18.01.2006, 21:48
Zitat:juhu!!!Ja klar, nämlich JETZT !! ^^
seh'n wir den neuen teil bald???
12.Kapitel
Ungläubig starrte sie aus dem Auto auf das herrschaftliche Haus, welches vor ihr stand. Ja, man konnte sagen, dass es eine Villa war. Und in diesem Haus lebte Jess ?? Sie konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen. Sie dachte, an das was Luke ihr erzählt hatte. Jess war jetzt steinreich, er hatte einen Bestseller geschrieben und das mit 22 Jahren. Nicht schlecht.
Sie stellte sich vor, wie er in seinem Garten stand. In Cargohosen, einem Polohemd, den beigefarbigen Pullover leger über die Schultern gelegt und die Sonnenbrille von Gucci in den sonst so verwuschelten, unbändigen Haaren, die jetzt glatt nach hinten frisiert waren. Sein Golfschläger funkelte in der Sonne, während er ihn gekonnt durch die Luft schwang. Neben ihm: Haylie. Sie lag in einer Liege am riesigen Pool und las die neusten Klatschgeschichten aus dem People- Magazin.
âIgitt.â, sagte Rory und schüttelte den Kopf, um den ihrer Fantasie entsprungenen, spieÃigen Jess, aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie atmete dreimal tief durch, bevor sie aus ihrem Auto stieg und auf die Villa zulief. Als sie am Gartentor angelangt war, drückte sie die Klingel.
âJa ??â, ertönte die Stimme aus einem Lautsprecher, der in eine der groÃen Säulen direkt neben Rorys Ohr eingebaut war. Sie war darauf nicht vorbereitet und zuckte zusammen.
âHallo ?? Ich habe keine Zeit für dumme Streiche, also hauen sie gefälligst ab und suchen sie sich jemand anderen, auf dessen Nerven sie herumtrampeln können.â, ertönte nun die Stimme aus dem Lautsprecher verärgert. Jess war es auf jeden Fall nicht.
âÃhh, ...ich wollte zu Jess Mariano.â, stotterte sie. âIch bin Rory Gilmore, eine alte ....Freundin.â.
âGuten Tag, Ms Gilmore.â, ertönte die Stimme, abermals, nun aber in einem äuÃerst freundlichen Ton. Sie hörte ein Surren und drückte das Gartentor auf. Allein der Vorgarten war fast so groÃ, wie das ganze Grundstück der Gilmores in Stars Hollow. Der Rasen sah aus, also ob ihn jemand mit einer Nagelschere und einem Lineal genau geschnitten hätte und in die Hecken waren seltsame Gebilde geschnitten. Der Weg war mit Kies ausgelegt und führte zu einem kleinen Brunnen, der vor der groÃen Einganstreppe stand. Wie in diesen Filmen, würden die Gäste einer Party hier wahrscheinlich mit den Autos vorfahren, aussteigen und die Treppe hoch stolzieren. Die Autos würden dann ein Mal im Kreis um den Brunnen und dann zurück zum Gartentor fahren.
Unsicher stieg Rory die Treppe hinauf. Als sie nach der Klingel suchte, öffnete sich die Tür. Sie schreckte zum zweiten Mal zusammen, als sie der Butler, der in der Tür stand, ansprach.
âWillkommen im Hause Mariano/ Johnson, Ms Gilmore.â, sagte er zuckersüà und lächelte sie höflich an. âKommen Sie doch herein.â. Er trat zur Seite, so dass Rory eintreten konnte. Sie sah sich staunend in der riesigen Eingangshalle um. Alles war mamorisiert und oben war eine Glaskuppel, durch die das Sonnenlicht schien. Zwei groÃe Treppen führten ins erste Obergeschoss und wenn man geradeaus sah, schaute man auf den riesigen Garten. Sie war so vertieft darin, sich alles anzuschauen, dass sie schon wieder zusammen zuckte, als der Butler etwas sagte.
âMr Mariano ist zur Zeit beschäftigt, aber sie können gerne in den Garten gehen und nach ihm suchen. Oder sie warten dort auf ihn.â, schlug er vor und deutet auf das Wohnzimmer zu ihrer rechten.
âÃhm, ich würde in den Garten gehen.â, sagte sie verlegen.
Der Butler nickte. âWenn sie etwas brauchen, sie finden mich in diesem Geschoss, an dem Ende von dem langen Flur dort.â, sagte er und wies sie auf den Gang zu ihrer Linken hin.
âÃh, danke schön.â, sagte sie schnell. Der Mann verbeugte sich kurz und watschelte dann an ihr vorbei. In seinem Anzug und mit diesem Gang sah er aus wie ein Pinguin, dachte Rory. Und machte sich auf den Weg in den Garten.
Rory lief die groÃe Treppe hinunter, die in den Garten führte. Sie stand etwas ratlos da und schaute sich um. Sie fühlte sich hier fehl am Platze. Und doch wollte sie zu Jess und alles ein für alle mal klären. Sie wollte doch auch so gerne wieder glücklich sein. Und dazu brauchte sie gewiss nicht solche groÃe Tempel, sondern nur ihn.
Vor ihr waren nur Hecken, sie vermutete einen kleinen Park oder ein Labyrinth oder ähnliches dahinter. Doch sie lief lieber auÃen herum und betrat die Fläche an einem Seiteneingang. Sie staunte schon wieder. Die Gartenanlage war enorm. Sie schaute geradewegs auf einen kleinen Hügel auf dem ein kleiner Pavillon stand, daneben war ein kleines Wäldchen. Von ihr links aus gesehen, stand eine gläserne Gartenhütte mit Terrasse. Auf der Terrasse standen die üblichen Gartenmöbel. Ein paar Meter davon entfernt war der mit Palmen umrandete Pool, der so an den kleinen Hügel grenzte, dass es aussah wie eine Klippe. Auf diesem von Hecken umrandeten Gelände, waren eigentlich sämtliche Vegetationszonen vorhanden. Wie ein biologischer Garten. Die innere Fläche war doch nicht so groÃ, wie es von auÃen ausgesehen hatte, aber es war eben auch kein Kleingarten. Sie war überwältigt. Obwohl sie von solch übertriebenem Luxus (wie der Villa) nicht überzeugt war, gefiel ihr der Garten sehr.
âJaja, dann geh ich halt auf diese dämliche Party. Obwohl ich keine Lust habe mit diesen ganzen SpieÃern auch nur einen Abend zu verbringen. Und diese grauenvolle Musik, die dort läuft. Ich komme mir immer vor wie auf einem Ausflug vom Seniorenheim. Und all diese botox-verseuchten Frauen mit ihren Busen, auf denen sie ihr Essen abstellen könnten, die dich
mit ihren aufgeblasenen Lippen so widerlich anlächeln. Da kriegt man regelrecht Angst.â, muckierte sich Jess. Zum Glück hatten sich Rorys Visionen nicht bewahrheitet. Er trug zwar eine schwarze Anzugshose, darüber jedoch ein Metallica- T-Shirt mit hässlichen Grimassen und Totenköpfen. Irgendwie war er anscheinend doch noch der Alte geblieben. Rory musste schmunzeln über das, was er sagte und wie er dort stand. In diesem Aufzug sprach er mit einem anzugtragenden Typen, der überaus seriös aussah. Er schien sein Manager oder ähnliches zu sein.
âJa, ich versteh dich ja. Du musst ja nur kurz da bleiben, du weiÃt schon, um dein Buch noch weiter zu promoten. Aber mach`s nicht wie letztes Mal, als du einfach über die Feuertreppe abgehauen bist, weil dich eine Dame...äh...schon reiferen Alters gefragt hatte, ob du noch zu haben seiest.â, sagte der Anzug-Typ ernst. Rory brach vor Lachen fast zusammen. Sie stellte sich das Ganze bildlich vor, wie Jess mit ängstlichen Augen, verzweifelt versuchte aus den Fängen einer alten, einsamen Dame zu entkommen. Doch sie riss sich zusammen. Sie wollte nicht entdeckt werden. Noch nicht. Vielleicht konnte sie noch einiges in Erfahrung bringen.
âJa, schon gut. Aber ich hatte auch echt Angst. Mein Kopf wäre ja fast zwischen ihren Brüsten verschwunden, falls man die Dinger noch so nennen kann.â, sagte ärgerlich.
âNa dann, bis Freitagabend. Und sei pünktlich um...â, weiter kam der Typ nicht, weil eine junge Frau quietschend durch den Garten gerannt kam und sich Jess in die Arme warf.
âHey, mein Schatz.â, sagte Jess überglücklich. âSchön, dass du wieder da bist. Ich hab dich vermisst.â
âIch dich auch. Und wie, aber jetzt bin ich ja wieder da, mein Häschen.â, kicherte sie und sie küssten sich.
âAber sie war doch nur drei Tage weg.â, bemerkte Jess Manager verwundert. Jess hörte kurz auf Haylie zu küssen und meinte mit seinem üblichen sarkastischen Unterton:
âSei still, ich bin beschäftigt.â, und befummelte weiter Haylie, die pausenlos kicherte. Der Typ drehte sich um und ging.
Erst jetzt bemerkte Rory die heiÃen Tränen, die ihr über die Wangen liefen. Jetzt erkannte sie, dass er glücklich war. Ohne sie. Er lebte ein anderes Leben weiter. Ein Leben ohne sie. Er brauchte sie nicht. Na und. Sie brauchte ihn ja auch nicht. Sie hatte Dean und Logan. Doch sie wusste, dass das nicht wahr war. Sie brauchte Jess und zwar ganz dringend.
Sie drehte sich um und lief durch den Garten und die Treppe ins Haus. Ãffnete die groÃe Tür und rannte über den Vorhof zurück zu ihrem Auto.
Komisch, dachte Jess, er hatte sich doch tatsächlich gerade eingebildet, Rory wäre die Treppe hinauf ins Haus gerannt. Oh Gott, er hatte schon Halluzinationen.
Warum dachte er noch an sie ?? Sie brauchte ihn doch gar nicht. Sie war doch mit diesem Logan zusammen gewesen, als sie sich neulich getroffen hatten. Na und, dachte er, er brauchte sie sowieso nicht. Er hatte Haylie. Er war glücklich. Dachte er jedenfalls.