05.04.2006, 18:06
Kapitel 19: Nein!
“Ich bin wieder schwanger und die Ãrztin ist sich zu 90% sicher, dass es Zwillinge sind” sagte sie so schnell sie konnte und wartete auf seine Reaktion.
Luke atmete auf, bevor er so gut wie vom Bett sprang und sie so fest umarmte wie er nur konnte.
“Jag mir nie wieder solche Angst ein! Ich dachte du hättest Krebs oder eine andere tödliche Krankheit. Ich habe heute Nachmittag sogar deine Ãrztin angerufen, aber sie wollte mir nichts sagen. Gott, Lorelai....!” seine Erleichterung war mehr als offensichtlich.
“Was sollen wir nur machen Luke? Ich kann jetzt nicht noch ein Kind bekommen, ganz zu schweigen von zweien! Es ist viel zu früh! Drei Kleinkinder, das schaffe ich nicht!” murmelte sie an seinem Hals. Luke setzte sich auf das Bett und zog sie auf seinen SchoÃ.
“Atme erst einmal tief durch!” sagte er und sie tat es.
“Okay, fangen wir am Anfang an: Wie konnte das passieren? Ich meine, du stillst Will doch immer noch!”
“Ja, aber anscheinend stimmte der ganze Hormonquatsch nicht, der in dem Buch stand, das ich gelesen habe. Das ist ein Ammenmärchen! Man kann sehr wohl schwanger werden, während man noch stillt! Ich hätte meine Ãrztin fragen sollen und nicht einfach glauben sollen, was in diesem blöden Buch steht! Ich hab´alles versaut...!” wollte sie wieder anfangen, aber Luke hielt sie zurück.
“Shhh, Lorelai, wenn, dann haben wir´s beide versaut! Das ist nicht nur dein Fehler, wie wir alle wissen! Nächste wichtige Frage: Wie weit bist du und ist es wirklich sicher, dass es Zwillinge sind?” fragte er und drückte ihre Schulter kurz.
“Zehnte Woche. Wieder die Hochzeitsreise! Und sie hat dieses Ultraschall-Ding benutzt, weil irgendwelche Hormone so hoch waren und sie wissen wollte, ob alles okay ist. Sie sagte, dass sie sich ziemlich sicher sei, dass es zwei sind. Aber das nächste Mal, wird sie es wohl mit Sicherheit sagen können.”
“Ich denke wir müssen wirklich aufpassen, wenn wir das nächste mal unseren Hochzeitstag feiern!” sagte Luke. Doch der Versuch, die Stimmung etwas aufzulockern, scheiterte.
“Wow, also Zwilling! Also...Mann... einfach... wow!” sagte er, als sich die Erkenntnis plötzlich bei ihm einstellte.
“Luke, was sollen wir nur machen? Was sagen wir den anderen? Rory, meinen Eltern, der Stadt? “Hey Leute, er hat mich wieder geschwängert, weil ich so blöd war und ihm gesagt habe, wir müssten nicht verhüten?” oder “Wir wissen es ist zu früh, aber es war ein Versehen? Ach, und nebenbei: Dieses Mal haben wir´s wirklich geschafft: es sind Zwillinge!” oder...”
“Hör auf damit, Lorelai! Es geht niemanden etwas an wie es passiert ist, oder ob es geplant war. Vielleicht Rory und ich bin mir sicher wir werden uns auch ein paar Kommentare von deinen Eltern anhören dürfen, aber das Einzige was zählt, ist dass wir diese Kinder wollen!” sagte Luke.
“Tun wir das?” fragte sie und schaute ihn sehr intensiv an.
“Was soll das denn heiÃen? Ich meine, ja, es war nicht geplant, jedenfalls nicht jetzt, aber wir wollten doch noch ein Kind, wir haben darüber geredet! Und jetzt bekommen wir zwei, nur eben etwas früher. Wir können das nicht ändern!” Luke hielt inne und studierte ihren Gesichtsausdruck genau, als es ihn plötzlich durchzuckte wie ein Blitz.
“Warte, die Operation, von der du gesprochen hast... du meintest eine Abtreibung, habe ich Recht?” fragte er mit einer seltsamen Stimme, sie antwortete nicht.
“Habe ich Recht?” fragte er wieder, etwas lauter dieses Mal.
“Ich dachte nur, dass.. William ist noch so klein und wir haben das Diner und das Hotel und Rory spinnt immer noch. Es ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt! Und dann Zwillinge, Luke! Ein Baby wäre schwierig genug, aber zwei? Es ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt!” Luke stand plötzlich auf und sie wäre fast auf den Boden gefallen.
“Du würdest unsere Kinder umbringen, nur weil es nicht der richtige Zeitpunkt ist? Du hast es wirklich in Betracht gezogen, oder?” fragte er und seine Stimme war eisig. Wieder blieb sie ihm eine Antwort schuldig.
“Ich kann das nicht glauben... du würdest wirklich unsere Kinder umbringen! Ich muss hier raus!” sagte er und eilte an ihr vorbei, aus dem Zimmer.
“Luke warte!” rief sie ihm hinterher, aber da hörte sie schon die Haustür zuschlagen. Sie begann zu weinen und wollte ihm hinterher laufen, als sie William hörte. Sie lief zu ihm und nahm ihn aus der Krippe, setzte sich dann mit ihm in den Schaukelstuhl und sie weinten gemeinsam.
Es war drei Uhr nachts als sie hörte, dass sich die Haustür öffnete. Sie hatte versucht ihn anzurufen und ihn überall in der Stadt gesucht, aber er hatte sein Handy ausgeschaltet und niemand hatte ihn gesehen. Sie rannte die Treppen runter und wollte ihn umarmen, glücklich, dass er wieder da war und sie über alles reden konnten, aber er stieà sie weg und ging nach oben. Sie folgte ihm, flehte ihn an mit ihr zu reden, aber er schwieg.
Er öffnete den Kleiderschrank und stopfte einen Teil seiner Kleider in eine Reisetasche.
“Was machst du? Luke!” weinte Lorelai, aber bekam noch immer keine Antwort. Sie lief zu ihm und versuchte ihm die Reisetasche abzunehmen, aber er war stärker und löste ihre Hand von der Tasche, bevor er weiter packte. Lorelai starrte ihn an, sie hatte ihn so noch nie erlebt. Sie konnte nicht sagen ob er wütend, verletzt oder enttäuscht war, vielleicht auch alles zusammen, aber die Wärme die er sonst ausstrahlte, war durch Kälte ersetzt worden. Lorelai begann zu zittern.
Als sie Tasche voll war lief Luke nach nebenan, nahm eine von Williams Taschen und stopfte seine Kleidung und einige Windeln und Flaschen, die Lorelai für den nächsten Tag im Diner schon vorbereitet hatte, hinein. Lorelai stand im Türrahmen und konnte nicht glauben was sie sah. Luke würde doch nie...
Er ging zur Krippe und hob William vorsichtig hoch. Er kniete sich hin und legte ihn vorsichtig in den Autositz, der neben der Krippe auf dem Boden stand.
“Luke, was machst du?” fragte Lorelai panisch als sie begriff, dass dies kein Alptraum war.
“Ich muss hier raus! Weg von dir! Ich kann nicht in deiner Nähe sein, während du mit dem Gedanken spielst unsere Kinder zu töten oder es sogar tust! Und da du gesagt hast, dass dir alles zu viel wird, nehm` ich William mit!”
“Nein!” flüsterte sie schockiert.
“Ich weià nicht, wann ich zurück komme!” war alles was Luke noch sagte bevor er aus dem Kinderzimmer lief.
“Luke, nein! Du kannst mir meinen Sohn nicht wegnehmen! Wo gehst du hin? Ich muss es wissen!” schrie sie. Luke, der schon am Treppenabsatz angekommen war, drehte sich um.
“Ich kann ihn nicht bei dir lassen! Vielleicht willst du ihn ja auch loswerden ,wenn er nicht mehr in deinen Zeitplan passt!” sagte er mit dieser eisigen Stimme und verlieà das Haus. Lorelai rannte ihm hinterher, aber als sie drauÃen ankam, hatte er bereits den Rückwärtsgang eingelegt und fuhr los, ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen.
“Will! Luke! Komm zurück! Bitte, komm zurück! Gib mir mein Baby zurück! Luke!” schrie Lorelai, während immer mehr Tränen über ihr Gesicht strömten.
“Lorelai?” es war sie Sookies Stimme, die sie am nächsten Morgen hörte.
“Lorelai, deine Haustür stand weit offen! WeiÃt du nicht wie kalt es drauÃen ist oder ist das ein neuer Versuch von Luke dich der Natur näher...” Sookie verstummte als sie Lorelai sah. Sie lag, nur mit einem T-Shirt bekleidet, auf ihrem Bett, ohne Decke. Der Kleiderschrank stand offen, der Rest des Zimmers war komplett verwüstet. Die Nachtischlampen lagen kaputt auf dem Boden, genau wie Lukes Kleider und Lorelais Make-up. Lorelai selbst, starrte einfach nur ausdruckslos an die Decke.
“Lorelai?” sagte Sookie und setzte sich neben sie auf das Bett und berührte ihre Schulter. Langsam drehte Lorelai ihren Kopf in ihre Richtung, ihre Augen rot, ihr Gesicht verschwollen und nass.
“Luke hat mich verlassen. Er hat Will mitgenommen. Ich... ich glaube er kommt nicht zurück!” sagte sie bevor sie wieder in Tränen ausbrach.
TBC