[Helen]

WEITER:

Sie sprang von ihrem Bett auf, packte ihre Jacke und stürzte zur Wohnung hinaus. Sie stand allein in dem kalten, dunklen Gang. Schnell ging sie die Treppe in Martys Stockwerk hoch. Sie rannte den Gang ab. Leise flüsterte sie: „Nummer zehn, da ist es.“. Sie klopfte. Niemand machte einen Laut. Jetzt fing sie an energischer zu klopfen. Mit ihrer Geduld am Ende schrie sie: „Marty! Ich bin’s, Rory. Mach die Tür auf!“. Sie konnte Schritte hören. Jemand drehte den Türknauf langsam. Die Tür öffnete sich, Marty stand da. „Hey Rory, was ist?“, fragte er. Sie schaute ihn wütend an. Dann öffnete sie ihren Mund: „Du…du hast mit Paris geschlafen?“. Marty schaute erstaunt aus der Wäsche: „Ähm…woher…ich…ja, hab ich. Und?“. Rory atmete tief ein: „Und? Du hast mit Paris geschlafen, mit mir geknutscht aber du hast eine Freundin! Gott, das ist widerlich, ich will dich nie wieder sehen!“, schrie sie. Marty hielt sie am Arm fest, als sie gehen wollte. „Rory! Bitte hör mir doch zu!“, versuchte er zu erklären. Doch Rory riss sich von ihm los und rannte wieder die Treppen runter. Keuchend stand sie vor der Wohnung. Sie lehnte sich an die Wand. Dann liess sie sich auf den Boden fallen. Ihr Ausdruck war leer. Sie konnte nicht mehr klar denken. Alles war in ihrem Leben auf einmal so falsch. Es erschien ihr alles sinnlos. Sie zog sich hoch. Dann ging sie zur Tür rein. Ohne zu schauen, ob jemand etwas sagte oder sie begrüsste, ging Rory trüb an ihnen vorbei. Sie nahm in ihrem Zimmer ihre Tasche. Dann ging sie wieder genau gleich abweisend aus der Wohnung. Wieder stand sie da im Gang. Sie schob die Tür des Wohnheims auf. Rory ging auf ihr Auto zu. Sie öffnete es, setzte sich rein und startete den Motor. Sie bog ab nach Richtung Hartford. Sie fuhr nach Stars Hollow. Endlich dort angekommen, fuhr sie sofort zum Haus ihrer Mutter und ihr. Sie parkte den Wagen, stieg aus und betrachtete erstmal den klaren Sternenhimmel. Viele Sterne glitzerten dort oben. Sie wandte ihren Blick zu den Fenstern, überall Licht. Nun schweifte ihr Blick zur Haustür sie ging die wenigen Treppen hoch und hielt an vor der Tür. Zaghaft streckte sie ihre Hand aus und drückte auf die Klingel. Es klingelte. Wer konnte das sein? Montags? Lorelai hüpfte fröhlich und lächelnd zur Tür, riss sie auf und konnte ihren Mund nicht mehr schliessen. „Rory.“, stammelte sie. Rory lächelte verlegen. „Hi Mom.“, sagte sie. Rory blickte ihre Mutter an und sagte: „Mom, ich muss mit dir reden. Kann ich reinkommen?“.
„Na klar, Schatz, komm rein.“, sagte Lorelai, nahm Rorys Hand und führte sie rein. Rory stellte ihre Tasche im Foyer ab. Ihre Mutter stand immer noch etwas durcheinander vor ihr. Rory drückte sie. „Ok, dann lass uns in die Küche gehen. Ich mach dir einen Kaffee.“, sagte Lorelai lieb und Rory zog ihre Jacke aus, hängte sie an den Holzständer. Nun folgte sie ihrer Mutter in die Küche. Lorelai setzte den Kaffee auf. Sie stand in ihrem Trainer da. Ihre langen, lockigen Haare waren einfach zu einem Knoten hochgesteckt. Rory sass am Tisch und blickte auf ihre Hände, mit denen sie spielte. Lorelai fehlten für einmal die Worte. Vorsichtig fing sie an: „Also. Du bist extra hierher gekommen um mit mir zu reden, dann muss es etwas grosses sein.“, sie lächelte Rory etwas gezwungen an.
„Ja, das ist es. Aber eigentlich wollte ich dich auch nur so mal wieder sehen.“, sagte Rory. Sie stand auf und umarmte ihre Mutter herzhaft. Lorelai schloss die Augen und sagte: „Danke.“. Sie strich über Rorys Haar und ihren Rücken. Dann stiess sie sie sanft zurück, um sie ansehen zu können. Rorys Augen waren blass und nicht so fröhlich wie sonst. „Rory? Ist alles ok?“, sagte Lorelai. Rory blickte auf den Boden. Über ihre Wangen rollten Tränen. „Nein“, winselte sie.