[Selene]

Hallo meine Lieben :knuddel:

Entschuldigt bitte, dass ich euch so lange hab warten lassen. Ich werd versuchen, in Zukunft schneller weiterzuschreiben

Ich poste gleich den neuen Teil. Er ist leider nur sehr kurz und auch nicht sonderlich ereignisreich, ich brauche ihn aber als Übergangsteil. Da der 88. Teil wieder ziemlich lang werden wird und ich ihn deshalb noch nicht fertig habe, stelle ich trotzdem schon mal diesen Teil rein. (wollte ursprünglich die beiden gemeinsam posten) Ich hoffe, er gefällt euch trotzdem.



87. Teil

Der warme Wind streifte sanft ihr glänzendes Haar. Sie spürte wie der kühle Sand zwischen ihre Zehen rann. Er ergriff lächelnd ihre zarte Hand und führte sie zu den türkisblauen Wellen. Der jungen Frau gelang es nicht, ihren Blick von seinen dunklen Augen zu wenden. Er zog sie sanft an sich und küsste sie langsam. Seine Lippen schmeckten noch etwas salzig.
Es war ein vollkommener Moment, als er ihr ins Ohr hauchte: „Ich liebe dich, jetzt und für immer.“ Ein Satz wie aus einem viel zu romantischen Film, von einem Mann, der wohl noch nie zuvor so gefühlt hatte. So perfekt in diesem Moment. Eine Szene aus dem echten Leben, die einem für immer in Erinnerung bleiben wird, und zwar mit allen Facetten. Der dunkelrote Sonnenuntergang, der saubere, einsame Strand, die von der Sonne gereizte, brennende Haut, die unvergessliche Duftmischung aus Sonnenmilch und Meeressalz, seine weichen Lippen, die pure Leidenschaft. Sie sanken in den weichen Sand und gaben sich dieser hin, alles um sich vergessend. Denn nur dieser Moment spielte eine Rolle. Und es würde nicht der einzige bleiben. Dessen waren sie sich sicher.

Rory schmeckte die salzigen Tränen auf ihren Lippen. Sie legte das Bild von dem Kalifornienurlaub zur Seite und nahm ihr Skriptum zur Hand. Es war bereits nach Mittag. Sie konnte sich nicht mehr genau entsinnen, seit wann sie schon wach war. Wahrscheinlich hatte sie niemals wirklich geschlafen. Zu groß war der Schmerz.
Sie verstand sich selbst nicht. Das Einfachste und Vernünftigste wäre wohl zu ihm zu gehen. Aber es war auch das Schwierigste. Sie hatte Angst, große Angst. So albern sie sich wegen dieser fühlte, so sehr wurde sie auch von dieser beherrscht.
Rory blickte auf die Pro- und Kontra-Liste. Sie musste mit ihm sprechen.


Lane stellte seufzend ihre Tasche ab und ließ sich auf die Couch ihres Appartements sinken. Im Diner war an diesem Tag sehr wenig los gewesen, so dass Luke ihr gestattet hatte, früher Feierabend zu machen. Normalerweise würde sie sich darüber freuen, aber an jenem Nachmittag hätte sie sich gewünscht länger von ihren Problemen abgelenkt zu werden.
„Hey.“
Lane blickte verwundert hoch. Sie hatte angenommen, alleine in der Wohnung zu sein. „Hey.“
Zach nahm sich ein Bier und setzte sich neben sie. „Schon zurück?“
„Es war nicht viel los. Ich durfte früher gehen.“ Erklärte Lane.
Zach nickte. „Das ist gut…du hast dir einen freien Nachmittag verdient.“
„Ja. Endlich einmal wieder viel Zeit für mich, das ist klasse.“ Lane versuchte zu lächeln.
Sie blickten sich schweigend an, bevor Lane schließlich begann. „Wir alle haben schon länger nichts mehr gemeinsam unternommen. Was haltest du davon – wir rufen Brian und Gil an und gehen heute Abend wieder einmal aus?“
Zach wich ihrem Blick aus und kratzte sich nachdenklich hinter dem Ohr. „Das…das klingt sehr gut. Aber ich kann heute leider nicht…“ Er räusperte sich.
Lane runzelte die Stirn. „Musst du abends arbeiten?“ Sie wusste, dass er das nicht musste.
Zach räusperte sich erneut. „Ich fahre nach New York und treffe eine alte Freundin.“
Lane verspürte einen Stich im Herzen. „Oh.“
„Ja. Wenn ich das früher gewusst hätte…“
„Schon okay. Wir gehen eben diesmal ohne dich aus….Wann wirst du denn zurück sein?“ Fragte sie scheinbar beiläufig.
Zach biss auf seine Unterlippe. „Gegen morgen Abend.“ Antwortete er leise.
„Klasse. Na dann, wünsche ich dir viel Spaß!“ Lane schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor sie aufsprang und das Zimmer verließ.
Zach blickte ihr seufzend nach.

Lorelai nippte an einer Tasse Kaffee und beobachtete Luke, welcher gerade von Taylor in eine Diskussion verwickelt worden war, lächelnd.
Nach wenigen Minuten kehrte ihr Freund fluchend zurück an den Tresen. Sie küsste ihn sanft auf die Wange, wodurch sich seine Miene für einen Moment erhellte. „Dieser Taylor macht mich noch wahnsinnig.“ Sie verschloss seinen Mund erneut mit einem Kuss.
„Was darf ich dir nochmals einpacken?“
„Drei Pancakes, einen Burger und Pommes.“
„Kaffee zu Mitnehmen?“
„Was denn sonst?“ Sie blickte ihn empört an. „Sie hatte heute noch keinen.“
Luke runzelte besorgt die Stirn. „Rory geht es anscheinend noch immer sehr schlecht. Kann ich sonst noch irgendetwas tun?“
„Jess abschieben…“ Sie hielt inne, als sie seinen Blick bemerkte. „…das war ein Scherz. Wir dürfen uns nicht einmischen. Ich habe es versprochen. Da wir gerade über ihn sprechen, wo ist Jess überhaupt?“
„Er lernt seit vier Uhr morgens.“
„Ich bin beeindruckt.“ Meinte Lore sarkastisch. „…Wenn man von der Sonne spricht…“
Luke drehte sich überrascht um. Er hatte Jess nicht kommen gehört. „Wohin willst du?“ Er betrachtete misstrauisch den Rucksack seines Neffen.
„Ich bin dieses Wochenende in New York. Treffe ein paar alte Freunde.“
Lorelai schüttelte den Kopf. Luke tauschte einen kurzen Blick mit seiner Freundin, wandte sich schließlich wütend an Jess: „Das wirst du nicht.“
Sein Neffe seufzte. „Ich habe die letzte Nacht und diesen Tag mehr gelernt als die letzte Woche. Ich bin morgen Nachmittag wieder zurück. Du hast vor ein paar Tagen gesagt, du bräuchtest mich dieses Wochenende nicht.“
Plötzlich wurde die Tür des Diners schwungvoll geöffnet. Eine junge, hübsche Frau stürme herein. „Ich habe tatsächlich hergefunden.“ Sie blickte sich strahlend um und ging schließlich auf Jess zu. „Hallo mein Süßer, schön dich endlich wieder zu sehen.“ Sie umarmte ihn kurz, wandte sich dann an Lorelai und Luke. „Hi, ich bin Zoe.“
Jess seufzte. „Komm schon.“ Er zog sie weiter, schenkte seinem Onkel einen letzten, kurzen Blick, bevor sie das Diner verließen.
Lorelai schüttelte ungläubig den Kopf. Luke starrte seinem Neffen wütend nach. „Das wird Konsequenzen haben…“
„Er ist erwachsen. Was willst du machen? Ihn übers Knie legen und verhauen?“
„Das würde ich am liebsten…“
„Luke, du hättest nicht so reagiert, wäre zwischen Rory und Jess alles in Ordnung. Wir müssen uns heraus halten. Am besten ich erzähle ihr gar nichts von dieser Begegnung…“
Luke blickte seufzend aus dem Fenster. „Das ist auch nicht mehr nötig…“
Lorelai folgte seinem Blick. „Oh, nein…“ Sie sah ihre Tochter, wie sie vor dem Diner stand und einem fahrenden Auto nachblickte.

„Warum nur?“ Rory wischte sich eine Träne von der Wange und kuschelte sich an die Brust ihrer Mutter. „Ich war endlich bereit mit ihm zu reden…und dann sehe ich ihn und dieses kleine Miststück…“ Sie schluchzte. „…wie sie irgendwo hinfahren und wahrscheinlich das ganze Wochenende gemeinsam verbringen. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr.“
Lorelai strich ihr sanft durchs Haar. Sie war sofort zu ihrer Tochter gelaufen, als sie diese erblickt hatte, und mit ihr nachhause gefahren. „Er verbringt das Wochenende mit alten Freunden, sagte er zumindest…“ Sie biss sich auf die Unterlippe.
Rory fuhr hoch. „Du hast mit ihm gesprochen?“
„Wenn man das so nennen kann…“ Sie erzählte ihrer Tochter von der kurzen Begegnung mit Jess und Zoe.
Rory schüttelte nachdenklich den Kopf, setzte sich schließlich auf und sagte mit beinahe fester Stimme. „Ich habe es so satt. Ich will nicht länger wegen ihm leiden müssen. Das muss ein Ende haben. Und genau das werde ich ihm morgen Abend sagen.“
„Schätzchen, du weißt, ich stehe voll und ganz hinter dir. Aber ich würde mich trotzdem zuerst mit ihm aussprechen, hören was er zu dem allen zu sagen hat… du bist jetzt wütend und verletzt…und triffst möglicherweise eine voreilige Entscheidung…“ Lorelai glaubte selbst nicht, dass sie das eben gesagt hatte.
Rory sprang wütend auf. „Mum! Er hat eine andere geküsst und verbringt das Wochenende mit irgendeiner Tussi, von welcher er noch nie erzählt hat! Es gibt nichts mehr, was er noch dazu sagen könnte!“ Ihre Augen begannen erneut zu tränen.
„Aber Schätzchen…“
„Nein, Mum! Das ist meine Sache!“ Rory drehte sich um und lief in ihr Zimmer.



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Bussi Selene