26.10.2005, 12:41
......es geht weiter. Danke für das liebe FB.
Viel Spaà beim lesen.
Teil 29
Seit zwei Tagen war Steven nun tot. Jess war aus dem Krankenhaus entlassen worden und zog sich seither von allem zurück. Keiner kam mehr an ihn ran. Selbst Rory die immer wieder versuchte mit ihm zu sprechen und für ihn da zu sein, blockte er ab. Er aà nicht mehr und schlief auch nicht mehr. Die dicken Ringe unter seinen Augen waren kaum noch zu übersehen. Rory machte sich wahnsinnige Sorgen um ihren Freund. Er litt unter der gesamten Situation und Rory wusste nicht wie sie ihm helfen konnte. Auch Kathe ging es zusehend schlechter. Sie war nachdem die Maschinen abgestellt wurden, zurück in ihre Wohnung gefahren. Doch sie konnte dort nicht bleiben. Alles erinnerte sie an Steven, an die Zeit in der sie glücklich war mit ihm. Kurz entschlossen rief sie Rory an und fragte sie ob sie eine Zeit lang bei ihr wohnen könnte. Rory wollte Kathe gerne helfen, schlieÃlich hatte sie ihr auch geholfen als es ihr schlecht ging. Doch Jess stellte sich quer. Er wollte Kathe nicht sehen und schon gar nicht mit ihr zusammen leben. Rory konnte es zwar nicht verstehen, musste es aber akzeptieren. Kurzerhand fragte sie Lorelai, ob Kathe in ihrem alten Zimmer wohnen könnte und Lorelai stimmte zu. Nun wohnte Kathe bei Lore und Jess machte seither einen groÃen Bogen um das Haus. Er war noch immer der Meinung Kathe hätte Steven umgebracht und wollte deshalb nichts mit ihr zu tun haben. Mehre Male hatte Rory versucht mit ihm zu sprechen, doch er war nicht von dem Gedanken abzubringen. Er war eben ein Sturkopf und dabei blieb es. An diesem Morgen war er schon ganz früh zum Steg gegangen. In den letzten zwei Tagen hat er hier die meiste seiner Zeit verbracht. Hier war er allein und konnte nachdenken. Ab und an wenn er sicher war das ihn niemand hörte sprach er mit seinem Freund. Fragte ihn um Rat und hoffe er könnte ihm helfen. Aber Steven konnte ihm nicht mehr helfen. Er war tot und nichts auf der Welt konnte ihn zurück bringen. So saà er da und dachte über das Leben und das Sterben nach.
Am späten Vormittag kam Rory zu ihm auf den Steg und setze sich neben ihn. Sie legte ihre Hand auf sein Bein und sah in bittend an
âSchatz, du musst was essen. Ich habe dir Hamburger mitgebracht, von Luke. Bitte iss sie.â
âNein, ich will das Zeug nicht. Lass mich einfach in Ruhe.â
Rory sah ihren Freund traurig an, dann stand sie auf und ging von der Brücke. Als sie am Ende angekommen war drehte sie sich noch einmal um und schaute ihn an. Dann sagte sie leise
âJess, ich weià das das alles schwer ist für dich, aber meinst du für mich ist es leicht. Ich bekomme ein Kind. Ich habe eine Scheidung vor mir und ich muss um meine Tochter kämpfen. AuÃerdem kümmere ich mich um Kathe und so langsam sind meine Kräfte am Ende. Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr. Das Leben geht weiter Jess, auch ohne Steven. Willst du jetzt den Rest deines Lebens hier sitzen und in Selbstmitleid verfallen? Du bist nicht allein auf dieser Welt. Es gibt Menschen die dich lieben und die dir helfen wollen, aber du musst es auch zulassen. Meinst du wirklich Steven hätte gewollte, das du den ganzen Tag hier auf dem Steg sitzt, nichts isst und vor dich hin starrst? Meinst du wirklich er würde das gut finden? Reià dich zusammen und fang an dein Leben in den Griff zu bekommen. Du wirst Vater, du trägst Verantwortung.â
Rory stand da und starrt Jess an. Sie wartet auf eine Reaktion, aber er saà nur da und fixierte das Wasser. Minuten vergingen ohne, dass einer der beiden auch nur ein Wort sagte. Gerade als Rory sich rum drehen wollte um weg zu gehen, hörte sie ein Schluchzten. Sie war unglaublich dankbar, denn dieses Schluchzten bedeutet das Jess endlich Gefühle zulieÃ. Sie ging zu ihm und setze sich neben ihren Freund. Liebevoll legte sie ihm einen Arm um die Schulter. Und dann brach es aus ihm heraus
âIch weià nicht was ich machen soll. Er fehlt mir so. Rory, bitte hilf mir.â er sah sie flehend an. Rory drückte ihn fester an sich und sagte dann leise
âIch bin immer für dich da. Zusammen schaffen wir das.â
Jess schaute sie mit Tränen in den Augen an und nickte. Er wusste, dass er sich immer auf Rory verlassen konnte. Und er wollte stark sein, für sie und für ihr gemeinsames Kind. Aber der Schmerz ihn im war gröÃer, als alle Vernunft. Er wusste nicht wie er mit seiner Trauer umzugehen hatte. Er hatte noch nie einen Menschen verloren, der ihm so Nahe stand wie Steven. Dieses Gefühl, das sich um sein Herz legte und es immer fester zudrückte, kannte er vorher nicht. Er würde seinen Freund nicht wieder sehen, nie mehr. Hilflosigkeit machte sich in ihm breit. Er lag ihm Arm seiner Freundin und weinte wie ein kleines Kind. Wo war der starke und kühle Jess geblieben, der er sonst immer war? Warum nur konnten diese Gefühle nicht wieder weg gehen. Er kämpfte gegen die Tränen an, aber sie waren stärker als er. Sie bannten sich ihren Weg nach oben und er konnte nichts dagegen machen. Es verging fast eine Stunde in der Jess in Rorys Arm lag und seiner Trauer freien Lauf lies. Dann richtet er sich auf, wischte sie die restlichen Tränen aus dem Gesicht und schaute seiner Freundin in die Augen.
âDankeâ flüsterte er.
âFür was?â
âDafür, dass du da warst und mir ins Gewissen geredet hast.â
âIch bin immer für dich da. Das habe ich dir eben schon gesagt. Und ich wollte auch schon oft mit dir reden, aber du hast mich immer abgeblockt.â
âIch weiÃ, aber ich habe meine Zeit gebraucht. Und ich bin noch immer nicht drüber weg, aber ich denke ich bin auf einem guten Weg.â Rory lächelte ihren Freund verständnisvoll an und sagte dann
âKommst du mit heim?â
âNein, geh ruhig schon vor. Ich komme bald nach. Ich brauche noch ein paar Minuten für mich.â
Rory nickte und ging dann vom Steg. Als sie schon fast auÃer Sichtweite war, drehte sie sich noch einmal um und schaute zu Jess. Sie hoffte, dass er nun endlich wieder anfangen würde zu leben.
Lorelai stand am Empfangstresen im Hotel und studierte die Hotelbuchungen, als Sookie zu ihr kam. Sie hatten bisher noch keine Zeit gehabt sich richtig zu Unterhalten und Sookie wollte so dringend wissen, wie das Gespräch mit Emily verlaufen ist. Herausfordernd sah sie ihre Freundin an. Als Lore merkte das Sookie sie anstarrte, schaute sie auf.
âWas ist?â fragte sie
âWie war es?â
âWie war was?â
âEmily?â
âEmily?â fragte Lore verwundert
âJa, du wolltest doch zu ihr fahren und mit ihr sprechen.â
âAch so, das meinst du. Das hatte ich schon fast wieder verdrängt. Sie war nicht zuhause.â
âSie war nicht zuhause?â fragte Sookie enttäuscht.
âNein, war sie nicht!â
âUnd wirst du es wieder versuchen?â
âIch weià noch nicht. Mal schauen. Im Moment habe ich andere Sorgen. Jess ist völlig fertig, wegen dem Tod seines Freundes. Rory macht sich schreckliche Sorgen um ihn. Und ich mach mir Sorgen um Rory. Sie ist schwanger und es ist nicht gut für sie wenn sich so sorgt. Dann wohnt auch noch Kathe bei uns. Für sie ist es auch unheimlich schwer. Immerhin hat sie ihren Partner verloren. Nachts weint sie die ganze Zeit und ich denke sie hat Albträume. Rory kümmert sich wirklich toll um sie, aber die Doppelbelastung steht sie nicht lange durch. Sie kann sich nicht um beide kümmern. Heute ist dann auch noch ein Brief vom Gericht gekommen. Die Verhandlung beginnt in zwei Wochen. Ich meine ich bin froh das die Verhandlung jetzt bald los geht und das wir Jessy dann bald wieder sehen und Rory freut sich auch schon riesig auf ihre Tochter, aber das ist im Moment alles zu viel für sie.â
âDas glaube ich dir. Wenn du willst dann geh heim und unterstütze sie. Die meisten Gäste sind schon wieder abgereist und ich denke Michel und ich kommen alleine klar. Und falls wir es nicht schaffen wissen wir ja wo wir dich erreichen.â
âJa, ich denke ich werde mich ein bisschen um Kathe kümmern, damit Rory sich auf ihre Verhandlung vorbereiten kann. Jess wird sich von mir nicht helfen lassen. Er lässt ja noch nicht mal Rory an sich ran.â
âGebt ihm ein wenig Zeit. Es ist nicht leicht ein Mensch zu verlieren, der einem Nahe stand. Er muss jetzt erst einmal mit sich selbst ins Reine kommen, jeder verarbeitet seine Trauer auf seine WeiÃe.â
âJa, nur Rory leidet unter der Situation. Sie braucht ihn jetzt mehr als je zuvor. Der Streit mit Logan um Jessy macht sie wirklich fertig.â
âDas versteh ich ja. Aber ich denke Jess kann ihr da jetzt nicht helfen. Ihr könnt nicht von ihm erwarten dass er einfach so zur Tagesordnung übergeht als wäre nichts gewesen. Und Rory ist nicht allein. Sie hat dich und Luke. Und wenn Jess so weit ist, dann wird auch er wieder für sie da sein. Nur im Moment braucht er einfach seine Zeit.â
âJa ich hoffe, dass er bald wieder der Alte ist.â
âGanz bestimmt und jetzt mach dich heim. Wir schaffen das hier.â
âDanke Sookie, was würde ich nur ohne dich und Michel machen.â Lorelai war ihrer Freundin wirklich dankbar. Sie musste Rory jetzt ein wenig unterstützen.
âKein Problem. dafür sind Freunde doch da.â
Lorelai ging auf ihre Freundin zu und nahm sie in den Arm. Dann nahm sie ihre Handtasche und verlies das Hotel.
âBye Sookie. Und meldet euch wenn ihr Probleme habt.â
âJa machen wir. Bye Lorelai.â
Als Lorelai nach Hause kam, saà Kathe in der Küche und kümmerte sich um die Beerdingung ihres Freundes. Immer wieder liefen ihr Tränen über die Wangen. Lore setze sich zu ihr.
âKann ich dir irgendwie helfen?â fragte sie sie vorsichtig. Kathe schaut auf und fragte
âHast du schon mal eine Beerdigung organisiert?â
âNein, aber ich helfe dir trotzdem wenn du willst.â
âKannst du das den? Ich meine ich will dich nicht von der Arbeit abhalten.â
âIst schon gut. Im Hotel ist heute wenig los. Ich habe also Zeit für dich. Also wo brauchst du Hilfe.â
âIch weià nicht was ich machen soll. Steven und ich haben nie über so etwas gesprochen. Ich weià nicht ob er lieber verbrannt werden möchte oder nicht. Ich weià nicht welchen Sarg ich kaufen soll und â¦. eigentlich weià ich gar nichts.â schluchzte sie
âLass mal schauen.â Lore schnappte sich die Prospekte die vor Kathe lagen und schaute sich alles genau an.
âAlso ich würde dir raten eine ganz normale Erdbestattung zu machen. Ich finde einen jungen Menschen sollte man nicht verbrennen.â
âUnd welchen Sarg würdest du nehmen?â Kathe sah sie fragend an. Es fiel ihr unheimlich schwer das alles zu organisieren und sie war froh das Lorelai ihr helfen wollte.
âDen WeiÃen. Ich würde den WeiÃen nehmen. Und dazu ein Gesteck mit roten Rosen. Was hälst du davon?â
Kathe nickte zustimmend
âJa hört sich wirklich gut an. Würdest du â¦. ich meine würde es dir was ausmachenâ¦â
âzu dem Bestatter mitzukommen?â beendete Lorelai ihren Satz. Kathe nickte.
âNein überhaupt nicht. ich begleite dich gerne. Wann möchtest du gehen?â âEigentlich hatte ich mir vorgenommen, heute noch zu gehen. Ich möchte das so schnell wie möglich hinter mich bringen.â
âGut dann lass uns gleich gehen.â Lorelai stand auf und lächelte Kathe aufmunternd zu. Sie sah das Kathe Angst hatte vor diesem Schritt und sie wollte ihr so gut sie konnte helfen. Auch Kathe stand auf und sie gingen zusammen in Richtung Haustür. Dort blieb Kathe stehen
âLorelai?â
âHm?â
âRory kann wirklich froh sein, das sie eine Mutter wie dich hat.â
Lorelai legte Kathe ihren Arm um die Schultern und ging mit ihr aus dem Haus.
- 3 Tage später â
âDu musst dich langsam mal fertig machen!â rief Rory Jess zu, der der Couch lag und ein Buch lass.
âIch komme nicht mit?â Rory blieb wie angewurzelt stehen und schaute ihn an
âWas soll das heiÃen, du kommst nicht mit?â
âDas ich nicht mit komme. Was sonst?â er sah sie verständnislos an.
âDas kann nicht dein Ernst sein.â
âDoch, das kann mein Ernst sein. Ich möchte nicht auf diese Beerdingung gehen und deswegen mach ich es auch nicht.â
âDu brichst Kathe das Herz wenn du nicht kommst. Du warst Stevens bester Freund. Ich versteh dich nicht.â
âKathe hat auch keine Rücksicht auf mich genommen, als sie diese blöden Maschinen abstellen lassen hat. Warum sollte ich also jetzt zu dieser Beerdigung gehen. Diese Heuchlerei kann ich mir sparen.â
Rory sah in fassungslos an. Sie konnte nicht verstehen warum Jess so über Kathe sprach. Sie waren ihr ganzes Leben lang die besten Freunde und jetzt sollte das alles vorbei sein.
âDu bist unfair!â sagte sie und ging weg
âIch bin unfair?â Jess sprang von der Couch auf und lief Rory hinter her.
âJa, bist du. Sie wollte nur das Beste für ihn. Es gab keine Hoffnung mehr für Steven.â
âBlablabla. Ich kann es wirklich bald nicht mehr hören. Die gute Kathe und der böse Jess.â er sah Rory wütend an.
âAch Jess, komm schon. Bei dem Thema hast du wirklich nicht mehr alle am Sender. Würdest du wenn du ihn Kathes Situation wärst nicht genau so handeln?â
âNein, ich würde dich nicht umbringen. Ich liebe dich.â
âDas heiÃt also, wenn dir Ãrzte dir sagen würden, dass es keine Rettung mehr geben würde für mich und die lebensverlängernde Maschine mich nur unnötig quälen würden, dann würdest du die Maschine trotzdem laufen lassen?â
Jess nickte.
âNa vielen Dank. Das nennt man nicht Liebe, sondern Verlustängste.â
âWillst du damit jetzt sagen, ich würde dich nicht lieben?â er sah sie fragend an. Rory merkte, dass diese Diskussion zu nicht führte und antwortete ihm nicht mehr.
âRory, ich möchte eine Antwort haben.â er lief hinter ihr her, doch Rory gab ihm noch immer keine Antwort. Sie zog sich ihr schwarzes Kleid an und ihr schwarzen Schuhe und ging dann in Richtung Tür.
âRory, ich habe dich was gefragt.â schrie er sie an. Blitzartig dreht sich Rory zu Jess um und funkelte ihn mit bösem Blick an.
âWeiÃt du was. Denk was du willst. Ich geh jetzt zu der Beerdingung deines Freundes. Wenn dir danach ist kannst du ja nachkommen.â schrie sie und war schon aus der Tür. Er rannte ihr hinterher und im Treppenhaus hatte er sie eingeholt. Er packte sie am Arm und riss sie zu sich rum.
âIch möchte jetzt endlich eine Antwort haben, verdammt noch mal!â schrie er so laut er konnte
âLass mich los!â zischte sie gefährlich leise â ich waren dich Jess. Treib das Spiel nicht zu weit. Ich werde dir auf eine so bescheuerte Frage keine Antwort geben. Ich habe dir schon hunderte Male gesagt, wie das alles sehe und ich werde es nicht noch einmal tun. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich komme zu spät!â sie riss sich los und stapfte die Treppen herunter. Jess schaute ihr nach bis sie nicht mehr zu sehen war. Dann ging er in die Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu.
Kathe lief ungeduldig vor dem Friedhof hin und her. Immer wieder hielt sie Ausschau noch Rory und Jess. Wo blieben die beiden nur? Lorelai und Luke standen im Hintergrund und beobachten Kathe, wie sie auf und ab ging. Lorelai ging zu ihr und legte ihr beruhigend einen Arm um die Schulter.
âSüÃe, beruhig dich. Sie werden bestimmt gleich kommen.â
âUnd wenn nicht. Ich möchte nicht ganz alleine vor Stevens Grab stehen. Es ist niemand gekommen. Keiner von seinen Freunden. Ich versteh das nicht.â
âWas ist den mit seiner Familie?â fragte Lore vorsichtig.
âSteven hat keine Familie. Ich war seine Familie. Seine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen und seine Schwester will nichts mehr mit ihm zutun haben. Ich wollte sie anrufen und ihr sagen, dass ihr Bruder gestorben ist, aber ihre Assistentin hat mich immer wieder abgewimmelt.â traurig schaute Kathe zu Boden. Das Susanna nicht kommen würde war ihr klar, aber das keiner ihrer Freunde kam, das machte ihr schon ganz schön zu schaffen.
Als Rory mit dem Auto auf den Parkplatz des Friedhofes fuhr, sah sie ihr Mum, die Kathe im Arm hielt. Schnell stieg sie aus und ging auf die beiden zu.
âBin ich zu spät?â fragte sie schnell â wo sind den die anderen Leute?â
âEs werden wohl keine anderen kommen. Wo ist Jess?â Kathe sah Rory erwartungsvoll an. Sie hoffte so, dass wenigstens er kommen würde, doch Rory musste sie enttäuschen.
âEr wird nicht kommen.â sagte sie leise. â wir hatten einen schlimmern Streit deswegen und ich konnte ihn nicht überzeugen. Tut mir wirklich leid.â
âSchon ok. Ich habe schon ein wenig damit gerechnet, dass er nicht kommt. Er kann mir nicht verzeihen. Vielleicht habe ich doch das falschen gemacht!â
âHast du nicht.â kam es von Lore und Rory wie aus einem Mund.
âIch finde deine Entscheidung wirklich mutig und es beweiÃt wie viel dir Steven bedeutet hat. Nur wenn man wirklich liebt ist man zu so einer Entscheidung fähig. Jess wird das auch irgendwann einsehenâ fuhr Lorelai fort.
âUnd jetzt komm. Wir bringen es hinter uns.â
Lorelai und Rory nahmen Kathe in die Mitte und hackten sich bei ihr ein. Langsam ging sie in die Kapelle. Luke folgte den drei Frauen. Er kannte Steven nicht besonderst gut, aber er mochte ihn. Er hatte ihn zwei dreimal gesehen als er Jess in New York besucht hatte und Steven war im vom ersten Moment an sympathisch.
Als die vier die Kapelle erreich hatten, setzten sie sich und der Pfarrer begann mit seiner Ansprachen. Die Kapelle war schön geschmückt. In der Mitte stand der weiÃe Sarg und rundherum waren rote Rosen aufgebaut. Neben dem Sarg stand ein Bild von Steven. Während der Pfarrer vorne sprach, hörten Luke, Lorelai, Rory und Kathe aufmerksam zu. Der Pfarrer erzählte von Stevens Leben und was er alles erreicht hatte. Kathe musste immer wieder fest schlucken. Sie wollte nicht schon wieder anfangen zu weinen. Zu oft hatte sie in den letzten Tagen geweint. Als der Pfarrer seine Rede beendete wurde ein Lied angespielt das Kathe sich ausgesucht hatte.
I sit and wait
Does an angel contemplate my fate
And do they know
The places where we go
When we're grey and old
'Cos I've been told
That salvation lets their wings unfold
So when I'm lying in my bed
Thoughts running through my head
And I feel that love is dead
I'm loving angels instead
And through it all she offers me protection
A lot of love and affection
Whether I'm right or wrong
And down the waterfall
Wherever it may take me
I know that life won't break me
When I come to call she won't forsake me
I'm loving angels instead
When I'm feeling weak
And my pain walks down a one way street
I look above
And I know I'll always be blessed with love
And as the feeling grows
She breathes flesh to my bones
And when love is dead
I'm loving angels instead
And through it all she offers me protection
A lot of love and affection
Whether I'm right or wrong
And down the waterfall
Wherever it may take me
I know that life won't break me
When I come to call she won't forsake me
I'm loving angels instead
And through it all she offers me protection
A lot of love and affection
Whether I'm right or wrong
And down the waterfall
Wherever it may take me
I know that life won't break me
When I come to call she won't forsake me
I'm loving angels instead
Nachdem die letzten Takte des Liedes gespielt waren, wurde der Sarg durch die Kapelle getragen. Nun würde Steven an seine letzte Ruhestätte gebracht werden. Rory und Kathe erhoben sich und folgten den Männern die den Sarg trugen. Auch Lorelai und Luke standen auf und gingen hinter her. Am Grab angekommen wurde der Sarg langsam herab gelassen.
Kathe wischte sich immer wieder die heraufkommenden Tränen weg. Und auch Rory und Lorelai, die Steven nicht kannten, ertappten sich dabei, dass sie Tränen in den Augen hatten. Kathe tat ihnen unglaublich leid. Als der Sarg auf der Erde aufsetzte trat Kathe vor. Sie warf ihre Rose, die sie die ganze Zeit und der Hand gehalten hatte auf den Sarg.
âMachs gut, mein Schatz. Ich werde dich vermissen. Pass gut auf dich auf.â sagte sie leise und trat einen Schritt zur Seite. Nun war Rory an der Reihe. Sie warf eine Schaufel mit Erde in das Grab und sagte dann
âTschüà Steven. Schade, dass ich dich nicht kennen gelernt habe. Du warst sicher etwas ganz besonderes.â
Lorelai und Luke tat es Rory gleich, auch sie warfen jeweils eine Schaufel Erde auf den Sarg. Als sie damit fertig waren, sah Rory im Augenwinkel das sich jemand dem Grab näherte. Sie schaute genau hin und erkanntes das es Jess war. Dankbar lächelte sie ihm zu. Er ging an Kathe und den anderen vorbei ohne ein Wort zu sagen. Dann stand der vor dem offenen Grab seines Freundes. Eine Weile stand er einfach nur da ohne ein Wort zu sagen, doch dann flüsterte er leise.
âHey, ich wollte mich noch schnell von dir verabschieden. Du warst mir 20 Jahre lang ein treuer Freund und ich konnte mich immer auf dich verlassen. Dafür wollte ich dir danken. Ich weià nicht wie ich mein Leben ohne deinen Rat und deine Unterstützung weiter leben kann, aber ich werde es versuchen. Steven, ich hoffe da wo du jetzt bist geht es dir gut. Ich werde dich nie vergessen.â
Kathe trat neben ihn. Zögerlich schaute sie ihn an, doch Jess starrte auf den Sarg tief unten in der Erde. Kathe nahm all ihren Mut zusammen, griff nach seiner Hand und drückte sie ein wenig. So standen die beiden da, Hand in Hand, verbunden mit dem unendlichen Schmerz den jeder der beiden fühlte.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Ãber FB würde ich mich sehr freuen. Im nächsten teil wird es dann wieder verstärk um den Kampf um Jessy gehen.
GLG
Redeagle
Viel Spaà beim lesen.
Teil 29
Seit zwei Tagen war Steven nun tot. Jess war aus dem Krankenhaus entlassen worden und zog sich seither von allem zurück. Keiner kam mehr an ihn ran. Selbst Rory die immer wieder versuchte mit ihm zu sprechen und für ihn da zu sein, blockte er ab. Er aà nicht mehr und schlief auch nicht mehr. Die dicken Ringe unter seinen Augen waren kaum noch zu übersehen. Rory machte sich wahnsinnige Sorgen um ihren Freund. Er litt unter der gesamten Situation und Rory wusste nicht wie sie ihm helfen konnte. Auch Kathe ging es zusehend schlechter. Sie war nachdem die Maschinen abgestellt wurden, zurück in ihre Wohnung gefahren. Doch sie konnte dort nicht bleiben. Alles erinnerte sie an Steven, an die Zeit in der sie glücklich war mit ihm. Kurz entschlossen rief sie Rory an und fragte sie ob sie eine Zeit lang bei ihr wohnen könnte. Rory wollte Kathe gerne helfen, schlieÃlich hatte sie ihr auch geholfen als es ihr schlecht ging. Doch Jess stellte sich quer. Er wollte Kathe nicht sehen und schon gar nicht mit ihr zusammen leben. Rory konnte es zwar nicht verstehen, musste es aber akzeptieren. Kurzerhand fragte sie Lorelai, ob Kathe in ihrem alten Zimmer wohnen könnte und Lorelai stimmte zu. Nun wohnte Kathe bei Lore und Jess machte seither einen groÃen Bogen um das Haus. Er war noch immer der Meinung Kathe hätte Steven umgebracht und wollte deshalb nichts mit ihr zu tun haben. Mehre Male hatte Rory versucht mit ihm zu sprechen, doch er war nicht von dem Gedanken abzubringen. Er war eben ein Sturkopf und dabei blieb es. An diesem Morgen war er schon ganz früh zum Steg gegangen. In den letzten zwei Tagen hat er hier die meiste seiner Zeit verbracht. Hier war er allein und konnte nachdenken. Ab und an wenn er sicher war das ihn niemand hörte sprach er mit seinem Freund. Fragte ihn um Rat und hoffe er könnte ihm helfen. Aber Steven konnte ihm nicht mehr helfen. Er war tot und nichts auf der Welt konnte ihn zurück bringen. So saà er da und dachte über das Leben und das Sterben nach.
Am späten Vormittag kam Rory zu ihm auf den Steg und setze sich neben ihn. Sie legte ihre Hand auf sein Bein und sah in bittend an
âSchatz, du musst was essen. Ich habe dir Hamburger mitgebracht, von Luke. Bitte iss sie.â
âNein, ich will das Zeug nicht. Lass mich einfach in Ruhe.â
Rory sah ihren Freund traurig an, dann stand sie auf und ging von der Brücke. Als sie am Ende angekommen war drehte sie sich noch einmal um und schaute ihn an. Dann sagte sie leise
âJess, ich weià das das alles schwer ist für dich, aber meinst du für mich ist es leicht. Ich bekomme ein Kind. Ich habe eine Scheidung vor mir und ich muss um meine Tochter kämpfen. AuÃerdem kümmere ich mich um Kathe und so langsam sind meine Kräfte am Ende. Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr. Das Leben geht weiter Jess, auch ohne Steven. Willst du jetzt den Rest deines Lebens hier sitzen und in Selbstmitleid verfallen? Du bist nicht allein auf dieser Welt. Es gibt Menschen die dich lieben und die dir helfen wollen, aber du musst es auch zulassen. Meinst du wirklich Steven hätte gewollte, das du den ganzen Tag hier auf dem Steg sitzt, nichts isst und vor dich hin starrst? Meinst du wirklich er würde das gut finden? Reià dich zusammen und fang an dein Leben in den Griff zu bekommen. Du wirst Vater, du trägst Verantwortung.â
Rory stand da und starrt Jess an. Sie wartet auf eine Reaktion, aber er saà nur da und fixierte das Wasser. Minuten vergingen ohne, dass einer der beiden auch nur ein Wort sagte. Gerade als Rory sich rum drehen wollte um weg zu gehen, hörte sie ein Schluchzten. Sie war unglaublich dankbar, denn dieses Schluchzten bedeutet das Jess endlich Gefühle zulieÃ. Sie ging zu ihm und setze sich neben ihren Freund. Liebevoll legte sie ihm einen Arm um die Schulter. Und dann brach es aus ihm heraus
âIch weià nicht was ich machen soll. Er fehlt mir so. Rory, bitte hilf mir.â er sah sie flehend an. Rory drückte ihn fester an sich und sagte dann leise
âIch bin immer für dich da. Zusammen schaffen wir das.â
Jess schaute sie mit Tränen in den Augen an und nickte. Er wusste, dass er sich immer auf Rory verlassen konnte. Und er wollte stark sein, für sie und für ihr gemeinsames Kind. Aber der Schmerz ihn im war gröÃer, als alle Vernunft. Er wusste nicht wie er mit seiner Trauer umzugehen hatte. Er hatte noch nie einen Menschen verloren, der ihm so Nahe stand wie Steven. Dieses Gefühl, das sich um sein Herz legte und es immer fester zudrückte, kannte er vorher nicht. Er würde seinen Freund nicht wieder sehen, nie mehr. Hilflosigkeit machte sich in ihm breit. Er lag ihm Arm seiner Freundin und weinte wie ein kleines Kind. Wo war der starke und kühle Jess geblieben, der er sonst immer war? Warum nur konnten diese Gefühle nicht wieder weg gehen. Er kämpfte gegen die Tränen an, aber sie waren stärker als er. Sie bannten sich ihren Weg nach oben und er konnte nichts dagegen machen. Es verging fast eine Stunde in der Jess in Rorys Arm lag und seiner Trauer freien Lauf lies. Dann richtet er sich auf, wischte sie die restlichen Tränen aus dem Gesicht und schaute seiner Freundin in die Augen.
âDankeâ flüsterte er.
âFür was?â
âDafür, dass du da warst und mir ins Gewissen geredet hast.â
âIch bin immer für dich da. Das habe ich dir eben schon gesagt. Und ich wollte auch schon oft mit dir reden, aber du hast mich immer abgeblockt.â
âIch weiÃ, aber ich habe meine Zeit gebraucht. Und ich bin noch immer nicht drüber weg, aber ich denke ich bin auf einem guten Weg.â Rory lächelte ihren Freund verständnisvoll an und sagte dann
âKommst du mit heim?â
âNein, geh ruhig schon vor. Ich komme bald nach. Ich brauche noch ein paar Minuten für mich.â
Rory nickte und ging dann vom Steg. Als sie schon fast auÃer Sichtweite war, drehte sie sich noch einmal um und schaute zu Jess. Sie hoffte, dass er nun endlich wieder anfangen würde zu leben.
Lorelai stand am Empfangstresen im Hotel und studierte die Hotelbuchungen, als Sookie zu ihr kam. Sie hatten bisher noch keine Zeit gehabt sich richtig zu Unterhalten und Sookie wollte so dringend wissen, wie das Gespräch mit Emily verlaufen ist. Herausfordernd sah sie ihre Freundin an. Als Lore merkte das Sookie sie anstarrte, schaute sie auf.
âWas ist?â fragte sie
âWie war es?â
âWie war was?â
âEmily?â
âEmily?â fragte Lore verwundert
âJa, du wolltest doch zu ihr fahren und mit ihr sprechen.â
âAch so, das meinst du. Das hatte ich schon fast wieder verdrängt. Sie war nicht zuhause.â
âSie war nicht zuhause?â fragte Sookie enttäuscht.
âNein, war sie nicht!â
âUnd wirst du es wieder versuchen?â
âIch weià noch nicht. Mal schauen. Im Moment habe ich andere Sorgen. Jess ist völlig fertig, wegen dem Tod seines Freundes. Rory macht sich schreckliche Sorgen um ihn. Und ich mach mir Sorgen um Rory. Sie ist schwanger und es ist nicht gut für sie wenn sich so sorgt. Dann wohnt auch noch Kathe bei uns. Für sie ist es auch unheimlich schwer. Immerhin hat sie ihren Partner verloren. Nachts weint sie die ganze Zeit und ich denke sie hat Albträume. Rory kümmert sich wirklich toll um sie, aber die Doppelbelastung steht sie nicht lange durch. Sie kann sich nicht um beide kümmern. Heute ist dann auch noch ein Brief vom Gericht gekommen. Die Verhandlung beginnt in zwei Wochen. Ich meine ich bin froh das die Verhandlung jetzt bald los geht und das wir Jessy dann bald wieder sehen und Rory freut sich auch schon riesig auf ihre Tochter, aber das ist im Moment alles zu viel für sie.â
âDas glaube ich dir. Wenn du willst dann geh heim und unterstütze sie. Die meisten Gäste sind schon wieder abgereist und ich denke Michel und ich kommen alleine klar. Und falls wir es nicht schaffen wissen wir ja wo wir dich erreichen.â
âJa, ich denke ich werde mich ein bisschen um Kathe kümmern, damit Rory sich auf ihre Verhandlung vorbereiten kann. Jess wird sich von mir nicht helfen lassen. Er lässt ja noch nicht mal Rory an sich ran.â
âGebt ihm ein wenig Zeit. Es ist nicht leicht ein Mensch zu verlieren, der einem Nahe stand. Er muss jetzt erst einmal mit sich selbst ins Reine kommen, jeder verarbeitet seine Trauer auf seine WeiÃe.â
âJa, nur Rory leidet unter der Situation. Sie braucht ihn jetzt mehr als je zuvor. Der Streit mit Logan um Jessy macht sie wirklich fertig.â
âDas versteh ich ja. Aber ich denke Jess kann ihr da jetzt nicht helfen. Ihr könnt nicht von ihm erwarten dass er einfach so zur Tagesordnung übergeht als wäre nichts gewesen. Und Rory ist nicht allein. Sie hat dich und Luke. Und wenn Jess so weit ist, dann wird auch er wieder für sie da sein. Nur im Moment braucht er einfach seine Zeit.â
âJa ich hoffe, dass er bald wieder der Alte ist.â
âGanz bestimmt und jetzt mach dich heim. Wir schaffen das hier.â
âDanke Sookie, was würde ich nur ohne dich und Michel machen.â Lorelai war ihrer Freundin wirklich dankbar. Sie musste Rory jetzt ein wenig unterstützen.
âKein Problem. dafür sind Freunde doch da.â
Lorelai ging auf ihre Freundin zu und nahm sie in den Arm. Dann nahm sie ihre Handtasche und verlies das Hotel.
âBye Sookie. Und meldet euch wenn ihr Probleme habt.â
âJa machen wir. Bye Lorelai.â
Als Lorelai nach Hause kam, saà Kathe in der Küche und kümmerte sich um die Beerdingung ihres Freundes. Immer wieder liefen ihr Tränen über die Wangen. Lore setze sich zu ihr.
âKann ich dir irgendwie helfen?â fragte sie sie vorsichtig. Kathe schaut auf und fragte
âHast du schon mal eine Beerdigung organisiert?â
âNein, aber ich helfe dir trotzdem wenn du willst.â
âKannst du das den? Ich meine ich will dich nicht von der Arbeit abhalten.â
âIst schon gut. Im Hotel ist heute wenig los. Ich habe also Zeit für dich. Also wo brauchst du Hilfe.â
âIch weià nicht was ich machen soll. Steven und ich haben nie über so etwas gesprochen. Ich weià nicht ob er lieber verbrannt werden möchte oder nicht. Ich weià nicht welchen Sarg ich kaufen soll und â¦. eigentlich weià ich gar nichts.â schluchzte sie
âLass mal schauen.â Lore schnappte sich die Prospekte die vor Kathe lagen und schaute sich alles genau an.
âAlso ich würde dir raten eine ganz normale Erdbestattung zu machen. Ich finde einen jungen Menschen sollte man nicht verbrennen.â
âUnd welchen Sarg würdest du nehmen?â Kathe sah sie fragend an. Es fiel ihr unheimlich schwer das alles zu organisieren und sie war froh das Lorelai ihr helfen wollte.
âDen WeiÃen. Ich würde den WeiÃen nehmen. Und dazu ein Gesteck mit roten Rosen. Was hälst du davon?â
Kathe nickte zustimmend
âJa hört sich wirklich gut an. Würdest du â¦. ich meine würde es dir was ausmachenâ¦â
âzu dem Bestatter mitzukommen?â beendete Lorelai ihren Satz. Kathe nickte.
âNein überhaupt nicht. ich begleite dich gerne. Wann möchtest du gehen?â âEigentlich hatte ich mir vorgenommen, heute noch zu gehen. Ich möchte das so schnell wie möglich hinter mich bringen.â
âGut dann lass uns gleich gehen.â Lorelai stand auf und lächelte Kathe aufmunternd zu. Sie sah das Kathe Angst hatte vor diesem Schritt und sie wollte ihr so gut sie konnte helfen. Auch Kathe stand auf und sie gingen zusammen in Richtung Haustür. Dort blieb Kathe stehen
âLorelai?â
âHm?â
âRory kann wirklich froh sein, das sie eine Mutter wie dich hat.â
Lorelai legte Kathe ihren Arm um die Schultern und ging mit ihr aus dem Haus.
- 3 Tage später â
âDu musst dich langsam mal fertig machen!â rief Rory Jess zu, der der Couch lag und ein Buch lass.
âIch komme nicht mit?â Rory blieb wie angewurzelt stehen und schaute ihn an
âWas soll das heiÃen, du kommst nicht mit?â
âDas ich nicht mit komme. Was sonst?â er sah sie verständnislos an.
âDas kann nicht dein Ernst sein.â
âDoch, das kann mein Ernst sein. Ich möchte nicht auf diese Beerdingung gehen und deswegen mach ich es auch nicht.â
âDu brichst Kathe das Herz wenn du nicht kommst. Du warst Stevens bester Freund. Ich versteh dich nicht.â
âKathe hat auch keine Rücksicht auf mich genommen, als sie diese blöden Maschinen abstellen lassen hat. Warum sollte ich also jetzt zu dieser Beerdigung gehen. Diese Heuchlerei kann ich mir sparen.â
Rory sah in fassungslos an. Sie konnte nicht verstehen warum Jess so über Kathe sprach. Sie waren ihr ganzes Leben lang die besten Freunde und jetzt sollte das alles vorbei sein.
âDu bist unfair!â sagte sie und ging weg
âIch bin unfair?â Jess sprang von der Couch auf und lief Rory hinter her.
âJa, bist du. Sie wollte nur das Beste für ihn. Es gab keine Hoffnung mehr für Steven.â
âBlablabla. Ich kann es wirklich bald nicht mehr hören. Die gute Kathe und der böse Jess.â er sah Rory wütend an.
âAch Jess, komm schon. Bei dem Thema hast du wirklich nicht mehr alle am Sender. Würdest du wenn du ihn Kathes Situation wärst nicht genau so handeln?â
âNein, ich würde dich nicht umbringen. Ich liebe dich.â
âDas heiÃt also, wenn dir Ãrzte dir sagen würden, dass es keine Rettung mehr geben würde für mich und die lebensverlängernde Maschine mich nur unnötig quälen würden, dann würdest du die Maschine trotzdem laufen lassen?â
Jess nickte.
âNa vielen Dank. Das nennt man nicht Liebe, sondern Verlustängste.â
âWillst du damit jetzt sagen, ich würde dich nicht lieben?â er sah sie fragend an. Rory merkte, dass diese Diskussion zu nicht führte und antwortete ihm nicht mehr.
âRory, ich möchte eine Antwort haben.â er lief hinter ihr her, doch Rory gab ihm noch immer keine Antwort. Sie zog sich ihr schwarzes Kleid an und ihr schwarzen Schuhe und ging dann in Richtung Tür.
âRory, ich habe dich was gefragt.â schrie er sie an. Blitzartig dreht sich Rory zu Jess um und funkelte ihn mit bösem Blick an.
âWeiÃt du was. Denk was du willst. Ich geh jetzt zu der Beerdingung deines Freundes. Wenn dir danach ist kannst du ja nachkommen.â schrie sie und war schon aus der Tür. Er rannte ihr hinterher und im Treppenhaus hatte er sie eingeholt. Er packte sie am Arm und riss sie zu sich rum.
âIch möchte jetzt endlich eine Antwort haben, verdammt noch mal!â schrie er so laut er konnte
âLass mich los!â zischte sie gefährlich leise â ich waren dich Jess. Treib das Spiel nicht zu weit. Ich werde dir auf eine so bescheuerte Frage keine Antwort geben. Ich habe dir schon hunderte Male gesagt, wie das alles sehe und ich werde es nicht noch einmal tun. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich komme zu spät!â sie riss sich los und stapfte die Treppen herunter. Jess schaute ihr nach bis sie nicht mehr zu sehen war. Dann ging er in die Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu.
Kathe lief ungeduldig vor dem Friedhof hin und her. Immer wieder hielt sie Ausschau noch Rory und Jess. Wo blieben die beiden nur? Lorelai und Luke standen im Hintergrund und beobachten Kathe, wie sie auf und ab ging. Lorelai ging zu ihr und legte ihr beruhigend einen Arm um die Schulter.
âSüÃe, beruhig dich. Sie werden bestimmt gleich kommen.â
âUnd wenn nicht. Ich möchte nicht ganz alleine vor Stevens Grab stehen. Es ist niemand gekommen. Keiner von seinen Freunden. Ich versteh das nicht.â
âWas ist den mit seiner Familie?â fragte Lore vorsichtig.
âSteven hat keine Familie. Ich war seine Familie. Seine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen und seine Schwester will nichts mehr mit ihm zutun haben. Ich wollte sie anrufen und ihr sagen, dass ihr Bruder gestorben ist, aber ihre Assistentin hat mich immer wieder abgewimmelt.â traurig schaute Kathe zu Boden. Das Susanna nicht kommen würde war ihr klar, aber das keiner ihrer Freunde kam, das machte ihr schon ganz schön zu schaffen.
Als Rory mit dem Auto auf den Parkplatz des Friedhofes fuhr, sah sie ihr Mum, die Kathe im Arm hielt. Schnell stieg sie aus und ging auf die beiden zu.
âBin ich zu spät?â fragte sie schnell â wo sind den die anderen Leute?â
âEs werden wohl keine anderen kommen. Wo ist Jess?â Kathe sah Rory erwartungsvoll an. Sie hoffte so, dass wenigstens er kommen würde, doch Rory musste sie enttäuschen.
âEr wird nicht kommen.â sagte sie leise. â wir hatten einen schlimmern Streit deswegen und ich konnte ihn nicht überzeugen. Tut mir wirklich leid.â
âSchon ok. Ich habe schon ein wenig damit gerechnet, dass er nicht kommt. Er kann mir nicht verzeihen. Vielleicht habe ich doch das falschen gemacht!â
âHast du nicht.â kam es von Lore und Rory wie aus einem Mund.
âIch finde deine Entscheidung wirklich mutig und es beweiÃt wie viel dir Steven bedeutet hat. Nur wenn man wirklich liebt ist man zu so einer Entscheidung fähig. Jess wird das auch irgendwann einsehenâ fuhr Lorelai fort.
âUnd jetzt komm. Wir bringen es hinter uns.â
Lorelai und Rory nahmen Kathe in die Mitte und hackten sich bei ihr ein. Langsam ging sie in die Kapelle. Luke folgte den drei Frauen. Er kannte Steven nicht besonderst gut, aber er mochte ihn. Er hatte ihn zwei dreimal gesehen als er Jess in New York besucht hatte und Steven war im vom ersten Moment an sympathisch.
Als die vier die Kapelle erreich hatten, setzten sie sich und der Pfarrer begann mit seiner Ansprachen. Die Kapelle war schön geschmückt. In der Mitte stand der weiÃe Sarg und rundherum waren rote Rosen aufgebaut. Neben dem Sarg stand ein Bild von Steven. Während der Pfarrer vorne sprach, hörten Luke, Lorelai, Rory und Kathe aufmerksam zu. Der Pfarrer erzählte von Stevens Leben und was er alles erreicht hatte. Kathe musste immer wieder fest schlucken. Sie wollte nicht schon wieder anfangen zu weinen. Zu oft hatte sie in den letzten Tagen geweint. Als der Pfarrer seine Rede beendete wurde ein Lied angespielt das Kathe sich ausgesucht hatte.
I sit and wait
Does an angel contemplate my fate
And do they know
The places where we go
When we're grey and old
'Cos I've been told
That salvation lets their wings unfold
So when I'm lying in my bed
Thoughts running through my head
And I feel that love is dead
I'm loving angels instead
And through it all she offers me protection
A lot of love and affection
Whether I'm right or wrong
And down the waterfall
Wherever it may take me
I know that life won't break me
When I come to call she won't forsake me
I'm loving angels instead
When I'm feeling weak
And my pain walks down a one way street
I look above
And I know I'll always be blessed with love
And as the feeling grows
She breathes flesh to my bones
And when love is dead
I'm loving angels instead
And through it all she offers me protection
A lot of love and affection
Whether I'm right or wrong
And down the waterfall
Wherever it may take me
I know that life won't break me
When I come to call she won't forsake me
I'm loving angels instead
And through it all she offers me protection
A lot of love and affection
Whether I'm right or wrong
And down the waterfall
Wherever it may take me
I know that life won't break me
When I come to call she won't forsake me
I'm loving angels instead
Nachdem die letzten Takte des Liedes gespielt waren, wurde der Sarg durch die Kapelle getragen. Nun würde Steven an seine letzte Ruhestätte gebracht werden. Rory und Kathe erhoben sich und folgten den Männern die den Sarg trugen. Auch Lorelai und Luke standen auf und gingen hinter her. Am Grab angekommen wurde der Sarg langsam herab gelassen.
Kathe wischte sich immer wieder die heraufkommenden Tränen weg. Und auch Rory und Lorelai, die Steven nicht kannten, ertappten sich dabei, dass sie Tränen in den Augen hatten. Kathe tat ihnen unglaublich leid. Als der Sarg auf der Erde aufsetzte trat Kathe vor. Sie warf ihre Rose, die sie die ganze Zeit und der Hand gehalten hatte auf den Sarg.
âMachs gut, mein Schatz. Ich werde dich vermissen. Pass gut auf dich auf.â sagte sie leise und trat einen Schritt zur Seite. Nun war Rory an der Reihe. Sie warf eine Schaufel mit Erde in das Grab und sagte dann
âTschüà Steven. Schade, dass ich dich nicht kennen gelernt habe. Du warst sicher etwas ganz besonderes.â
Lorelai und Luke tat es Rory gleich, auch sie warfen jeweils eine Schaufel Erde auf den Sarg. Als sie damit fertig waren, sah Rory im Augenwinkel das sich jemand dem Grab näherte. Sie schaute genau hin und erkanntes das es Jess war. Dankbar lächelte sie ihm zu. Er ging an Kathe und den anderen vorbei ohne ein Wort zu sagen. Dann stand der vor dem offenen Grab seines Freundes. Eine Weile stand er einfach nur da ohne ein Wort zu sagen, doch dann flüsterte er leise.
âHey, ich wollte mich noch schnell von dir verabschieden. Du warst mir 20 Jahre lang ein treuer Freund und ich konnte mich immer auf dich verlassen. Dafür wollte ich dir danken. Ich weià nicht wie ich mein Leben ohne deinen Rat und deine Unterstützung weiter leben kann, aber ich werde es versuchen. Steven, ich hoffe da wo du jetzt bist geht es dir gut. Ich werde dich nie vergessen.â
Kathe trat neben ihn. Zögerlich schaute sie ihn an, doch Jess starrte auf den Sarg tief unten in der Erde. Kathe nahm all ihren Mut zusammen, griff nach seiner Hand und drückte sie ein wenig. So standen die beiden da, Hand in Hand, verbunden mit dem unendlichen Schmerz den jeder der beiden fühlte.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Ãber FB würde ich mich sehr freuen. Im nächsten teil wird es dann wieder verstärk um den Kampf um Jessy gehen.
GLG
Redeagle
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