[Seraph_9]

3.Kapitel: Stromausfall

"Dumbo? Das war eigentlich nur als Scherz gemeint.", erklärte Tristan. Rory grinste und legte die Kassette ein. "Jetzt nicht mehr." "Ich sagte ja, wir hätten Bambi mitbringen sollen.", erklärte Jess. Rory grinste bei dieser Bemerkung, genau wie Tristan.

Nachdem Rory die Kassette eingelegt hatte, setzte sie sich wieder zwischen die Jungs. Kurz beugte sie sich nach vorne um die Pizzaschachtel zu nehmen und sie dann auf ihren Schoß zu öffnen. "Pizza?", fragte sie und nahm sich selbst ein Stück raus.

Als etwa die Hälfte des Films zu ende war, klingelte das Telefon. Rory stand hektisch auf und nahm den Hörer ab. "Ja?", fragte Rory und Jess und Tristan sahen zu ihr.

"Hi Rory, ich bin's Dean."

"Hey, warum rufst du an?", fragte Rory. Jess griff nach der Fernbedienung, die vor ihm lag und drückte auf STOP, damit der Film nicht weiter lief.

"Sind die beiden noch bei dir?"

"Ja, ich sagte dir doch das wir einen Film ansehen.", erklärte Rory. Jess blickte genervt. "Dean.", flüsterte er zu Tristan.

"Ich dachte ja nur, das sie vielleicht schon gegangen sind, dann könnte ich zu dir kommen und wir machen uns noch einen schönen Abend."

"Dean, ich dachte du hättest keine Zeit und außerdem kann ich die beiden doch jetzt nicht einfach weg schicken.", erklärte sie und strich sich dabei nervös durchs Haar.

"Dachte ich auch, aber es hat sich halt anders ergeben. Komm schon, du kannst dich ja ein anderes mal mit den beiden wieder treffen und wir machen uns heute einen gemütlichen Abend."

Rory atmete genervt durch. "Nein, wenn du willst kannst du ja dazu kommen, aber den Abend absagen tu ich nicht. Tristan ist gerade erst da, da werde ich doch nicht unseren ersten Abend zu dritt einfach so abbrechen.", erklärte sie. Nun sah auch Tristan schon ziemlich genervt aus. "Der Typ hat sich überhaupt nicht verändert.", flüsterte er zu Jess. "Ich weiß ja nicht, wie er vorher er war. Aber so wie er jetzt ist, geht er mir gewaltig auf'n Sack.", erklärte Jess. Tristan schmunzelte.

"Okay, dann eben nicht. Wir sehen uns morgen.", er legte wütend auf.

Rory legte den Hörer auf und setzte sich zornig wieder zwischen den Jungs. "Was ist denn los?", fragte Tristan und legte seine Hand auf ihre Schulter. "Dean wollte das ich den Abend mit euch absage und mich jetzt noch mit ihm treffe.", erklärte sie kurz und knapp. Jess sah auf die Uhr. "Um diese Uhrzeit wollte er noch vorbei kommen?", fragte Jess verwirrt. "Ja, ich weiß auch nicht, das ist sonst gar nicht seine Art.", erklärte sie. "Wollen wir den Film weiter gucken?", fragte Jess und zuckte nach der Fernbedienung. Rory nickte. "Ja, bitte." Kaum das Jess auf PLAY gedrückt hatte, ging alles aus. Fernseher, Lampen, elektrische Uhren. Alles. "Was hast du denn nun gemacht?", fragte Tristan. "Gar nichts. Ich habe Play gedrückt, das war's auch schon.", erklärte er. Rory stand auf und ging zu dem kleinen Tisch, auf dem das Telefon stand, öffnete eine Schublade und holte zwei Taschenlampen raus. Die eine machte sie gleich an und die andere warf sie Jess zu. Es war bereits dunkel und ohne die Taschenlampe konnte man seine eigene Hand vor Augen nicht sehen. "Vielleicht ist eine Sicherung aus gesprungen.", meinte Tristan. "Kann sein, allerdings habe ich keine Ahnung wo der Sicherungskasten ist.", erklärte sie. "Du wohnst doch seid Jahren hier und du weißt nicht wo der Sicherungskasten ist?", fragte Tristan etwas entsetzt. "Ich ruf Luke an. Vielleicht weiß er ja wo der Kasten ist.", erklärte Jess und ging zum Telefon. "Wieso sollte der das wissen?", fragte Tristan verwirrt und stand ebenfalls auf. "Wen glaubst du rufen sie an, wenn sie Probleme mit dem Haus haben?", fragte Jess und wählte Luke's Nummer. Rory schmunzele. "Luke. Wir rufen immer Luke an.", erklärte sie. Jess lächelte sie an. "Genau."

"Ja?"

"Hi Luke, ich bin's Jess. Ich bin bei Rory und der Strom ist ausgefallen oder eine Sicherung ist raus geflogen, kannst du vorbei kommen oder uns sagen, wo sich der Sicherungskasten befindet?", fragte Jess.

"Bin in ein paar Minuten da."

"Er kommt.", erklärte Jess und legte auf. "Gut und was machen wir, bis er kommt?", fragte Tristan und lehnte sich ans Sofa an. Jess sah Rory fragend an. "Ja...wir könnten uns ja unterhalten.", schlug Rory vor. "Gute Idee.", meinte Tristan und ging vom Sofa weg. "Und worüber?", fragte Jess, der nicht der Mensch war der auf Knopfdruck reden konnte. "Keine Ahnung, vielleicht über die Schule.", schlug Rory vor. Tristan und Jess verzogen das Gesicht. "Oder auch nicht. Ihr müsst ja nicht gleich solche Schnuten ziehen.", verteidigte sich Rory. "Wir können ja über Dean herziehen.", schlug Tristan vor und bekam dafür gleich böse Blicke von Rory. "Oder auch nicht. Jess schlag du was vor.", forderte Tristan ihn auf. "Ihr wollt wirklich wissen, was ich tun würde?", fragte Jess noch mal nach. Rory und Tristan nickten. "Ich bin dafür, das wir uns peinlich an schweigen bis Luke kommt.", erklärte er. Tristan und Rory grinsend leicht, aber auch ziemlich kurz.

Gott seid dank kam Luke ziemlich schnell und diese Diskussion fand schnell ein Ende. "Also erklärt mal, was ist passiert?", fragte Luke als er das Haus betrat. "Dean hatte angerufen und wir haben den Film angehalten und als wir ihn dann weiter laufenlassen wollten, fiel der Strom aus.", erklärte Jess und drückte Luke erst einmal die Fernbedienung in die Hand. "Okay, ich geh schnell zum Sicherungskasten, wartet einfach hier.", erklärte Luke und ging zum Sicherungskasten. Nun standen die drei wieder alleine rum. Rory hatte als einzige eine Taschenlampe und leuchtete damit direkt gegen die Tür. "Also wollen wir unsere Unterhaltung über ein Gesprächsthema fortführen?", fragte Rory. Während dessen sahen Tristan und Jess wie hypnotisiert zur Taschenlampe. Rory wurde ein kleines bisschen nervös. "Jungs?", fragte sie nach. Tristan und Jess grinsten sich gegenseitig an. Sie zuckten ihre Hände und machten kleine Figuren mit ihren Händen. Tristan formte eine Taube und Jess einen Fuchs. "Ich werde dich jetzt fressen.", sagte Jess mit verstellter Stimme. "Das denkst aber auch nur du. Du dummer Fuchs. Ich fliege weg und du bekommst mich nie.", erklärte Tristan ebenfalls mit verstellter Stimme. Rory grinste und drehte die Taschenlampe nach oben, damit die beiden nicht weiter spielen konnten. "Jetzt reicht es Jungs.", erklärte sie und die beiden lächelten sie unschuldig an. "Ihr seid doch keine 10 mehr.", erklärte sie und versuchte erzieherisch zu klingen. Die beiden zogen eine Schnute, wie von einem Kind dem der Lolly weg genommen wurde. Rory lachte leicht.

Kurz später kam Luke auch schon wieder zurück. "Und?", fragte Rory gleich nach, weil das Licht immer noch nicht an war. "Ein größere Schaden, den bekomme ich heute nicht repariert. Ich werde es mir morgen bei Tageslicht an schauen.", erklärte er. Rory blickte enttäuscht und etwas ängstlich. "Heißt das, ich muss heute Nacht ohne Licht aus kommen?", fragte sie nach und hielt die Taschenlampe zu Luke. Luke schüttelte wild den Kopf. "Vergiss es. Du schläfst bei uns und da gibt es gar keine Widersprüche.", erklärte Luke. Rory atmete erleichtert durch. Die letzten Nächte hatte sie nie gut geschlafen und dann mitten in der Nacht auf zu wachen ohne das Licht an zu machen, würde sie nicht ertragen, nicht wenn sie alleine war.
"Na dann, soll ich dich nach Hause fahren?", fragte Luke und leuchtete dabei auf Tristan. "Nein danke, ich bin mit Auto hier.", erklärte Tristan. "Den Film müsst ihr dann wohl einander mal zu ende schauen.", erklärte Luke und ging mit den dreien raus. "Ja, wohl wahr.", erklärte Rory und stieg wie Jess in Luke's Auto ein.

Bei Luke in der Wohnung angekommen, legte Luke erst einmal seinen Werkzeugkasten weg. "Willst du noch was trinken?", fragte Luke. "Einen Kaffee vielleicht?", fragte sie, obwohl sie die Antwort von Luke kannte. "Keinen Kaffee vorm Schlafen gehen.", erkläre er. Jess schmunzelte. "Ich schlafe auf dem Sofa. Du kannst dann in meinem Bett schlafen.", erklärte er. Luke holte aus einem Schrank frisches Bettbezug, während Jess seines von seinem Bett holte und zum Sofa brachte. "Ihr braucht euch doch nicht solche Mühe für euch machen.", erklärte Rory, die den beiden zu sah. "Nur das beste für meine Gäste.", sagte Luke und bezog Jess Bett neu. "Sieht übrigens gut aus nach dem Umbau.", erklärte Rory, die zum ersten Mal die neue Wohnung von Luke sah. Sie war nun viel größer und in Jess Bereich waren hunderte Bücher und CD's die Rory sofort bemerkte. "Ich bin fertig, du kannst dich jetzt hier hin legen.", erklärte Luke und spazierte zu seinem Bett. "Gut, ähm...wo ist das Bad?", fragte sie und Jess zeigte in die Richtung in die Luke gegangen ist. "Danke.", antwortete Rory nur und verschwand im Bad. Jess grinste: "Nett das du sie hier übernachten lässt." Luke sah ihn erstaunt an. "Weißt du was Lorelai mir antun würde, wenn sie erfahren hätte, das ich sie alleine ohne Strom lasse?", fragte er nach. Jess lächelte. "Schon klar.", erklärte er und zog sich schnell in seinem Bereich fürs Bett um, wie Luke auch. Beide setzten sich erst einmal auf ihren Schlafplatz und warteten, dass Rory das Bad frei machte.

Einige Minuten später kam sie aus dem Bad zurück und Luke ging hinein. Rory ging zu Jess Bett und legte sich hinein. Sie hatte ihre Augen offen und starrte die Wand über sich an. Irgendwie wollte sie noch nicht schlafen. Sie wollte sich irgendwie ablenken, denn sie musste sich eingestehen, das sie Angst hatte. Angst schweißgebadet und schreiend mitten in der Nacht auf zu wachen und in die fragenden Blicke von Jess und Luke zu schauen. "Geht es so?", fragte Jess plötzlich. Rory wurde sprungartig aus ihren Gedanken gerissen und setzte sich auf. "Ja, ja.", sagte Rory halbherzig und war in diesen Augenblick heil froh, das Jess sie nicht sah, denn der reine Gedanke an diesen Augenblick, hatte ihr Gesicht erblassen lassen. "Geht es dir gut?", fragte Jess und blickte weiter in Richtung Bad, in der Hoffnung das Luke es bald frei machte. Rory setzte sich besorgt auf. Wieso fragte er. "Ja, klar. Wieso fragst du?" Obwohl Rory ihn nicht sah und Jess auch wusste, zuckte er mit den Schulter. "Du klangst nur irgendwie seltsam.", erklärte er. Alexis lächelte leicht. "Doch nicht seltsamer als sonst?", fragte sie wieder in ihren gewohnten fröhlichen Ton. Jess grinste und schaute breit lächelnd auf den Fußboden. "Nein, nicht wirklich.", erklärte er und Rory legte sich wieder hin.

Kurz darauf kam auch Luke aus dem Bad, legte sich in sein Bett und beachtete nicht das Knallen der Tür, als Jess ins Bad ging. "Nacht Rory.", sagte Luke und schloss seine Augen. "Nacht Luke.", sagte Rory und starrte wieder die Decke über ihr an. Plötzlich klingelte Rory's Handy. Sie schreckte auf und holte es schnell aus ihrer Tasche. "Sorry Luke.", sagte sie während sie in ihrer Tasche kramte. "Ist schon okay.", erklärte Luke, der es hasste, wenn Leute mit diesen Dingern überall und ohne Rücksicht auf die anderen herum telefonierten, deshalb hatte er auch eine Handyverbot in seinen Laden. An das sich auch jeder hielt, bis auf eine Person. Lorelai.

"Ja?", fragte Rory, als sie ans Telefon ging.

"Hey Süße, wo bist du denn? Ich habe Zuhause angerufen, aber niemand ging ran.", fragte Lorelai besorgt.

Rory grinste. Sie freute sich, die Stimme ihrer Mutter zu hören. "Ich bin bei Luke und Jess. Ich übernachte heute hier.", erklärte Rory.

Lorelai blickte verwirrt und setzte sich auf ihr Bett im Hotel. "Wieso übernachtest du denn bei Luke und Jess?", fragte sie.

"Bei uns ist Stromausfall. Luke schaute nach und meinte es wäre ein größerer Schaden, den er nur am Tag reparieren könnte und bot mir an, bei ihnen zu schlafen, damit ich nicht alleine ohne Strom bin.", erzählte Rory.

"Das war aber nett von Luke. Richte ihn meinen Dank aus. Du Süße, ich ruf dich morgen noch mal an. Ich wollte nur wissen, wo du bist. Schlaf schön.", sagte Lorelai.

"Du auch.", antwortete Rory und legte auf. "Ich soll dir von Mum danken.", erklärte Rory und legte sich wieder ins Bett.
Kurz darauf kam auch Jess und legte sich wieder hin.