04.11.2005, 11:39
Zitat:Sein Mund war trocken, der Schluck tat weh. Er hatte das Gefühl erst wieder sprechen zu können, wenn er etwas zu trinken bekam. Er hätte einem Bier zwar den Vorrang gegeben, aber Mittags um eins, war nicht die richtige Zeit dafür.
Rory spürte das Jess sie ansah, aber sie konnte sich nicht dazu durchringen aufzusehen.
Warum musste das so schwer sein? Sie hatte ihn angerufen, hatte ihn gebeten zu kommen und jetzt schaffte sie es noch nicht einmal ihn anzusehen.
Der Kellner stellte unbemerkt von den beiden Gästen das Glas Wasser auf den Tisch. Erst als er sich schon wieder umgedreht hatte bemerkte Jess das Glas vor ihm. Gierig griff er danach und nahm einen groÃen Schluck, froh das trockene Gefühl zumindern, auch wenn es nicht ganz verschwand.
âRory, warum hast du angerufen?â Jess wusste worum es ging, aber es war an ihr das Thema anzusprechen. Zu sagen was sie wollte, dachte.
âIch...â Rory hob langsam ihren Blick, vermiet es aber gekonnt ihm in die Augen zusehen. âIch... Es tut mir leid.â Jess schüttelte ablehnend den Kopf âDir muss nichts leid tun.â Er versuchte Rorys Blick einzufangen, erhaschte aber nichts weiter als ihr Spiegelbild im Fenster des Cafes. âDoch, muss es. Du...â, kopfschüttelnd brach Rory ab. Sie wusste nicht wie sie diesen Satz zuende bringen sollte. Du hattest recht? Du hast nicht falsch gemacht? Das war es nicht was sie sagen sollte. Du hast die Chance verdient?
Rory atmete tief durch. Diesmal war sie es die ihm in die Augen sah âEs ist nicht mein Recht dir dein Kind vorzuenthalten. Selbst jetzt, wo es noch nicht geboren ist, nicht.â âIch hätte nicht gehen sollen.â Jess verlor sich fast in dem blau ihrer Augen. Er vermisste es sich darin zu verlieren, jeden ihrer Gedanken darin lesen zu können. Rory lächelte schwach âDu bist wieder da.â âLuke hat mich zurück gezehrt.â âDu hast mir davor gesagt das du wieder kommst.â Du hast mir nicht geglaubt.â Schuldbewusst brach Rory den Blickkontakt ab âWir haben so lange gebraucht es, uns, wieder hinzubekommen. Ich habe solange gebraucht um dir wieder zu vertrauen und du hast einfach alles zunichte gemacht. Wie hätte ich dir glauben können?â Jess schloss die Augen und nickte zaghaft âIch hätte mir auch nicht geglaubt.â
Stille zog wieder über die beiden hinweg. Seit Wochen, war es das erste mal das sie redeten. Nicht stritten, redeten. Das erste Mal das sie sich ansehen konnten, ohne das es sich anfüllte als würde jemand mit einem Messer in ihren Innereien herumstochern.
âIch hab in drei Wochen wieder einen Termin, bei Dr. Esperanza. Würdest du mitkommen?â Rory nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Jess schaute sie einen Moment lang an und nickte dann âSicher.â Rory erwiderte sein Nicken. âIch will dich nicht ausschlieÃen. Ich kann nur nicht... Ich kann nicht...â Nervös fing Rory an mit ihrem Fuà zuwippen âIch...â âDu kannst nicht mit mir zusammen sein.â Jess nahm es Rory ab den Satz zuende zuführen. Er verstand sie. Er gab es nicht gerne zu, aber er verstand sie. Rory nickte âNoch nicht. Vielleicht nie wieder, aber das ist kein Grund dich nicht ein Teil der Schwangerschaft und ein Teil des Lebens deines Kindes sein zulassen.â Sie atmete tief durch âDu hattest recht damit. Unsere Vater waren, sind, Trottel, aber wir müssen nicht so werden wie unsere Eltern. Wir können selbst bestimmen wie und wer wir seien wollen.â
Jess lächelte Rory an und nickte âIch bin nicht wieder mein Vater und ich bin nicht wie dein Vater. Ich will nicht so sein!â âIch weiÃ.â Rory lächelte ebenfalls.
Jess nahm den letzten Schluck seines Wassers und setzte das Glas wieder ab âIch muss zur Uni.â Rory nickte âIch denke es wird eh Zeit für mich wieder ins Büro zugehen.â Beide brauchten etwas, bevor sie sich von ihren Plätzen losrissen. âWenn was ist, ruf mich an!â Jess stand direkt vor Rory und schaute sie durlchdringend an. âMach ich. Bis dann!â Rory schob sich an Jess vorbei und ging langsam in Richtung StraÃe.
Jess blieb noch eine Weile stehen und schaute ihr nach bis sie im Gebäude auf der anderen StraÃe verschwunden war. Er hätte sie gerne umarmt, sie geküsst, aber sie waren nicht zusammen, sie war nicht seine Rory. Nicht im Moment, vielleicht nie mehr
Dieser Teil bewegt mich am meisten, weil sie nicht mal normal miteinander umgehen, und ich denke, dass Rory total abweisend zu ihm ist, obwohl sie ihm eine Chance gibt.
Ich finde diesen Teil echt gut, weil die Emotionen gut beschrieben sind.
Freu mich auf den weiteren Teil
Bin noch nicht gut im Fb geben, weil ich bis jetzt immer eine Stille Leserin war, hoffe das dir mein Fb gefällt. :o