10.04.2006, 13:40
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Kapitel 23
Zwei Tage später, hatten die beiden immer noch nicht darüber gesprochen und mieden das Thema wo immer es ging, denn beide hatten Angst vor dem Ausgang des Gesprächs.
Sie hatten eine stille Abmachung, die Schlafsituation betreffend gefunden: Lorelai schlief im Schlafzimmer, Luke im Gästezimmer.
Beide passten auf William auf und einige Male ging Luke ins Diner um dort nach dem Rechten zu schauen, aber den Rest der Zeit verbrachten sie gemeinsam im Haus, vermieden es ein ernstes Gespräch zu führen und liefen beide wie auf rohen Eiern, wenn sie aufeinander trafen.
Rory hatte angerufen und Lorelai hatte ihr versichert, dass alles schon irgendwie werden würde. Lorelai war immer noch verletzt, dass ihre Tochter es vorgezogen hatte mit ihrem Freund Weihnachten und Silvester zu feiern, auf der anderen Seite war sie froh, dass sie nicht da war, denn so würde sich vielleicht doch noch ein klärendes Gespräch zwischen ihr und Luke ergeben.
“Ich bin wieder da!” rief Luke, als er das Haus betrat, nachdem er aus dem Diner zurück war, doch er bekam keine Antwort. Zuerst dachte er Lorelai wäre unterwegs, doch dann hörte er Geräusche von oben.
Er fand William auf seiner Krabbeldecke in seinem Zimmer und er spielte wieder mit Lorelais Handy. Luke nahm es ihm ab und gab William eins seiner Spielzeuge, was der Kleine zum Glück akzeptierte.
“Lorelai?” rief Luke, aber bekam wieder keine Antwort. Er lief in das Schlafzimmer und sah, dass die Badezimmertür offen stand und hörte die Würgegeräusche. Als er den Raum betrat, stellte er fest, dass er richtig gehört hatte, Lorelai übergab sich wieder. Zuerst war er sich nicht sicher was er tun sollte, denn als sie mit William schwanger gewesen war, hatten sie Stunden gemeinsam auf dem Badezimmerboden verbracht, ihr Kopf auf seiner Schulter, während er ihr über Rücken und Haare gestreichelt hatte und er sie, wenn sie fertig war, zurück ins Schlafzimmer getragen hatte, ihr manchmal beim Umziehen geholfen hatte, bevor er sie auf das Bett gelegt hatte. Obwohl es nie eine besonders angenehme Situation gewesen war, hatte er es doch immer irgendwie genossen, denn sie hatte sich dann immer hundertprozentig auf ihn verlassen.
Doch so wie es im Moment um ihre Ehe stand, war er sich nicht sicher, was er tun sollte, doch einfach weggehen konnte er auch nicht.
Er nahm ein Glas vom Regal und füllte es mit Wasser, gab es ihr als sie sich gegen die Badewanne lehnte. Sie spülte ihren Mund aus, nahm dann einen Schluck so und bedankte sich bei ihm.
Er stand einige Sekunden unsicher vor ihr, setzte sich dann aber auf den Rand der Badewanne und war überrascht, als sie ihren Kopf gegen seinen Oberschenkel lehnte. Er zögerte einen weiteren Moment, strich ihr dann aber sanft übers Haar.
“Ich glaube ich bin fertig!” sagte Lorelai nach einigen Minuten, in denen sie noch mit der Ãbelkeit gekämpft hatte und stand auf. Sie ging in das Schlafzimmer und lieà sich erschöpft auf das Bett fallen, Luke folgte ihr.
“Brauchst du irgendetwas?” fragte er, während ihn wieder die Erinnerungen an die Schwangerschaft mit William einholten, wo sie oft gemeinsam auf dem Bett gelegen hatten, so eng wie möglich aneinander gekuschelt, und sich die Zukunft ihres Babys ausgemalt hatten.
“Nein, danke! Aber könntest du auf Will aufpassen?” antwortete sie und musste schlucken, denn sie hatte die gleichen Bilder im Kopf.
“Ja, natürlich”, antwortete nur und hatte auch schon das Zimmer verlassen.
Zwei Stunden später war William quängelig, denn er hatte Hunger und Luke trug ihn ins Schlafzimmer. Lorelai schlief und er musste sie aufwecken, also strich er sanft über ihren Oberarm.
“Lorelai!” sagte er leise und bewegte seine Hand zu ihrer Wange.
“Lorelai!” versuchte er es wieder.
“Mmmmh, Luke Schatz, lass mich schlafen!” murmelte sie immer noch im Halbschlaf. Luke musste lächeln als er das hörte und er wurde plötzlich von seinen Emotionen überwältigt. Sie schlief so friedlich und war so wunderschön, wie hatte er nur je daran denken können sie zu verlassen? Wie konnte er mit dem Gedanken an Scheidung spielen? Was in das Amulet eingraviert war, war wahr, schlicht und einfach: Er konnte ohne sie nicht leben!
“Lorelai, komm schon, wach auf! Will hat Hunger!” sagte er und streichelte ihre Wange. Sie brauchte noch ein paar Sekunden, doch dann öffnete sie die Augen und schaute direkt in Lukes. Er zog schnell seine Hand weg, als hätte er sich verbrannt. Er räusperte sich und gab ihr William.
“Ich ähm... er hat Hunger!” sagte er und ging schnell aus dem Zimmer.
An Silvester hatte sich an der Situation nichts geändert. Sookie hatte sie eingeladen, doch Lorelai hatte abgelehnt. Vielleicht war dieser Tag eine gute Gelegenheit endlich zu reden.
Luke hatte gekocht und sie hatten in fast völliger Stille gegessen. Lorelai merkte, dass ihr die Stille langsam zusetzte, sie hatte noch nie gut damit umgehen können und zog lange Reden,oder Geschrei vor.
Nach dem Essen saà sie mit William, der auf seiner Rassel kaute, im Wohnzimmer und schaute Willy Wonka. Luke gesellte sich zu ihnen, doch wieder schwiegen sie. Lorelai brach das Schweigen, sie konnte nicht anders.
“Luke wir müssen reden!” sagte sie.
“Ich weiÃ, aber können wir das nicht... morgen machen?”
“Nein, können wir nicht! Dieses Schweigen macht mich wahnsinnig und ich muss einfach wissen was du denkst. Ich kann nicht einfach hier rumsitzen und warten was passieren wird! Bitte Luke, sag mir was du willst! Willst du... die Scheidung?” fragte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten, sie hatte Angst vor seiner Antwort. Er drehte sich zu ihr und betrachtete sie einige Zeit, bevor er antwortete.
“Nein, ich will keine Scheidung, obwohl ich zugeben muss, dass ich daran gedacht habe. Aber es ist einfach... ich weià nicht wie wir das hinbekommen können!”
“Was meinst du?”
“Ich meine, ich weià nicht wie ich dich davon überzeugen kann, dass du mir vertrauen kannst! Nicht die ganze Zeit an mir zu zweifeln und mich auszuschlieÃen. Gott Lorelai, weiÃt du, ich frage mich wirklich was diese Ehe überhaupt wert ist, wenn du erfährst, dass du schwanger bist, über eine Abtreibung nachdenkst und mir kein Wort sagst! Ich meine, was verschweigst du mir noch?”
“Ich war doch nur so schockiert und hab mich so schuldig gefühlt... und so dumm, weil ich dir gesagt hatte, ich könnte nicht schwanger werden. Ich wusste nicht wie du reagieren würdest!”
“Genau das ist es was ich meine! Hast du etwa erwartet, dass ich einfach abhaue und dich mit den Kindern sitzen lasse? Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass ich mich freuen könnte? Das... das tut weh, Lorelai!” gestand er
“Aber Luke, ich liebe dich! Ich hab´ doch nur solche Angst dich zu verlieren, weil ich dich so liebe!”
“Ja, das kann schon sein, aber es ist doch jetzt wohl offensichtlich, dass Liebe alleine für eine Ehe nicht ausreicht!”
“Luke, bitte, verzeih mir! Ich war in einer Art Schockzustand und meine Fantasie ging mit mir durch und ich habe mir nur die schlimmsten Dinge ausgemalt, die passieren könnten. Und dann hab ich gedacht, dass wenn ich einfach nicht mehr schwanger wäre, das Problem gelöst wäre. Als du mich angeschrien hast, dass ich unsere Kinder umbringen würde, habe ich zum ersten mal realisiert was es heiÃt, dass ich wieder schwanger bin. Das war nicht mehr irgendein Abstraktes Problem, sondern unsere Kinder in meinem Bauch. Ich hätte die Abtreibung nie machen lassen können, denn das sind unsere beiden Kinder Luke. Und ich hab solche Angst!”
“Ich doch auch! Ich weià auch nicht wie das funktionieren soll. Drei kleine Kinder, das Hotel und das Diner, aber irgendwie werden wir es hinbekommen, wir müssen es hinbekommen!”
“Was wenn es nicht klappt? Was wenn wir zwischen Kinder füttern und Windeln wechseln für nichts mehr Zeit haben? Weder für Will, Rory oder unsere Beziehung? Deshalb km mir der Gedanke an eine Abtreibung. Und ich wollte so sehr mit dir reden, aber ich konnte es einfach nicht!”
“Warum?” fragte er, denn ihm war bewusst, dass dies der Knackpunkt war. Bevor sie darauf keine Antwort wusste, gab es für ihr Problem keine wirkliche Lösung.
“Ich weià es nicht” gestand sie traurig.
“Du musst es herausfinden, sonst sehe ich auf Dauer keine Chance für unsere Ehe!” sagte er und lehnte seine Ellbogen auf seine Knie, legte den Kopf in die Hände und seufzte.
Lorelai zögerte, rutschte dann aber näher an ihn heran, William immer noch auf ihrem SchoÃ, und lehnte ihren Kopf gegen Lukes Schulter.
“Ich werde es herausfinden, ich verspreche es dir!” sagte sie flüsternd zu ihm. Luke setzte sich auf und Lorelai dachte, sie hätte einen Fehler gemacht und das ginge ihm zu schnell, doch er lehnte sich nur zurück, legte ihr einen Arm um die Schulter und zog sie zu sich. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und setzte ihm William auf den SchoÃ, so dass sie ihre Arme um Lukes Bauch legen konnte. Sie blieben so sitzen und alle drei schliefen ein.
Als Lorelai zwei Stunden später ihre Augen wieder aufmachte, schliefen ihre beiden Männer noch. Sie lächelte als sie den beiden dabei zusah und bemerkte dann, dass es null Uhr war, als sie das Feuerwerk im Fernsehen sah.
“Luke, hey, wach auf!” stieà sie ihn leicht in die Seite, passte dabei auf, dass sie William nicht weckte.
“Luuuuke!” jammerte sie als er nicht reagierte und tippte ihm immer wieder auf die Schulter.
“Mmmh....was? Lorelai?” fragte er schläfrig und öffnete langsam seine Augen.
“Es ist Mitternacht! Frohes neues Jahr!” sagte sie und lächelte noch immer.
“Frohes neues Jahr!” sagte er und ihr Lächeln erstarb ganz langsam, als sich ihre Blicke trafen und festhielten. Gleichzeitig näherten sie sich einander und küssten sich. Es war ein kurzer Kuss, aber er enthielt ein groÃes Versprechen. Sie lösten sich wieder voneinander und lächelten beide.
“Frohes neues Jahr, mein Engel!” flüsterte Lorelai und küsste William zärtlich auf die Stirn, bevor sie eine Hand auf ihren Unterleib legte und gerade sprechen wollte, als Luke ihr zuvor kam.
“Frohes neues Jahr, ihr zwei!” sagte er.
Kurz darauf gähnte Lorelai.
“Ich bin müde, ich denke, ich werde ins Bett gehen.” sagte sie und hoffe dass er den versteckten Hinweis bemerkte, aber entweder tat er es nicht, oder er ignorierte es.
“Ja, Gute Nacht. Ich leg mich auch hin, ich habe in den letzten Wochen nicht viel geschlafen!” sagte Luke und übergab ihr William.
“Ja, ich auch nicht! Schlaf gut!” sagte sie etwas enttäuscht und lief nach oben, während Luke den Fernseher ausschaltete und ins Gästezimmer ging.
TBC