19.12.2005, 17:18
Bitteschön, ein neuer Teil. Ich hoffe er gefällt euch und bitte um Feedback.
Wie Vater und Sohn
“Jess. Was machst du hier?”
“Rory hat angerufen. Sie hat mir erzählt, was passiert ist und gemeint, dass du etwas seelischen Beistand gebrauchen könntest.” Jess lächelte. Er verschwieg Luke lieber, dass er erst nach zehn Minuten verstanden hatte, was Rory wollte, da sie am Telefon in lautes Schluchzen ausgebrochen war. Es hatte ihm wehgetan, ihr nicht helfen zu können, er wollte schon zu ihr nach Yale fahren, aber sie hatte ihm gesagt, dass Luke seine Hilfe sehr viel mehr bräuchte als sie, denn sie hatte Logan, der sich um sie kümmerte. Und leider musste Jess feststellen, dass Rory Recht hatte. Er hatte vieles erwartet, aber das hier war zu viel für ihn. Er hatte Luke als starken Menschen kennen gelernt, manchmal etwas unbeholfen im Bezug auf ihn oder seine Gefühle was Lorelai betraf, aber er hatte immer eine starke Ausstrahlung besessen, die keinen daran zweifeln lieÃ, dass er irgendwann alles schaffen würde, was er sich vorgenommen hatte. Luke hatte es geschafft, Jess zu bändigen, wenigstens ein bisschen, Luke hatte es geschafft, mit Lorelai zusammen zu kommen, was Jess immer für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten hatte, aber er hatte es nicht geschafft, die Hoffnung zu behalten, dass Lorelai wieder aufwachen würde. Vor Jess saà ein Mann, der nicht mehr daran glaubte, dass seine Frau zu ihm zurückkehren würde. Das sagte ihm seine Menschenkenntnis, und Jess besaà eine Menge davon.
Ihm war sofort klar gewesen, was zwischen Lorelai und Luke vorging oder nicht vorging, was bei Rory und Dean gelaufen war... . Jess erkannte Luke nicht wieder, aber es war auch kein Wunder, wenn die einzige groÃe Liebe jede Sekunde sterben konnte, natürlich, jeder könnte jede Minute sterben, aber wenn man so direkt damit konfrontiert wurde, war das sehr viel schlimmer, als das alltägliche Risiko des Lebens. Jess konnte verstehen, wieso Rory ihn angerufen hatte. Luke brauchte etwas Trost, etwas Mut, etwas Ablenkung. Jess war weder gut im trösten, noch im Mut machen, aber Ablenkung konnte er ihm verschaffen, selbst wenn er nur ein kleines Feuer im Schwesternzimmer entfachen würde...
“Danke, dass du extra von New York hergefahren bist.”, riss Luke ihn aus seinen Gedanken. Luke bedeutete es ungemein viel, Jess hier zu sehen. Es bewies ihm, wenigstens etwas im Leben richtig gemacht zu haben, Jess ein bisschen erzogen zu haben. Damals, nach der Hochzeit war auch so ein Moment gewesen. Als Jess ihm gedankt hatte, sie sich umarmt hatten. Luke hatte sich weniger wie Jess Onkel gefühlt, mehr wie sein Vater. Es war ein tolles Gefühl gewesen. AuÃerdem hatte er mit Lorelai getanzt, war ihr näher gekommen, war sich seiner Gefühle für sie bewusst geworden. Damals hatte seine Beziehung mit ihr angefangen, sie hatten sich verabredet, kurz darauf hatten sie sich geküsst... und jetzt, jetzt würden sie sich vielleicht nie wieder küssen, nie wieder miteinander tanzen, nie wieder miteinander reden... Alle Gedanken von Luke führten unweigerlich zu Lorelai. Sie war in sein ganzes Leben involviert, es gab nichts, dass ihn nicht an sie erinnerte, er wusste nicht, wie es weitergehen würde, wenn Lorelai wirklich sterben würde, er würde es nicht mehr in Stars Hollow aushalten, da war er sich sicher, sollte sie sterben, war alles zu Ende...
“Hab ich gern gemacht!”, diesmal riss Jess Luke aus seinen Gedanken. Luke sah auf. Jess Ton hatte etwas so zuversichtliches an sich, genauso wie das verschmitze Lächeln, dass Luke augenblicklich etwas Hoffnung machte. Er war Jess unendlich dankbar dafür, dass er gekommen, und Rory dafür, dass sie ihn angerufen hatte. Wieder einmal wurde er sich bewusst, wie sehr sich Jess verändert hatte, er nahm Rücksicht auf andere Leute, er half ihnen sogar manchmal. Langsam stand Luke auf. Jess wusste, was er vorhatte, sie hatten es nicht oft getan, eigentlich nur einmal. Luke und er umarmten sich. Solche Momente gaben Jess das Gefühl, dass er nicht allen Menschen komplett egal war, dass er jemandem etwas bedeutete, dass sich manche Menschen sogar um ihn sorgten. Eigentlich gab es nur eine Person, auf die das alles zutraf, und das war Luke. Vor langer Zeit auch Rory, aber das hatte er ja leider verbockt. Er hatte das ruiniert, was einmal so etwas wie das von Luke und Lorelai hätte werden können, aber dafür war es nun zu spät. Leider, wie Jess manchmal dachte, es hätte sehr schön mit Rory werden können, manchmal, wenn er ganz alleine war und sich einsam fühlte, dachte er an sie zurück, daran, wie sie ihn unterstützt hatte, ihm gesagt hatte, er könnte es schaffen, er könnte alles schaffen, was er wollte. Sie war so voller Optimismus gewesen, dass er sie jetzt selbst am Telefon nicht wieder erkannt hatte, mit diesem verzweifelten Ton, der die ganze Zeit in ihrer Stimme mitgeschwungen war. Es musste schrecklich für sie sein zu wissen, dass ihre Mutter jederzeit sterben könnte, dem Tod näher als dem Leben war. Er dachte darüber nach, wie er sich fühlen würde, wenn seine Mutter , oder, was für ihn fast noch schlimmer war, wenn Luke im Koma läge. Es wäre unerträglich.
Nachdem sich die beiden wieder losgelassen hatten, wollte Jess Luke etwas ablenken. Das hatte ihm schon Rory geraten, sie meinte, Ablenkung würde Luke gut tun und Jess stimmte damit vollkommen überein. Aber womit sollte er ihn ablenken, ein Feuer im Schwesternzimmer kam erst als letzte Option, obwohl so etwas schon seine Vorteile hatte, wenn den Schwestern zu warm werden würde, dann würden sie vielleicht... Jess schüttelt kaum merklich den Kopf. Das kam erst, wenn Luke in einem Zustand war, in dem er sich darüber freuen würde, und das wäre erst der Fall, wenn Lorelai wieder aufwachen würde, dauerte also noch eine Weile. Aber es gab etwas anderes, etwas, was Jess vor kurzem selbst erlebt hatte, was ihn für eine Weile allen Kummer und alle Sorgen hatte vergessen lassen. Luke, da war Jess sich sicher, würde es ähnlich gehen.
“Sag mal, Luke...”, fing er an. “Hast du deine Kinder eigentlich schon gesehen?” Er wusste, dass es nicht der Fall war, die verwirrte Schwester hatte es ihm schlieÃlich selbst gesagt, aber es brachte Luke mit Sicherheit auf andere Gedanken, und das hatte dieser jetzt bitternötig.
“Nein, wieso? Du etwa?” Luke war erstaunt. Erst letzte Nacht hatte er Lorelai versprochen, für die beiden zu sorgen, und jetzt hatte er sie vollkommen vergessen. Er war erst wenige Stunden Vater und schon grottenschlecht.
“Ja, habe ich.” Das musste ja so kommen. Sein Neffe hatte seine Kinder eher zu Gesicht bekommen als er. Jess wäre bestimmt der bessere Vater für die beiden. “Und ich muss sagen, dass die beiden ziemlich süà sind.”, setzte Jess noch hinzu. Das war eine glatte Untertreibung, aber er konnte nicht in Worte fassen, wie umwerfend diese beiden Geschöpfe waren.
“Wirklich?”, wollte Luke begierig wissen. Vielleicht konnte er das verpasste nachholen und doch noch ein besserer Vater für die Zwillinge sein.
“Ja. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Sie haben wahrscheinlich nur Lorelais Gene abbekommen.”
“Was soll das denn heiÃen? Soll das etwa eine Beleidigung sein?” Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Kein Unechtes, nein, ein vollkommen natürliches, und Luke wusste, dass er es nur Jess zu verdanken hatte.
“WeiÃt du was? Wir gehen jetzt zur Säuglingsstation und du nimmst deine Kinder endlich auf den Arm!”, bestimmte Jess.
“Aber Lorelai! Was ist mit ihr?” Luke konnte seine Frau doch nicht alleine lassen.
“Lorelai wird bestimmt eine halbe Stunde ohne dich auskommen. AuÃerdem würde ich deine Kinder nicht allzu lange in der Gegenwart der Krankenschwester lassen, die hat sie nicht mehr alle!” Erleichtert beobachtete Jess, wie sich Lukes Lächeln vergröÃerte und er langsam wieder seinen alten Onkel erkennen konnte. Er packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Zimmer.
Wie Vater und Sohn
“Jess. Was machst du hier?”
“Rory hat angerufen. Sie hat mir erzählt, was passiert ist und gemeint, dass du etwas seelischen Beistand gebrauchen könntest.” Jess lächelte. Er verschwieg Luke lieber, dass er erst nach zehn Minuten verstanden hatte, was Rory wollte, da sie am Telefon in lautes Schluchzen ausgebrochen war. Es hatte ihm wehgetan, ihr nicht helfen zu können, er wollte schon zu ihr nach Yale fahren, aber sie hatte ihm gesagt, dass Luke seine Hilfe sehr viel mehr bräuchte als sie, denn sie hatte Logan, der sich um sie kümmerte. Und leider musste Jess feststellen, dass Rory Recht hatte. Er hatte vieles erwartet, aber das hier war zu viel für ihn. Er hatte Luke als starken Menschen kennen gelernt, manchmal etwas unbeholfen im Bezug auf ihn oder seine Gefühle was Lorelai betraf, aber er hatte immer eine starke Ausstrahlung besessen, die keinen daran zweifeln lieÃ, dass er irgendwann alles schaffen würde, was er sich vorgenommen hatte. Luke hatte es geschafft, Jess zu bändigen, wenigstens ein bisschen, Luke hatte es geschafft, mit Lorelai zusammen zu kommen, was Jess immer für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten hatte, aber er hatte es nicht geschafft, die Hoffnung zu behalten, dass Lorelai wieder aufwachen würde. Vor Jess saà ein Mann, der nicht mehr daran glaubte, dass seine Frau zu ihm zurückkehren würde. Das sagte ihm seine Menschenkenntnis, und Jess besaà eine Menge davon.
Ihm war sofort klar gewesen, was zwischen Lorelai und Luke vorging oder nicht vorging, was bei Rory und Dean gelaufen war... . Jess erkannte Luke nicht wieder, aber es war auch kein Wunder, wenn die einzige groÃe Liebe jede Sekunde sterben konnte, natürlich, jeder könnte jede Minute sterben, aber wenn man so direkt damit konfrontiert wurde, war das sehr viel schlimmer, als das alltägliche Risiko des Lebens. Jess konnte verstehen, wieso Rory ihn angerufen hatte. Luke brauchte etwas Trost, etwas Mut, etwas Ablenkung. Jess war weder gut im trösten, noch im Mut machen, aber Ablenkung konnte er ihm verschaffen, selbst wenn er nur ein kleines Feuer im Schwesternzimmer entfachen würde...
“Danke, dass du extra von New York hergefahren bist.”, riss Luke ihn aus seinen Gedanken. Luke bedeutete es ungemein viel, Jess hier zu sehen. Es bewies ihm, wenigstens etwas im Leben richtig gemacht zu haben, Jess ein bisschen erzogen zu haben. Damals, nach der Hochzeit war auch so ein Moment gewesen. Als Jess ihm gedankt hatte, sie sich umarmt hatten. Luke hatte sich weniger wie Jess Onkel gefühlt, mehr wie sein Vater. Es war ein tolles Gefühl gewesen. AuÃerdem hatte er mit Lorelai getanzt, war ihr näher gekommen, war sich seiner Gefühle für sie bewusst geworden. Damals hatte seine Beziehung mit ihr angefangen, sie hatten sich verabredet, kurz darauf hatten sie sich geküsst... und jetzt, jetzt würden sie sich vielleicht nie wieder küssen, nie wieder miteinander tanzen, nie wieder miteinander reden... Alle Gedanken von Luke führten unweigerlich zu Lorelai. Sie war in sein ganzes Leben involviert, es gab nichts, dass ihn nicht an sie erinnerte, er wusste nicht, wie es weitergehen würde, wenn Lorelai wirklich sterben würde, er würde es nicht mehr in Stars Hollow aushalten, da war er sich sicher, sollte sie sterben, war alles zu Ende...
“Hab ich gern gemacht!”, diesmal riss Jess Luke aus seinen Gedanken. Luke sah auf. Jess Ton hatte etwas so zuversichtliches an sich, genauso wie das verschmitze Lächeln, dass Luke augenblicklich etwas Hoffnung machte. Er war Jess unendlich dankbar dafür, dass er gekommen, und Rory dafür, dass sie ihn angerufen hatte. Wieder einmal wurde er sich bewusst, wie sehr sich Jess verändert hatte, er nahm Rücksicht auf andere Leute, er half ihnen sogar manchmal. Langsam stand Luke auf. Jess wusste, was er vorhatte, sie hatten es nicht oft getan, eigentlich nur einmal. Luke und er umarmten sich. Solche Momente gaben Jess das Gefühl, dass er nicht allen Menschen komplett egal war, dass er jemandem etwas bedeutete, dass sich manche Menschen sogar um ihn sorgten. Eigentlich gab es nur eine Person, auf die das alles zutraf, und das war Luke. Vor langer Zeit auch Rory, aber das hatte er ja leider verbockt. Er hatte das ruiniert, was einmal so etwas wie das von Luke und Lorelai hätte werden können, aber dafür war es nun zu spät. Leider, wie Jess manchmal dachte, es hätte sehr schön mit Rory werden können, manchmal, wenn er ganz alleine war und sich einsam fühlte, dachte er an sie zurück, daran, wie sie ihn unterstützt hatte, ihm gesagt hatte, er könnte es schaffen, er könnte alles schaffen, was er wollte. Sie war so voller Optimismus gewesen, dass er sie jetzt selbst am Telefon nicht wieder erkannt hatte, mit diesem verzweifelten Ton, der die ganze Zeit in ihrer Stimme mitgeschwungen war. Es musste schrecklich für sie sein zu wissen, dass ihre Mutter jederzeit sterben könnte, dem Tod näher als dem Leben war. Er dachte darüber nach, wie er sich fühlen würde, wenn seine Mutter , oder, was für ihn fast noch schlimmer war, wenn Luke im Koma läge. Es wäre unerträglich.
Nachdem sich die beiden wieder losgelassen hatten, wollte Jess Luke etwas ablenken. Das hatte ihm schon Rory geraten, sie meinte, Ablenkung würde Luke gut tun und Jess stimmte damit vollkommen überein. Aber womit sollte er ihn ablenken, ein Feuer im Schwesternzimmer kam erst als letzte Option, obwohl so etwas schon seine Vorteile hatte, wenn den Schwestern zu warm werden würde, dann würden sie vielleicht... Jess schüttelt kaum merklich den Kopf. Das kam erst, wenn Luke in einem Zustand war, in dem er sich darüber freuen würde, und das wäre erst der Fall, wenn Lorelai wieder aufwachen würde, dauerte also noch eine Weile. Aber es gab etwas anderes, etwas, was Jess vor kurzem selbst erlebt hatte, was ihn für eine Weile allen Kummer und alle Sorgen hatte vergessen lassen. Luke, da war Jess sich sicher, würde es ähnlich gehen.
“Sag mal, Luke...”, fing er an. “Hast du deine Kinder eigentlich schon gesehen?” Er wusste, dass es nicht der Fall war, die verwirrte Schwester hatte es ihm schlieÃlich selbst gesagt, aber es brachte Luke mit Sicherheit auf andere Gedanken, und das hatte dieser jetzt bitternötig.
“Nein, wieso? Du etwa?” Luke war erstaunt. Erst letzte Nacht hatte er Lorelai versprochen, für die beiden zu sorgen, und jetzt hatte er sie vollkommen vergessen. Er war erst wenige Stunden Vater und schon grottenschlecht.
“Ja, habe ich.” Das musste ja so kommen. Sein Neffe hatte seine Kinder eher zu Gesicht bekommen als er. Jess wäre bestimmt der bessere Vater für die beiden. “Und ich muss sagen, dass die beiden ziemlich süà sind.”, setzte Jess noch hinzu. Das war eine glatte Untertreibung, aber er konnte nicht in Worte fassen, wie umwerfend diese beiden Geschöpfe waren.
“Wirklich?”, wollte Luke begierig wissen. Vielleicht konnte er das verpasste nachholen und doch noch ein besserer Vater für die Zwillinge sein.
“Ja. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Sie haben wahrscheinlich nur Lorelais Gene abbekommen.”
“Was soll das denn heiÃen? Soll das etwa eine Beleidigung sein?” Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Kein Unechtes, nein, ein vollkommen natürliches, und Luke wusste, dass er es nur Jess zu verdanken hatte.
“WeiÃt du was? Wir gehen jetzt zur Säuglingsstation und du nimmst deine Kinder endlich auf den Arm!”, bestimmte Jess.
“Aber Lorelai! Was ist mit ihr?” Luke konnte seine Frau doch nicht alleine lassen.
“Lorelai wird bestimmt eine halbe Stunde ohne dich auskommen. AuÃerdem würde ich deine Kinder nicht allzu lange in der Gegenwart der Krankenschwester lassen, die hat sie nicht mehr alle!” Erleichtert beobachtete Jess, wie sich Lukes Lächeln vergröÃerte und er langsam wieder seinen alten Onkel erkennen konnte. Er packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Zimmer.