Living without her
#85

Hi!!! Erst mal vielen vielen Dank für euer FB!!!! :freu: :dance: :freu: :dance:
Und es tut mir wahnsinnig Leid, dass ich so lang nicht geschrieben hab!!!!!! Ich verspreche, ab jetzt regelmäßiger zu schreiben!!!!
Dieser Teil ist nicht sehr lang, ich weiß, aber in den nächsten Tagen folgt bestimmt noch ein längerer!!!

Nach einer halben Ewigkeit räusperte sich jemand hinter ihm.
„Lorelai! Ich hab dich gar nicht reinkommen hören...“
„Manchmal kann ich wirklich leise sein, aber das passiert nur sehr selten...“ versuchte Lorelai zu scherzen, brach aber ab, als sie bemerkte, dass Dean überhaupt nicht zuhörte.
Sie trat näher und blieb zwei Schritte vor Annas Bett stehen.
„Wie geht es ihr?“ besorgt betrachtete sie die piepsenden Apparate im Zimmer.
„Wie soll es ihr schon gehen? Sie liegt im Koma...“ antwortete er fast lautlos, doch Lorelai konnte ihn deutlich verstehen.
„Dean, ich hab dir doch gesagt, du sollst dir keine Vorwürfe machen...“
„Wie soll ich mir denn keine machen? Sie ist hier, im Krankenhaus. Aber das dürfte sie nicht sein, sie müsste zu Hause sein, mit mir streiten... Und als ob das nicht genug wäre, ist das alles nur passiert, weil ich nicht genug auf sie aufgepasst habe...“
„Wie solltest du auf sie aufpassen? Sie ist beinahe 16, da macht man nun mal Fehler. Sieh doch nur, was ich in dem Alter gemacht habe... ich bin schwanger geworden und von zu Hause abgehauen.“
„Aber Anna ist auch weggelaufen...“
„Sie wird wieder kommen!“
Beide schwiegen.
„Was soll ich machen, wenn sie nicht mehr aufwacht?“ flüsterte Dean nach einer Weile und blickte Lorelai hilflos an.
„Du musst fest daran glauben, dass das nicht passieren wird...“
„Sie könnte auch Querschnittgelähmt bleiben...“
„Dean! Hör auf über so etwas überhaupt nur nachzudenken!“
„Ich kann einfach nicht anders... immer neue schreckliche Dinge schießen mir durch den Kopf... auch wenn sie über den Berg ist, so ist es nicht entschieden, ob sie wieder vollkommen gesund wird.“
„Bitte Dean, hör auf!“ flüsterte Lorelai entsetzt.
„Tut mir Leid!“ Er blickte wieder zu seiner Tochter und strich mit dem Handrücken sanft über ihre Wange. Dann drehte er sich um, schaute Lorelai noch einmal unsicher in die Augen und ging nach draußen.
Lorelai war jetzt allein mit Anna im Zimmer.
„Wach bitte wieder auf!“ flüsterte sie ihrer Enkelin ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Schatz, ich bin wieder da!“ rief Lorelai zwei Stunden später durchs Haus.
„Lorelai!“ Luke kam die Treppen herunter gerannt und umarmte sie.
„Wie geht’s Anna?“
„Nicht sehr gut... sie ist zwar nicht mehr in Lebensgefahr, aber ob sie wieder gesund wird, das steht noch in den Sternen...“ Luke sah sie entsetzt an. Müde schleppte sich Lorelai in die Küche und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Ich hab grad Davey zu Sookie nach Hause gebracht und Dean bleibt im Krankenhaus.
Luke nickte. „Ich hab Essen gekocht!“
„Ich liebe dich!“
„Hier.“ Luke stellte einen, mit Essen beladenen Teller vor Lorelai auf den Tisch. Eine Weile stocherte sie darin herum, dann ließ sie die Gabel fallen und Tränen liefen ihr übers Gesicht.
„Lorelai?“ Luke ging zu ihr und nahm sie in die Arme.
„Weist du, wie schwer es war, den ganzen Tag die Starke zu spielen? Nicht schreiend nach draußen zu rennen oder mich einfach fallen zu lassen. Aber ich wusste das geht nicht, ich wusste dass Dean mich braucht. Deshalb hab ich die Zähne zusammengebissen, meine Tränen weggeschluckt und allen was vorgemacht... dabei... dabei hab ich doch selbst so große Angst!“ schluchzte sie in Lukes Brust.
„Ist schon gut...“ Luke strich ihr behutsam über den Rücken. „Du brauchst jetzt nicht mehr die Starke zu spielen, lass alles raus.“
Lorelai schluchzte noch einmal und begann dann von neuem.
„Ich habe Dean und Davey gesagt, dass Anna wieder gesund wird... dass alles gut wird, aber ich zweifle selbst daran... ich musste die ganze Zeit die Trösterin spielen, dabei hätte ich doch selbst eine Schulter zum anlehnen gebraucht...“
„Das hast du jetzt!“ versuchte Luke Lorelai zu trösten.
„Ja... und ich danke dir dafür.“ Sie gab ihm einen kurzen Kuss und vergrub ihr Gesicht wieder in seinem Flanellhemd.
Eine ganze Weile verharrten sie so, bis Luke sich räusperte.
„Komm Lorelai, gehen wir ins Bett.“ Keine Antwort. „Lorelai?“ Er rüttelte sie sanft. Sie murmelte etwas Unverständliches und schlief weiter.
Luke seufzte leise und hob sie hoch. Nach einigen Schritten öffnete Lorelai die Augen. „Was machst du da?“
„Ich trag dich hoch.“
„Danke!“ sie gähnte, schlang dann ihre Arme um seinen Hals und kuschelte sich an ihn.
„Warum gehst du nicht weiter?“ fragte Lorelai nach einigen Sekunden.
„Hannah...“
Lorelai blickte nach unten und sah ihre Tochter in ihrem Nachthemd auf der Treppe stehen.
Luke ließ Lorelai auf den Boden.
„Schätzchen, warum bist du noch auf?“
„Hast du geweint?“ antwortete Hannah mit einer Gegenfrage als sie Lorelais Tränenverschmiertes Gesicht vor ihrem sah.
„Nein, ich...“ Lorelai winkte ab... „Ich hab nur Zwiebeln geschält!“
Hannah blickte auf ihre Armbanduhr.
„Um 0.30 Uhr?“ fragte sie altklug.
„Naja... ich hatte plötzlich großes Verlangen nach einer guten Zwiebel!“
„Mum, komm schon... was ist los? Warum warst du den ganzen Tag weg? Dad wollte mir auch nichts sagen!“ Sie sah ihren Vater vorwurfsvoll an und blickte dann wieder zu ihrer Mum.
Lorelai seufzte traurig, setzte sich aufs Sofa im Wohnzimmer und nahm Hannah in die Arme.
„Anna hatte einen schweren Unfall...“ begann sie und spürte wie neue Tränen in ihr aufstiegen.
„Was? Wie geht es ihr?“ fragte Hannah besorgt und war selbst den Tränen nah.
„Sie wird nicht sterben, keine Angst... aber sie liegt im Koma...“
„Was bedeutet das?“ fragte sie nach. Lorelai sah ihre Tochter einen Moment verwirrt an. Hannah war so ein schlaues Mädchen, sodass Lorelai manchmal vergaß, dass sie erst acht Jahre alt war.
„Nun, das heißt, dass sie... sie schläft und einfach nicht aufwacht...“
„Und warum wacht sie nicht auf?“
„Nun, das ist schwer zu erklären...“ Lorelai fuhr sich fahrig durch die Haare. „Das kann verschiedene Gründe haben... bei ihr hängt es mit dem Unfall zusammen.“
„Und warum kann man sie nicht einfach rütteln bis sie aufwacht?“
„Wenn das so einfach wäre, mein Schatz.“ Lorelai lächelte kurz und gab Hannah einen Kuss auf die Wange.
„Du musst jetzt schlafen gehen, es ist schon so spät.“
„Ist gut...“
„Ich komm gleich nach um gute Nacht zu sagen.“ Sie gab ihrer Tochter einen sanften Klaps auf den Po und diese lief die Treppen nach oben.
„Alles in Ordnung?“ fragte Luke besorgt.
„Ich werd morgen wieder zu ihr fahren...“ Luke nickte verständnisvoll.
„Wird sie im New Yorker Krankenhaus bleiben?“
„Die nächste Zeit schon... also bis sie aufwacht, und dann sehen wir weiter...“
„Geh jetzt schlafen, du hast morgen wieder einen weiten Weg vor dir.“

„Hi Dean, irgendwelche Verbesserungen?“ begrüßte Lorelai ihren Schwiegersohn noch während sie zu ihm lief, Davey im Schlepptau.
Dean sah nur kurz auf, vergrub dann das Gesicht wieder in seinen Händen.
„Nichts.“ murmelte er. „Aber ihr könnt gern reingehen, ich war grad vorhin bei ihr.“
„Davey, möchtest du zuerst?“ Doch dieser schüttelte nur den Kopf und so trat Lorelai in Annas Krankenzimmer.
Davey ließ sich neben Dean nieder. Keiner der beiden sprach ein Wort.
„Mr. Forester?“ Dean blickte auf.
„Könnte ich kurz unter vier Augen mit Ihnen sprechen?“ fragte der Arzt und Dean folgte ihm in einen anderen Raum.
Kurze Zeit später kam Lorelai wieder heraus. „Möchtest du jetzt hinein?“ Wieder schüttelte Davey nur den Kopf.
„Wo ist Dean?“
„Ein Arzt wollte allein mit ihm sprechen.“
„Oh.“ machte Lorelai nur und ließ sich neben Davey nieder. „Hoffentlich nichts Schlimmes...“ fügte sie noch hinzu.
Davey nickte nur.
„Was ist los mit dir?“
„Nichts.“
„Ach? Und warum willst du dann nicht zu Anna?“
„Ich... ich habe Angst...“ Lorelai betrachtete ihn, sagte aber nichts.
„Ich will sie nicht so sehen...“
„Ich weiß das ist schwer, aber...“
„Nein es ist- sie war immer dieses starke Mädchen und jetzt... jetzt liegt sie da drin und...“ er deutete mit einer wagen Handbewegung Richtung Zimmertür, „und... ich bin teils Schuld dass sie da liegt...“
„Davey, ich hab dir doch schon gestern gesagt, dass...“
„Ich weiß!“ unterbrach er sie, „und ich bin dir auch dankbar dafür, dass du das gesagt hast. Aber es ändert nichts daran! Ich sag ja nicht, dass ich allein Schuld bin... dieser Jack war ja wirklich nicht unschuldig... aber ich ertrage es nicht sie so zu sehen... denn ich habe nun mal auch Schuld!“
Lorelai sah ihn betrübt an. „Und warum wolltest du dann mitkommen?“
„Ich hab da noch was zu erledigen!“ Mit diesen Worten stand er auf, drehte Lorelai den Rücken zu und ging nach draußen.

Liebe ist ein Geschenk
verschwende keine Zeit
irgendwann ist es vielleicht zu spät!


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