne helfen, hatte aber keine Ahnung, wie. Lorelai war wegen der Sache mit Rory am Boden zerstört und er war völlig hilflos. Ihre kleine Romanze hätte so schön sein können. Schon jahrelang hatten sie sich das gewünscht, bewusst oder unbewusst. Sie könnten so glücklich sein, doch die ganzen Umstände, die Rory betrafen, warfen einen dunklen Schatten auf ihre Beziehung.
Als Luke in die Auffahrt einbog, stellten sie beide mit Erleichterung fest, dass im Haus Licht brannte. Rory war also da. Nicht wieder einfach so verschwunden. Wenigstens eine gute Nachricht an diesem Abend.
Lorelai stieg ohne ein Wort zu sagen aus dem Wagen. Sie gab Luke keinen Kuss und verabschiedete sich nicht einmal. Sie schien komplett abwesend. Luke beobachtete sie, wie sie auf das Haus zuging. Mit langsamen Schritten und hängenden Schultern. Noch nie hatte er diese Frau so am Boden gesehen. Er kannte sie nur als immer fröhliche, nach Kaffee dürstende Frau, die mit ihrer lauten Stimme durch sein Café schrie. Und somit seinen Tag erhellte. Doch jetzt war sie mit ihren Nerven am Ende.
Als sie die Veranda erreicht hatte, wollte Luke schon den Motor starten und nach Hause fahren, als er plötzlich sah, wie sie zusammen brach. Ihre Beine knickten ein, wie ein abgebrochener Zahnstocher, und sie stützte sich mit den Händen auf den Stufen ab.
Luke sprang aus dem Auto und war mit 3 groÃen Schritten bei ihr.
âLorelai, was ist denn los?â, fragte er besorgt.
Sie konnte ihm nicht antworten, denn ihr ganzer Körper wurde von Schluchzern geschüttelt. Luke nahm sie in seine Arme und setzte sich mit ihr auf die Treppe. Immer wieder wurde Lorelais zierlicher Körper kräftig durchgeschüttelt.
Doch so sehr ihr Weinen auch Lukes Herz zerriss, er war dennoch froh, dass sie endlich aufgab, diese Wand um sich herum aufzubauen. Die ganze letzte Woche hatte sie nur mit Wut und Enttäuschung auf Gespräche mit und über Rory reagiert, doch nun endlich war sie bereit zum Heulen. Endlich schaffte sie es, ihre wahren Gefühle zu zeigen.
âLuke, ich weià nicht, was ich machen soll. Das scheint mir alles irgendwie zu entgleitenâ, seufzte Lorelai, als sie sich endlich wieder ein bisschen beruhigt hatte.
âDenkst du nicht, dass es mit einem normalen Gespräch mit Rory klappen könnte?â
âIch versuche doch schon die ganze Zeit mit ihr zu reden, aber ich schaffe es einfach nicht, bis zu ihr durchzudringen. Sie blockt ab. Warum ist sie nur so verdammt stur?â
Sie wussten beide, von wem sie das geerbt hatte. Doch das würde sie auch nicht weiterbringen. Sonst konnte Lorelai sich immer in Rory hineinversetzen, weil sie sich doch so ähnlich waren. Doch diesmal war es etwas anderes. Wenn Lorelai jetzt ihre Tochter ansah, blickte sie immer in das Gesicht einer Fremden. Eines Menschen, den sie gar nicht kannte.
âWenn du Rory keine Vernunft eintrichtern kannst, solltest du vielleicht zur nächsten Instanz gehen.â
âSprich bitte so mit mir, dass ich dich auch versteheâ, flehte Lorelai.
âIch meine damit, dass du jemand anderen überzeugen solltest, mit Rory zu reden. Jemanden, der bis zu Rorys Herz durchdringt.â
Langsam begriff Lorelai, was Luke meinte. Doch sie hatte so ihre Zweifel. Mit diesem jemand wollte sie nicht unbedingt sprechen. Doch Luke schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. Und ein Versuch war es doch wert.
âDenkst du, das funktioniert?â, fragte sie.
âIch hoffe es.â
Luke stand auf und zog Lorelai mit sich hoch. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
âUnd jetzt solltest du schlafen gehenâ, meinte er.
Lorelai wollte sich gerade umdrehen und ins Haus gehen, als ihr noch etwas Wichtiges einfiel.
âDachtest du im Ernst, meine Mum hätte eine Affäre mit Dean?â
Luke zuckte mit den Schultern und grinste.
âIgitt, das ist ja widerlichâ, rief Lorelai mit verzogenem Gesicht und schüttelte sich.
Ihr könnt ja jetzt einmal ein bisschen spekulieren, wer der geheimnisvolle Jemand ist. Und bitte gebt euch Mühe mit dem FB
Lustlos stocherte Lorelai in ihrem Salat herum. So hatte sie sich diesen Abend nicht vorgestellt. Luke hatte sie in ein wunderbares Restaurant ausgeführt. Er hatte den besten Tisch reserviert und teuren Wein bestellt. Im Hintergrund spielte ein Streichquartett. Normalerweise war die klassische Musik nicht ihr Ding, aber es verlieh dem Raum eine romantische Atmosphäre.
Luke hatte sich auch herausgeputzt. Er trug eine schwarze Hose und ein weiÃes Hemd. Nur das Sakko hatte er weggelassen. Ganz so förmlich war es nun auch wieder nicht. Seinen ständigen Drei-Tage-Bart hatte er wegrasiert und die Haare waren frisch geschnitten. Er sah unglaublich gut aus.
Unter normalen Umständen hätte Lorelai sich bestens amüsiert. Doch was war heute schon normal. Ständig wanderten ihre Gedanken zurück zu Rory. Sie hatte sich vorgenommen, diesen Abend nicht zu ruinieren, sich nicht ablenken zu lassen. Doch es war unmöglich. Rory hatte eine Affäre mit Dean. Eigentlich hatte sie gedacht, dass die ganze Geschichte nach der einen Nacht beendet war, doch sie hatten sie hinter Lorelais Rücken weitergeführt.
Luke entging das Verhalten seiner Freundin natürlich nicht. Er beobachtete sie schon die ganze Zeit. Sie sah ihn nie an, sondern hatte ihren Blick starr auf ihr Teller gerichtet. Hin und wieder spieÃte sie ein Salatblatt oder eine Tomate auf ihrer Gabel auf, nur um sie eine halbe Minute zu inspizieren und mit einem Seufzer wieder aufs Teller fallen zu lassen. Den teuren Wein hatte sie noch nicht einmal angerührt. Und sonderlich gesprächig war sie auch nicht. Er wusste nicht, was er von diesem Abend erwartet hatte, aber ganz bestimmt nicht so etwas. Irgendetwas war mit Lorelai los.
Als er die erdrückende Stille nicht länger ertrug, legte er sein Besteck zur Seite und sah Lorelai geradewegs an.
âAlso gut, was ist los?â
Lorelai sah ihn überrascht an. Ihm schien es, als würde sie einen Moment mit sich selbst ringen, was sie sagen sollte. SchlieÃlich schüttelte sie den Kopf.
âGar nichts. Was soll denn los sein?â
Sie konzentrierte sich wieder auf ihren Salat und schubste mit der Gabel eine Tomate auf dem Teller hin und her.
âIch weià auch nicht, aber irgendetwas muss doch sein.â
âGlaub mir Luke, es ist nichts.â
Bei diesen Worten wagte sie es aber nicht, ihm in die Augen zu sehen. Innerlich verfluchte sie sich. Sie hatte diesen Abend nicht kaputt machen wollen, doch sie hatte es schon getan. Luke hatte Verdacht geschöpft.
Dieser nahm sich eine Serviette und wischte sich den Mund ab. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Auch er hatte sein Essen beendet. Dabei war sein Teller noch bis zur Hälfte voll.
âIch merke doch, dass mit dir etwas nicht stimmt. Zuerst bist du völlig aufgelöst, als ich dich abhole. Dann redest du die ganze Fahrt und auch hier keine Wort mit mir. Und zu allem Ãbel bestellst du dir auch noch Salat. Verstehst du? Salat. Ich wusste gar nicht, dass du die Bedeutung von diesem Wort kennst.â
âIch bin halt auf gesundes Essen umgestiegenâ, murmelte Lorelai vor sich hin.
âWerâs glaubt. Also, was ist passiert? Gibt es Probleme im Hotel? Hast du mit Sookie gestritten? Hat Michel wieder einmal gekündigt? Ist es wegen Rory? Oder hast du etwa schon wieder mit deiner Mutter gestritten?â
Lorelai sah ein, dass sie Luke nicht länger etwas vormachen konnte. Er würde keine Ruhe geben, bis er nicht alles wusste.
âSie hat eine Affäre.â
âDeine Mutter hat eine Affäre?â, entfuhr es Luke überrascht, doch Lorelai schien ihn nicht gehört zu haben. Zu sehr war sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt.
âMit Dean.â
âOh mein Gott, deine Mutter hat eine Affäre mit Dean?â
âNein, du Idiot. Rory.â
Luke atmete erleichtert aus.
âGott sei Dank.â
Diesen Kommentar hätte er sich besser verkneifen sollen, denn Lorelai reagierte gereizt darauf.
âWie kannst du dich darüber freuen, dass Rory eine Affäre hat? Das ist ein Desaster.â
Luke setzte zu einer Erklärung an, lieà es dann aber bleiben. Es hatte ja doch keinen Sinn, da es Lorelai gar nicht zu interessieren schien. Stattdessen stach sie so fest auf eine Tomate ein, dass sie vom Teller flutschte und durch den halben Raum flog. Doch auch das war ihr egal.
âIch dachte, er hätte sie abserviert.â
âTja, weiÃt du, mein Lieber, das dachte ich auch. Aber anscheinend hat er sich nur dazu entschlossen, sich nicht scheiden zu lassen, sondern mit Rory lieber eine heiÃe Affäre zu führen.â
Luke ballte seine Fäuste. Noch nie hatte er dieses dringende Gefühl verspürt, jemandem eine rein zu hauen. Und dieser jemand war Dean. Er hatte sich schon einmal mit Dean geprügelt. Damals, als er zum ersten Mal mit Rory Schluss gemacht hatte. Und er würde es wieder tun, wenn es nötig wäre.
Lorelai stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte, Ihre Tochter schien ihr immer mehr zu entgleiten. Schon klar, Rory war schon volljährig, dennoch war sie ihre Mum. Und es war ihre Aufgabe, Rory auf den rechten Weg zurückzuführen. Doch im Moment hatte sie keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte.
Luke winkte dem Kellner und verlangte die Rechnung.
âWas machst du?â, erkundigte sich Lorelai.
âWir gehen.â
âOh nein, wir können doch nicht gehen. Du hast dir doch so viel Mühe gegeben. Ich will dir den Abend nicht ruinierenâ, sagte sie, dachte dabei aber, dass es dafür schon zu spät war.
âIst schon okay, Lorelai. Wir sollte wirklich gehen.â
âAber ich hab noch nicht einmal aufgegessen.â
âDu hast gerade einmal 3 Scheiben Gurken gegessen und das auch nur, weil dich der Kellner schon ganz misstrauisch angesehen hat.â
Lorelai gab es auf, ihm zu widersprechen. Wenn sie ehrlich war, war sie auch froh, dass sie schon aufbrachen. Noch länger hätte sie es hier wahrscheinlich gar nicht mehr ausgehalten. Nicht, weil es ihr nicht gefiel. Ganz im Gegenteil. Normalerweise wäre sie gerührt gewesen, in welch schickes Lokal Luke sie ausführte, aber heute hatte sie einfach zu viele andere Dinge im Kopf.
Luke legte ein paar Scheine auf den Tisch und stand dann auf. Er ging Richtung Ausgang und Lorelai folgte ihm. Bei der Tür reichte er ihr ihre Jacke und hielt ihr die Tür auf.
Die ganze Fahrt zurück nach Stars Hollow verbrachten sie schweigend. Lorelai starrte die ganze Zeit wie hypnotisiert aus dem Fenster und hing ihren Gedanken nach. Luke konzentrierte sich auf die StraÃe, warf jedoch immer wieder einen Blick auf seine Freundin.
Er war ratlos. Er wollte ihr so gerne helfen, hatte aber keine Ahnung, wie. Lorelai war wegen der Sache mit Rory am Boden zerstört und er war völlig hilflos. Ihre kleine Romanze hätte so schön sein können. Schon jahrelang hatten sie sich das gewünscht, bewusst oder unbewusst. Sie könnten so glücklich sein, doch die ganzen Umstände, die Rory betrafen, warfen einen dunklen Schatten auf ihre Beziehung.
Als Luke in die Auffahrt einbog, stellten sie beide mit Erleichterung fest, dass im Haus Licht brannte. Rory war also da. Nicht wieder einfach so verschwunden. Wenigstens eine gute Nachricht an diesem Abend.
Lorelai stieg ohne ein Wort zu sagen aus dem Wagen. Sie gab Luke keinen Kuss und verabschiedete sich nicht einmal. Sie schien komplett abwesend. Luke beobachtete sie, wie sie auf das Haus zuging. Mit langsamen Schritten und hängenden Schultern. Noch nie hatte er diese Frau so am Boden gesehen. Er kannte sie nur als immer fröhliche, nach Kaffee dürstende Frau, die mit ihrer lauten Stimme durch sein Café schrie. Und somit seinen Tag erhellte. Doch jetzt war sie mit ihren Nerven am Ende.
Als sie die Veranda erreicht hatte, wollte Luke schon den Motor starten und nach Hause fahren, als er plötzlich sah, wie sie zusammen brach. Ihre Beine knickten ein, wie ein abgebrochener Zahnstocher, und sie stützte sich mit den Händen auf den Stufen ab.
Luke sprang aus dem Auto und war mit 3 groÃen Schritten bei ihr.
âLorelai, was ist denn los?â, fragte er besorgt.
Sie konnte ihm nicht antworten, denn ihr ganzer Körper wurde von Schluchzern geschüttelt. Luke nahm sie in seine Arme und setzte sich mit ihr auf die Treppe. Immer wieder wurde Lorelais zierlicher Körper kräftig durchgeschüttelt.
Doch so sehr ihr Weinen auch Lukes Herz zerriss, er war dennoch froh, dass sie endlich aufgab, diese Wand um sich herum aufzubauen. Die ganze letzte Woche hatte sie nur mit Wut und Enttäuschung auf Gespräche mit und über Rory reagiert, doch nun endlich war sie bereit zum Heulen. Endlich schaffte sie es, ihre wahren Gefühle zu zeigen.
âLuke, ich weià nicht, was ich machen soll. Das scheint mir alles irgendwie zu entgleitenâ, seufzte Lorelai, als sie sich endlich wieder ein bisschen beruhigt hatte.
âDenkst du nicht, dass es mit einem normalen Gespräch mit Rory klappen könnte?â
âIch versuche doch schon die ganze Zeit mit ihr zu reden, aber ich schaffe es einfach nicht, bis zu ihr durchzudringen. Sie blockt ab. Warum ist sie nur so verdammt stur?â
Sie wussten beide, von wem sie das geerbt hatte. Doch das würde sie auch nicht weiterbringen. Sonst konnte Lorelai sich immer in Rory hineinversetzen, weil sie sich doch so ähnlich waren. Doch diesmal war es etwas anderes. Wenn Lorelai jetzt ihre Tochter ansah, blickte sie immer in das Gesicht einer Fremden. Eines Menschen, den sie gar nicht kannte.
âWenn du Rory keine Vernunft eintrichtern kannst, solltest du vielleicht zur nächsten Instanz gehen.â
âSprich bitte so mit mir, dass ich dich auch versteheâ, flehte Lorelai.
âIch meine damit, dass du jemand anderen überzeugen solltest, mit Rory zu reden. Jemanden, der bis zu Rorys Herz durchdringt.â
Langsam begriff Lorelai, was Luke meinte. Doch sie hatte so ihre Zweifel. Mit diesem jemand wollte sie nicht unbedingt sprechen. Doch Luke schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. Und ein Versuch war es doch wert.
âDenkst du, das funktioniert?â, fragte sie.
âIch hoffe es.â
Luke stand auf und zog Lorelai mit sich hoch. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
âUnd jetzt solltest du schlafen gehenâ, meinte er.
Lorelai wollte sich gerade umdrehen und ins Haus gehen, als ihr noch etwas Wichtiges einfiel.
âDachtest du im Ernst, meine Mum hätte eine Affäre mit Dean?â
Luke zuckte mit den Schultern und grinste.
âIgitt, das ist ja widerlichâ, rief Lorelai mit verzogenem Gesicht und schüttelte sich.
Ihr könnt ja jetzt einmal ein bisschen spekulieren, wer der geheimnisvolle Jemand ist. Und bitte gebt euch Mühe mit dem FB
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.