[Karo]

ich hab inner schule zu viel zeit...

Teil 6

„Wieso willst du eigentlich immer tanzen?“ „Ich mach es halt gern und außerdem bist du gar kein so übler Tänzer wie du immer behauptest.“ „Ok, schon gut. Ich geb mich geschlagen.“
Luke führte sie zur Tanzfläche. Die meisten Paare waren jünger, doch es störte sie nicht. Er nahm sie einfach in den Arm und vergaß die Welt um sie herum. Auch den Ring in seiner Tasche.
„Gib zu, es hat Spaß gemacht.“ „Aber erst nachdem du diesem 20-jährigem Hüpfer erklärt hattest, das ich dein Ehemann und nicht dein Vater bin.“ „Ich kann ja auch nichts dafür, dass ich so unwahrscheinlich jung und knackig aussehe.“
Sie liefen am Strand entlang, bis auf das Meeresrauschen war alles ruhig. Es war der perfekte Moment. Sie ließ seine Hand los und rannte zum Wasser. Als sie bis zu den Knien im Wasser stand, blieb sie stehen. Sie wartete auf ihn und so lief er ihr hinterher. Gerade als er sie von hinten umarmen wollte, duckte sie sich und er landete kopfüber im Wasser.
Als er prustend wieder auftauchte, stand sie lauthals lachend neben ihm. „Wieso war mir eigentlich klar, dass du das tierisch lustig finden würdest?“ Er schüttelte sich kurz und versuchte dann Lorelai mit in’s Wasser zu ziehen. „Hey, verkneifs dir. Ich hab ein Kleid an.“ „Du hast auch keine Rücksicht auf mich genommen.“ Er rappelte sich auf und schritt auf sie zu. Sie machte einige Schritte rückwärts. „Das traust du sich sowieso nicht.“ „Oh doch. Rache ist süß.“ Gerade als er nach ihrem Arm greifen wollte, stolperte sie rückwärts über einen Stein und platschte mit einem lauten Aufschrei rücklings ins Wasser. Breit grinsend half Luke ihr wieder aufzustehen. „Das hast du davon. Mir kannst du nicht die Schuld geben. Ich hab nämlich nix gemacht.“
„Lach du nur deine schwangere Frau aus. Ich geh dann schon mal vor. Das Wasser ist nicht wirklich warm wenn man in einem nassen Kleid drin steht.“
Es war gesagt. Ohne sich umzusehen lief sie in Richtung Strand. Es dauerte einige Sekunden, bis Luke realisiert hatte, was sie da eben gesagt hatte.
„Warte.“ Sie blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. Er kam ihr nachgelaufen. Von hinten umfasste er ihre Taille und drehte sie zu sich. Er hielt sie einfach nur fest. Langsam hob sie ihren Kopf und lächelte ihn scheu an.
„Das versteckst du also schon die ganze Zeit vor mir.“ „Bist du sauer?“ „Wieso sollte ich sauer sein? Ich hätte mir ansonsten nur Sorgen gemacht. Schließlich hast du unsere Hochzeit geplant, im Hotel gearbeitet und wie immer viel zu viel Kaffee getrunken.“ „Und sonst?“ „Nichts. Außer, dass ich wahrscheinlich einer der glücklichsten Menschen der Welt bin und hier ewig mit dir so stehen könnte. Ich wünsche mir das schon seit Ewigkeiten. Ich liebe dich, ich hoffe du weißt das.“ „Weiß ich. Ich liebe dich auch und bin froh, dass ich nun nichts mehr verstecken muss.“ „Tja. Noch eine Weile und du hättest es sowieso nicht mehr verstecken können.“ Er küsste sie. Er war glücklich. Er hatte nicht nur die schönste Frau der Welt geheiratet, sondern wurde nun auch noch Vater.