12.03.2006, 14:10
ich mach dann mal den Anfang mit meiner Story. ^^ Sind doch "nur" fast vier Seiten geworden :lach:
Disclaimer: natülrich gehören die charas nicht mir, sondern den leuten von The WB und Amy Shermann Palladino. Ich hab sie mir nur "ausgeliehen" ^^
Copyright: Das liegt ganz alleine bei mir ^^
Authors note: joah, es is keine Dark story, was eher ein wunder ist bei mir :lach: ich hab mal versucht, halbwegs lustig zu schreiben, und ich hoffe, dass mir das wenigstens so halb gelungen ist.. ^^
Feedback: Is Love ^^
„Mum, ganz ruhig.“, genervt wechselte Lorelai den Hörer vom einen Ohr zum anderen. „Atme tief durch. Und jetzt noch einmal von vorne. Was ist passiert?“, schon wieder sprudelte Emily wie ein Wasserfall die Antwort heraus, sodass Lorelai Mühe hatte, sie zu verstehen. „Richard wirft mich raus! Er sagt er muss arbeiten, weil er in drei Tagen eine wichtige Konferenz hat, und angeblich rede ich ihm zu viel. Also wirklich, Lorelai, kannst du dir das vorstellen? Und wo soll ich über diesen Zeitraum schlafen? Ins Poolhaus werde ich sicher nicht ziehen, das stinkt garantiert und es wurde seit Jahren nicht mehr aufgeräumt, aber zu meinen Freundinnen kann ich doch auch nicht gehen, was würden die wohl denken, wenn ich ihnen sage, dass mein Mann mich rausgeworfen hat?!“
Lorelai konnte sich kaum beherrschen. Sie presste die Lippen zusammen, um nicht laut loszulachen. „Dad hat was gemacht?“, quetschte sie zwischen den Zähnen hervor. „Wurde aber auch langsam mal Zeit!“
„Lorelai, hast du nicht zugehört? Richard hat mich rausgeworfen! Ich bin heimatlos! Soll ich dir das buchstabieren? H-E-I-M-“ „Mum, stopp, ich weiÃ, was heimatlos bedeutet!“, grinste Lorelai. „Das ist ja alles…ääähm… schrecklich, aber warum erzählst du mir das?“, fragte sie. Doch im nächsten Moment wurde es ihr klar. „Oh nein…“, noch bevor Emily etwas sagen konnte, ergriff Lorelai das Wort: „Mum, du willst doch nicht etwa… hier her, nach… Stars Hollow kommen, oder?“, fragte sie vorsichtig.
„Lorelai, du bist meine Rettung!“, rief Emily. Ihr Problem schien hiermit gelöst zu sein. Und Lorelais Probleme fingen jetzt gerade an.
„Na klasse, Gilmore, toll gemacht.“, dachte Lorelai seufzend. „Uhm.. Mum…“, warf sie unsicher ein. „So habe ich das nicht gemeint.“
Fast reflexartig riss sich Lorelai das Telefon vom Ohr, um auf das groÃe Donnerwetter zu warten, dass gleich einsetzen würde. Doch es kam nicht. Zwar bemühte sich Emily hörbar, wenigstens ein bisschen auszurasten, womöglich, damit sie ihren guten Ruf nicht verlor, doch es kam nur ein verhältnismäÃig schwaches: „Lorelai Gilmore, es ist wirklich nicht nett, mir nur die perfekte Lösung für dieses Problem mitzuteilen, um sie mir nachher vor der Nase wegzuschnappen!“
Lorelai atmete tief durch. „Mum?“, fragte sie tonlos. „Wenn du wirklich so in der Klemme steckst…“ „Wie du vorgibst, es zu tun.“ „…könntest du auch die drei Tage bei mir wohnen.“
„Wirklich?“, fragte Emily betont hoffnungsvoll. „Bist du sicher, dass ich dir damit nicht nur zur Last falle?“
„Nein, Mum, du fällst mir nicht zur Last.“, Lorelai leierte den Satz herunter, als wäre sie ein junges Mädchen, das unfreiwillig ein Gedicht hatte auswendig lernen müssen, um es vor irgendeinem unwichtigen Menschen vorzutragen.
„Lorelai, ich bin dir so dankbar!“, rief Emily, und Lorelai konnte genau den Hauch von Triumph, der sich in ihrer Stimme verbarg, heraushören. „Ich bin dann in ungefähr zwei Stunden bei dir!“, mit diesen Worten hatte sie aufgelegt.
Einen Moment lang musste Lorelai das Gespräch verdauen. Sie war froh, Emily abgewimmelt zu haben, doch nur im ersten Moment. Nur eine Minute später sprang sie, wie von tausend Mücken gestochen, auf, und lief hektisch im Raum herum. Sie schnappte sich das Telefon und tippte in Windeseile Lukes Nummer ein. „Geh ran… geh ran…“, beschwor sie ihn immer wieder leise.
Nach einer Ewigkeit, zumindest kam es Lorelai so vor, hob Luke endlich ab.
„Immer, wenn man dich braucht, bist du nicht da!“, rief Lorelai vorwurfsvoll panisch.
„Gott, Lorelai, glaubst du, ich kann fliegen?“, brummte Luke in seiner üblichen Ruhe. „Was ist denn überhaupt passiert?“
„Keine Zeit zum Erklären, komm einfach her!“, Lorelai atmete tief durch. Doch es half nicht. Ihre Panik blieb.
„Ãhm... Okay, ich bin in fünf Minuten bei dir.“, verwirrt legte Luke auf. Als er beim Gilmore-Haus ankam, war Lorelai, die ihre Orientierung einigermaÃen wieder gefunden hatte, gerade verzweifelt auf der Suche nach dem Teeservice, das Emily ihr einmal geschenkt hatte.
„Lorelai, was zum Teufel ist hier los?“, fragte Luke entsetzt, als er das Chaos sah, dass Lorelai durch ihre Suchaktion angerichtet hatte.
„Ich suche dieses verdammte Service, das Mum mir mal vor Ewigkeiten geschenkt hat. War glaub ich aus Silber.“
Luke starrte sie perplex an. „Du hast so was?“, fragte er. Lorelai winkte ab. „Ja, leider.“, sie blieb für einen kurzen Moment stehen. „Ich hab’s!“, rief sie so unerwartet, dass Luke zusammenzuckte. Lorelai ignorierte ihn. „Der Keller! Es muss im Keller sein!“, wie ein Wirbelwind rauschte sie an Luke vorbei. Doch nur eine halbe Minute später betrat sie wieder das Wohnzimmer. „Mir ist gerade eingefallen, dass wir ja gar keinen Keller haben.“, sagte sie und grinste etwas kleinlaut.
Luke zog eine Augenbraue hoch. „Setz dich!“, befahl er ruhig. Noch bevor Lorelai protestieren konnte, hatte er sie schon an den Schultern gepackt, und sie zur Couch geschoben. „Also, was ist los?“, fragte er.
Lorelai seufzte. „Mum wird für drei Tage bei mir wohnen. Und wenn sie die Küche durchsucht und bemerkt, dass das ‚teure Teeservice’, wie sie es nennt, nicht da ist, werden Köpfe rollen.“
Kaum hatte sie sich gesetzt, sprang sie auch wieder auf. „Ha!“, rief sie und ein schelmisches, triumphierendes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
„Was glaubst du diesmal, wo es ist? Auf deinem nicht vorhandenen Dachboden?“, grinste Luke. Lorelai schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hab’ es… eingetauscht. Gegen das ‚Careful’ Shirt.“, das Lächeln verschwand wieder, und sie lieà sich seufzend auf die Couch sinken.
Luke runzelte die Stirn. „Welches ‚Careful’ Shirt?“, fragte er. Lorelai sah ihn mit einem ‚Wärst-Du-etwas-modebewusster-würdest-du-wissen-von-was-ich-rede-Blick’ an. „Das eine, wo vorne ‚Careful’, und hinten ‚I took a bowl of jokes for breakfest’ steht.”, sagte sie augenrollend. Luke musste lachen. „Ach das. Das einzige Shirt, auf dem ein Spruch steht, der wirklich die Wahrheit über dich erzählt.“
Lorelai ignorierte Lukes Bemerkung. „Luke, steh auf! Du musst mir helfen, sonst werde ich nie fertig! Oder glaubst du, ich bezahle dich fürs Rumstehen?“
„Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass wir ausgemacht haben, dass du mich für was auch immer bezahlst, aber stimmt, zum Rumsitzen bin ich wirklich nicht gekommen. Also gut, was soll ich tun?“, fragte er.
Lorelai lächelte erleichtert. „Schatz, du bist meine Rettung!“, rief sie fröhlich und gab ihm einen Kuss. Das Haus muss komplett sauber sein. Wenn auch nur das kleinste Staubkorn irgendwo liegt, holt meine Mutter Leute vom Gesundheitsministerium, der Hygienepolizei, und dem Jugendamt, weil meine erwachsene Tochter hier bei mir auf einer Müllhalde wohnt, und so etwas ist unverantwortlich.“, Lorelai atmete tief durch. „Also gut. Du beginnst einmal mit aufräumen, und ich gehe schnell das Zimmer von allen nicht jugendfreien Sachen befreien.“, mit diesen Worten war sie oben in ihrem Zimmer verschwunden.
Die Zeit verging viel zu schnell. Luke hatte zurück ins Diner müssen, denn Caesar hatte ihm am Telefon gesagt, dass es ein Notfall sei. Lorelai war auf sich alleine gestellt und es war noch massenhaft im Haus zu tun, als es klingelte. Lorelai war so in die Arbeit vertieft, dass sie erschrocken das Porzellangefäà fallen lieÃ, das sie in der Hand gehabt hatte. „Uh oh, ich glaube, das war diese komische Vase, die Mum mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hat…“, murmelte sie und versuchte, die Scherben so schnell wie möglich verschwinden zu lassen. Es klingelte noch einmal.
„Ja, ja, ich komme ja schon!“, rief Lorelai mürrisch, und schlurfte zur Tür. Sie setzte ihr bestes falsches Lächeln auf und öffnete den Eingang zu ihrem Reich. „Hi, Mum, wie-…“, weiter kam sie nicht, Emily hatte, sobald sie das Haus betreten hatte, angefangen zu reden.
„Wieso machst du erst nach dem zweiten Klingeln auf, obwohl du das erste Klingeln anscheinend genau gehört hast?“, fragte sie. „Ist das eine Gewohnheit von dir, oder machst du das nur bei Gästen, die sich für einen bestimmten Zeitpunkt angekündigt haben?“, Emily unterbrach ihren Redeschwall für einen Kurzen Moment, um die Nase zu rümpfen. „Was riecht hier denn so streng?“, fragte sie mit verzogenem Gesicht.
Lorelai zog eine Augenbraue hoch. „Was denn? Ich rieche nichts auffälliges.“, sagte sie und sah Emily an.
„Sag nicht, dass du das nicht riechst!“, Emily war sichtlich verwundert. In diesem Moment fiel Lorelai ein, was ihre Mutter meinen musste. Es war die Orchidee, die ihr ein Hotelgast aus Asien einmal geschenkt hatte. Zwar war sie wunderschön, sonderte jedoch von Zeit zu Zeit einen seltsamen Saft ab, der fürchterlich stank. Lorelai hatte sich bereits an den Geruch gewöhnt, und nahm ihn kaum mehr wahr, doch Emily war natürlich nicht immun dagegen.
Lorelai winkte ab. „Das ist nur die Orchidee, die mir ein Hotelgast einmal geschenkt hat. Die stinkt öfter so.“, meinte sie gleichgültig.
„Und warum steht das Ding dann hier im Flur?“, hakte Emily nach. Lorelai seufzte. „Damit ich ungebetene Gäste vertreiben kann.“, antwortete sie und bemühte sich, dabei vollkommen ernst zu bleiben. „Was denkst du denn? Glaubst du, ich stelle mir diese Teufelspflanze ins Schlafzimmer, um dann jede Nacht den Gestank zu inhalieren? Ja? Dann hast du falsch gedacht.“, sie warf einen kurzen Blick auf die Orchidee und wandte sich dann wieder zu Emily. „Also gut, Mum, such es dir aus. Du kannst entweder in meinem Zimmer schlafen, oder in Rorys. Bei mir hast du einen Fernseher im Zimmer, aber bei Rory gibt es viel mehr Bücher. Wo willst du hin?“, wechselte sie gekonnt das Thema. Emily überlegte kurz. „Ich nehme Rorys Zimmer.“, sagte sie.
„Warum nur überrascht mich das jetzt nicht?“, murmelte Lorelai zwischen den Zähnen.
„Was hast du gesagt?“, fragte Emily. „Du weiÃt genau, dass es unhöflich ist, einfach so Sachen vor sich hinzumurmeln, wahrscheinlich nur, um damit den Eindruck zu erwecken, dass du Sachen vor anderen zu verbergen hast. Also, was hast du gesagt?“
„Gar nichts, Mum.“, antwortet Lorelai genervt. „Ich habe nur laut gedacht. Tut mir leid, es kommt nicht wieder vor. WeiÃt du, wo Rorys Zimmer ist, oder soll ich es dir schnell zeigen?“, fragte sie, und gab somit zu verstehen, dass sie nicht weiter diskutieren wollte.
„Ich denke, ich finde es, danke.“, sagte Emily und verschwand.
„Oh mein Gott...“, seufzend lieà sich Lorelai auf die Couch sinken. Sie zappte durch die Programme, bis sie schlieÃlich bei der ‚Donna Reed Show’ hängen blieb.
„Warum hat das Hausmädchen hier Perlen an?“, erkundigte sich Emily, die Rorys Zimmer verlassen hatte, und nun hinter der Couch stand.
Lorelai musste lächeln. „Mum, das ist nicht das Hausmädchen, das ist die Ehefrau.“, sagte sie, ohne ihren Kopf vom Fernseher abzuwenden.
„Und warum kocht sie dann?“, fragte Emily geschockt. „Kann die Familie sich keine Hausmädchen leisten?“
Lorelai lachte. „Nein, Mum, sie macht gerne die Hausarbeit. Genau das ist der Sinn an der ‚Donna Reed Show’“, grinste sie. Emily schüttelte abwertend den Kopf. „Als würde es wirklich Leute geben, die sich nicht einmal ein Hausmädchen leisten wollen.“, seufzte sie und setzte sich neben Lorelai.
„Doch, Mum, glaub mir, solche Leute gibt es.“, nickte Lorelai. „Und zwar zur Genüge… Die Folge ist langweilig.“, etwas genervt schaltete sie den Fernseher ab und wandte sich zu Emily. „Hast du Hunger? Ich könnte was vom Chinesen bestellen. Oder wir könnten zu Al gehen.“
Emily zögerte kurz. Wahrscheinlich überlegte sie, ob sie es wirklich wagen sollte, ihrem wertvollen Magen anstatt eines teuren Stakes, billiges Fastfood zuzumuten. Doch es schien ihre Neugier zu siegen, denn sie sagte schlieÃlich: „Chinesisch klingt gut.“
Lorelai lächelte. „Okay, dann geh ich mal bestellen. Gibt’s irgendwas bestimmtes, was du haben willst?“, fragte sie.
Emily schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“, meinte sie etwas unsicher. Lorelai tippte die Nummer vom Chinesen in das Telefon ein. „Hey Sheng, Lorelai hier. Ich bin am Verhungern, kannst du mir bitte… Ach, nein, gib mir einfach das übliche. Doppelportion bitte. Wie lange? Okay, danke. Bye.“, nachdem sie aufgelegt hatte, wandte sie sich wieder zu Emily. „In spätestens 30 Minuten wird das Essen hier sein.“, sagte sie. Ihr Lächeln war jetzt viel natürlicher als bei Emilys Ankunft. Sie schnappte sich das Fernsehprogramm und blätterte es durch.
„Was läuft denn?“, fragte Emily. Lorelai runzelte die Stirn. „Mhm… Terminator II, Mary Poppins, Scream III und Dirty Dancing.“
„Ich liebe diesen Film.“, sagten Emily und Lorelai gleichzeitig. Sie sahen sich an, und mussten lachen.
„Hast du den zweiten Teil schon gesehen?“, erkundigte sich Lorelai. „Der läuft nämlich nach dem ersten Teil.“
Emily schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich würde ihn gerne mal sehen. Obwohl ich bezweifle, dass er jemals so gut sein wird, wie der erste.“
Lorelai nickte. „Okay, dann haben wir für heute ein Abendprogramm. Und du hast recht, mit dem ersten kann er wirklich nicht mithalten.“
Emily wollte gerade etwas sagen, als es klingelte. Lorelai seufzte erleichtert. „Na endlich. Ich bin am Verhungern.“, meinte sie, und stand auf. Sie schnappte sich ihre Geldbörse, fischte 60 Dollar heraus, und öffnete die Tür. „Hey, danke, das ging ja schnell. Hier.“, sie streckte dem Lieferanten die Geldscheine entgegen. „Der Rest ist für dich. Bye.“, sagte sie fröhlich, und schloss die Tür wieder.
Emily beobachtete sie entsetzt, wie ihre Tochter seelenruhig die vielen verschiedenen Pappbehälter auf den Tisch stellte.
„Oh mein Gott, wie viel hast du da bestellt?“, fragte sie geschockt. Lorelai lachte. Sie hatte gewusst, dass ihre Mum so reagieren würde. „Die ganze Speisekarte.“, antwortete sie. Emily starrte sie an. „Und wer soll das bitte essen?“, erkundigte sie sich entgeistert.
„Na wir!“, Lorelai zuckte mit den Schultern. „Ich mache das immer so. Bestelle viel zu viel, und lebe dann ungefähr eine Woche von den Resten. Das ist ein wasserdichtes System!“
Emily runzelte die Stirn. „Ich bevorzuge zwar eher frischesEssen, aber wenn du meinst, dass das gut ist…“, meinte sie nachdenklich.
Lorelai musste grinsen. „Das ist gut.“, schwor sie. „Und erspart den Hausmädchen jede Menge Arbeit. Probier es mal aus.“
„Werde ich machen.“, nickte Emily. „Ãhm… Wo sind denn die Teller und das Besteck?“
Lorelai lächelte nachsichtig. „Die Pappbehälter sind unsere Teller und die Stäbchen das Besteck. Und bevor du jetzt ausrastest – das ist hygienisch, und sei mal offen für Neues, die ganze Stimmung ist weg, wenn du mit Messer und Gabel von Tellern isst.“
Emily seufzte. „Na gut. Ich versuche es.“, sie nahm sich ein Paar Stäbchen und probierte eine Frühlingsrolle. „WOW! Das schmeckt ja richtig gut!“, meinte sie überrascht.
„Sag ich doch.“, Lorelai grinste etwas triumphierend und sah auf die Uhr. „Oh, der Film geht los.“, sagte sie und schaltete den Fernseher ein.
Emily und Lorelai verstanden sich während des Films richtig gut. Sie unterhielten sich über die schauspielerischen Leistungen der Darsteller, die Tanzszenen, oder sahen einfach nur still der Handlung zu.
Gegen Ende des zweiten Teils kam es Lorelai verdächtig still vor. Sie drehte sich um, und sah Emily, die sich auf die Couch gelegt hatte, und eingeschlafen war. Lorelai schaltete den Fernseher aus, stand leise auf, und holte eine Decke. Sie deckte Emily zu und beobachtete sie noch eine kleine Weile, bevor sie schlieÃlich selbst nach oben ging. Vielleicht hatte Lorelai sich in Emily getäuscht. Vielleicht hatte sie sich in eine falsche Vorstellung von Emily hineingesteigert. Vielleicht würden die drei Tage mit ihrer Mutter gar nicht so übel werden.
Disclaimer: natülrich gehören die charas nicht mir, sondern den leuten von The WB und Amy Shermann Palladino. Ich hab sie mir nur "ausgeliehen" ^^
Copyright: Das liegt ganz alleine bei mir ^^
Authors note: joah, es is keine Dark story, was eher ein wunder ist bei mir :lach: ich hab mal versucht, halbwegs lustig zu schreiben, und ich hoffe, dass mir das wenigstens so halb gelungen ist.. ^^
Feedback: Is Love ^^
Von Müttern, Orchideen und anderen Katastrophen
„Mum, ganz ruhig.“, genervt wechselte Lorelai den Hörer vom einen Ohr zum anderen. „Atme tief durch. Und jetzt noch einmal von vorne. Was ist passiert?“, schon wieder sprudelte Emily wie ein Wasserfall die Antwort heraus, sodass Lorelai Mühe hatte, sie zu verstehen. „Richard wirft mich raus! Er sagt er muss arbeiten, weil er in drei Tagen eine wichtige Konferenz hat, und angeblich rede ich ihm zu viel. Also wirklich, Lorelai, kannst du dir das vorstellen? Und wo soll ich über diesen Zeitraum schlafen? Ins Poolhaus werde ich sicher nicht ziehen, das stinkt garantiert und es wurde seit Jahren nicht mehr aufgeräumt, aber zu meinen Freundinnen kann ich doch auch nicht gehen, was würden die wohl denken, wenn ich ihnen sage, dass mein Mann mich rausgeworfen hat?!“
Lorelai konnte sich kaum beherrschen. Sie presste die Lippen zusammen, um nicht laut loszulachen. „Dad hat was gemacht?“, quetschte sie zwischen den Zähnen hervor. „Wurde aber auch langsam mal Zeit!“
„Lorelai, hast du nicht zugehört? Richard hat mich rausgeworfen! Ich bin heimatlos! Soll ich dir das buchstabieren? H-E-I-M-“ „Mum, stopp, ich weiÃ, was heimatlos bedeutet!“, grinste Lorelai. „Das ist ja alles…ääähm… schrecklich, aber warum erzählst du mir das?“, fragte sie. Doch im nächsten Moment wurde es ihr klar. „Oh nein…“, noch bevor Emily etwas sagen konnte, ergriff Lorelai das Wort: „Mum, du willst doch nicht etwa… hier her, nach… Stars Hollow kommen, oder?“, fragte sie vorsichtig.
„Lorelai, du bist meine Rettung!“, rief Emily. Ihr Problem schien hiermit gelöst zu sein. Und Lorelais Probleme fingen jetzt gerade an.
„Na klasse, Gilmore, toll gemacht.“, dachte Lorelai seufzend. „Uhm.. Mum…“, warf sie unsicher ein. „So habe ich das nicht gemeint.“
Fast reflexartig riss sich Lorelai das Telefon vom Ohr, um auf das groÃe Donnerwetter zu warten, dass gleich einsetzen würde. Doch es kam nicht. Zwar bemühte sich Emily hörbar, wenigstens ein bisschen auszurasten, womöglich, damit sie ihren guten Ruf nicht verlor, doch es kam nur ein verhältnismäÃig schwaches: „Lorelai Gilmore, es ist wirklich nicht nett, mir nur die perfekte Lösung für dieses Problem mitzuteilen, um sie mir nachher vor der Nase wegzuschnappen!“
Lorelai atmete tief durch. „Mum?“, fragte sie tonlos. „Wenn du wirklich so in der Klemme steckst…“ „Wie du vorgibst, es zu tun.“ „…könntest du auch die drei Tage bei mir wohnen.“
„Wirklich?“, fragte Emily betont hoffnungsvoll. „Bist du sicher, dass ich dir damit nicht nur zur Last falle?“
„Nein, Mum, du fällst mir nicht zur Last.“, Lorelai leierte den Satz herunter, als wäre sie ein junges Mädchen, das unfreiwillig ein Gedicht hatte auswendig lernen müssen, um es vor irgendeinem unwichtigen Menschen vorzutragen.
„Lorelai, ich bin dir so dankbar!“, rief Emily, und Lorelai konnte genau den Hauch von Triumph, der sich in ihrer Stimme verbarg, heraushören. „Ich bin dann in ungefähr zwei Stunden bei dir!“, mit diesen Worten hatte sie aufgelegt.
Einen Moment lang musste Lorelai das Gespräch verdauen. Sie war froh, Emily abgewimmelt zu haben, doch nur im ersten Moment. Nur eine Minute später sprang sie, wie von tausend Mücken gestochen, auf, und lief hektisch im Raum herum. Sie schnappte sich das Telefon und tippte in Windeseile Lukes Nummer ein. „Geh ran… geh ran…“, beschwor sie ihn immer wieder leise.
Nach einer Ewigkeit, zumindest kam es Lorelai so vor, hob Luke endlich ab.
„Immer, wenn man dich braucht, bist du nicht da!“, rief Lorelai vorwurfsvoll panisch.
„Gott, Lorelai, glaubst du, ich kann fliegen?“, brummte Luke in seiner üblichen Ruhe. „Was ist denn überhaupt passiert?“
„Keine Zeit zum Erklären, komm einfach her!“, Lorelai atmete tief durch. Doch es half nicht. Ihre Panik blieb.
„Ãhm... Okay, ich bin in fünf Minuten bei dir.“, verwirrt legte Luke auf. Als er beim Gilmore-Haus ankam, war Lorelai, die ihre Orientierung einigermaÃen wieder gefunden hatte, gerade verzweifelt auf der Suche nach dem Teeservice, das Emily ihr einmal geschenkt hatte.
„Lorelai, was zum Teufel ist hier los?“, fragte Luke entsetzt, als er das Chaos sah, dass Lorelai durch ihre Suchaktion angerichtet hatte.
„Ich suche dieses verdammte Service, das Mum mir mal vor Ewigkeiten geschenkt hat. War glaub ich aus Silber.“
Luke starrte sie perplex an. „Du hast so was?“, fragte er. Lorelai winkte ab. „Ja, leider.“, sie blieb für einen kurzen Moment stehen. „Ich hab’s!“, rief sie so unerwartet, dass Luke zusammenzuckte. Lorelai ignorierte ihn. „Der Keller! Es muss im Keller sein!“, wie ein Wirbelwind rauschte sie an Luke vorbei. Doch nur eine halbe Minute später betrat sie wieder das Wohnzimmer. „Mir ist gerade eingefallen, dass wir ja gar keinen Keller haben.“, sagte sie und grinste etwas kleinlaut.
Luke zog eine Augenbraue hoch. „Setz dich!“, befahl er ruhig. Noch bevor Lorelai protestieren konnte, hatte er sie schon an den Schultern gepackt, und sie zur Couch geschoben. „Also, was ist los?“, fragte er.
Lorelai seufzte. „Mum wird für drei Tage bei mir wohnen. Und wenn sie die Küche durchsucht und bemerkt, dass das ‚teure Teeservice’, wie sie es nennt, nicht da ist, werden Köpfe rollen.“
Kaum hatte sie sich gesetzt, sprang sie auch wieder auf. „Ha!“, rief sie und ein schelmisches, triumphierendes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
„Was glaubst du diesmal, wo es ist? Auf deinem nicht vorhandenen Dachboden?“, grinste Luke. Lorelai schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hab’ es… eingetauscht. Gegen das ‚Careful’ Shirt.“, das Lächeln verschwand wieder, und sie lieà sich seufzend auf die Couch sinken.
Luke runzelte die Stirn. „Welches ‚Careful’ Shirt?“, fragte er. Lorelai sah ihn mit einem ‚Wärst-Du-etwas-modebewusster-würdest-du-wissen-von-was-ich-rede-Blick’ an. „Das eine, wo vorne ‚Careful’, und hinten ‚I took a bowl of jokes for breakfest’ steht.”, sagte sie augenrollend. Luke musste lachen. „Ach das. Das einzige Shirt, auf dem ein Spruch steht, der wirklich die Wahrheit über dich erzählt.“
Lorelai ignorierte Lukes Bemerkung. „Luke, steh auf! Du musst mir helfen, sonst werde ich nie fertig! Oder glaubst du, ich bezahle dich fürs Rumstehen?“
„Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass wir ausgemacht haben, dass du mich für was auch immer bezahlst, aber stimmt, zum Rumsitzen bin ich wirklich nicht gekommen. Also gut, was soll ich tun?“, fragte er.
Lorelai lächelte erleichtert. „Schatz, du bist meine Rettung!“, rief sie fröhlich und gab ihm einen Kuss. Das Haus muss komplett sauber sein. Wenn auch nur das kleinste Staubkorn irgendwo liegt, holt meine Mutter Leute vom Gesundheitsministerium, der Hygienepolizei, und dem Jugendamt, weil meine erwachsene Tochter hier bei mir auf einer Müllhalde wohnt, und so etwas ist unverantwortlich.“, Lorelai atmete tief durch. „Also gut. Du beginnst einmal mit aufräumen, und ich gehe schnell das Zimmer von allen nicht jugendfreien Sachen befreien.“, mit diesen Worten war sie oben in ihrem Zimmer verschwunden.
Die Zeit verging viel zu schnell. Luke hatte zurück ins Diner müssen, denn Caesar hatte ihm am Telefon gesagt, dass es ein Notfall sei. Lorelai war auf sich alleine gestellt und es war noch massenhaft im Haus zu tun, als es klingelte. Lorelai war so in die Arbeit vertieft, dass sie erschrocken das Porzellangefäà fallen lieÃ, das sie in der Hand gehabt hatte. „Uh oh, ich glaube, das war diese komische Vase, die Mum mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hat…“, murmelte sie und versuchte, die Scherben so schnell wie möglich verschwinden zu lassen. Es klingelte noch einmal.
„Ja, ja, ich komme ja schon!“, rief Lorelai mürrisch, und schlurfte zur Tür. Sie setzte ihr bestes falsches Lächeln auf und öffnete den Eingang zu ihrem Reich. „Hi, Mum, wie-…“, weiter kam sie nicht, Emily hatte, sobald sie das Haus betreten hatte, angefangen zu reden.
„Wieso machst du erst nach dem zweiten Klingeln auf, obwohl du das erste Klingeln anscheinend genau gehört hast?“, fragte sie. „Ist das eine Gewohnheit von dir, oder machst du das nur bei Gästen, die sich für einen bestimmten Zeitpunkt angekündigt haben?“, Emily unterbrach ihren Redeschwall für einen Kurzen Moment, um die Nase zu rümpfen. „Was riecht hier denn so streng?“, fragte sie mit verzogenem Gesicht.
Lorelai zog eine Augenbraue hoch. „Was denn? Ich rieche nichts auffälliges.“, sagte sie und sah Emily an.
„Sag nicht, dass du das nicht riechst!“, Emily war sichtlich verwundert. In diesem Moment fiel Lorelai ein, was ihre Mutter meinen musste. Es war die Orchidee, die ihr ein Hotelgast aus Asien einmal geschenkt hatte. Zwar war sie wunderschön, sonderte jedoch von Zeit zu Zeit einen seltsamen Saft ab, der fürchterlich stank. Lorelai hatte sich bereits an den Geruch gewöhnt, und nahm ihn kaum mehr wahr, doch Emily war natürlich nicht immun dagegen.
Lorelai winkte ab. „Das ist nur die Orchidee, die mir ein Hotelgast einmal geschenkt hat. Die stinkt öfter so.“, meinte sie gleichgültig.
„Und warum steht das Ding dann hier im Flur?“, hakte Emily nach. Lorelai seufzte. „Damit ich ungebetene Gäste vertreiben kann.“, antwortete sie und bemühte sich, dabei vollkommen ernst zu bleiben. „Was denkst du denn? Glaubst du, ich stelle mir diese Teufelspflanze ins Schlafzimmer, um dann jede Nacht den Gestank zu inhalieren? Ja? Dann hast du falsch gedacht.“, sie warf einen kurzen Blick auf die Orchidee und wandte sich dann wieder zu Emily. „Also gut, Mum, such es dir aus. Du kannst entweder in meinem Zimmer schlafen, oder in Rorys. Bei mir hast du einen Fernseher im Zimmer, aber bei Rory gibt es viel mehr Bücher. Wo willst du hin?“, wechselte sie gekonnt das Thema. Emily überlegte kurz. „Ich nehme Rorys Zimmer.“, sagte sie.
„Warum nur überrascht mich das jetzt nicht?“, murmelte Lorelai zwischen den Zähnen.
„Was hast du gesagt?“, fragte Emily. „Du weiÃt genau, dass es unhöflich ist, einfach so Sachen vor sich hinzumurmeln, wahrscheinlich nur, um damit den Eindruck zu erwecken, dass du Sachen vor anderen zu verbergen hast. Also, was hast du gesagt?“
„Gar nichts, Mum.“, antwortet Lorelai genervt. „Ich habe nur laut gedacht. Tut mir leid, es kommt nicht wieder vor. WeiÃt du, wo Rorys Zimmer ist, oder soll ich es dir schnell zeigen?“, fragte sie, und gab somit zu verstehen, dass sie nicht weiter diskutieren wollte.
„Ich denke, ich finde es, danke.“, sagte Emily und verschwand.
„Oh mein Gott...“, seufzend lieà sich Lorelai auf die Couch sinken. Sie zappte durch die Programme, bis sie schlieÃlich bei der ‚Donna Reed Show’ hängen blieb.
„Warum hat das Hausmädchen hier Perlen an?“, erkundigte sich Emily, die Rorys Zimmer verlassen hatte, und nun hinter der Couch stand.
Lorelai musste lächeln. „Mum, das ist nicht das Hausmädchen, das ist die Ehefrau.“, sagte sie, ohne ihren Kopf vom Fernseher abzuwenden.
„Und warum kocht sie dann?“, fragte Emily geschockt. „Kann die Familie sich keine Hausmädchen leisten?“
Lorelai lachte. „Nein, Mum, sie macht gerne die Hausarbeit. Genau das ist der Sinn an der ‚Donna Reed Show’“, grinste sie. Emily schüttelte abwertend den Kopf. „Als würde es wirklich Leute geben, die sich nicht einmal ein Hausmädchen leisten wollen.“, seufzte sie und setzte sich neben Lorelai.
„Doch, Mum, glaub mir, solche Leute gibt es.“, nickte Lorelai. „Und zwar zur Genüge… Die Folge ist langweilig.“, etwas genervt schaltete sie den Fernseher ab und wandte sich zu Emily. „Hast du Hunger? Ich könnte was vom Chinesen bestellen. Oder wir könnten zu Al gehen.“
Emily zögerte kurz. Wahrscheinlich überlegte sie, ob sie es wirklich wagen sollte, ihrem wertvollen Magen anstatt eines teuren Stakes, billiges Fastfood zuzumuten. Doch es schien ihre Neugier zu siegen, denn sie sagte schlieÃlich: „Chinesisch klingt gut.“
Lorelai lächelte. „Okay, dann geh ich mal bestellen. Gibt’s irgendwas bestimmtes, was du haben willst?“, fragte sie.
Emily schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“, meinte sie etwas unsicher. Lorelai tippte die Nummer vom Chinesen in das Telefon ein. „Hey Sheng, Lorelai hier. Ich bin am Verhungern, kannst du mir bitte… Ach, nein, gib mir einfach das übliche. Doppelportion bitte. Wie lange? Okay, danke. Bye.“, nachdem sie aufgelegt hatte, wandte sie sich wieder zu Emily. „In spätestens 30 Minuten wird das Essen hier sein.“, sagte sie. Ihr Lächeln war jetzt viel natürlicher als bei Emilys Ankunft. Sie schnappte sich das Fernsehprogramm und blätterte es durch.
„Was läuft denn?“, fragte Emily. Lorelai runzelte die Stirn. „Mhm… Terminator II, Mary Poppins, Scream III und Dirty Dancing.“
„Ich liebe diesen Film.“, sagten Emily und Lorelai gleichzeitig. Sie sahen sich an, und mussten lachen.
„Hast du den zweiten Teil schon gesehen?“, erkundigte sich Lorelai. „Der läuft nämlich nach dem ersten Teil.“
Emily schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich würde ihn gerne mal sehen. Obwohl ich bezweifle, dass er jemals so gut sein wird, wie der erste.“
Lorelai nickte. „Okay, dann haben wir für heute ein Abendprogramm. Und du hast recht, mit dem ersten kann er wirklich nicht mithalten.“
Emily wollte gerade etwas sagen, als es klingelte. Lorelai seufzte erleichtert. „Na endlich. Ich bin am Verhungern.“, meinte sie, und stand auf. Sie schnappte sich ihre Geldbörse, fischte 60 Dollar heraus, und öffnete die Tür. „Hey, danke, das ging ja schnell. Hier.“, sie streckte dem Lieferanten die Geldscheine entgegen. „Der Rest ist für dich. Bye.“, sagte sie fröhlich, und schloss die Tür wieder.
Emily beobachtete sie entsetzt, wie ihre Tochter seelenruhig die vielen verschiedenen Pappbehälter auf den Tisch stellte.
„Oh mein Gott, wie viel hast du da bestellt?“, fragte sie geschockt. Lorelai lachte. Sie hatte gewusst, dass ihre Mum so reagieren würde. „Die ganze Speisekarte.“, antwortete sie. Emily starrte sie an. „Und wer soll das bitte essen?“, erkundigte sie sich entgeistert.
„Na wir!“, Lorelai zuckte mit den Schultern. „Ich mache das immer so. Bestelle viel zu viel, und lebe dann ungefähr eine Woche von den Resten. Das ist ein wasserdichtes System!“
Emily runzelte die Stirn. „Ich bevorzuge zwar eher frischesEssen, aber wenn du meinst, dass das gut ist…“, meinte sie nachdenklich.
Lorelai musste grinsen. „Das ist gut.“, schwor sie. „Und erspart den Hausmädchen jede Menge Arbeit. Probier es mal aus.“
„Werde ich machen.“, nickte Emily. „Ãhm… Wo sind denn die Teller und das Besteck?“
Lorelai lächelte nachsichtig. „Die Pappbehälter sind unsere Teller und die Stäbchen das Besteck. Und bevor du jetzt ausrastest – das ist hygienisch, und sei mal offen für Neues, die ganze Stimmung ist weg, wenn du mit Messer und Gabel von Tellern isst.“
Emily seufzte. „Na gut. Ich versuche es.“, sie nahm sich ein Paar Stäbchen und probierte eine Frühlingsrolle. „WOW! Das schmeckt ja richtig gut!“, meinte sie überrascht.
„Sag ich doch.“, Lorelai grinste etwas triumphierend und sah auf die Uhr. „Oh, der Film geht los.“, sagte sie und schaltete den Fernseher ein.
Emily und Lorelai verstanden sich während des Films richtig gut. Sie unterhielten sich über die schauspielerischen Leistungen der Darsteller, die Tanzszenen, oder sahen einfach nur still der Handlung zu.
Gegen Ende des zweiten Teils kam es Lorelai verdächtig still vor. Sie drehte sich um, und sah Emily, die sich auf die Couch gelegt hatte, und eingeschlafen war. Lorelai schaltete den Fernseher aus, stand leise auf, und holte eine Decke. Sie deckte Emily zu und beobachtete sie noch eine kleine Weile, bevor sie schlieÃlich selbst nach oben ging. Vielleicht hatte Lorelai sich in Emily getäuscht. Vielleicht hatte sie sich in eine falsche Vorstellung von Emily hineingesteigert. Vielleicht würden die drei Tage mit ihrer Mutter gar nicht so übel werden.
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