Falling In Love
#22

Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.

A/N: Hi Leute! Ich will euch nicht lange mit Entschuldigungen nerven, es sei nur gesagt: Die letzten Monate waren hektisch, schwer und Zeit raubend, es gab Probleme, die gelöst werden mussten und mir fehlte es einfach an Energie und Kraft. Aber ich bin zurück (hoffentlich) und ich versuche regelmäßiger zu posten und ich hoffe natürlich auch, dass ihr euch - trotz der langen Abwesenheit - dennoch über ein neues Kapitel freut und mich das auch wissen lasst. Wink

Mein Dank geht wieder einmal eine meine tolle Beta maybenextday und natürlich an meine Kommentarschreiber:

-LORE, Nathi 4545 und Blitzlotos

Zum Kapitel: Hmmm, das Kapitel ist sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. Aber ich will nicht zuviel verraten, hoffe nur, dass ihr es genießen könnt. Ein wenig Fluff ist doch immer was Schönes, oder? Big Grin

Viel Spaß und nicht vergessen: Feedback ist Liebe! Heart

Alles Liebe,
eure Tina

oOo

[Bild: FallingInLove-5.jpg]


"Helenengift" wurde zum Verkaufsschlager und hielt sich wochenlang in den Bestsellerlisten, während bei CMC Publishing wieder der Alltag einkehrte.

Es war Freitagabend und bis auf einige, vereinzelte Gestalten war das Büro wie leer gefegt. Rory brütete über einem Cover-Entwurf und Klappentext, die Augenbrauen in tiefer Konzentration zusammen gezogen und an einem Daumennagel kauend. Eine dumme Angewohnheit aus Collegezeiten. Die Yale Daily News hatte ihren Tribut gefordert, ihr Daumennagel konnte ein Lied davon singen.

"Es ist Freitagabend. Du solltest zuhause sein und dich für ein Date fertig machen", riss sie seine Stimme aus den Gedanken und mit einem breiten Lächeln hob sie ihren Blick.

Er stand im Türrahmen ihres Büros, die Hände in den Hosentaschen seines Anzugs.

"Ich dachte, du wärst schon weg?", entgegnete sie ohne auf seine Anspielung einzugehen.

"Das dachte ich auch von dir. In einer halben Stunde wollte ich dich abholen", grinste er und zum ersten Mal fiel ihr Blick auf die Wanduhr. Mit Erschrecken stellte sie fest, dass sie wieder einmal vollkommen die Zeit übersehen hatte.

"Du meine Güte", entfuhr es ihr. Dabei schnappte sie nach ihrer Handtasche und begann alle möglichen Dinge hinein zu werfen, während sie gleichzeitig mit einer Hand einige Tasten auf ihrem Laptop drückte.

Jess grinste und trat die wenigen Schritte von der Tür zu ihr. Er lehnte sich an ihren Schreibtisch, streckte die Beine von sich und kreuzte die Arme vor der Brust, bevor er sich mit einem schelmischen Grinsen vorbeugte und nahe ihrem Ohr flüsterte: "Oder wolltest du absichtlich als Letzte im Büro sein?"

Es war eindeutig was er mit dieser Aussage gemeint hatte und Rory konnte nicht verhindern, dass sich ein zarter Rotschimmer auf ihre Wangen legte.

"Das hättest du wahrscheinlich gerne", gab sie dennoch gelassen zurück.

"Du etwa nicht?", konterte er genauso gelassen, bevor er sich wieder gerade aufrichtete, sich einmal kurz räusperte und rief: "Gute Nacht, Tracy. Ein schönes Wochenende."

Rorys Kopf schoss in die Höhe und entdeckte ihre Sekretärin in der Bürotür, die sich gerade den leichten Seidenschal um den Hals schlang. Sie blickte auf und mit einem ahnungslosen Lächeln gab sie zurück: "Vielen Dank, Mr. Mariano. Ihnen auch. Gute Nacht, Rory." Und mit diesen Worten schloss sie die Bürotür hinter sich und war verschwunden.

In der selben Sekunde in der die Tür ins Schloss fiel umfasste Jess mit einer Hand Rorys Oberarm und zog die überraschte Frau zu sich, während sich seine andere Hand sanft zwischen Schulter und Ohr an ihren Hals legte. Mit dem Daumen strich er einige Male über ihre Wange.

"Ich hab mich den ganzen Tag lang auf heute Abend gefreut", grinste er, beugte sich schließlich vor und drückte seine Lippen auf ihre. Rory seufzte leicht und musste sich an den Aufschlägen seiner Jacke festhalten, weil ihre Knie ganz weich wurden.

Er unterbrach den Kuss und grinste verschmitzt: "Lass uns verschwinden, Miss Gilmore."

Rory grinste zurück: "Okay, Boss."

Dann streifte sie sich schnell ihre Jacke über, schnappte sich ihre Handtasche und gemeinsam verließen sie ihr Büro, immer seine Hand auf ihrem unteren Rücken spürend.

oOo

Stunden später schlang sie das Laken um ihren Oberkörper, richtete sich etwas auf und lehnte sich mit einem genüsslichen Seufzer an das Kopfende seines Bettes. Er lag neben ihr und fuhr mit seinen Fingern immer wieder ihr Bein hinauf und hinunter.

"Wieso hast du mir damals den Job angeboten?", wollte sie da plötzlich von ihm erfahren, während sie begann mit ihrer Hand durch sein dunkles Haar zu fahren.

Er zuckte nur mit den Schultern und antwortete: "Du warst die Beste." Dann drückte er seine Lippen für einen kurzen Moment auf die Innenseite ihres Oberschenkels. Es lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken und ein Grinsen legte sich auf ihre Züge.

"Bullshit", lachte sie, presste das Lacken fester an sich und setzte sich nun aufrecht hin. Dabei zog sie das Bein unter sich und verhinderte dadurch, dass er es weiter berühren konnte.

Mit einem Seufzer setzte sich nun auch Jess aufrecht hin, lehnte sich – wie Rory noch wenige Augenblicke zuvor – ans Kopfende seines Bettes und setzte fort: "Du hattest deine eigene Meinung und hast diese vertreten. Du wolltest mir nicht Recht geben, nur weil ich derjenige war, der die Fäden deiner Karriere in der Hand hielt. Die meisten Anderen hätten mir aus vollem Herzen zugestimmt. Auch, wenn sie insgeheim völlig anderer Meinung gewesen wären."

Er dachte, damit wäre das Thema vom Tisch, hob den Arm und wollte sie an sich ziehen, doch da entdeckte er den entsetzten Ausdruck auf ihrem Gesicht.

"Das war’s?", entfuhr es ihr ungläubig, "Nur, weil ich ehrlich war? Nicht meine Noten? Meine Abschlüsse? Mein Lebenslauf? Hatte das gar keinen Einfluss?"

Ihre Bestürzung war derart anziehend auf ihn, er konnte nicht anders und wollte das Spiel noch etwas weiter spielen. Deshalb verzog sich einer seiner Mundwinkel zu einem halben Grinsen und er zuckte erneut mit den Schultern.

Er hatte es nicht für möglich gehalten, doch sie blickte ihn noch entsetzter an.

"Wirklich rein gar nichts?"

Sekunden später lag sie unter ihm, seine Arme seitlich ihres Kopfes abgestützt, seine Finger vorsichtig durch ihr Haar fahrend. Sein Körper presste sich auf ihren. Es war so schnell passiert, dass Rory zuerst nicht einmal registrierte, dass sich ihre Position verändert hatte.

"Natürlich gab es noch andere Gründe", raunte er und sie spürte seinen Atem nah an ihren Lippen.

"Nämlich?", schluckte sie und fluchte innerlich, dass sie sich gerade wie ein liebeshungriger Teenager aufführte. Nie war ihr Selbstkontrolle dermaßen schwer gefallen. Aber sie musste die Wahrheit einfach erfahren. Die Neugierde war zu stark. Dennoch schlangen sich ihre Arme um seinen Oberkörper und sie presste sich noch fester an ihn. Sofern das überhaupt möglich war.

Jess‘ Grinsen wurde breiter und nahm einen beinahe schelmischen Zug an als er sich vorbeugte und nah an ihrem Ohr flüsterte: "Wie dieser Rock deine Beine zur Geltung gebracht hat. So was gehört verboten."

Hatte sie vor Sekunden noch gedacht, dass nichts sie daran hindern konnte ihn nach seiner Antwort zu küssen, japste sie jetzt nach Luft, presste ihre Handflächen auf seine Brust und stieß ihn von sich. Mit einer schnellen Bewegung schnappte sie erneut nach dem teuren Laken aus ägyptischer Baumwolle und sprang aus dem Bett.

Jess hatte ihre Reaktion nicht erwartet, ansonsten wäre es ein Ding der Unmöglichkeit für sie gewesen aus seiner Umarmung zu fliehen. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

"Oh, Gott!", entwich es ihr schockiert, "Du hast mich eingestellt, weil du scharf auf mich warst."

Seine Beine schwangen über den Bettrand und er setzte sich auf. Sie war auf die gegenüberliegende Seite des Zimmers geflüchtet und hatte neben der Tür, die ins Bad führte, inne gehalten. Mit einer schnellen Bewegung sprang er ebenfalls vom Bett, hielt jedoch etwas Abstand zu ihr.

So stand er vor ihr, in all seiner göttlichen Pracht, die Arme in die Seiten gestemmt, das verschmitzte Grinsen keine Sekunde verschwunden und richtete erneut das Wort an sie: "Korrektur: Weil ich scharf auf dich bin."

Rory entfuhr ein frustrierter Laut und sie wollte schon ins Bad eilen, doch da fingen sie seine Arme in ihrer Bewegung ab. Einer legte sich um ihren Oberkörper, mit dem anderen griff er unter ihre Kniekehlen und Augenblicke später wurde sie von ihm zurück zum Bett getragen. Das Grinsen hatte sich in ein Lächeln verwandelt.

"Du willst eine ehrliche Antwort?", wollte er wissen und sie konnte nur nicken, befürchtete sie doch, dass ihre Stimme versagen könnte. Jess legte sie zurück aufs Bett und während er das Laken von ihr schälte, begann er gleichzeitig zu sprechen: "Natürlich bist du mir aufgefallen. Schon als ich aus dem Lift gestiegen bin und du dort am Empfang gewartet hast, vertieft in irgendein dummes Formular. Und ja, ich fand dich heiß", er hauchte einige Küsse auf ihr Dekolleté, es verschlug ihr beinahe den Atem "Und ja, deine Beine kamen wirklich unglaublich toll zur Geltung", seine Hand strich seitlich ihren Körper hinauf, hielt schließlich bei ihrer Brust inne und umfasste sie. Rory seufzte auf, schluckte heftig. Sie schloss ihre Augen, ihr Kopf fiel nach hinten.

Jess sah sie an, fuhr die Konturen ihres Gesichtes mit seinem Blick nach, bevor seine Finger den Schwung ihres Wangenknochens nachzeichneten und danach die Linie ihres Kinns entlangfuhren. Währenddessen streichelte seine andere Hand weiter über ihre Brüste. Doch er war noch nicht fertig: "Aber du weißt, dass das nicht der Grund ist, warum ich dir den Job angeboten habe. Ich würde keine erfolgreiche Firma leiten, wenn meine Entscheidungen auf solchen Dingen basieren würden", er drückte seine Lippen auf ihren Mund und verharrte für einige Momente, setzte dann aber sogleich fort: "Deine Noten und deine Abschlüsse und dein Lebenslauf waren der Grund, warum ich dich zum Bewerbungsgespräch eingeladen habe", er hörte auf sie zu streicheln, nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie sanft ihn anzusehen. Überrascht schlug sie die Augen auf, eisblau traf auf kaffeebraun, und erneut musste er seinen Mund auf ihren drücken bevor er weiter sprechen konnte: "Aber es war die Begeisterung in deiner Stimme, als du über Rand gesprochen hast und das herausfordernde Glitzern in deinen Augen als du sie gegenüber Hemingway verteidigt hast, die dir den Job verschafft haben. Es war die Tatsache, dass es jemand geschafft hat mich nach beinahe fünfzehn Jahren absoluten Protests dazu zu überreden, The Fountainhead noch eine Chance zu geben", er hielt kurz inne und beinahe wirkte es so, als würde mit ihm etwas passieren als er seine letzten Worte an sie richtete: "Es war die Liebe zu Büchern."

Plänkelei hin oder her, Rory wusste, wenn sie ihn jetzt nicht küsste, würde sie sterben. Also presste sie ihre Lippen auf seine, seinen Körper an ihren und schlang die Arme um ihn.

Jess währenddessen war sich nicht sicher, ob sie es gesehen hatte. Es war tatsächlich etwas mit ihm passiert, denn für einen kurzen Moment hatte er gefühlt, dass er niemals zuvor einer Frau wie Rory begegnet war. Und auch nie wieder einer begegnen würde. Und er sollte verflucht sein, wenn er nicht versuchte sie genau dort zu behalten, wo sie war: In seinen Armen. In seinem Bett.

Und in seinem Herzen.

oOo

Samstagabend erwarteten sie 37 neue Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter, von denen mehr als zwei Drittel von Lorelai stammten.

Nachricht eins: "Hey Hon! Ruf mich an! Ich muss dir unbedingt die Geschichte mit Michel und dem Garderobenständer erzählen und wie daraufhin meine Mutter … ach was, ruf mich an! Das muss ich dir sozusagen ‚live‘ erzählen. Tüddeltü."

Nachricht drei: "Babe, ich fasse es nicht, dass du immer noch nicht angerufen hast. Inzwischen ist so viel Zeit vergangen, dass ich die Story nur noch halb weiß. Halb wissen bedeutet halb so witzig. Ich weiß nicht einmal mehr, welche Personen beteiligt waren. Tz, siehst du? Halb witzig. Also melde dich!"

Nachricht vierzehn: "Wo bist du?! Inzwischen sind vier Stunden seit meiner ursprünglichen Nachricht vergangen und meine Geschichte ist gar nicht mehr witzig, weil ich jetzt alle Details vergessen habe! Dafür hab ich was Neues. Es beinhaltet Luke und einen missglückten Pancake. Aber mehr Details, wenn du dann anrufst. Ja, richtig gehört, ‘wenn’ du dann anrufst, nicht ‘falls’. Hurry up, Babe!"

Nachricht siebenundzwanzig: "Schön langsam mach ich mir Sorgen! Muss ich mir Sorgen machen? Oh mein Gott! Vielleicht liegst du mit schmerzverzogener Miene neben dem Telefon und kannst es nicht erreichen und ich plappere hier sinnlos deinen Anrufbeantworter voll. Ruf mich sofort an! Sofort! Mit sofort meine ich vor fünf Minuten! Ich zähle bis drei, dann leg ich auf und dann muss das Telefon aber augenblicklich klingeln, sonst schick ich den Notarzt und die Polizei bei dir vorbei. Man hört ja immer wieder diese Geschichten von jungen Frauen, die zuviel arbeiten und dann – ganz plötzlich – einen Herzinfarkt haben von dem ganzen Stress. Werde es jetzt noch in deinem Büro versuchen und wenn ich dich dort erreiche dir ordentlich die Hölle heiß machen, mir so einen Schreck … PEEP!"

Nachricht achtundzwanzig: "Rory, ich bin’s, Daphnée. Es tut mir so Leid, ich hab’s verraten. Aber du kennst doch Lorelai. Sie hat hier angerufen und irgendwas gebrabbelt von ‚Rory ist tot!‘ und ‚Sie liegt in einer Lache ihres eigenen Blutes in ihrer superschönen Küche!‘ und weiß der Teufel was noch alles und da hab ich ihr gesagt, dass du heute verabredet bist. Dann war es kurz still und dann meinte sie, dass sie es sehr erstaunlich findet, dass dein Rendezvous anscheinend schon seit gestern Abend andauert. Da meinte ich, das sollst du ihr besser selbst erzählen. Also mach dich auf einige Anrufe gefasst. Nochmals sorry, Ror. Was mich daran erinnert: Wenn du heim kommst, dann will ich details, details, details!"

Nachricht neunundzwanzig: "Jetzt hat mich doch dein verdammter Anrufbeantworter einfach so abgeschnitten! MICH! Und dann war auch noch besetzt! Aber immerhin ist mir in den letzten zehn Sekunden bewusst geworden, dass ich überreagiere. Du bist eine erwachsene Frau, du kannst auf dich selbst Acht geben. Dass du noch nicht zurückgerufen hast, hat sicher einen guten Grund. Also … wie alt ist er? Arbeitet er in deinem Büro? Wie sieht er aus? Ist er mehr der Sunnyboy-Paul-Walker- oder der verwegene-Draufgänger-James-Dean-Typ? Ich brauche ALLE Details! Ich weiß jetzt nämlich, warum du nicht zuhause bist. Und das hab ich ganz alleine herausgefunden. Wahrscheinlich bist du genau in dem Moment, in dem ich dir das hier auf Band spreche, beim netten canoodeling und … PEEP!"

Rory seufzte auf und verdrehte einmal die Augen, bevor sie nach dem Telefonhörer griff und begann ihre Anrufe zu beantworten. Und sie machte sich für einen Marathon bereit, denn wie sie ihre Mutter kannte, gab diese erst Ruhe, wenn sie jede winzige Kleinigkeit erfahren hatte. Ein Lächeln huschte über die Züge der jungen Frau, als sie daran dachte, dass sie die nächsten Stunden ausschließlich über ein Thema sprechen würde: Jess. Denn – ob sie wollte oder nicht – er hatte sich in der kurzen Zeit ihrer Affäre zu einem ihrer Lieblingsthemen entwickelt.

Einerseits beunruhigte sie das zutiefst. Andererseits war es ihr momentan auch herzlich egal, weil sie seit langem endlich wieder dieses schwindelerregend aufregende Gefühl empfand: Glück. Und momentan konnte ihr das auch keiner zerstören.

Hatte sie geglaubt.

TBC

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~ Love never ends. ~
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