08.04.2006, 17:56
![[Bild: gerdpdmban.jpg]](http://i46.photobucket.com/albums/f143/jessijava/GG/gerdpdmban.jpg)
Kapitel 20:
Zwei Tage später, es war zwei Tage vor Weihnachten, hatte Lorelai noch immer nichts von Luke gehört. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er ihr das antat. Wenn er geschrien, Dinge nach ihr geworfen oder sich ausgeschwiegen hätte, das hätte sie ertragen können, aber das er gegangen war und William mitgenommen hatte, war etwas anderes.
Es war Sookie gewesen, die sie einen Tag zuvor davon abgehalten hatte die Polizei zu rufen und ihnen zu sagen, dass ihr Mann ihren Sohn entführt hatte. Sie war so wütend, aber vor allem war sie unendlich traurig. Sie vermisste William... und Luke.
Noch dazu machte sie sich selbst für alles verantwortlich: Wenn sie es ihm früher gesagt hätte, oder anders... sie wusste einfach nicht was sie tun sollte.
So lag sie einfach nur den ganzen Tag im Bett, verlor sich in ihren Gedanken und starrte gegen die Wand.
Sie konnte sich nicht erinnern, sich jemals so schlecht gefühlt zuhaben, oder so verzweifelt gewesen zu sein. Nicht als Chris sie wegen Gigi und Sherry verlassen hatte, nicht als Rory Yale verlassen hatte und ausgezogen war und nicht während der kurzen Trennung von Luke. Sie hatte das ganze Paket gehabt und sie hatte es verloren.
Mehrmals am Tag versuchte sie Luke auf seinem Handy zu erreichen um ihn davon zu überzeugen, dass er wenigstens William zurückbringen würde.
Sie verlieà das Bett nur um zur Toilette zu gehen, oder um Milch abzupumpen.
Sookie hatte sie nur erzählt, dass sie sich mit Luke gestritten hatte, aber nicht warum. Sie konnte sich nicht dazu durchringen ihrer Freundin zu sagen, dass sie über eine Abtreibung nachgedacht hatte. Lukes Worte hallten noch immer in ihrem Kopf nach jedes Mal wenn sie die Augen schloss und führten dazu, dass sie sich noch mieser fühlte, falls das überhaupt möglich war.
Ihr war bewusst geworden, dass sie die Kinder auch alleine groÃziehen würde, wenn es sein musste. Die Abtreibung war so weit weg wie nie zuvor, denn Luke hatte Recht gehabt und sie könnte es nie tun.
Sie wollte es ihm so gerne sagen, wollte ihm sagen, dass sie die Kinder bekommen würde, dass sie wollte, dass alles wieder in Ordnung wäre, dass sie wieder ein Familie sein würden. Aber Luke war weg und selbst wenn er William zurückbringen würde, würde er bleiben?
“Mom?” unterbrach eine Stimme ihre Gedanken und sie sah Rory an der Schlafzimmertür stehen. Lorelai fing nicht wieder an zu weinen, denn sie hatte keine Tränen mehr. Sie starrte ihre Tochter für einen Moment nur an und setzte sich dann auf.
“Mom, Sookie hat mich angerufen. Was ist denn passiert? Sie hat irgendwas erzählt, dass Luke weg ist und William mitgenommen hätte. Das ist doch nicht wahr,oder? Mom!” sagte Rory und setzte sich neben sie auf das Bett.
“Es ist wahr, er ist weg. Ich weià nicht wo er ist und wann, oder ob er zurückkommt. Er hat sich morgens um drei William geschnappt und ist gegangen. Und ich bin schuld, ich ganz alleine! Alles ist meine Schuld, Rory!” sagte sie mit zitternder Stimme.
“Aber warum? Was ist denn passiert?” fragte Rory völlig schockiert.
“Ich bin wieder schwanger! Mit Zwillingen! Ich habe ihm gesagt, wir müssten nicht verhüten, weil das in dem verdammten Buch stand, aber das stimmt nicht.” Lorelai hielt inne und Rory wartete, dass sie weiter erzählen würde, denn ihr war klar, dass Luke sie nie verlassen würde, weil sie schwanger war.
“Ich habs ihm erzählt und er war so wunderbar. Er hat gesagt, dass er die Kinder will, aber ich war so... ich hab ihn gefragt ob wir die Kinder wirklich wollen und hab angefangen von Abtreibung zu reden, weil ich mit meiner Ãrztin darüber gesprochen hatte. Und dann fing er an zu schreien, wie ich nur darüber nachdenken könnte unsere Kinder umzubringen und dann ist er gegangen. Mitten in der Nacht kam er zurück und hat seine Sachen und Will geholt. Er hat gesagt, er könnte ihn nicht bei mir lassen, weil ich ihn vielleicht auch loswerden wolle, wenn er nicht mehr in meinen Zeitplan passt.” Lorelai stockte wieder und fixierte die Bettdecke.
“Ich weià nicht wo er ist, oder ob er zurück kommt, aber er kann mir doch Will nicht wegnehmen!” Lorelais Stimme blieb weg und sie konnte nicht weiterreden.
Rory saà neben ihr und hörte zu, versuchte alles zu verarbeiten, was sie gerade gehört hatte. Nach einigen Minuten der Stille und das Nachdenkens, nahm sie die Hand ihrer Mutter.
“Er wird zurückkommen. Luke würde dir nie William wegnehmen. Und wenn er da ist, dann könnt ihr reden. Ihr bekommt das schon wieder hin!” versicherte sie ihrer Mutter, obwohl sie selbst nicht überzeugt davon war.
“Ich weià nicht, er war so kalt. Als ob da nur noch Hass wäre! Ich bin mir sicher, dass er mich gehasst hat, als er gegangen ist.”
“Er könnte dich nie hassen! Er liebt dich mehr als irgendwen sonst!” versuchte Rory es wieder.
“Nein, am allermeisten liebt er seine Kinder: William und die beiden hier drin, obwohl er erst eine Minute von ihnen wusste. Und ich hab davon geredet sie umzubringen und jetzt hasst er mich, ich weià es.”
“Oh Mom, er hasst dich nicht!” sagte Rory und umarmte ihre Mutter, doch die blieb steif und erwiderte die Umarmung nicht, starrte an die Wand.
“Hast du schon was gegessen?” fragte Rory, als sie sie wieder loslieÃ.
“Sookie hat Suppe vorbeigebracht, aber ich habe keinen Hunger.”
“Du musst was essen, Mom. Du isst immerhin jetzt für drei, du brauchst es!” versuchte Rory sie zu überzeugen.
“Ich brauche Will und Luke!” flüsterte Lorelai und legte sich wieder zurück auf das Bett.
Zwei Tage später, an Heilig Abend, war Rory noch immer in Stars Hollow. Sie hatte Lorelai dazu überreden können, dass sie wenigstens etwas trank, für die Babys, aber Lorelai blieb im Bett, ohne viel zu reden und weigerte sich zu essen. Rory hatte Emily und Richard freitags angerufen und ihnen mitgeteilt, dass Luke und Lorelai Streit hatten, ohne ins Detail zu gehen und gemeinsam mit Sookie eine Aushilfe für das Hotel organisiert. AuÃerdem hatte sie alle Hände voll zu tun, um die neugierigen Stadtbewohner vom Haus fern zu halten, damit sie Lorelai in Ruhe lieÃen. Sie wollten alle wissen was mit ihr los war, wo Luke sich befand und wann er zurückkommen würde.
Als sie am Nachmittag auf der Couch lag und Fernsehen schaute, nachdem Lorelai endlich eingeschlafen war, hörte Rory wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Das nächste was sie dann hörte war das Weinen ihres kleinen Bruders. Sie sprang auf und rannte zur Eingangstür, wo Luke mit dem weinenden William auf dem Arm stand und nicht viel besser aussah als Lorelai.
Luke sagte nichts, ging einfach an ihr vorbei nach oben und sie folgte ihm. Er ging in das Schlafzimmer, wo Lorelai noch immer schlief und legte ihr den weinenden William auf die Brust. Das Baby beruhigte sich sofort und langsam öffnete Lorelai die Augen.
Sie konnte nichts sagen, sondern presste nur ihren Sohn an sich, küsste ihn immer wieder, während ihr Tränen langsam übers Gesicht rannen.
Luke schaute einige Momente zu, dann drehte er sich um und lief die Treppen wieder nach unten. Wieder folgte Rory ihm.
Als er die Haustür öffnen wollte, hielt Rory ihn am Arm fest.
“Wo gehst du jetzt wieder hin? Läufst du wieder weg, nur dieses Mal ohne Will? Hast du eine Vorstellung davon, was du Mom antust?” schrie Rory mit jedem Wort lauter.
“Du hast ihr ihren Sohn weggenommen und gehst nicht an dein Handy! Sie war völlig panisch, dass du überhaupt nicht zurückkommen könntest! Sie hat den ganzen Tag im Bett gelegen und sich geweigert etwas zu essen oder mit uns zu reden! Ist dir das egal? Warum redest du nicht einfach mit ihr! Du bist so ein Idiot! Haust ab, weil sie über eine Abtreibung nachdenkt, nimmst Will mit und gefährdest so sie und die Babys! Du weiÃt genau, dass sie nichts isst wenn sie traurig ist! Noch ein paar Tage länger und du hättest sie umgebracht!”
Luke stand nur da und schaute Rory an, während sie ihn anschrie. Als sie still war, machte er die Tür auf und ging hinaus ohne ein Wort zu sagen.
TBC