20.02.2006, 18:21
[SIZE=4]A short but important moment
These wounds won't seem to heal
This pain is just too real
There's just too much that time cannot erase..These wounds won't seem to heal
This pain is just too real
Sie hasste diesen Platz. Die weiÃen Wände, dieses regelmäÃige Piepsen, diesen stechenden Geruch in der Naseâ¦ja einfach alles. Aber was sollte sie tun? Sie musste hier her kommen. Immer und immer wieder. Der jungen Frau gelang es einfach nicht sich loszureiÃen, ein glückliches Leben zu beginnen. Die Wunden waren zwar verheilt, doch der Schmerz saà tief. Zu tief. Das Herz von Rory war zerbrochen, schon lange. Seit dem Tag, der ihr gesamtes Leben zerstört hatte. An dem Tag, an dem er von ihr gegangen war. In eine Welt, die niemand kannte. In eine Welt ohne sie. Er hatte sie einfach im Stich gelassen. Ist einfach so gegangen. Ohne ein Wort, ohne Verabschiedung. Manchmal ertappte sie sich dabei, dass sie hoffte nur noch einen lang gezogenen Ton zu vernehmen. Doch dann schüttelte sie nur ungläubig den Kopf. Diesen Wunsch hegte sie nicht, dass würde sie niemals. Aber die Verzweiflung, die Hilflosigkeit liesen solche Gedanken entstehen. Er war gegangen, doch nicht völlig. Sein Körper lebte, doch sein Geist war verschwunden. Seit 4 Jahren lag Jess nun im Koma. 4 unendlich lange Jahre. Ein tragischer Autounfall hatte ihn einfach aus dieser Welt hinweggerafft und bis jetzt war er noch nicht zurückgekehrt. Die Chance, dass er überhaupt nochmal erwachen würde standen sehr schlecht. Die Ãrzte sahen keine Hoffnung mehr und auch aus Rorys Körper war der letzte Funken entwichen. Sie hatte ihn schon lange aufgegeben. Ein neues Leben begonnen und doch schaffte sie es nicht glücklich zu sein. Sie verfluchte ihn, sie verfluchte ihr Leben. Warum schaffte sie es denn nicht endlich mit ihm abzuschlieÃen? Langsam nahm Rory seine Hand und fuhr an ihrer Wange entlang. Sie schloss ihre Augen und dachte an die schönen Zeiten ihres Lebens. Die Zeiten, in denen sie noch glücklich warâ¦mit Jess. Erinnerungen, die niemals verblassen würden, Momente, die sich in ihr Gedächtnis gebrannt hatten. Damals mit 16 Jahren war die glücklichste Zeit ihres Lebens, seither gab es nur noch vereinzelte Augenblicke, in denen sie unbeschwert und frei lachen konnte. Eine Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange und tropfte auf seine Hand. Rory konnte Jess vor sich sehen, ihn spüren wie er die Tränen mit seiner Hand sachte wegwischte. Wie sehr sehnte sie sich nach so einem Moment. Wie sehr sehnte sie sich nach seiner Nähe, seiner Berührung, einfach nach Ihm. Plötzlich verblasste alles Schöne und sie wurde zurück in die Realität geworfen. In das Leben, aus dem sie manchmal einfach nur weg wollte. Es gab eigentlich nur einen Grund, warum sie das niemals machen würde. Warum sie ihre Scheinwelt aufrecht erhalten würde. Dieser kleine aber bedeutende Grund stand neben ihr und zog sachte an ihrem Rock.
âMummy?â Das kleine Mädchen stand da und blickte sie mit ihren strahlend blauen Augen an.
âHey Engelâ Rory wischte sich schnell die Tränen weg und hob sie auf den Schoss. Die Kleine Lynn war ein Hoffnungsschimmer in ihrem Leben. Ohne sie, wäre sie garantiert aus diesem Leben ausgebrochen. Aus dem Leben, in das sie weder wollte, noch hineingehörte. Ihre Tochter würde in ein paar Tagen 4 Jahre alt werden und sie freute sich. Trotz der Reden und Bedenken ihrer Mutter wurde Rory mit 17 Jahren schwanger. Es war eigentlich ein Unfall und nicht geplant. Wie konnte das denn auch geplant sein? Sie wollte nach Yale gehen, studieren und dann erst Kinder kriegen. Das Schicksal hatte ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ja das Schicksal hatte oft die Hände im Spiel.
âIch komm gleich. Geh doch kurz raus zu deinem Dad, ok?â Rory lächelte die kleine liebevoll an und gab ihr einen leichten Klaps in Richtung Tür. Lynn stolzierte mit ihrem Lolli in der Hand zur Tür hinaus und lies Rory allein. Die junge Frau widmete sich wieder dem leblosen und doch wunderschönen Menschen. Sie strich Jess sanft über das Gesicht und blickte ihre Hand an. Dort blitze ein schöner und sicher sehr teurer Ring. Sie hasste diesen Ring, sie hasste sich selbst. Wie konnte sie dem allem nur zustimmen? Wie konnte sie nur einen anderen heiraten? Ja Rory hatte vor einem Jahr geheiratet. Einmal in diese Richtung gedrängt, fand man nur schwer hinaus und Rory hatte es bis heute noch nicht geschafft. Sie wollte dieses Leben nicht. Sie liebte ihren Mann nicht, dennâ¦noch immer waren ihre Gefühle für Jess nicht erloschen. Auch nach 4 Jahren nicht. Selbst nach dieser langen Zeit liebte sie ihn mehr als sich selbst. Ihr Herz schrie seinen Namen. Jeden Tag, jede Nacht, einfach jede Sekunde ihres Lebens. Keiner wusste wie es ihr in ihrem Innern ging. Niemand. Keiner konnte ahnen, dass sie nur noch ein Wrack ihrer Selbst war. Nach auÃen hin spielte sie jedem die heile Welt vor. Was sollte sie denn sonst auch tun?! Das würde Jess ihr auch nicht zurückbringen. Niemand konnte das und somit war ihr alles egal. Rory stand langsam und mit zittrigen Knien auf. Nun hieà es Abschied nehmenâ¦mal wieder. Jedes Mal wusste sie nicht, wann es das nächste Mal sein würde. Wann sie ihn wieder besuchen konnte. Vielleicht war es ein endgültiger Abschied, wer konnte das schon wissen.
Sie schluckte den Klos, der ihr fast den Atem nahm, unterdrückte die Gänsehaut, die ihren Körper umhüllte, ignorierte die Schreie ihres Herzens und legte ein falsches Gesicht auf. Ein glückliches Gesicht. Wenn sie jetzt durch diese Tür gehen würde, wäre alles wie immer. Niemand wusste was sie dachte oder fühlte. Niemand wusste, was damals eigentlich vorgefallen war. Das sie wieder eine heimliche Beziehung mit Jess angefangen hatte, kurz bevor er diesen Unfall hatte. Wirklich niemand. Noch nicht mal ihr gröÃtes Vorbild und zugleich beste Freundin. Noch nicht einmal Lorelai wusste die Wahrheit. Sie hatte jedem eine Lüge erzählt, jedem bis auf eine Person. Jess. Nur er und Rory selbst wussten, dass Lynn ihre Tochter war. Ja die kleine war die Tochter von Jess und jeder dachte, dass sie das Kind von ihrem Mann sei. Doch sie lies lieber jeden in diesem Glauben, bevor sie diese heile Welt zerstörte. SchlieÃlich wuchs Lynn mit ihrem âDaddyâ auf. Niemand kam bis heute auf die Idee, dass Jess der Vater sein könnte. Selbst bei dieser Ãhnlichkeit nicht.
Rory drückte die Klinge hinunter und blickte ein letztes Mal zu ihrer groÃen Liebe. Zu dem Menschen, der als einziges die Wahrheit kannte. Sie sah immer wieder das strahlende Gesicht von Jess vor ihrâ¦
~ Flashback ~
âJessâ¦ich muss mit dir redenâ Rory knetete unruhig ihre Finger und blickte auf den Boden. Wie würde er wohl reagieren? Sie waren schlieÃlich erst 17 Jahre.
Der junge Mann sah sie erwartungsvoll an und lächelte sanft.
âNa los. So schlimm kanns ja wohl kaum seinâ
âAlsoâ¦ich bin schwangerâ
~ zurück ~
Jess hatte sich gefreut, ja er hatte sich wahnsinnig gefreut. Gleich nachdem sie ihm das Geheimnis eröffnet hatte, wollte er kurz etwas besorgen gehen und dann ein wenig zu feiern. Doch er kam nicht mehr zurück. Bis heute nicht.
Alles was der jungen Frau von Jess geblieben war, war Lynn und ihre Erinnerungen. Erinnerungen an Zeiten in die sie gerne wieder fliehen würde. Was würde sie tun, um die Zeit zurück zu drehen.
Rory lebte in einer groÃen Lüge. Jeder um sie herum war glücklich, doch sie nicht. Sie war gefangen und fand keinen Ausweg. Sie war gefangen, von ihrem eigenen Schicksalâ¦
Sie öffnete die Tür ganz und schritt hinaus. Dort wartete bereits ihre Familie auf sie. Ein weiterer falscher und bedeutungsloser Tag im Leben von Rory begannâ¦
Man bemerkt erst was am Wichtigsten ist, wenn man es verloren hat.
I've tried so hard to tell myself that you're gone,
But though you're still with me...
I've been alone all along.
[/SIZE][B][SIZE=3]So das wars erst mal. Schreib gerade an einer neuen Geschichte. Würd nur gern für "A short but important moment" Fb kriegen
bis bald
GLG
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bis bald
GLG