[**Mrs.Mariano**]

danke für euer Fb
ja der Streit war schon etwas Emily-Lorelai-like, aber ich wollt da einfach mal ne wendung reinbringen, und da dacht ich mir, wenn schon-denn schon
so, jetzt gibts auf jedenfall mal nen neuen Teil
viel spaß beim lesen



Rory fuhr.
Sie fuhr und starrte gerade aus.
Jess, welcher neben ihr saß, sah sie von der Seite an.
„Willst du nicht lieber zurück fahren?“, fragte er leise.
Sie sah immer noch starr auf die Fahrbahn und antwortete: „Nein.“
Er senkte betrübt den Kopf.
„Und, wo willst du jetzt hin?“
„Yale.“
„Und ich?“
„Du kommst mit.“
„Was?“
„Du kommst mit.“
„Aber…ich kann nicht.“
„Doch.“
Jess sah wieder zu Rory.
Sie starrte zwar auf die ziemlich leere Fahrbahn, doch er wusste, dass ihr das mit ihrer Mutter sehr nahe ging.
„Aber…wo soll ich wohnen?“
„Bei mir.“
Er atmete hörbar aus und meinte: „Rory.“
Er wusste, dass er nicht einfach so in ihr Wohnheim einziehen konnte, er studierte dort immerhin nicht.
Und sie wusste es auch.
Aber sie brauchte ihn.
Deshalb war es ihr egal.
„Rory, es geht nicht…ich meine ich studiere nicht.“
„Nein, Jess nein! Du kommst mit, es ist mir egal was die anderen sagen du kommst!“
Er sah sie an und erkannte den leichten Glanz in ihren Augen.
Wenn er jetzt ablehnte würde er sie wieder alleine lassen.
Er würde dasselbe machen, wie er es schon ein Jahr zuvor getan hatte.
Doch das wollte er nicht.
Er senkte den Kopf, schloss die Augen und antwortete.
„Gut. Ich komme mit.“
Auch wenn man es ihr im Moment nicht ansehen konnte, war sie froh, dass seine Antwort so ausgefallen war.
Schon wenige Minuten später waren sie auf dem Campus angekommen.
Als sie den Motor ausmachte, blieben beide regungslos sitzen.
„Paris ist nicht da. Sie ist mit Asher weg“, erklärte Rory monoton.
Statt einer Antwort, nickte er nur.
„Nur Janet und Tanna sind da. Wobei, Janet läuft immer in der Gegend rum und Tanna ist mental noch nicht ganz angekommen, sie ist nämlich erst 16 und.“
Sie wollte weiter sprechen, doch ihr versagte die Stimme und sie begann zu weinen.
„Hey“, meinte Jess leise und nahm sie zaghaft in den Arm.
Er hatte Angst, etwas dabei falsch zu machen.
Denn er hatte es noch nie gemacht.
Er hatte schon Alkohol getrunken, geraucht, sich geprügelt, aber jemanden einfach nur in den Arm genommen, das hatte er noch nicht gemacht.

Doch, er hatte nichts falsch gemacht.
Rory drückte sich an ihn und begann zu heulen.
„Sie hat mich einfach angeschrieen…ich hab doch gar nichts gemacht…sie hatte kein recht dazu.“
„Sie…sie hat es sicher nicht so gemeint“, versuchte er zu trösten, doch sie schüttelte nur den Kopf.
„Nein…sie hat es ganz genauso gemeint. Das weiß ich.“
„Aber, er tut ihr sicher leid“, sagte er leise.
Da löste sie sich wieder etwas von ihm und sah ihn mit ihren nassen, geröteten Augen an.
„Meinst du?“
Er nickte leicht und antwortete: „Natürlich. Sie liebt dich. Sie ist sauer…weil du nicht mit ihr darüber geredet hast…über mich…ich meine, ja sie hasst mich, aber sie dachte, dass du das auch tust…dachte ich ja auch.“
Rory sah ihn erstaunt an.
Sie hätte sie so etwas vielleicht von Dean oder sonst wen erwartet, aber von Jess?
Bestimmt nicht.
Doch sie dachte nicht weiter darüber nach, sondern wischte sich die Tränen weg und lächelte ihn tapfer an.
„Du hast wahrscheinlich Recht. Aber lassen wir das jetzt, gehen wir rein“, sagte sie und stieg aus.

Jess, welcher ebenfalls nicht mehr im Wagen saß, sah sich um.
„Ist der gewachsen seit ich das letzte Mal hier war?“, dachte er laut und hätte sich dafür am liebsten geohrfeigt.
„Du warst schon mal hier?“, fragte sie verwundert.
Wann sollte er denn hier gewesen sein?
Er trat einen Schritt auf sie zu, umfasste ihre Taille und ging so mit ihr weiter.
„Also wo wohnst du?“, wechselte er frech das Thema.
Sie lächelte und meinte: „Du warst also schon mal hier.“
„Mag sein.“
Sie gingen in eins der Gebäude rein, wo ihnen gleich eine Horde Studenten entgegen kam.

Unter anderen auch Glen, welcher wütend vor sich hinmurmelte.
„Russische Literatur ist scheiße, russische Literatur ist scheiße.“
Rory drehte sich kurz nach ihm um und rief: „Ich werds mir merken, Glen.“
Dann blieb sie vor einer der Türen stehen und sperrte auf.
„Ist russische Literatur wirklich so scheiße oder ist der immer so drauf?“, fragte Jess, während sie die Tür öffnete.
„Ach, Glen ist immer so“, sie stieß die Tür auf und ging rein, „Einfach ignorieren.“
„Mhm“, gab Jess noch zurück, bevor er auch hineinging.
„Keiner da?“
„Sieht nicht so aus“, antwortete sie.
Während Rory stehen blieb, ging Jess etwas herum, geradeaus zu einer der Türen.
„Deins?“, fragte er und deutete in eins der Zimmer
„Jap. Und Paris´ aber die ist.“
„Nicht da“, vollendete er den Satz und ging in das Zimmer.
„Ja“, erwiderte sie noch leise, bevor sie ihm nachging.
Er stand bereit an ihrem Schreibtisch und las einen Artikel von ihr.
„Der ist noch nicht fertig ausgearbeitet. Ich muss erst noch die Fakten überprüfen und ihn neu schreiben“, erklärte sie etwas schüchtern und steckte die Hände in ihre Hosentaschen.
„Also, ich finde ihn gut, aber wenn du meinst“, nickte er ihr zu und legte den Artikel wieder hin.

Dann begann er plötzlich breit zu grinsen und griff nach einem Buch.
Rory erkannt nicht sofort, um welches es sich dabei handelte und trat an ihn heran, um es zu erkennen.
„Ernest Hemingway“, grinste er sie an.
„Ja, Ernest Hemingway“, wiederholte sie lächelnd.
Sie lächelten sich beide einfach nur an und verloren sich in den Augen des anderen, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde.
„Man Rory du ahnst ja nicht, was“, begann Paris, welche gerade das Zimmer betreten hatte aufgeregt.
„Jess“, sagte sie dann wieder in normaler Paris Manier.
„Was tust du denn hier?“
„Oh ähm…er wohnt hier“, antwortete Rory lächelnd.
Als Jess jedoch Paris Blick traf, lenkte er ein.
„Vorübergehend. Bis ich…ne Wohnung hab“, erklärte er.
„Aha. Rory, hast du jetzt nicht gleich ein Seminar?“
Rory sah schnell auf die Uhr und riss die Augen auf.
„Verdammt, ja. Ich muss…Jess ich bin in ner Stunde wieder da…tschüss“, stammelte sie, während sie diverse Dinge in eine Tasche stopfte, dann verschwand und Jess und Paris allein ließ.
Die beiden standen etwas alleingelassen herum, als Paris dann die Stille brach.
„Soll ich dir den Campus zeigen?“
„Klar“, meinte Jess und ging mit ihr ebenfalls aus dem Zimmer.