[ChrissiTine]

Danke für das ganze Feedback! Ein neuer Leser, da freut man sich doch gleich ein bisschen mehr! :biggrin: Und wegen Nancy poste ich den nächsten Teil schon jetzt. Das ist jetzt der letzte Teil, den ich schon vorgeschrieben hatte, der nächste wird wohl etwas auf sich warten müssen, tut mir Leid, aber meine Ideen sind momentan leider noch in den Ferien :heul: . Ich hoffe der Teil gefällt euch und gebt mir ein bisschen Feedback!

Der nächste Morgen

Verzweifelt ließ Jess seinen Blick über das Chaos im Diner schweifen. So etwas hatte er noch nie gesehen und er war in einem der berüchtigtesten Viertel New Yorks aufgewachsen. Aber das hier war.... Unbeschreiblich.
Ganz Stars Hollow saß, lag oder hing betrunken auf den Dinerstühlen. Das sägen kam von Taylor und Miss Patty, die im Duett schnarchten, des weiteren saß Taylor auf Pattys Schoß. Babette lag auf einem Tisch und hatte Morreys Hut über dem Gesicht, während dieser wiederum mit dem Kopf in der Schüssel schlief, die vorher für die Bowle gebraucht worden war. Andrew lag unter einem Tisch und hatte die Füße auf einen der Stühle gelegt, während Gypsy auf der Theke lag.
Der halbe Boden wär voll von Glasscherben der leergetrunkenen Alkoholflaschen, die von den Tischen gefegt worden waren, da die als Schlafunterlagen gebraucht worden waren.
Aber das, was Jess am meisten beunruhigte war, dass er in etwas weiches getreten war, dass sich bei näherer Betrachtung als die Klamotten von Kirk herausstellte. Alle Klamotten von Kirk. Aber wo war der Besitzer? In welchem Zustand war der Besitzer? Jess sah sich suchend im Diner um und plötzlich hörte er ein lautes Geschepper. Erschreckt sah er sich um. Aber den Bewohnern schien nichts aufgefallen zu sein, sie schliefen alle seelenruhig weiter. Wahrscheinlich hätte sie nicht mal eine Rockband aus dem Schlaf gerissen.
Jess bewegte sich langsam auf die Küche zu, denn nur von dort hatte das Geräusch kommen können. Als er denn halben Weg zurückgelegt hatte, hörte er ein lautes Geschrei. Erschrocken machte Jess einen Satz rückwärts. Im Durchgang zur Küche stand Kirk - splitterfasernackt und mit erhobener Bratpfanne. Er stieß eine Art Kampfschrei aus und stürmte aus dem Diner. Die Glasscherben auf den nackten Fußsohlen schienen ihm nichts auszumachen. Jess hatte sich blitzschnell die Hand vor Augen gehalten, so etwas sollte keiner zu Gesicht bekommen, das war ein Trauma für das ganze Leben. Einen Moment überlegte Jess, ob er vielleicht hinterher sollte, aber er verwarf diesen Gedanken sehr schnell wieder. Wer weiß, wozu Kirk in diesem Zustand fähig war.
Das laute Schnarchen von Taylor riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Er warf noch einen Blick auf die betrunkenen Gäste und kam zu dem Schluss, dass er hier sowieso nichts mehr ausrichten konnte. Morgen würde er sich darum kümmern, jetzt war hier eh niemand ansprechbar. Er zog sich zurück in das ehemalige Büro, hob die Tür wieder in die Angeln und schloss sie hinter sich ab - sicher war sicher.

Am nächsten Morgen wurde Jess von lautem Geschrei geweckt. Erst hatte er gedacht, dass Kirk wieder verrückt spielte, aber dann erkannte er die Stimme seines Onkels. Er warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr - es war halb elf. Jess hatte selten so lange geschlafen, aber auch er hatte unter Schlafmangel in der letzten Woche gelitten und heute konnte er wenigstens halbwegs beruhigt schlafen.
Jess stand auf, suchte seine Klamotten zusammen und verschwand kurz im Bad. Zehn Minuten später kam er unten im Diner an und starrte belustigt auf das Bild, dass sich ihm bot.
Luke stand mitten im Diner und schrie aus Leibeskräften, während die Bewohner mit schmerzverzerrten Mienen langsam wieder zu sich kamen.
“SEID IHR WAHNSINNIG, MITTEN IM DINER EINE SAUFPARTY ZU VERANSTALTEN? WIE SIEHT ES HIER ÜBERHAUPT AUS? UND WER SOLL DAS ALLES AUFRÄUMEN? ICH GEH AUCH NICHT IN DEINEN BESCHEUERTEN MITTELALTEREISLADEN UND HAUE ALLES KURZ UND KLEIN, TAYLOR! ICH GLAUB’S JA GAR NICHT! WO HABT IHR DAS GANZE ÜBERHAUPT HER? UND DENKT JETZT NICHT, DASS ICH DAS ALLES AUFRÄUMEN WERDE, LORELAI KOMMT NÄCHSTE WOCHE MIT DEN KINDERN UND DA HAB ICH NOCH GENUG ZUM VORBEREITEN!” Luke holte tief Luft und erblickte Jess. “Wieso hast du das alles hier eigentlich zugelassen? Da ist man einmal eine Weile nicht da und schon versinkt hier alles im Chaos!”
“Jetzt reg dich erst mal ab, Luke. Wie hätte ich diese Verrückten denn davon hier abhalten sollen? Als ich hier ankam, waren die alle schon blau. Und du kennst sie. Miss Patty hätte mich beinahe schon vergewaltigt, ich wollte nichts riskieren. Und jetzt setz dich erst mal, du siehst ganz fertig aus.” Jess schob Luke zu einem Stuhl und fegte, bevor er seinen Onkel draufsetzte, etwas von der Sitzgelegenheit, dass verdächtig nach Kirks Unterhose aussah. “Wieso bist du eigentlich schon da?”
“Die Ärzte haben mich rausgeschmissen. Sie haben gemeint, dass ich schon viel zu lange da bin und Lorelai jetzt sowieso erst auf eine andere Station verlegt wird und ich sowieso nur störe und jetzt nach Hause gehen soll und erst am Nachmittag wiederkommen soll und schlafen soll und ich muss noch die Betten für die Zwillinge zusammenbauen und....”, Luke hörte mit dem Gemurmel auf und legte seinen Kopf auf die Tischplatte, auf der Bootsie noch schnarchte.
Jess hielt Luke gerade noch davon ab, auf Bootsies Bauch einzuschlafen und zog ihn wieder hoch. Hier war kein geeigneter Platz für einen übermüdeten Menschen. Jess legte Lukes Arm um seine Schulter und kämpfte sich zur Tür vor. Er drehte sich im Türrahmen um und sah die Stadtbewohner streng an. “Ich bring Luke jetzt nach Hause, damit er sich ausschläft und ihr räumt das Chaos jetzt am besten ganz schnell auf. Ihr kennt Luke, wenn er wütend wird und das hier war noch die gemäßigte Version, weil er todmüde war wegen Lorelai. Und her hat weiß Gott besseres zu tun, als das Chaos hier aufzuräumen, dass ihr angerichtet habt!” Jess verließ zusammen mit dem sich im Halbschlaf befindenden Luke das Diner und hörte die Dinergäste sauer murmeln. Er wusste, dass sie das Diner nicht aufräumen würden, weil er es ihnen gesagt hatte, aber für Luke und Lorelai würden sie es tun, denn sie mochten die beiden und Luke hatte wirklich noch andere Sachen zu tun, außerdem hatten sie das Café in diesen Scherbenhaufen verwandelt. Und Luke musste dringend nach Hause. Jess hätte ihn ja in sein Apartment über dem Diner verfrachtet, aber da hätte er nicht die Ruhe, die er nach dieser Woche des Schreckens dringend brauchte. Luke schien auch diese Nacht nicht wirklich viel und auch nicht gut geschlafen zu haben, diese Stühle waren wirklich nicht bequem gewesen.
Mit Mühe schaffte Jess Luke noch in sein und Lorelais Schlafzimmer, wo der sich sofort schlafend mit zufriedenem Gesicht einrollte. Jess verließ leise das Zimmer und ging nach unten. Er hatte keine große Lust, sich wieder auf dieses Schlachtfeld zu wagen und ging deshalb zielstrebig in Rorys Zimmer. Er besah sich ihre ausgiebige Büchersammlung und schnappte sich eins, das er noch nicht kannte. Er setzte sich aufs Sofa und versank mal wieder in der aufregenden Welt der Bücher.