27.12.2005, 01:58
[SIZE=4]Auf der Suche nach meinem Ich
[/SIZE]Ich poste meine überarbeitete FF WAS WÃRE WENN⦠noch mal in einem neuen Thread und mit neuem Namen, auch aufgrund der Veränderungen, die noch folgen werden.
Was wäre wenn... [SIZE=1]Lorelai die kleine Rory nach dem ersten Lebensjahr zur Adoption freigegeben hätte?
[/SIZE]15 Jahre später!
-abends-
Lorelai Gilmore, eine selbstbewusste, intelligente junge Frau, war gerade dabei ihre Wohnung auf fordermann zu bringen, denn in wenigen Minuten erwartete sie den regelmäÃigen Kontrollbesuch ihrer Mutter Emily. Hektisch schmiss sie die herum liegenden Klamotten in den Schrank ihres Schlafzimmers.
Hier würde ihr Mutter es nicht wagen nachzusehen, oder? Emily Gilmore war alles zuzutrauen, dessen war sich Lorelai kläglich bewusst.
Gerade als sie das letzte Kissen aufs Sofa gelegt hatte, klingelte es bereits an der Tür. Gestresst stieà Lorelai ein lautes Stöhnen aus.
âNicht das du dich eine Minute verspätest Mutter, " nuschelte sie vor sich hin. Provokant trödelnd ging sie zur Tür und dachte daran wie sie den Abend schnellst möglich beenden konnte.
Mit einem, nur für Emily Gilmore reservierten, aufgesetzten Lächeln öffnete sie die Tür, doch es war nicht Emily, die vor ihr stand...
Vor ihr stand ein junges, unscheinbares Mädchen mit langen braunen Haaren und blauen Augen. Lorelai glaubte zu fantasieren... *sie sah aus, oder... nein,... sie konnte doch nicht...nein, dass war doch nicht möglich, ... oder doch?? *
âHi", begrüÃte Lorelai das, ihr scheinbar unbekannte, Mädchen. Sie spürte wie ihr Herz begann zu rasen, ihre Finger schwitzen und ihre Knie weich wurden.
âSind Sie Lorelai Gilmore?", fragte das Mädchen schüchtern, nicht in der Lage Lorelais Blick standzuhalten.
âHöchst persönlich... und du bist???"
âMeine Name ist... ist ...er ist ..., ich äh... ich heiÃe Rory Forrester...", stotterte sie und sah beschämt zu Boden.
âRory..."
âEigentlich Lorelai......."
âIch weiÃ...", flüsterte Lorelai fast. Ihr Herz schien jeden Moment zu explodieren. Ihre Tochter stand vor ihr, ihre kleine Tochter. Die Tochter, die sie im Stich gelassen hatte... jetzt stand sie da, vor ihrer Tür und war sicherlich genauso nervös wie, wenn nicht noch schlimmer.
âOh mein Gott... Rory... ich... ich bin sprachlos und ich bin eigentlich nie sprachlos..."
âIst das gut oder schlecht?", fragte Rory sichtlich verunsichert.
âOh Gott... möchtest du rein kommen?"
Rory nickte und folgte Lorelai in die Wohnung.
Möchtest du rein kommen? Was für ne blöde Frage, dachte sich Lorelai im nachhinein. Rory war zu ihr gekommen, um sie zu sehen. Natürlich wollte sie rein kommen!
Sie bat Rory sich aufs Sofa zu setzen und es sich bequem zu machen, während sie etwas zu trinken holte.
Nervös wirbelte Lorelai durch die Küche, sah zwischendurch immer nach ob Rory tatsächlich da saÃ, oder ob sie sich das nur eingebildet hatte, oder sie womöglich wieder gegangen sei, weil sie es sich doch anders überlegt hatte. Vielleicht hatte sie ja einen Schock bekommen als sie ihre Mutter gesehen hatte, oder vielleicht hatte sie das Gefühl das sie nicht willkommen sei. Vielleicht dachte sie noch viel schlimmere Dinge, die sich Lorelai bildlich schon ausmalte. Unsicher was Rory nun trinken mochte, oder nicht, stellte sie einfach viele verschiedene Getränke auf das Tablett...
âIch wusste nicht was du am liebsten trinkst...", erklärte Lorelai, als sie das Tablett auf dem Couchtisch abstellte.
âSchon okay, ich... ich trink fast alles."
Nervös sah Rory zu Lorelai, die gerade im Begriff war etwas zu sagen, um das peinliche Schweigen zu brechen, es sich jedoch wieder anders überlegt haben zu schien.
Rory suchte nach den Worten, die sie sich im Voraus überlegt hatte, musste jedoch feststellen das ihr so ziemlich alle entfallen waren. Seit sie wusste das sie adoptiert war hatte sie sich diesen Moment vorgestellt, in allen möglichen Farben ausgemalt, doch nun wo sie ihrer leiblichen Mutter in die Augen sehen konnte, war sie sprachlos. Selten war sie so Wortkarg, oder so unglaublich nervös wie in diesem Moment. Ihre Hände schwitzen und doch war ihr, als ob die Gänsehaut, die ihre Arme schmückte, durch Kälte hervorgerufen wurde. *Was war nur mit ihr los?* Sie hatte sich doch so lange nach diesem Treffen gesehnt und doch fühlte sie sich so unwohl, wie nie zuvor in ihrem Leben.
âWie... wie hast du mich gefunden?", fragte Lorelai nachdenklich, nachdem die Stille für sie unerträglich geworden war. Die Verunsicherung, die sie empfand, wenn sie in Rorys Augen blickte veranlasste sie kurz ihren Blick dem Boden zuzuwenden.
âMeine Mu..., ich meine...äh⦠meine Pflegemutter, sie- sie hat sie mir besorgt, nachdem ich sie darum gebeten hatte, " antwortete Rory, darauf fixiert wenigstens annährend den Blickkontakt zu halten. Jedes Mal wenn sich ihr Blick mit dem von Lorelai traf, zuckte sie innerlich zusammen und ihr stellte sich die Frage, die sie dazu bewegt hatte hier her zu kommen. Eine Frage, die sie seit Jahren begleitete und sie nicht loszulassen schien. Eine Frage, die an ihr nagte wie der Biber am Baum.
âRory, ich... ich bin etwas verwirrt, ich... weià nicht was ich sagen soll..."
Enttäuscht sah Rory zu Lorelai, sie versuchte ihre Tränen zu verbergen. Ihre Mutter hatte Recht gehabt. Sie hatte sie davor gewarnt ihr leiblich Mutter aufzusuchen, denn nicht ohne Grund wurde sie von ihr verlassen.
Rory stand auf und wollte die Wohnung verlassen als Lorelai sie zurück hielt.
âWarte, Rory es tut mir leid. Ich freue mich sehr das du hier bist... du weiÃt nicht wie sehr ich mir gewünscht habe dich wieder zu sehen... wie auch... sieh mal, ich, es gibt viele Dinge die ich dir sagen will, dir erklären will, doch mir fehlen im Moment die Worte.", erklärte sie und bat Rory sich wieder zu setzten.
âIch bin nicht so sicher ob Sie sich freuen mich zu sehen, denn wenn Sie mich hätte sehen wollen, hätten Sie mich schlieÃlich nicht zur Adoption gegeben...", platzte es aus Rory raus. Sie war etwas erleichterter und hatte nicht mehr das Gefühl eine Tonnen schwere Last läge auf ihrem Herzen und doch fühlte sie sich mies es so formuliert zu haben.
Sprachlos starrte Lorelai sie an, hatte Rory gerade Sie zu ihr gesagt? Und hatte sie ihr gerade begreiflich machen wollen, was sie empfand, ansatzweise halt... Lorelai war sich nicht sicher was ihr mehr Unmut bereitete.
âEs tut mir leid Rory, wenn ich diesen Eindruck bei dir erweckt haben sollte... ich..., wenn man ein Kind zur Adoption gibt, hat die Mutter später kein Recht ihre Entscheidung zu widerrufen, geschweige denn das Recht wieder Kontakt aufzunehmen. Glaube mir, ich habe täglich meine Entscheidung bereut und mich für diese Entscheidung verachtet."
âWarum sollte ich Ihnen das glauben?", fragte Rory zornig.
âWeil ich dich nicht anlügen würde, " sagte Lorelai.
âDas kann ich schlecht beurteilen, schlieÃlich kenne ich Sie nicht."
âIch weiÃ, ich weiÃ... ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns besser kennen lernen könntenâ¦ich meine, ähm, natürlich nur, wenn du das auch möchtest, natürlich⦠," meinte Lorelai unsicher und versuchte Rorys Blick festzuhalten.
âÃhm ja, sicher⦠das wäre schön. â
Ich, ich weià nichâ - ich meine, was ist passiert? Es gibt so vieles, was ich mich frage, was ich nicht verstehe und ich würde gerne verstehen. Können Sie mein Gebrabbel irgendwie nachvollziehen?", fragte Rory leise.
Einen Moment sahen sie sich in die Augen und eine inzwischen angenehmere Stille umgab sie.
âBesser als du dir das vielleicht vorstellen kannst, ich...", durch das Klingen an der Tür wurde Lorelai unterbrochen.
Wer konnte denn das jetzt sein? Es war doch niemand einge- ... Mist! Sie hatte ja völlig vergessen das Emily Gilmore heute zu einem ihrer Kontrollbesuche kam. Wie...? Das würde eine Katastrophe ergeben, dessen war sich Lorelai sicher...
âHey Mum!", Lorelais Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie ihre Mutter im Türrahmen stehen sah. Wie immer starrte Emily sie äuÃerst ärgerlich an.
âWillst du mich nicht rein bitten Kind? Das ist eine sehr unhöfliche Geste. Wo hast du dir nur solche Manieren angeeignet, Lorelai?", pfiff Emily sie gleich an und setzte ihren Fuà in die Wohnung.
âWo sollte ich meine Manieren schon her haben...", nuschelte Lorelai sich in den Bart, so dass Emily sie nicht verstand.
âWas sagst du Kind?", fragte sie fast erbost.
âNichts Mum nichts..."
Noch immer versperrte Lorelai ihrer Mutter den Weg durch die Tür, was Emilys Aufmerksamkeit mehr als erregte.
âLorelai, wirst du mich heute noch mal bitten rein zu kommen??? Oder soll ich vielleicht morgen kommen?!!!!!!!!!", zischte Emily, ohne ihren Sarkasmus zu verschleiern.
âGute Idee Mum, komm morgen wieder." Wieder begannen Lorelais Hände zu schwitzen, ihr Herz schlug schier unregulierbar. Sie konnte nicht riskieren das Emily auf Rory traf, nicht heute, nicht jetzt in diesem Moment.
âLorelai Gilmore, lass deine Scherze. Ich bin heute echt nicht zu Scherzen aufgelegt."
âWann bist du das mal... Hör zu Mum, ich habe unerwartet Besuch bekommen."
âSchick ihn weg!"
âWarum sollte ich?"
âWeil wir heute verabredet waren und seine Verabredungen hält man ein. Habe ich dir das nicht beigebracht?" Emily explodierte innerlich. Wie konnte ihre Tochter es wagen ihr so vor den Kopf zu stoÃen? Was erlaubte sie sich eigentlich? Als ihre Tochter war es ihre Pflicht, wenigstens ein Mal in der Woche etwas Zeit mit ihrer alten Mutter zu verbringen. SchlieÃlich war es sehr einsam in dem groÃen Haus, wenn Richard wieder auf Reisen war. Es war doch nun wirklich nicht zu viel verlangt, oder?
âWeiÃt du Mum, du hast mir so viel beigebracht, dass ich mir unmöglich alles merken konnte. Mein Gehirn ist so überschüttet mit Informationen,so dass ich, wenn ich dann mal eine davon brauche, zunächst mein mentales Inhaltsverzeichnis auf- und unter Sozialeninteraktionen nachschlagen muss!"
Emilys entgeisteter Blick brachte sie für einen Moment zum Schweigen, aber auch nur für einen kurzen Moment.
âMum, ich werde meinen Besuch nicht wegschicken. Nicht wegen so einer albernen Verabredung!"
âSo siehst du das also. Eine alberne Verabredung??? Gut, dass ich das weiÃ... So sterbe ich einmal nicht unwissend. Vielen Dank Lorelai."
Enttäuscht wandte Emily sich um. Sie würde es zwar nicht zu geben, aber das hatte sie getroffen. Nicht mal ihre eigene Tochter wollte sie bei sich haben, ihr eigenes Kind, ihr Fleisch und Blut.
âEs tut mir leid Mum. Ich meinte das nicht so, " gab Lorelai kleinlaut zu, âweiÃt du, es ist nur so, dass ich diesen Besuch schon seit einer sehr langen Zeit nicht mehr gesehen habe und ich glaube, dass wir uns viel zu erzählen haben."
âIch verstehe das schon, Lorelai, " antwortete Emily beleidigt. Sie fühlte sich vernachlässigt und abgeschoben, wie ein lästiger Hund, den man zur Urlaubszeit an den StraÃenrand setzte.
âNein Mum, du verstehst eben nicht. Irgendwann werde ich es dir erklären. Nur nicht jetzt."
âWenn du meinst..."
Lorelai sah in Emilys schmale, traurige Augen. Nur selten lies ihre Mutter Gefühle zu und gerade in dem Moment musste alles so kompliziert sein.
Emily drehte Lorelai den Rücken zu, um dem Ausgang entgegen zu gehen.
âHey Mum..."
Emily drehte sich wieder um, ihren Blick ihrer Tochter zugewandt.
âDad ist wieder mal nicht da, oder?"
Betreten schüttelte Emily den Kopf.
âDu kennst ihn. Die Arbeit ist sein Leben. Lange hat es gedauert bis ich das verstand... zu lange, " meinte sie bedrückt.
âIch weià Mum, ich weiÃ..."
Tröstend klopfte Lorelai ihrer Mutter auf die Schulter.
âIch werde jetzt gehen. In den nächsten Tagen werde ich mich melden."
âTu das Mum, bis dann."
Lorelai überkam das schlechte Gewissen und das überkam sie eher selten, zumindest in Bezug auf ihre Mutter.
Ein wenig erschöpft sah sie zu Rory, die noch immer auf dem Sofa saÃ. Sie schien so unscheinbar und unschuldig zu sein, doch ihre Augen spiegelten ein völlig anderes Gefühl wieder. Ein Gefühl von Entschlossenheit, aber zum gröÃten Teil innerer Unruhe.
Der Moment der Wahrheit, den sie lange gefürchtet hatte, war gekommen und es gab keine Chance mehr sich davor zu drücken. Es machte ihr Angst nicht zu wissen wie Rory reagieren würde. Seit der Adoption litt Lorelai unter ständigen Alpträumen. Sie sah Rory vor sich, wie sie sie verachtete, sie anschrie, sie angriff und ihr sonstige Vorwürfe entgegenbrachte. Bevor sie wieder zu Rory ging, holte Lorelai noch einmal tief Luft...
âHey... ähm, es tut mir leid, dass du so lange warten musstest, aber meine Mutter, sie hätte jetzt gestört. Sie ist sehr... wie soll ich sagen, sehr fordernd, in ihrer Art, " erklärte Lorelai, als sie sich wieder aufs Sofa setzte.
âSchon gut."
âWo waren wir?", fragte Lorelai mit einem unsicheren Lächeln. Natürlich wusste sie worüber sie gesprochen hatten. Wie sollte sie nur anfangen?
âÃhm, die Adoption⦠Was ist passiert?"
âJa, ich... es tut mir leid."
"Was?"
âHmm? Was mir leid tut?"
Rory nickte stumm.
âMir tut so vieles leid, was ich mit diesen paar Worten nicht mal annährend entschuldigen kann." Lorelai spürte wie die Tränen in ihre Augen stiegen. Sie stand auf und ging zum Fenster. Aufgrund der äuÃeren Dunkelheit und dem Licht in ihrem Wohnzimmer, sah sie im Fenster ihr Spiegelbild. Sie sah so klein aus, doch dann sah sie Rorys Spiegelbild und erkannte, dass es dieses eine Mal nicht nur um sie alleine ging, sondern auch um den Menschen, den sie am meisten liebte- ihre Tochter.
-Flashback-
15 Jahre vorher
Wie jeden Morgen, wenn Lorelai ihre Augen öffnete, sah sie an die kahle Decke ihres Zimmers. Mit der Zeit hatte sie geglaubt ein Muster entdeckt zu haben, doch diese Idee erschien ihr nach minutenlangem anstarren, als absurd. Ein Muster in der Decke? Wer sollte denn schon auf so eine Idee kommen? Sie erinnerte sich daran wie sie als Kind Leuchtsterne an die Decke geklebt hatte, um nachts auch in ihrem Zimmer den Sternenhimmel sehen zu können. Wie sehr sie die Sterne liebte...
âUUUÃÃÃÃÃÃÃÃÃHHHHHHHHHHHH" Hastig kletterte Lorelai aus ihrem Bett um nach der schreienden Rory zu sehen. Liebevoll nahm sie die Kleine aus ihrem Bettchen und drückte sie sanft an sich.
âGuten Morgen mein kleiner Liebling, wie gehtâs dir?"
Lorelai gab Rory ihren Guten Morgen Kuss auf die Stirn. Mit ihren blauen Kulleraugen und den kleinen Tränchen auf ihrer Wange sah Rory ihre Mum an.
âDada...dada, " brabbelte sie vor sich hin, während sie auf Lorelais Nase zeigte.
âDas ist eine Nase, Rory, eine Nase. Du hast auch eine, guck..."
Lächelnd stupste Lorelai auf Rorys kleines Näschen, die vor Freude gluckste.
Es war so eine Freude, jeden Morgen in dieses strahlende kleine Gesicht zu sehen. Rory war so ein glückliches und auÃergewöhnlich fröhliches Baby.
âWas machen wir beide heute? Wollen wir schwimmen gehen, oder spazieren gehen? Ich wäre auch nicht davon abgetan mich noch mal hinzulegen und noch ein wenig zu schlafen, was hältst du davon?"
âDada... dada..."
âIch verstehe. Ich hab mir schon gedacht, dass du nicht mehr schlafen möchtest und ja, wir waren schon lange nicht mehr spazieren. Dann haben wir ja jetzt einen Plan. Nur müssen wir ihn jetzt noch umsetzen, " erzählte Lorelai fröhlich und drückte Rory einen weiteren Schmatzer auf die Stirn.
Während Lorelai versuchte Rory fertig zu machen klingelte ununterbrochen das Telefon, doch da sie Rory nicht einfach liegen lassen konnte, ohne sie im Blick zu behalten, blieben die Anrufe unbeantwortet. Gerade als sie mit Rory das Zimmer verlassen wollte, um zu frühstücken, klingelte das Telefon wiederholt. Genervt nahm Lorelai den Hörer ab:" Hallo?"
âLorelai, ich binâs Chris..."
âChristopher....", stellte Lorelai ernüchternd fest.
âStöre ich gerade?", fragte er fast schüchtern.
âIch wollte grade mit Rory frühstücken...", erklärte sie ein wenig angenervt.
âHör zu Lorelai, ich wollte mit dir reden... über uns. Dich, mich und das Baby..."
âDas Baby heiÃt Rory, Christopher, und ist rein zufällig deine Tochter, " wies Lorelai ihn zurecht.
âIch weiÃ, bitte können wir reden?"
âIch bin heute Nachmittag mit Rory im Park."
âOkay, ähm, können wir uns um vier an unserem Treffpunkt treffen?", fragte er unsicher.
âBis dann."
Lorelai lieà den Hörer auf das Telefon sinken. Was konnte er nur wollen? Sie würde es raus finden, aber irgendetwas sagte ihr, dass ihr das Resultat dieses Treffens nicht gefallen würde.
-Am Nachmittag im Park-
Nervös sah Lorelai auf ihre Uhr. Christopher verspätete sich, wie immer. Das war noch ein Grund warum sie ihn nicht heiraten wollte, er war so unzuverlässig. Das konnte sie ihrer Tochter nicht antun. SchlieÃlich brauchte Rory jemanden, auf den sie sich verlassen konnte- ein Leben lang. Chris war nicht der jemand der viel Verantwortung übernahm. Er war auch noch nicht annährend dazu bereit, obwohl er das selbst am wenigsten einsah. Fürsorglich strich sie der schlafenden Rory über die Wange. Es war so schön sie einfach anzusehen wie sie schlief, in ihrem Wagen, den Daumen festgehalten mit ihrem kleinen Mund.
âLorelai...", rief Christopher aus der Ferne, lief zügig auf sie zu und setzte sich zu ihr.
âHi, " begrüÃte Lorelai ihn mit etwas weniger Enthusiasmus, als er vielleicht erwartet hatte.
âHi, " gab er fast kleinlaut zurück.
Er riskierte einen kurzen Blick auf seine Tochter, bevor er sich wieder Lorelai zuwand.
âIch hatte gehofft sie wäre wach..."
âWenn du um vier da gewesen wärst, wie du es gesagt hast, hättest du sehen können wie sie dich angelächelt hätte."
âEs tut mir leid Lorelai. Ich hatte einen fürchterlichen Streit mit meinen Eltern und... ich..."
Er sah wie enttäuscht Lorelai ihn anblickte.
âEs ist nicht zu entschuldigen, ich weiÃ..."
âWarum tust du das dann immer?", fragte sie fast verletzt.
âDas mach ich nicht mit Absicht, glaub mir. Ich liebe dich, " erklärte er hochmütig.
âWarum wolltest du mich treffen, Christopher?"
âIch werde Hartford verlassen..."
âDu wirst was?", fragte Lorelai überrascht.
âIch will das du mitkommst, du und Rory."
âDas ist doch nicht dein ernst, oder?"
âMein völliger ernst. Wir können uns gemeinsam eine Existenz aufbauen. Eine die völlig anders ist als die, die unsere Eltern für uns geplant haben."
âHast du dich darüber mit deinen Eltern gestritten?"
Christopher senkte betroffen seinen Blick, sah jedoch schnell wieder auf. Er sah in Lorelais blauen Augen voller Hoffnung und Zuversicht.
âIch hab die Schnauze voll, nach dem Lebensplan meiner Eltern zu leben. Es ist mein Leben, unser Leben. Wir sind eine Familie Lorelai, wir drei."
âSind wir nicht Christopher. Wir sind noch so jung, so unerfahren. Wir würden es bereuen, glaub mir, " versuchte Lorelai ihn zu überzeugen, doch Christopher wollte nicht hören.
Enttäuscht erhob er sich von der Bank, die einst ihr geheimer Treffpunkt war.
âIch hatte gehofft das wenigstens du zu mir hältst..."
âChristopher, du bist ein Träumer. Wir sind noch âKinder".
âNein, sind wir nicht. Wir sind vielleicht die Kinder unserer Eltern, aber wir sind vor allem Rorys Eltern, Lorelai, und wir müssen entscheiden was für uns und unser Kind das Beste ist."
Lorelai stand auf und nahm Chrisâ Hände in ihre. Sanft strich sich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken, während sie ihm in die Augen sah.
âWas hast du vor Chris?", fragte sie in einem ruhigen Ton.
âIch will mir mit dir und Rory eine Existenz aufbauen. Eine Existenz worauf wir stolz sein können, wenn wir in 30 Jahren auf unserer Veranda sitzen vor unserem Haus und vielleicht unsere Enkelkinder beim Spielen beobachten."
âUnsere Enkelkinder?", fragte Lorelai mit einem Lächeln auf ihren Lippen.
âDu weiÃt was ich meine..."
âIch versteh dich, aber was hast du genau vor? Also, wie planst du das?"
âWillst du das wirklich hören? Es interessiert dich?", fragte er ein wenig verunsichert.
âSonst würde ich nicht fragen, oder?"
âJa, hmm... ich würde gerne das Land verlassen..."
âWas????? Gehtâs dir zu gut??????!!!"
âLorelai, hör mir doch erst mal zu! Ich- ich glaube, dass wir es schaffen könnten."
âChristopher wir sind siebzehn und haben ein Kind. Du glaubst, dass wir es schaffen könnten???? Auf welchem Planeten lebst du eigentlich?"
âAuf einem wo unsere Eltern bisher unser Leben bestimmt haben."
âDu machst das aus Trotz, oder? Purem Trotz. Du machst das nicht, weil du glaubst dass es für Rory das beste ist. Du machst es um deinen Eltern zu zeigen, dass sie dir nichts zu sagen haben und das... und das, Christopher, ist der falsche Grund. Ein verdammt falscher Grund!"
Betroffen sah Christopher zu Boden. Zwar wollte er nicht zugeben wie recht Lorelai hatte, doch für sich persönlich gestand er sich diesen Gedanken ein. Er hatte es nicht für seine Tochter getan, nicht für Lorelai; sondern nur für sich und sein verdammtes Ego.
âEs tut mir leid, " murmelte er und sah in Lorelais Augen, die auf ihn unschuldig und vielleicht auch ein wenig verletzt wirkten. Sanft strich sie ihm ein Strähne aus seinem Gesicht.
âWas hast du jetzt vor?", fragte sie ein wenig traurig und begann sich bei bereits in ihrem Inneren von ihm zu verabschieden.
âIch werde wohl alleine weggehen und mein Glück versuchen, " sagte er tonlos.
âDas ist es was du willst, Christopher. Du wirst erreichen was du immer haben wolltest. Wenn du eines Tages wieder her kommen solltest, wir sind hier."
âDanke Lorelai. Du weiÃt, dass ich dich liebe? Dich und Rory."
âIch weiÃ. Wir lieben dich auch... auch wenn du ein verrückter Kerl bist."
Zärtlich berührten sich ihre Lippen ein letztes Mal.
âLorelai Gilmore, du bist der für mich faszinierendste Mensch, den ich kenne. Du steckst zurück, nur damit ich mein Leben leben kann, so ich es mir vielleicht mal vorgestellt habe. Ich werde nie in Worte fassen können, was ich für die empfinde, denn dafür gibt es keine Worte. Ich weiÃ, dass ich dich schon oft verletzt und im Stich gelassen habe, wie im Moment, aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich niemanden so sehr liebe und respektiere, wie dich. Das war schon immer so und hält bis in die Ewigkeit.
Pass gut auf mein kleines Mädchen auf, Lorelai."
âDas werde ich." Lorelai versuchte die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, ohne Erfolg.
âWir werden uns wieder sehen, Lorelai Gilmore."
âJa, wir werden uns wieder sehen, Christopher Hayden, " flüsterte sie und sah ihn an.
Ein letztes Mal strich Christopher über Rorys Wange und küsste ihre Stirn, bevor er ging.
Er sah nicht mehr zurück, denn dann hätte er es nicht übers Herz gebracht seine kleine Familie zurück zu lassen. Es fiel ihm so unglaublich schwer diesen Schritt zu machen, aber er musste es tun. Sie hätten sonst nie glücklich werden können; nicht hier, wo ihre Eltern über ihr kurzes Leben bestimmten.
:geist:
Harm:"Mac, we have 12 hours!" Mac:"We've had 9 years!"
Harm:"I guess,maybe I just needed a deadline..."Mac:"Well, you got one, sailor!"